| | Zeit:
08.03.2003 11:30:48 |
Hallo, meine Fussbodenheizung (ca. 60 m²) habe ich 1990 eingebaut. Bisher funktionierte diese auch ohne Störungen. Im letzten Winter ist der Heizkreis im WC ausgefallen. Ich habe nachgeschaut und musste feststellen, dass das Plastikrohr inne verkrustet ist und sich zugesetzt hat. Ich erinnere mich, dass ich bei der Neuinstallation vom Hersteller (Herrmann Wärmesysteme) Korrosionsschutzmittel geliefert bekam. 1999 habe ich meine Heizung mit einem Pufferspeicher und einem Festbrennstoffkessel erweitert. Auch dieses System funktioniert gut. Nur habe ich kein Korrosionsschutzmittel nach der Erweiterung der Heizanlage aufgefüllt, weil mir der Fachhandel sagte, dass sei nicht notwendig. Meine Frage ist jetzt, ob es Chemikalien zur Reinigung der eintzelnen Heizstränge gibt, und ob nun Korrosionsschutzmittel (wenn ja, welches) in das Heizwasser aufgefüllt werden muss, oder nicht. Wie kann ich nach einer Reinigung der Rohre, falls das überhaupt noch geht, ein neues Verkrusten verhindern ? Peter
|
| Zeit:
08.03.2003 11:49:54 |
Hallo Peter, grundsätzlich sollten chemische Zusätze nur das *letzte* Mittel sein. Vor dem Einsatz zuerst prüfen ob alle Geräte die in der Heizungsanlage verbaut sind, damit zurechtkommen. Danach Gedanken machen wie das Zeugs wieder aus der Anlage entfernt werden kann. Viele Zusätze sind nur bis zu einer Untergrenze der Beimischung unschädlich, dann kehrt sich das um und die Zusätze *fördern* die Korrosion. Also unbedingt genauestens Informieren, bevor irgendwelche Chemie in eine Anlage gekippt wird. In den meisten Fällen hilft eine normale Spülung mit Leitungswasser, bei hartnäckigen Ablagerungen kann der Einsatz eines Spülkompressors hilfreich sein. Erst wenn diese Maßnahmen versagen würde ich an Chemie denken. Pufferspeicher erhöhen heftig das Anlagenwasservolumen. Oft wird das bei der Auslegung der Ausdehnungsgefäße vergessen oder die Ausdehnungsgefäße werden zu klein bemessen. Folge : die Anlage zieht Luft ---> Verstärkte Korrosion ----> Fußbodenheizung mit Schlamm zu. Für den Fall, dass dir durch die Fa. Herrmann kein sauerstoffdichtes FBH-Rohr geliefert wurde sondern *Billigmüll* + Korrosionsschutzmittel hast du sicherlich nun ein Problem. Auch die Korrosionsschutzmittel bedürfen einer Mindestkonzentration, wenn die unterschritten wird, z.B. durch Einbau des Pufferspeichers mit Anlagenneubefüllung ohne Korrosionsschutzmittel, bewirken sie u. U. das Gegenteil (typabhängig). Sofern noch möglich Hersteller des Korrosionsschutzmittels feststellen und mit dem Hersteller in Verbindung treten um Maßnahmen festzulegen ---> Spülen der Anlage, Neutralisieren und einiges anderes mehr. Pauschale Anleitung oder Aussage ist ohne Details nicht möglich. Achim Kaiser |
| Zeit:
09.03.2003 12:34:37 |
Vielen Dank an Achim und eine Ergänzung von mir, ich habe an einem Reststück des Fussbodenrohrers die Typbezeichnung gefunden. Folgende Aufschrift: Kit HERMANN Wärmesysteme Heizrohr TP DIN 4726 095920 DGWK 3V 031 PB 16x2 Was auch immer das heißen mag. Die Bezeichnung für das Korrosionsschutzmittel habe ich nicht, da ich auch den Behälter schon vor langer Zeit entsorgt habe. Hat jemand die besagte DIN? Viele Grüße Peter |
| Zeit:
10.03.2003 17:16:34 |
Hallo Peter, Die Bezeichnung PB bedeutet das es sich um das Material Polybuten handelt. Vermutlich hat die Firma Hermann dieses Rohr in großen Mengen bezogen und mit ihrem Firmenaufdruck versehen lassen. Leider habe ich keine genauen Unterlagen über dieses Material, da ich es nicht verarbeite. Wenn ich mich recht erinnere wurde dieses Rohr früher auch von der Firma Fränkische Rohrwerke (www.fraenkische.de) gefertigt und / oder vertrieben. In einem ziemlich alten Prospekt fand ich noch die Aussage : Der Sauerstoffdiffusion kann durch die Zugabe von Inhibitoren entgegengewirkt werden. Für unsere Rohre eignen sich Varidos KK bzw. Varidos 1+1 der Firma Schilling Chemie. Das PB-Rohr muß nicht von den Fränkischen Rohrwerken kommen, daber dort könnte man dir sicherlich bezüglich den Werkstoffeigenschaften weiterhelfen. Sofern es sich um Zusätze der Fa. Schilling-Chemie handelte bekommst du dort sicherlich weitere Auskünfte, wie am besten zu Verfahren ist (Über- / Unterdosierung etc, Spülen ). Anschrift : Schilling Chemie GmbH und Produktions KG Max-Eyth-Str. 19 71691 Freiberg Deutschland Tel: (0 71 41) 7 01 04-0 Mehr kann ich dir leider nicht anbieten. Sofern keine befriedigenden Aussagen gemacht werden, hilft nur Anlage spülen, Systemtrennung vorsehen und einbauen, Ausdehnungsgefäße auf richtige Größe und passenden Vordruck überprüfen, ansonsten gibt es keine Ruhe. Achim Kaiser |
| Zeit:
10.03.2003 18:13:47 |
Vielen Dank für die ausführliche Info an Achim!
