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02.07.2003 18:35:33 |
Eine Frage in die Runde Tenor vieler Beiträge hier im Forum ist der: Die Leistung der Feuerstätte soll eine möglichst große Bandbreite haben. Am besten -bei häuslichen Feuerstätten- bis ganz nach unten. Eine solls ja geben, die bis 0,9kW runter geht. Da soll sich dann wohl ein fantastischer Jahreswirkungsgrad einstellen!? Nur vorstellen, kann ich es mir nicht. Nimmt man ein wandhängendes Gerät, eine Therme, mit wenig Wasserinhalt und der aktuelle Wärmebedarf beträgt z.B. 1/10 des max. Bedarfs, dann läuft das Gerät ohne Modulation 6 min. Die Modulierende fährt runter mit der Leistung auf 10% und läuft und läuft und läuft. In den restlichen 54 min macht die Feuerstätte ohne Modulation gar nichts. Sie gibt keine Wärme ab. Die Stillstands- und Bereitschaftsverluste gehen, wegen des geringen Wasserinhalts, gegen Null. Und Strom wird auch nicht verbraucht. Hingegen produziert die Modulierende in dieser Zeit doch reichlich Abstrahlungsverluste und Strom benötigt sie zudem auch. Für andere Teillastbereiche gilt diese Überlegung doch auch!? Unterm Strich müsste die mit Modulation doch einen schlechteren Jahreswirkungsgrad haben. Und wenn ich mir dann auch noch die Mehrkosten bei der Anschaffung eines solchen Gerätes ansehe, dann frage ich mich, ob das mit der Modulation oder den Leistungsstufen nicht ein Irrweg ist. Wie seht Ihr das denn? Gruß |
| Zeit:
02.07.2003 21:03:44 |
Der Irrtum besteht darin, dass die Abstrahlverluste bei Stillstand immer noch da sind, wenn auch in geringerem Maße. Dazu kommen hier aber dann noch evtl. innere Auskühlverluste.
Was die Hilfsenergie betrifft, ist das tatsächlich ein gutes Argument gerade bei Mindestlast... was braucht denn so eine Therme?
Ah, da steht was drüber:
http://www.impuls-programm-altbau.de/Service/downloads/brennwert.pdf http://www.ie.ruhr-uni-bochum.de/download/gastherme.pdf
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Verfasser: martin havenith | Zeit:
02.07.2003 21:35:00 |
Deine Therme, dein Kessel werden immer (solange deine Umwälzpumpe läuft) vom Heizungswasser durchströmt. Wenn Dein Flämmchen brennt, geht dir an inneren Verlusten natürlich einiges verloren (Bei ner Brennwertterme im günstigen Fall ca 4 %). Aber solange die Flamme brennt, führtst du deiner Heizung Wärme zu! Wenn dein Flämmchen aber nicht brennt, verlierst Du zwar nichts an der Flamme, aber da ist ja noch der Schornsteinzug. Der zieht aus deinem warmen Heizungswasser wieder Wärme raus, die du vorher umständlich mit der Flamme reingemogelt hast. Das kann je nach Auslegung der Kesselleistung/Brennerleistung/ Schornsteinhöhe etc. mehr sein, als der Abgasverlust deines Flämmchens. Ein netter Kollege hat zu dem Thema mal gesagt: es gibt nur zwei gute Zustände für einen Heizkessel: Entwerder Brenner brennt, oder Kessel kalt. Sicherlich kann ich mir vorstellen, das es bei extrem kleinen Feuerungen denkbar ist, das sich das mit den Abgasverlusten und den Stillstandsverlusten etwa die Waage hält. Genauere Angaben hab ich jedoch nicht. Bei den Kesselanlagen größerer Leistung ist es jedoch immer so, das der Einstufige Kessel die höchsten Verluste hat, der Zweistufige geringere, der Modulierende die geringsten, und dabei der mit dem größten Modulationsberich (niedrigste Kleinlast) die allergeringsten Verluste. Bei Taktenden (einstufigen) Brennern wird ja auch häufig eine Abgasklappe eingesetzt, die eben diese Stillstandsverluste