Hallo Freunde der FBH,
mit Interesse lese ich die unterschiedlichen Beiträge und Kommentare in dem Forum. Immer wieder lese ich von Problemen, mit denen ich teilweise auch kämpfen musste.
Vorausnehmend möchte ich aber sagen, mit meiner
Fußbodenheizung bin ich insgesamt seit 16 Jahren sehr zufrieden. Ich würde mich immer wieder dafür entscheiden. Es ist einfach eine angenehme und gleichmäßige
Wärmeverteilung in den Räumen.
So nun zu meinen Problemen:
Mein damaliger Heizungsbauer, welcher überregional Werbung machte, meldete schon vor der Auftragsausführung Konkurs an. Der damalige Geschäftsführer machte dann unter anderem Namen weiter.
Bei der Installierung und Verlegung der Heizung erklärte er mir, dass entgegen der mir vorliegenden Wärmebedarfsberechnung und des darauf basierenden Verlegeplanes die
Heizleistung in meinem Bad nicht ganz ausreichen würde. Ich solle entweder in Spitzenbedarfszeiten" einen elektr. Heizlüfter zuschalten, oder noch zusätzlich einen Heizkörper installieren. Etwas naiv und auf einen Heizkörper im Bad nicht vorbereitet, wählte ich die erste Alternative. Dies war der erste Fehler. Ich erreiche im Bad eine max.
Temperatur von 19,5°C. Aus diesem Grund werde ich jetzt mit viel Aufwand einen Handtuchwärmer nachrüsten, welcher dann den Restwärmebedarf abdeckt.
Einen hydraulischen
Abgleich meiner Anlage nahm mein damaliger Heizungsbauer nie vor. Ich wusste auch nicht, dass dies gemacht werden musste. Auch zur Inbetriebnahme der Anlage lies sich der Heizungsbauer nie mehr sehen. Selbst der Einbehalt von 1000 DM konnte Ihn hierzu nicht bewegen.
Nachdem es in verschiedenen Räumen nicht warm wurde, machte ich mich anhand von Fachdokumentationen und meinen Heizungsunterlagen schlau und nahm den Abgleich selbst vor.
Ich drehte am alle Kreisläufe der Anlage zu. Dann fing ich mit dem Raum / Kreislauf an, welcher am kältesten war, und drehte diesen voll auf. Als nächstes kam der zweite etwas wärmere Raum dran, welchen ich dann im Rücklauf am
Verteiler wieder soweit zudrehte, bis ich die gewünschte Temperatur hatte. So ging ich Kreis für Kreis durch. Wenn dann die Temperatur insgesamt abfiel, erhöhte ich entsprechend die
Vorlauftemperatur der Anlage. Dies ging dann insgesamt über ca. 3 Wochen, wo ich immer wieder, hier und da etwas nachregeln musste.
Der zweite Fehler war, dass ich den Fußbodenkreislauf nicht durch einen
Wärmetauscher getrennt hatte. Durch die diffusionsoffenen PE-Rohre drang natürlich der Sauerstoff ein und nach etwa 5 Jahren traten die ersten Probleme auf. Diverse Schraubverbindungen leckten aufgrund von Korossion.
Daraufhin trennte ich den Fußbodenkreislauf durch einen Wärmetauscher, befüllte die Anlage zusätzlich mit dem
Korrosionsschutzmittel Varidos 1+1 und hatte auch bis vor einigen Wochen keine Probleme.
Dann kurz vor Weihnachten ging auf einmal ein
Kupferrohrbogen im Rücklauf, direkt vor dem Wärmetauscher kaputt. Ein Loch, wie mit einer Nadel hineingestochen. Ich dachte, nach 16 Jahren kann so etwas passieren und wechselte den Bogen aus. Es dauerte ca. 4 Wochen, da war der gleiche, 4 Wochen alte Bogen, wieder defekt. Wieder ein Loch, groß wie ein Nadelstich. Ich zweifelte schon an mir selbst, ob ich den wirklich dieses Stück erneuert hatte. Nach dem Auslöten des Bogenstückes sah die Innenwandung des
Rohres aus, als ob ich gerade ein Stück einer alten Römertherme ausgegraben hätte. Das Anschlussstück vor dem Bogen war aber einwandfrei und neuwertig. Ich erkundigte mich bei verschiedenen "Fachleuten" aber keiner konnte mir das erklären. Eine Überprüfung des
Potentialausgleichs zeigte eine einwandfreie Erdung der Anlage.