Peter
|
| Zeit:
10.03.2003 19:06:50 |
Hallo Peter und Achim heute Abend bin ich wegen dem gleichen Thema auf der Forumseite. Zufall? Ich habe 1981 gebaut und von der Fa.Multibeton eine Fußbodenheizung verbaut. Ich hatte bisher keinerlei Probleme wegen SCHLAMM oder VERKRUSTUNG Toi Toi Toi. Zur Zeit Informiere bzw. lasse ich mir Angebote erstellen für die Erneuerung des Kesselhauses mit: Brennwertkessel, Schichtenspeicher, Solar für WW mit Heizungs-unterstützung. Mein Trend geht eindeutig an die Fa. Solvis mit dem SolvisMax -> Schichtspeicher mit Brennwertkessel. Letzten Freitag war ein Vertreter der Fa.Solvis bei mir, eine Frage war auch ob die Rohre der Fußbodenheizung Sauerstoffdicht sind. Nachfrage bei der Fa.Multibeton ergab: Nein, zu der damaligen Zeit war dies noch kein Thema. Er gab mir den Rat mit der Fa.Schilling Chemie, also der gleiche Rat wie Achim. Im Internet heißt sie nun: www.ondeo-nalco.com; die Hompage wird zru Zeit bearbeitet und gibt daher keine Aussage, habe denen eine Mail geschrieben. Warte auf antwort. Frage an Achim und die Forumleser: - Was hält Ihr von Schichtenspeicher? - Wer hat ein Schichtenspeicher im Einsatz mit Fußbodenheizung? - Hat jemand den SolvisMax im Einsatz? für Anworten und Tips bin ich Dankbar. Grüsse aus dem Saarland Helmut |
| Zeit:
10.03.2003 20:00:27 |
Hallo Helmut Jochum, nun mal langsam mit den schnellen Pferden ;-)) Chemie im Heizungswasser sollte immer *die Letzte* aller Möglichkeiten sein. Wenn deine Anlage bislang ohne Zusätze gelaufen ist und keine Probleme gemacht hat, dann hüte dich davor nur aus Jux und Tollerei da irgendwas reinzukippen. Deine Anlage ist das beste Beispiel, das auch ohne diffusionsdichte Rohre ein FBH-System problemlos funktionieren kann. Wer dir *vorsorglich* gleich eine Inhibitierung des Wassers aufs Auge drücken will, der ist sich nicht darüber im klaren was er anstellt. Je nach Zusatz ist auf eine Mindestkonzentration zu achten. Wird diese unterschritten, bewirkt der Zusatz oftmals genau das Gegenteil von dem was er soll. Deswegen nochmals ganz deutlich : Finger weg von Chemie im Heizungswasser ohne dass ein besonderer Grund vorliegt !!!! Meiner Meinung nach werden die allermeisten Probleme durch zu kleine oder falsch eingestellte Ausdehnungsgefäße verursacht. Dadurch ziehen die Anlagen Luft (folglich auch Sauerstoff) und die Korrosionsprobleme nehmen ihren Lauf. Dem Kunststoffrohr passiert nix, nur die Korrosionsprodukte der verbauten Stahlteile werden in die FBH getragen und lagern sich dann dort ab, da die Fliesgeschwindigkeiten sehr gering sind. Durch das ständige Atmen der