reduziert. In einem Test der Stiftung Warentest (15 Jahre her) habe ich gelesen, das Abgasklappen Einsparungen von bis zu 10 % erzielen. Dabei haben die die Verluste ja nicht beseitigt, sondern nur reduziert! Sie müssen demnach ja höher als 10 % gewesen sein--also höher als der Abgasverlust. Wie gesagt, ob das grundsätzlich für alle Wärmeerzeugerbauarten gilt, kann ich nicht sagen. Ich bin halt ein Ölfeuerungsmensch und kenne mich da am besten aus. Wenns zu günstigen Preisen ordentliche modulierende ÖL- Blaubrenner gäbe, hätte ich einen. Da es die noch nicht (Prototypen und Scheer und Hansa ausgenommen) gibt, habe ich halt eine Abgasklappe. Wenn ich Gasfeuerungen saniere (große Feuerungsleistungen) setze ich am liebsten gut modulierende Brenner ein. Die bringen mir am leichtesten die Einsparung
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Verfasser: martin havenith | Zeit:
03.07.2003 06:31:37 |
Ach ja.... ist mir gerade erst aufgefallen... Nach deiner Schilderung gehst du davon aus, das die Umwälzpumpe abschaltet, wenn die Flamme ausgeht. Also ich habe 1984 gelernt, das die Pumpe nur dann ausgeht, wenn sie beispielsweise im Sommer abgeschaltet wird.... Wenn das heute anders sein sollte, dann frage ich mich wie denn dann die Bude warm wird??
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Verfasser: Klaus Schwarzkamp | Zeit:
03.07.2003 08:05:24 |
>Ach ja.... ist mir gerade erst aufgefallen... Nach deiner Schilderung gehst du davon aus, das die Umwälzpumpe abschaltet, wenn die Flamme ausgeht. Also ich habe 1984 gelernt, das die Pumpe nur dann ausgeht, wenn sie beispielsweise im Sommer abgeschaltet wird.... >Wenn das heute anders sein sollte, dann frage ich mich wie denn dann die Bude warm wird?? Bereits bei der Vaillant VCW 180 (vor ca. 20 Jahren) war das so: Modulierender Bereich ca. 10-20kW, (wurde aber noch hydraulisch verstellt, heute im Menue) Das Gerät schaltet bei entsprechneder Programmierung (Jumper umstecken) die Pumpe in versch. Zeitabständen ein und prüft ob der Rücklauf kalt genug ist, erst dann zündet der Brenner, Heizumg ein (Wenn nicht schaltet die Pumpe auch einfach wider ab, ohne den Brenner zu bemühen). Ist nach der Heizphase genung Energie im System schaltet der Brenner ab, die Pumpe läuft eine kurze Zeit nach und wird ebenfalls abgeschaltet. Dann Pause. Irgendwann: Goto Anfang Zu "ganz kleinen Brennerflämmchen" habe ich mir ebenfalls Gedanken gemacht. Eigentlich kann ich mir nur schlecht vorstellen, dass selbst eine 1kW Flamme in einem 25kW Kessel noch mit dem gleichen Wirkungsgrad Energie in den Vorlauf bringt wie eine 25kW Flamme (von den Verlusten durch die elektr. Antriebe mal ganz abgesehen). Eher schätze ich, das es da je nach System Grenzen gibt. Gruß Klaus
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03.07.2003 12:45:19 |
Für die Antworten schon mal schönen Dank. Überzeugt davon, dass die Modulation grundsätzlich geeignet ist Energie einzusparen bin ich nicht. Wenn bei Thermen mit geschlossenem Brennraum die Gaszufuhr unterbrochen wird laufen die Pumpe und der Ventilator noch kurz nach, gehen dann aber aus. Daraufhin kühlt der im Gerät befindliche -geringe- Wasserinhalt runter auf Umgebungstemperatur. Das geschieht sehr schnell, denn Isolierung ist keine vorhanden. Ab dann ist Schluß mit Auskühl- oder Abstrahlungsverlusten. Bei der Technik von vorgestern: Gas atmosphärisch mit Zündflamme, bedeutet dieses Flämmchen natürlich Verlust. Bei allen