Nach ca. weiteren 4 Wochen ..... das gleich Problem, an gleicher Stelle wieder. Diesmal beauftragte ich einen Heizungsbauer, welcher zwar das Bogenstück wechselte, mir aber sonst bei der Ursachenfindung nicht weiterhelfen konnte. In meiner Verzweifelung reduzierte ich die
Pumpenleistung um eine Stufe, weil ich starke Verwirbelungen in dem Bogen vermutete. Zusätzlich spülte ich noch alle Kreisläufe der FBH mit normalem
Leitungswasserdruck, da ich meine Anlage schon seit ca. 8 Jahren nicht gespült hatte. Beim Spülen kam dann etwas brauner Schlamm, sowie relativ viele grünliche Schwebeteile zum Vorschein. Das spülen nahm fast einen ganzen Tag in Anspruch.
Leider hatte ich mir die Einstellung der Ventile nicht notiert, sodass ich die Anlage wieder neu hydraulisch abgleichen musste (ich musste beim Spülen ja alle Kreise schließen und Kreis für Kreis spülen).
Aber es wurde einfach nicht mehr warm in der Wóhnung. Die Pumpe lief (auch auf höchster Stufe), die Anlage war mehrmals entlüftet, aber es blieb 2 - 3°C kälter als vorher. Ich baute den Wärmetauscher aus, um ihn zu spülen (es hätte sich ja beim Spülen der Anlage etwas festsetzen können), aber dieser war frei. Hierbei konnte ich nochmals eine Blick in den vor mittlerweile 1,5 Wochen zum 3. Male ausgetauschten Bogen werfen. Dieser wies nun keinerlei Abnutzungsspuren auf, sodass ich mich in meiner Vermutung mit den ursächlichen Schwebeteilen im
Wasser bestätigt fühlte.
Nachdem ich dann auf Verdacht hin die Vorlaufpumpe austauschte (obwohl dies ruhig und gleichmäßig lief), wurde es auch in der Wohnung wieder warm. Vermutlich hatte die Pumpe beim 3-maligen Trockenlaufen nach den Rohrschäden, selbst Schaden genommen und an Pumpleistung verloren.
Um das Problem mit den Schwebeteilen in den Griff zu bekommen, überlege ich nun einen Varidos Einzelfilter (EHF 112) in den Rücklauf, vor dem Wärmetauscher einzubauen. Dieser filtert kontinuierlich alle Schwebstoffe aus dem Kreislauf und kann problemlos, sogar während des Anlagenbetriebs, gereinigt werden. Ich würde mir somit die regelmäßige, sehr zeitaufwendige, Spülung der Anlage ersparen. Ich bin mir auch nicht sicher, ob das Einbringen von Frischwasser mit dem darin enthaltenen Sauerstoff nicht sogar kontraproduktiv ist.
Vieleicht gibt es jemand, der damit Erfahrung hat und hierzu etwas schreiben kann.
Abschließend möchte ich aus meiner Erfahrung heraus folgendes raten:
1. Auf jeden Fall im Bad, oder in Räumen die tagsüber zum
Wohnen und abends zun Schlafen benutzt werden, einen zusätzlichen Heizkörper einzubauen, der den Spitzenwärmebedarf flexibel abdeckt.
2. Die Anlage auf jeden Fall durch einen Wärmetauscher trennen, wenn man ein diffusionsoffenes
Kunststoffrohr benutzt.
3.Eine zusätzliche
Regelung der einzelnen Räume mittels Raumtemperaturfühler und
Stellantriebe am Verteiler ist absolut überflüssig. Meine Anlage regelt sich alleine über
Außenfühler und Vorlaufmischer. Das funktioniert wirklich problemlos und einwandfei. Allein für den Fall wenn ich im Wohnzimmer den Kamin anzünde und dieser dann mehrere Stundne brennt, sehe ich für diesen Raum eventuell Bedarf für eine zusätzl. Regelung mit Raumtemperaturfühler und Stellantrieb. Ansonsten macht es wegen der Trägheit der FBH wirklich keinen Sinn. Wenn im Winter einmal kurz die Sonne ins
Fenster scheint, wird es zwar etwas wärmer, eine Regelung könnte hier aber nicht helfen. Bis diese merkbar zurückgeregelt hat, ist die Sonne schon längst wieder verschwunden. Scheint die Sonne länger, regelet der Außentemperaturfühler entsprechend herunter.
Von daher bin ich der Überzeugung, dass man sich diesen Aufwand, welcher die Anlage insgesamt nur komplizierter und teurer macht, absolut sparen kann.
Wie schon am Anfang erwähnt, würde ich mich jederzeit wieder zu einer Fußbodenheizung entscheiden.