Heizungsanlage wird täglich der Korrosionsprozess neu am laufen gehalten und die Gefahr durch ein Ausdehnungsgefäß, dass per Normdefinition sowieso bis zu 10 % seines Vordruckes pro Jahr verlieren darf, einfach nicht gewartet wird ist in der Regel viel größer als die Gefahr, die durch die nicht diffusiondichten FBH-Rohre gegeben ist. Achte bei dem Einsatz eines Schichtenspeichers auf die Montage eines richtig dimensionierten Ausdehnungsgefäßes, das auch eine satte Wasservorlage liefern kann, dann ist die Wahrscheinlichkeit von Problemen durch Sauerstoffdiffusion gering. An deiner Anlage sind das über Jahre 20 Jahre Erfahrungswert !!! Spüle die Multibeton-FBH vor der Inbetriebnahme gut durch und wenn sich da gravierende Probleme mit eingetragenem Rostschlamm zeigt, dann kannst du immer noch zur chemischen Keule greifen. An einer Heizungsanlage mit Inhibitoren gehört ein dickes, fettes Schild mit : ACHTUNG Nachfüllen der Heizungsanlage nur unter Zugabe des eingesezten Korrosionsschutzmittels. Die Konzentrationsangaben der Hersteller sind zu beachten. Das Nachfüllen ist im Betriebsbuch der Heizungsanlage einzutragen unter Angabe des Datums, der Wassermenge und der Zugabestoffe. JEDER DER SICH NICHT DARAN HÄLT WIRD UMGEHEND ERSCHOSSEN !!!! Wenn du sowas willst, dann kippe ohne Not Chemie in deine Anlage. Es gibt Fälle, da ist das notwendig, keine Frage, aber macht das auch Sinn dort wo bislang keine Notwendigkeit bestand ? Also vorher genauestens Informieren und dann die Dose aufmachen ;-)) Zum SolvisMax kann ich im Detail nichts sagen, da ich noch keinen verbaut habe. Meine Anlagen mit Pufferspeicher jeder Art funktionieren jedoch problemlos, wobei ich in jedem Fall eine nachgeschaltete Mischerregelung für die einzelnen Heizkreise empfehle, damit die Wärmeabgabe ins Heizungsnetz unabhängig vom Ladezustand des Pufferspeicher erfolgen kann. Achim Kaiser |
| Zeit:
10.03.2003 21:32:03 |
Vielen Dank für die ausführliche Info an Achim!
Klasse von Dir Achim für die schnelle Antwort. Nachdem ich deine Antwort gelesen habe, bin ich in den Heizungskeller gegangen an meine Anlage und stellet fest: -> ein Ausdehnungsgefäss mit 50 Liter -> ein Ausdehnungsgefäss mit 80 Liter also wird die Aussage ( Erfahrung ) von Achim direkt belegt. Klasse...
Ergänzend muss ich noch erklären dass ich vor 16 Jahren ein Heizkamin, von Viemann mit ca. 18 KW, in die Heizungsanlage eingebunden habe. Dabei wurde von meinem Heizungsvertreter das 80 Liter Gerät mit ein-geplant.
Alle Komponente Kessel mit Fußbodenheizkreis, Heizkörper-Heizkreis und Heizkamin sind seit Jahren PROBLEMLOS im Dauereinsatz.