atmosphärischen Feuerstätten ist der Abgasverlust im Teillastbereich sowieso viel höher als bei Volllast und deshalb ist bei diesen Wärmeerzeugern alles unter Nennheizleistung Verschwendung. Bei der BimschV-Messung muß immer im Volllastbereich gemessen werden. Wäre das nicht so gäbe es vom Schornsteinfeger Beanstandungen ohne Ende. Und will man den feuerungstechnischen Wirkungsgrad einer atmospärischen Gasfeuerstätte verbessern, so geschieht das sehr effizient dadurch, dass mehr! Gas durchgesetzt wird. Der Verbrennungsluftanteil ist bei diesen Feuerstätten nicht zu verändern. Allenfalls indirekt mittels Zugbegrenzer. Beim Erhöhen des Gasdurchsatzes muß natürlich aufgepasst werden, dass kein CO entsteht. Diese Grenze darf natürlich nicht überschritten werden. Für die Feuerstätten mit geschlossener Verbrennungskammer gilt das natürlich nicht. Denn hier kann auch der Verbrennungsluftanteil minimiert werden, sodas keine negative Verbrennungsgüte im Teillastbereich zu erwarten ist. Vielleicht muß die Frage ob die Modulation was bringt oder nicht diffenziert beantwortet werden: 1. Bei atmosphärischen Feuerstätten egal ob mit wenig oder viel Wasserinhalt ist ein Betreiben im Teillastbereich Energieverschwendung. 2. Bei Feuerstätten mit geringem Wasserinhalt (Thermen) ist es nicht empfehlenswert. 3. Bei Wärmeerzeugern mit ständig umgewälzten Wasserinhalt wird tatsächlich Energie eingespart. Gruß |
| Zeit:
03.07.2003 13:31:17 |
Hallo Franz, schön, dass Du Fragen stellst um sie dann ein Paar Beiträge später selbst zu beantworten. Um Dein Beispiel mal für Brennwertthermen (immer " Feuerstätten mit geschlossener Verbrennungskammer"!) aufzunehmen: Therme A wäre optimal dimensioniert und könnte bis auf 10% "runtermodulieren" (eh idealisiert, die meisten Thermen haben keinen so guten Modulationsbereich und werden zu groß genommen). Therme B würde nicht modulieren sondern hätte nur eine Leistungsstufe mit 100%, aber an sonsten den gleichen Abgasverlust. Der momentane Wärmebedarf des Objekts sei 10% des maximalen Wärmebedarfes. Klar, Therme A würde jetzt auf kleinster Stufe permanent durchlaufen. An Verlusten gibt es konstant den Abgasverlust und den Strom für Gebläse und Heizungspumpe. Therme B wäre nur zu 10% ausgelastet und müsste im Verhältnis 1:9 an- und ausschalten. Aber wieso nimmst Du an, dass sie 6 min läuft und dann 54 min pausiert??? Wie Du selbst richtig erkannt hast, ist die Speichermasse wegen des geringen Wasserinhalts relativ klein, aber der Wärmeverlust des Gebäudes ist konstant fortlaufend... Deswegen sind die Takte (je nach Temperaturentwicklung im Gebäude) viel kürzer: zB 1 min Betrieb und 9 min Pause (oder vielleicht auch nur 30 sec Betrieb und 4,5 min Pause, usw.) Therme B startet also für 1 min Betrieb mit Gebläsevorlauf, Zündung, dem eigentlichen Betrieb, Abschaltung und Gebläsenachlauf. Dann folgen 9 min Pause. In der einen Minute powert sie soviel Energie ins System, dass es für die nächsten 9 min reicht. Verluste: Abgasverlust (gleich A: weil von der erzeugten Wärmemenge abhängig). Strom für das Gebläse etwas geringer, aber mehr Feuerleistung erfordert mehr Gebläseleistung, GebläseVor- und Nachlaufnötig, ca 1 min. Zusätzlich: Stillstandsverluste durch Abstrahlung nach innen (sind während Betrieb in der Größe Abgasverluste enthalten), Verluste durch Vor- und Nachlüften des Brennraumes, Energie für Zündungen. Außerdem ist die Verbrennung beim Zünden nicht optimal, als Folge schlechte Abgaswerte