Ich werde auf die Infos beachten! weitere Anregungen lesen
und wünsche allen Teilnehmern des Foruns eine gute Woche
Helmut Jochum
|
| Zeit:
09.04.2003 16:44:25 |
Hallo, Achim Kaiser und Helmut Jochum, es hat mich sehr gefreut, dass ich durch Eure Beiträge bereits jetzt um einiges schlauer geworden bin. Besonders die von Dir, Achim, zeigen auch mir ziemlich eindeutige Wege. Fast zur gleichen Zeit wie bei Helmut, nur ein Jahr früher, nämlich 1980, habe auch ich durch Multibeton eine FBH installiert erhalten. Die beheizte Fläche beträgt ca. 120 m², 5 kleinere Plattenheizkörper sind mit in die Heizkreise integriert. Als Gusskessel ist ein Niedrigtemperaturkessel von Hydrotherm, heute Stiebel, eingebaut, Dieser arbeitet noch einwandfrei und die Abgaswerte sind sehr gut. Da aber der nebenstehende direkt beheizte Warmwassererzeuger defekt werden wird, will ich eine neuen Niedrigtemperaturkessel mit untergestelltem Warmwasserbereiter jetzt einbauen lassen. Interessant dürfte sein, dass ich in all den Jahren niemals das Wasser gewechselt, sondern ganz gelegentlich nur etwas nachgefüllt habe. Aus Sorge vor übermäßiger Verschlammung lasse ich die Pumpe ununterbrochen, also auch im Sommer, laufen. Dies führt natürlich zu entspr. Stromverbrauch. Aber ich denke, dass ich damit ein Festsetzen der Schlammteile weitgehend vermieden habe. Übrigens werden die einzelnen Zimmer ausreichend beheizt, obwohl ich das Gefühl habe, dass dies in den ersten Jahren besser gewesen ist. Nun wurde mir von bekannter Seite sehr empfohlen, doch bei der Neuinstallation die Anlage durch FERNOX-Heizungsreiniger vorher intensiv reinigen zu lassen und dann nach Montage der neuen Anlage diese dann mit FERNOX-Heizungsvollschutz zu versehen. Übrigens wird für den gleichen Zweck auch Cillit-Heizungsschutz der Firma BWT angeboten. Aber nach Studium Eurer Beiträge will ich dies man lassen. Achim, siehst Du es auch so? Ich wäre sehr dankbar, wenn ich darüber noch etwas lesen darf. Heinz-Georg |
| Zeit:
09.04.2003 20:17:01 |
Hallo Heinz-Georg, [snip] >Interessant dürfte sein, dass ich in all den Jahren niemals das Wasser >gewechselt, sondern ganz gelegentlich nur etwas nachgefüllt habe. Das ist das Beste was einer Heizungsanlage passieren kann, der im Wasser enthaltene Sauerstoff reagiert ab, verbindet sich mit den Stahlbauteilen zu Eisenoxid oder Magnetit, deswegen die schwarze Brühe in jeder Heizungsanlage. Wenn das oder die Ausdehnungsgefäße großzügig dimensioniert wurden und ihre Funktion über die Jahre nicht verloren haben, dann ist nicht mit übermaßiger Verschlammung zu rechnen. >Übrigens werden die einzelnen Zimmer ausreichend beheizt, obwohl ich >das Gefühl habe, dass dies in den ersten Jahren besser gewesen ist. Es kann schon sein, das sich im laufe von 22 Jahren in dem einen oder anderen Heizkreis etwas Zeugs angesammelt hat. Multibeton hat ja auch nie behauptet, dass die damaligen Rohre diffusionsdicht sind. Sicherlich wurde über die FBH-Rohre etwas Sauerstoff in die Anlage eingetragen, jedoch war die Menge so gering, dass es zu keinerlei Funktionsbeeinträchtigung gekommen ist. Auch die heutigen FBH-Rohre aus Kunststoff sind ja nicht *absolut* sauersoffdicht, sondern die Sauerstoffaufnahme wird durch zusätzliche Maßnahmen so verringert, das nach *normalem Ermessen* keine Schäden zu erwarten sind. Aber auch an neuen Anlagen kann es zu Sauersoffeintragung kommen, wenn bestimmte Bauteile nicht ordnungsgemäß funktionieren oder nicht gewartet werden. >Nun wurde mir von bekannter Seite sehr empfohlen, doch bei der >Neuinstallation die Anlage durch FERNOX-Heizungsreiniger vorher >intensiv reinigen zu lassen und dann nach Montage der neuen Anlage >diese dann mit FERNOX-Heizungsvollschutz zu versehen. Übrigens wird >für den gleichen Zweck auch Cillit-Heizungsschutz der Firma BWT >angeboten. Ich bin kein großer Freund von solchen Dingen. Wenn ich sowas zu machen habe, dann spüle ich die Anlage ganz normal mit Wasser. Solange keine üblen Verkrustungen vorhanden sind und bislang keine Funktionsstörungen auftraten, wird normalerweise alles was lose sich abgelagert hat über die hohe Fliesgeschwindigkkeit ausgespült. Wenn Funktionsstörungen vorhanden waren, dann Wasserspülung und ggf. Einsatz eines Spülkompressors wie er zum Spülen von Wasserleitungssystemen verwendet wird. Normalerweise werden dann auch die etwas hartnäckigeren Verkrustungen gelöst und ausgespült. Erst wenn beide Maßnahmen nichts bewirken und nicht greifen, dann mach ich mir einen Kopf über die chemischen Keulen. Leider, oder auch zum Glück, kam ich bislang noch nie in die Verlegenheit zum *Reiniger aus der Dose* greifen zu müssen. Bei allen Zusätzen ist Information über Wirkungsweise und das Risiko von Über- oder Unterdosierung das wichtigste überhaupt. Grundsätzlich muß man sich auch darüber im klaren sein, an der Ursache ändern die ganzen Mittelchen nichts, sie bekämpfen alle nur die Auswirkungen an der Anlage. In ganz bestimmten Fällen mag ihr Einsatz empfehlenswert sein, zur Vorsorge vor eventuellen Dingen bin ich da sehr vorsichtig. Bei wirklichen Problemanlagen versuche ich immer die FBH über einen Wärmetauscher, wenn möglich im Verteilerkasten, von der übrigen Anlage zu trennen. Die Fa. Laing bietet hier sehr interesante Lösungsmöglichkeiten an. Erst wenn gar nichts in der Richtung geht, dann denke ich an speziell aufbereitetes Heizungswasser, Vollentsalzung zur Hemmung der elektrischen Leitfähigkeit und Inhibitoren zum Rohrleitungsschutz nach, bislang war es aber noch nie notwendig. Welche Entscheidung Sie schlußendlich treffen, liegt in Ihrem Ermessen. Wenn die Anlage umgebaut wird, das Ausdehnungsgefäße nicht knapp bemessen sondern sehr großzügig, dann ist schon das halbe Thema vom Tisch. Ausdehnungsgefäß regelmäsig prüfen sind die nächsten 25 %. Die restlichen 25% hängen von der Betriebsweise und der Anlage ab. Nachdem bislang über 20 Jahre keine Probleme auftraten, sind bei ordentlicher Arbeit eigentlich die nächsten 25 Jahre auch keine zu erwarten. Bei Spülen der FBH nicht gleich erschrecken wenn etwas schwarze Brühe kommt, die kommt in jeder Anlage in der Stahlbauteile verbaut sind. Erst wenn sie über einen halben Eimer mit Rostschlamm aus einem Heizkreis spülen, dann würde ich anfangen mir Gedanken zu machen, aber dass ist nur meine Meinung und die kann auch mal fehlen. Aber ich habe bissi etwas gegen die allgemeine Panikmache und so manche gängigen Aussagen, die gerade *in* sind, weil man sonst nichts hat um darauf rumzureiten. Leider werden dabei viele andere Dinge, die genauso wichtig sich aussen vor gelassen. Manchmal frage ich mich wie eine 50 Jahre alte Heizungsanlage ohne hydraulischen Abgleich, Systemtrennung und all den Zauber der heute Usus ist, die Frechheit hat überhaupt und dazu noch ganz problemlos zu laufen ;-)) Achim Kaiser
|
Verfasser: Geba - Service AG Kunz Ernst | Zeit:
09.04.2003 20:32:52 |
Hallo Peter
Wir Heizungsbauer kennen das Problem
Um die Sanierung der Heizungsrohre gibt es heute entlich nur noch eine einzige sauber Lösung.
Tatsache ist, dass eine Bodenheizung erfahrungsgemäss nach zirka 20 Jahren umfassend saniert werden muss. Bis dahin mussten wochenlange, bauliche Umtriebe mit enorm viel Staubablagerungen in Kauf genommen werden. In jedem Fall fielen massive Investitionen an Kosten an. Doch von jetzt an werden mit dem neuzeitlichen HAT-SYSTEM Bodenheizungsrohre von innen saniert und erneuert.
Ohne Bauliche Massnahmen! Absolut sauber, und 10-mal schneller als die herkömmliche, aufwendige Medhode. Und dies zu erstaunlich vorteilhaften Kosten.
Mehr Info unter: /www.hat-system.com/index2.htm
Gerne Beraten wir Sie:
Geba-Service AG Malzgasse 26 CH-4006 Basel Tel 0041 61 272 95 65 Fax 0041 61 272 95 59 Mobil 0041 79 664 48 12
|
| Zeit:
10.04.2003 07:35:36 |
Sehr geehrte Damen und Herren,
warum immer mit der chemischen Keule ?? ;-(Erst mal richtig spülen, und dann eine physikalische Behandlung in die Heizung reinsetzen Fa. Permatrade hat da was (www.perma-trade.de). Ich kann nur sagen es funktioniert.