und z.T. unverbrannter Brennstoff. Die Heizungsumwälzpumpe wird zwar evtl (je nach Steuerung) zeitweise abgeschaltet, aber sicher nicht für lange, denn das Objekt benötigt ja konstant Wärme, sonst würde es ja auskühlen. "Runtermodulieren" ist da sicher die bessere Lösung, weil eben der Betrieb mit einer konstant guten Verbrennung ohne weitere Verluste stattfindet. Auch Geräusch und Verschleiß sind negative Folgen des Taktens, das dürfte den (geringen) Stromverbrauch einer elektronisch lastabhängig geregelten Umwälzpumpe mehr als aufwiegen. Grüße Harry
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Verfasser: martin havenith | Zeit:
03.07.2003 14:24:42 |
@Harry wunderbar wie du das erklärt hast. Auch ich frage mich, warum jemand eine Frage stellt, wenn er gar nicht bereit ist, eine andere Erklärung als seine eigene zu akzeptieren. Sicherlich unternehmen alle Hersteller von Feuerungsanlagen die ernormen Anstrengungen, um eine gute Modulation hinzubekommen, nur aus einem einzigen Grund: Nur um dem dummen Verbraucher noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen. Ein Schelm, wer böses dabei denkt. Übrigens hab ich die allerbesten Einsparungsergebnisse bisher mit den modulierenden Gas-Oberflächenbrennern von Vi.... und Fr.... erzielt. Hab da zwei schöne 65kW Anlagen mit Brennwerttechnik laufen. Im größeren Leistungsbereich (so ab 400 kw)klappt die Modulation nicht ganz so gut, aber da gibt es ja noch die Brenner von We...., die ich dann ohne Kesselregelung direkt mit 0 - 10 v ansteuern Kann. Die Einsparungen, die ich erziele, haben bestimmt nur mit der Farbe der Kessel zu tun. Aber ich denke, das in dem Leistungsbereich, in dem ich mich bewege tatsächlich noch andere Sachen zum tragen kommen. Ich behaupte immer noch, das es nicht reicht, einen guten Kessel einzubauen---das gesamte Konzept muss passen. Das gilt auch für die Kleinen Wandgeräte!
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| Zeit:
03.07.2003 14:52:48 |
Hallo Martin, >Ich behaupte immer noch, das es nicht reicht, einen guten Kessel >einzubauen---das gesamte Konzept muss passen. Brauchste noch einen der den Satz unterschreibt ? Allerdings stehen wir da wohl oft alleine in der Landschaft, denn wenn Fabrikat X eingesetzt wird, dann ist die Anlage automatisch gut ;-)) Gutes Anlagenkonzepte, ordentliche Hydraulik, Anlagen die auch im Schwachlastbetrieb bei reduzierten Pumpenleistungen kleiner 50% noch laufen wie ein Uhrwerk....Heizkreise mit 50 kW Heizlast die mit ner Wilo 25-60 auf Stufe 1 durchziehen und *alle* Heizflächen gleichmäßig warm werden....ab da fängt Heiztechnik *wirklich* an....aber lassen wir das. Gruß Achim
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Verfasser: martin havenith | Zeit:
03.07.2003 15:04:50 |
Hallo Achim,
wo nimmst du eigentlich die Zeit her? Überall wo ich bin, warst Du gerade, oder kommst direkt hinterher. Hast du nen Büro-Job (wie ich) oder bist du auf der Stempelfabrik.
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| Zeit:
03.07.2003 15:10:28 |
Hallo Martin,
im Moment mal wieder Büro-Job, Brutto-Sozialprodukt steigern.
Kampf mit dem *üblichen* Papierkram.
Gruß Achim
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| Zeit:
03.07.2003 15:11:54 |
Der surft schon via UMTS und nicht wie ich armer Hund wia Handy am Schläpptopp ;-)
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| Zeit:
03.07.2003 15:28:38 |
@Sukram
Händy am Schlepptop....näää. Bin doch kein Krösus.