MfG F. Adelmann
|
Verfasser: Hermann Santel | Zeit:
10.04.2003 08:23:24 |
...hat jemand Erfahrung mit dem hat-System ?
|
| Zeit:
10.04.2003 09:31:33 |
Ich habe die Beiträge mit großem Interesse gelesen und und bin besonders auch von der ausführlichen Stellung- nahme von Herrn Kaiser beeindruckt. Eigentlich wollte ich mich an der Diskussion nicht be- teiligen, da ich kein Heizungsexpert bin. Nach dem Beitrag von Herrn Adelmann kann ich mich aber nicht mehr beherrschen: Jetzt sollen auch physikalische Geräte ( Magneten)gegen Korrosionen in Heizungsanlagen helfen? Ich finde, dass wir einen großen Fehler machen, wenn wir immer wieder den Begriff "Chemie" grundsätzlich als etwas Negatives darstellen! Es geht doch darum, dass man in Heizungs- systemen Ablagerungen und Korrosionen verhindert!? Warum nimmt man sich nicht die Weisheit der tatsächlichen Experten zu Hilfe, in dem man in die einschlägigen Normen und Arbeitsblätter schaut: z.B. die VDI-Richlinien 2035 Blatt 2 "Vermeidung von Schäden im Warmwasserheizanlagen"? Unter Absatz 8 kann man nachlesen, dass ein Korrosionsschutzdurch Wasserbehandlung vorzusehen ist, wobei generell empfohlen wird, das Heizwasser auf pH-Werte zwischen 8,2 und 9,5 zu alkalisieren (bei Alu nicht über 8,2). Eine Alkalisierung auf bis pH 9,5 ist nur mit der sogenannten "Chemie" möglich! Nicht mit Permanentmagneten! Der chemische Einsatz (z.B. Trinatriumphosphat) kann auf ein Minimum reduziert werden, wenn man die Befüllung und Nach- füllung in der sog. "salzarmen Fahrweise" durchführt. D.h., Entsalzung des Füllwassers über Mischbett-Ionenaustausch-Patronen. Ich habe von der ISH die neue Preisliste von Grünbeck mitgenommen, in der ab Seite 66 interessante Tips gegeben werden. Mit freundlichen Grüssen Ema
|
| Zeit:
10.04.2003 11:08:25 |
Hallo Ema, nachdem hier die Diskussionen meistens über *Kleinanlagen* geführt werden, stellen die Kesselhersteller an die Wasserqualität meistens keine Anforderungen bis auf den PH-Wert. Bei der Alkalisierung gehts schon wieder los. Auszug aus Arbeitsblatt K8 Wasseraufbereitung für Heizungsanlagen, der Fa. Buderus : *Bei Wärmeerzeugern aus Aluminium dürfen keine Chemikalien eingesetzt werde, es ist eine Systemtrennung vorzusehen* Elend an der Sache ist, das es immer mehrer Wege gibt, das Ziel zu erreichen...nur wer liest denn immer die ganzen *Nebenwirkungen* und das *Kleingedruckte* am Ende des Kataloges? Ist wie mit dem Beipackzettel bei den Medikamenten...und am besten geht es wenn keine Medikamente gebraucht werden. Für was ich plädiere ist das übel an der Wurzel zu packen und *medikamentierungen jeglicher Art* nicht vorsorglich, sondern nur in begründeten Einzelfällen vorzunehmen. Mancher Zauber der in der Branche sich breit macht läuft mir einfach gegen den Strich, denn oftmals wird der Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben...und am Ende hat einer die *Karte mit dem braunen Ring*...meistens der Anlagebetreiber. Mittelchen und gute Sachen gibt es einige, wie z.B. die Grünbecklösung für vollentsaltzes Heizungswasser über die Mischbettanlage...aber als *Standard* für jede Anlage ...naja, bischen heftig ;-)) aber bei Problemen sicherlich eine sinnvolle Alternative. Was bei Problemen dann tatsächlich eingesetzt wird, kann hier sowieso nicht entschieden werden, sondern muß vor Ort detailliert abgeklärt werden. Nur ein sollte klar sein...das Mittelchen *Schmeißrein und Sorgenfrei* gibt es nicht. Achim Kaiser
|
| Zeit:
10.04.2003 11:57:21 |