Gruß Achim
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| Zeit:
04.07.2003 21:28:33 |
Zu den Postings von Harry und Martin Harvenith muß ich erstmal was sagen: >schön, dass Du Fragen stellst um sie dann ein Paar Beiträge später selbst zu beantworten< Du hast das Wörtchen Vielleicht, mit dem ich den Satz beginne übersehen! >Vielleicht muß die Frage ob die Modulation was bringt oder nicht differenziert beantwortet werden: 1...,2...,3...< >Auch ich frage mich, warum jemand eine Frage stellt, wenn er gar nicht bereit ist, eine andere Erklärung als seine eigene zu akzeptieren.< Welches Wort oder welcher Satz läßt denn bitteschön diese Schlußfolgerung zu? Auf Interpretationen bin ich gespannt. Zum Thema: >Verluste durch Vor- und Nachlüften des Brennraumes< Harry Die "Vorluft" ist nicht erwärmt worden. Die "Nachluft" geht durch den Wärmetauscher und tauscht. Beides keine Verlustgrößen. > Stillstandsverluste durch Abstrahlung nach innen (sind während Betrieb in der Größe Abgasverluste enthalten)< Harry Kann ich mir so nicht vorstellen, denn dann hätten Strahlungsheizungen, z.B. Dunkelstrahler, zur Hallenbeheizung ja fast 100% Abgasverluste. >... das dürfte den (geringen) Stromverbrauch einer elektronisch lastabhängig geregelten Umwälzpumpe mehr als aufwiegen.< Harry Wieviele U-pumpen sind denn tatsächlich elektonisch lastabhängig geregelt? Ab 25kW ist es Pflicht (EnEV). Die meisten Thermen im häuslichen Bereich haben <25kW und sind nicht geregelt. >Sicherlich unternehmen alle Hersteller von Feuerungsanlagen die ernormen Anstrengungen, um eine gute Modulation hinzubekommen, nur aus einem einzigen Grund: Nur um dem dummen Verbraucher noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen.< Martin Havenith Es gibt halt Sachen die werden nur gemacht weil der Markt es verlangt. Das kann auch positiv sein. Wenn die kleinen und bis dato unbekannten Hersteller nicht mit der Brennwerttechnik angefangen wären, gäbe es sie heute noch nicht. Eine Feuerstätte mit geschlossener Verbrennungskammer, geringem Wasserinhalt und ohne Modulationsbereich neigt bei zu beheizenden Räumen die eine große Speichermasse haben eher zu langen Laufzeiten mit anschließender langer Stillstandszeit. Dieselbe Feuerstätte, beheizt sie denn Räume mit geringer Masse, wird häufiger an- und ausgehen. Bei diesen Häusern wird ja praktisch nur die Luft erwärmt. Das Wärmespeichervermögen der Wände ist gering. Dementsprechend verhält sich die von ihnen ausgehende Wärmestrahlung wie die Lufttemperatur. Häuser, die einen nur geringen Heizwärmebedarf haben -also auch heute neu errichtete nach EnEV - können sowohl schwer als auch leicht sein. Soll also eine o.a. Feuerstätte! in einem massiv gemauerten Haus mit trägen Wärmeströmen installiert werden, so kommt m.E. ein Wärmeerzeuger ohne Modulation durchaus in Betracht. Sukram hat auf eine interessante Seite hingewiesen: http://www.impuls-programm-altbau.de/Service/downloads/brennwert.pdf Dort steht auf Seite 13 auch was Aufschlußreiches über die Modulation im speziellen. mit modulierenden Grüßen |
| Zeit:
04.07.2003 23:10:13 |