Hallo Herr Kaiser, alles richtig, was Sie schreiben. Doch bei den Empfehlungen der Kesselhersteller wäre ich vorsichtig. Die Kesselfirmen möchten ihre Kessel natürlich im besten Licht darstellen und schreiben dann meist "bei uns ist eine Wasserbehandlung nicht erforderlich, da unser Kessel ja korrosionsbeständig ist!". Doch das Heizungssystem besteht nicht nur aus dem Kessel! Deshalb die Empfehlungen der VDI- Richtlinie 2035, die übrigens auch seit neuestem für Kleinanlagen gelten. Natürlich ist es richtig, dass man für Kleinanlagen keine Vollentsalzungsanlage installieren kann. Eine Patrone oder eine fahrbare Befüllstation sollte aber zur Ausstattung eines Heizungsbauers gehören, denn der benötigt es nicht nur einmal im Jahr. Mit freundlichen Grüssen Ema
|
| Zeit:
11.04.2003 15:09:58 |
Hallo Ema Sehr kompetent, Ihre Aussagen. Kann mir gut vorstellen, dass diese Kompetenz aus dem Hause Grünbeck stammt ;) ... Tatsächlich könnten viele Störungen vermieden werden, wenn Heizungen mit vollentsalztem Wasser befüllt würden. (Bitte an die Leser: "vollentsalzt" nicht verwechseln mit "enthärtetem" Wasser, die elektrische Leitfähigkeit ist bei entärtetem Wasser zu hoch, was Korrosionen begünstigt). Nur eine ganz kleine Korrektur: Es ist doch möglich, den pH-Wert ohne "Chemie" anzuheben und einzuregulieren. Messbar und garantiert. Die elektrochemische Zersetzung von Magnesiumanoden bindet Sauerstoff, erhöht den pH-Wert und senkt die elektrische Leitfähigkeit. Den ELYSATOR gibts schon mehr als 30 Jahre. Sie konnen ja mal reinschauen unter www.elysator.com
|
| Zeit:
12.04.2003 22:25:34 |
Hallo, Achim Kaiser, wirklich Klasse! Was? Ihre rasante und so informative Antwort zu meinen Fragen. Herzlichen Dank! Leider konnte ich erst heute diese lesen. Und schon stellt sich eine weitere Frage. Wenn ich die neue Anlage, es ist ein BUDERUS Gas-Niedrigtemperatur-kessel, Typ Logano G 134 multigas, 18 kw, mit untergesetztem Warm-wasserspeicher Logalux LT 135, vorgesehen, zukünftig betreibe, sollte ich auch dann, wie zur Zeit die Pumpe auch im Urlaub weiter laufen lassen? (Ziemlich langer Satz, leider!) Ich tue dies ja jetzt, um eine Behinderung des Kreislaufes durch Verschlammung zu vermeiden. Es sind ja noch weitere interessante Beiträge gekommen. Wie sieht es denn mit dem HAT System aus? Im Internet liest es sich ja recht gut. Hermann Santel fragt ja auch, "Hat jemand Erfahrung?" Und übrigens: Der letzte Satz mit der 50-jährigen Anlage ist wirklich "Große Klasse oder wie sagt man heute Supercool!" Gratulation! Heinz-Georg |
| Zeit:
13.04.2003 21:15:51 |
Hallo Heinz-Georg, wenn die Ausdehnungsgefäße i.O. sind, können Sie die Pumpe normalerweise beruhigt ausschalten. In der FBH sind die Strömungsgeschwindigkeiten so gering, dass sich eingetragene Partikel sowieso absetzen. Hauptproblem ist meistens die sinkende Temperatur, die dazu führt, dass die Anlage Luft zieht, wenn das Wasser *schrumpft*. Kann diese Wassermenge durch die Ausdehnungsgefäße ausgeglichen werden, passiert nichts weiter. Wieso lassen Sie einen * Niedertemperaturkessel* einbauen ? Spricht bei Ihnen etwas gegen einen Brennwertkessel ? HAT-System sagt mir nichts, wie wäre es mit einem Link ? Achim Kaiser
|
| Zeit:
15.04.2003 08:26:39 |
Hallo Peter
Ich vertreibe schon seit über 10 Jahren Heizungsschutzmittel sowie Reiniger Das Mischungsverhältnis ist 1:200 Der Heizungsschutz ist auch für Alu geeignet was bei manchen nicht der Fall ist. Der Hersteller ist Henkel das Mittel nennt sich Ferrolix 332. Beim Heizungsreiniger vertreibe ich die Mittel der Fa. RepaTech Heizungsschutz im 1 ltr. Gebinde und Reiniger im 2 ltr. Gebinde .
Falls interesse bitte melden unter robert.huesges@gmx.de DAnn gibt es mehr infos und Preise.