Hallo Franz, also gleich zur Sache, vielleicht wird es ja ein produktiver Gedankenaustausch :-) >Verluste durch Vor- und Nachlüften des Brennraumes < Vor- und Nachlüften bedeutet doch, dass (kalte) Zuluft mittels Gebläse durch Brennraum und Wärmetauscher gespült wird. Dabei nimmt die Luft Wärme aus dem Gerät auf und entweicht schließlich damit durch den Kamin... Verlust! > Stillstandsverluste durch Abstrahlung nach innen (sind während Betrieb in der Größe Abgasverluste enthalten)< "Kann ich mir so nicht vorstellen..." Wir sprechen hier doch von ( Brennwert)Thermen: beim Stillstand gibt es Verlust durch Abstrahlung nach außen und innen (entweicht dann durch den Kaminzug). Während der Feuerung gibt es dann nur den Verlust durch Abstrahlung nach außen, sowie den Abgasverlust. Die Abstrahlung nach außen bleibt gleich, die nach innen geht quasi mit dem Abgas raus, ist also im Abgasverlust enthalten. "Wieviele U-pumpen sind denn tatsächlich elektonisch lastabhängig geregelt? Ab 25kW ist es Pflicht (EnEV). Die meisten Thermen im häuslichen Bereich haben <25kW und sind nicht geregelt." Wer heute noch eine ungeregelte Pumpe einbaut, gehört doch ge... !!! Das mit der Speichermasse der Räume ist beim normalen Heizbetrieb (temperierter Zustand) gar nicht so entscheidend: der Wärmebedarf entspricht doch dem Wärmeverlust des Gebäudes. Also genau das, was durch die Begrenzungsflächen (Wände, Fenster, Dach usw.) an Wärme nach draußen geht. Das ist ein konstanter Fluss, im Beispiel eben die besagten 10% des maximale Wärmebedarfs. Eine modulierende Therme kann im Idealfall permanent die genau benötigte Wärmemenge nachliefern. Eine ohne Modulation (oder zu groß dimensionierte) muss takten, also auf Vorrat liefern und wieder abschalten. Wie oft, hängt von der Rücklauftemperatur des Heizkreises ab. Diese wird je nach Trägheit der Heizflächen mehr oder weniger schnell abfallen. Eine Stunde ohne Nachheizen sind da aber sicher unrealistisch! Gerade bei Wohnungen mit Heizkörpern wird das takten sehr schnell erfolgen müssen. (Nachteile des Taktens: siehe meinen obigen Beitrag) Grüße Harry
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| Zeit:
06.07.2003 12:13:22 |
Tag Harry, Wenn 2 Wände den selben u-Wert haben, muß in die Massive mehr Wärme reingesteckt werden als in die Leichte um beide auf Temperatur zu bekommen. Die Massive gibt ihre Wärme langsamer ab als die Leichte und muß dementsprechend länger Wärme aufnehmen. Die Massive verhält sich träge, die Leichte flink. Bei gleicher Wärmeabgabe des Heizkörpers natürlich. Dieser Umstand sorgt dafür das der Hk. länger Wärme abgibt um dann natürlich auch länger zu pausieren. Das wiederum läßt den Wärmeerzeuger länger laufen, bzw. analog dazu, länger ruhen. Die Verluste während der Vorlaufzeit, wenn der Feuerungsraum und der Wärmetauscher mit Luft gespült wird gehen m.E. gegen Null. Der Wärmetauscher wird während des Betriebes mit heißem gerade verbrannten (Ab)Gas durchströmt. Die Temperatur liegt dabei zwischen 1000 und 1400°C (hab ich aus der Literatur). Die Temperatur der "Spülluft" liegt bei ca. 20°C (geschätzt). Das Verhältniß der Enthalpie der Luft zur Enthalpie des (Ab)Gases ist sehr gering. Genauso gering ist die Leistung die dann übertragen wird. Die Massenströme spielen auch noch eine Rolle. Aber am Ergebnis ändern sie nicht viel, rückt es eher noch mehr gegen Null. Im Heizbetrieb ist es Luft und Gas. Im "Spülbetrieb" ist es nur Luft. Mit dem -vielleicht ein wenig provokativ formulierten- Thema wollte ich eigentlich nur die Modulation im allgemeinen ein wenig hinterfragen. Denn eins ist ja sicher: Bei atmospärischen Heizwertfeuerstätten bingt die Modulation wegen des schlechteren feuerungstechnischen Wirkungsgrads nichts. Gruß |
| Zeit:
06.07.2003 15:51:05 |
Hallo Franz, vielleicht sollten wir nicht alles auf einmal diskutieren... Also ich spreche von modulierenden Brennwertgeräten für Wohnungen, EFH und ZweiFH, also in der Regel wandhängende Thermen unter 50kw Leistung. Ich nahm an, das war auch Dein Thema, weil Du ja auch "...Eine solls ja geben, die bis 0,9kW runter geht..." geschrieben hast. Jetzt mischt Du aber zunemnd Argumente mit ein, die eigentlich nur für größere Anlagen gültig sind. Also ob Modulation "etwas taucht" kann man bestimmt im Vergleich erörtern, aber du musst Dich schon entscheiden, für welchen konkreten Fall man welche Geräte vergleichen soll! Mit mir bitte blos über kleine "Häuslebauer"-Thermen diskutieren, da hab ich mich schlau gemacht und kann auch was fundiertes zum Thema beitragen. Diese Thermen sind heute (soweit mir bekannt) wenn modulierend, alle mit Gebläse und in Brennwertausführung. Die nicht modulierende Alternative wären wohl kleine atmosphärische Kesel bzw. Thermen. Da hätten wir schon das erste PRO modulierend Argument: Brennwert macht eigentlich nur modulierend Sinn, weil nur so die Abgastemperatur (=Verlust) stark verringert werden kann. Und Brennwert ist doch sinnvoll, oder? Willst Du jetzt Brennwerter mit kleinem Modulationsbereich (bzw. zu groß dimensionierte) mit optimal modulierenden vergleichen, dann sind meine vorhergehenden Argumente immer noch gültig. Dein Argument mit den Wänden ist zum Teil richtig, gilt aber so nur für den Fall des Aufheizens, also zB nach der der NachtAbschaltung. Im laufenden Betrieb der Heizung (Überwiegender Betriebszustand) soll die Raumtemperatur ja möglichst konstant bleiben. Nachgeführt werden soll eben genau die Wärmmemenge, die als permanenter Fluss den Raum durch die Bergrenzungsflächen verlässt. Deine Theorie würde vielleicht mit einer größeren Hysteres der Raum- bzw Heizkörperthermostaten funktionieren, aber niemand wird eine Raumptemperatur wollen, die zB permanent zwischen 19° und 22° pendelt. Komfortabel ist doch nur eine möglichst konstante RaumTemperatur. Vorschlag: Mach doch einen ganz neuen Beitrag im Forum, wo Vor- und Nachteile an einem konkreten Fallbeispiel diskutiert werden können. Grüße Harry |
| Zeit:
06.07.2003 19:17:04 |
Modulation MUß sein, wie Harry oben beschrieben hat um schon mal den Brennwerteffekt besser zu nutzen. Zudem können kleinvolumige Wärmeerzeuger (Thermen usw) ohne Modulation gar nicht vernünftig betrieben werden. Bei der üblichen Schaltdifferenz von 4-6 K wären die ja nur am Hin- und Herschalten. Mit der Modulation wird das gestreckt und das Gerät läuft sauber durch. Und für Freaks muß es einfach ein "0,9 - 9kW-Gerät" sein. Also meine liebe einstufige EWFE über meinem Kopf:"Verreck endlich nach 13 Jahren..."
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Verfasser: Henning Becker | Zeit:
16.07.2003 02:49:56 |
Hallo Harry, ihre Gedanken sind grundsätzlich richtig und lassen. Der Hauptfehler der gemacht wird ist der Verlust an Energie durch den Luftzug. Bei gleichen Volumenstrom ist der Verlust durch Luftstrom bei Flamme größer als ausgeschaltet. Begründung die kalte Luft wird durch die Flamme auf eine Temperatur aufgeheizt die über der Wassertemmperatur liegt sonst würde nicht das Wasser aufheizt. Bei ausgeschalteter Flamme liegt die Lufttemperatur unter der Wassertempertur, sonst würde das Wasser nicht abgekühlt. Niedrige Lufttemperatur bedeuten gerringere Verluste pro Zeiteinheit. Der Spareffekt wird verstärkt weil durch eine Klappe der Volumenstrom der Luft bei abgeschalteter Flamme verringert wird. Die besten Effekte in diesen Sinne hat ein Pufferspeicher, da bei diesen Anlagen mit entsprechenden Steuergerät der Kessel in der Pause ganz abkühlt. Ich hoffe ich war verständlich Mit fruendlichen Grüssen Henning Becker
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Verfasser: Henning Becker | Zeit:
16.07.2003 02:52:22 |
Anmerkung meine Email Adresse ich schaue nicht dauern ins Forum:
becker@prisma-heizung.de
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