gruß
Robert
|
| Zeit:
17.04.2003 14:51:23 |
Aber Hallo, Achim Kaiser, ich hab immer Probleme, um in t-online hinein zu kommen, daher erst jetzt mein großes "Dankeschön" für die weitere Information. Für meine Neuplanung sind nun alle Unklarheiten dank Achim Kaiser ausführlich geklärt! Herzlichen Dank! HAT-System sagt Ihnen nichts. Mir bis vor kurzer Zeit auch nichts. Aber! Aber am 9.4.2003 um 20:32:52 erschien in diesem Forum der Beitrag von: Geba-Service AG Kunz Ernst, über den ich nun unter der angegebenen Adresse weitere Einzelheiten erfahren habe. Und warum kein Brennwertkessel? Ich habe in dieser Hinsicht manche Überlegungen angestellt. Installations- und Materialaufwand höher und insbesondere die erforderlichen jährlichen Wartungen. Bei meiner jetztigen Anlage habe ich keine Wartungen über 23 Jahre (dreiundzwanzig)durchführen lassen. Die wenigen Arbeiten in dieser Hinsicht habe ich leicht selbst erledigt und wenn mal ein Hahn getauscht werden mußte, habe ich es eben machen lassen. Und wie schon erwähnt, fahre ich immer noch mit dem gleichen Wasser, wie vor 23 Jahren eingefüllt. Im übrigen wird die Gasersparnis beim Brennwertkessel sich für die erforderliche, relativ kleine Leistung sich, wie sagt man so schön, erst in "Jahrenden" rechnen und sicherlich wesentlich niedriger sein, als die erforderlichen jährlichen Wartungskosten. Das war`s! Heinz-Georg |
| Zeit:
10.02.2006 18:40:49 |
Diesen und alle Forums-Beiträge, die unter dem Suchwort " Heizungswasser nachfüllen" habe ich gelesen, aber die Frage: abgekochtes Wasser nachfüllen ? wurde nicht gestellt. Wie sind die Meinungen darüber? Aber nach allem, was man lesen konnte, scheint destilliertes Wasser völlig ungeeignet zu sein ?
|
| Zeit:
13.02.2006 13:41:28 |
Hallo miteinander! Habe interessiert gelesen, weil wir dabei sind, ein Haus mit FBH zu kaufen. Aussage von HAT (habe mit telefoniert-die machen eine Innenbeschichtung der Rohre im Luftdruckstrom und stellen wieder 'Neuzustand' her ...): nach 20 Jahren sind alle FBH eigentlich sanierungsreif. Meine Frage/Sorge: wird das durch Erfahrungen bestätigt?! Und: sollte man ein Haus kaufen, bei dem man (Vorbesitzer verstorben) nichts über die FBH-Pflege nachfragen kann?! MfG RR
|
| Zeit:
13.02.2006 19:44:52 |
ein hallo an alle und immer kommt wieder die gleiche frage.
- heizungswasser - schlamm? - chemie oder spülen oder zusatzmittel?
sicher ist das diese frage nicht einfach zu beantworten ist.
jede korrosion ob sauerstoff, ph-wert, eisen, sulfat, chlorid usw. kommen alle über das heizungswasser, mal schnell mal langsam.
der korrosions-zustand jeder heizungsanlage kann man mit messgeräten messen. ( sauerstoff nur auf der heizungsanlage ) wenn alles ok dann ist ja super!
nach der auswertung der heizungswasser-analyse gibt euch ein wasserfachmann vorschläge wie man die korrosion beheben ( einschränken kann ).
leider wird im forum mehr über chemie und apparte und eigenwerbung geschrieben, aber über die erkennung und einschränkung von korrosion kommt nicht viel über.
daniel weiss
|
| Zeit:
13.02.2006 20:08:29 |
Findet ihr das nicht seltsam? Oben wird von zwei Anlagen Multitherm berichtet, die seit 1980 und 81 ohne Probleme laufen und jetzt , nach 25 Jahren mit Sauerstoff- Diffusion verrückt gemacht werden. Sorgfältig mit Druckwasser spülen und dann mit Heizfluid nach VDI-Norm befüllen und fertig. Der HB, der bei Umrüsten auf Pufferspeicher Technik ein bewährtes System korrosionskritisch verschlechtert hat was falsch gemacht. Die Oben von Peter erwähnten Rohre gehören zu dem Besten was für die FBH je eingesetzt wurde. Wir haben sie(z.B. von Polytherm) lieber eingesetzt als Verbundrohre. Von allen Polyolefinen ist PB(Polybuthen) dem PE und dem PP haushoch überlegen. Sowohl in der Langzeit- Temperaturbeständigkeit , wie auch in der Druckfestigkeit sogar bei hohen Temperaturen, die es aber in FBH'en gar nicht geben sollte. Heizfluid-Additiva senken die elektrogalvanische Leitfähigkeit des Heizungswassers zum Schutz der beteiligten Metalle wenn diese in der Spannungreihe weit auseinander liegen. Mit den K`stoffrohren haben sie fast nichts zu tun, außer dass sie Einfluss auf die Oberflächenspannung und damit auf die Wandhaftung von Dreck nehmen können. Deshalb genau diese Frage im Datenblatt und mit dem Additiv Hersteller klären. Gruß JoRy |