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24.10.2015 23:35:34 |
Hallo Zusammen, dies ist mein erster Eintrag in diesem Forum. Ich habe hier bereits viel gelesen und schätze die vorhandene Fachkompetenz sehr. Ich möchte mein Vorhaben nun mal den Experten hier vorstellen. Ich bin durch das Forum auf den Grabenkollektor gestoßen. Die Argumente haben mich überzeugt. Ich wäre über den ein oder anderen Hinweis durchaus denkbar. Verbesserungsvorschläge und Meinungen sind jederzeit willkommen. Mein Hausbauer wird den selbst erstellten Grabenkollektor auch an die Wärmepumpe anschließen. Spatenstich wird im April sein, somit habe ich jetzt noch etwas Zeit für die Planung. Sollte das aus irgendwelchen Gründen nicht hinhauen mit dem Graben, werde ich wohl zu der kleinen Pana umschwenken müssen. Als Ingenieur widerstrebt es mir jedoch eine Maschine einzubauen, die in der Zeit, in der sie am meisten gebraucht wird am schlechtesten funktioniert (AZ und Heizleistung). Zum Vorhaben: Geplant ist in PLZ 71263 ein EFH KFW55 mit 10,5x9,5m Grundfläche. 1,5Etagen plus Keller. Das Haus hat ca. 1m Kniestock, keine Zwischendecke im DG und 35°DN. Dämmung ist 28cm Mineralwolle im Dach, 36,5cm Porenbeton Wand, Kellerwand und Bodenplatte ca.12 cm Perimeter Dämmung (Auslegung erfolgt in Abhängigkeit von der Berechnung). Fenster werden einen u-Wert von 0,8 (Glas mit Profil) haben. Fensterflächen auf der Südseite werden in Summe ca. 12-14qm haben. Eine KWL ist derzeit (noch) nicht vorgesehen. Mittlerweile bin ich jedoch einer zentralen KWL mit WRG immer mehr zugeneigt. Gut möglich, dass ich diese noch mit dazu nehmen werde. Der Auftrag wurde gerade vergeben. Deshalb gibt es noch keine Berechnung der Heizlast. Das Haus wird mit 4 Personen bewohnt werden. Ich gehe mal bei der Planung von 6kW Heizlast aus. Die Wohnfläche ist ca. 170qm. Da das Grundstück auf der Längsseite ca. 7% Gefälle aufweist, werden die beiden talseits liegenden Kellerräume mit großen Fenstern als normale Wohnräume ebenfalls wie der Rest des Hauses eine Fußbodenheizung erhalten. Diese sind in der Wohnfläche bereits enthalten. Aktuell soll im Hauptbad die zusätzliche Heizlast mit einer elektrischen Hühnerleiter abgedeckt werden. Ich hätte dort gerne jedoch eine Wandheizung. Geplant ist ebenfalls das Grundstück flächig etwas aufzufüllen um den Garten eben zu haben. Das ist auch günstig für die Grabenkollektorverlegung. Das Haus soll noch einen Kaminofen ohne Wassertaschen für gemütliche Stunden erhalten. Nebeneffekt: Im unwahrscheinlichen Fall eines Stromausfalls im Winter friere ich nicht. Das Haus erhält noch eine Photovoltaikanlage mit ca. 7 bis kleiner 10kWp. Als Wärmepumpe baut das Hausbauunternehmen in der Regel Dimplex ein. Ist nicht meine erste Wahl aber nach Durchsicht des Datenblatts spricht jetzt aber grundsätzlich nichts gegen den Hersteller (oder etwa doch)? Hier habe ich mal einen Vorschlag im Grabenmaltool erstellt: Vorschlag 1:Der Graben wurde auch so tief geplant um vor Baubeginn verlegt gefahrlos den Baugrubenaushub zu überstehen. Die Tiefe wird so bemessen sein, dass dieser etwas unter der Bodenplatte des Kellers liegt. Kleiner Vorteil aus meiner Sicht: Mehr erschlossenes Erdvolumen und geringere Abschirmung durch Kellerwände. Die Slinkies werden dann außen vorbereitet und in die tieferen Grabenteile herabgelassen. Jetzt habe ich noch ein paar Fragen dazu. 1. Das wird rein flächenmäßig eine enge Kiste. Ich sehe das als Herausforderung :-) Daher wird der Graben auch unter der Terrasse hindurch laufen. Die Terrasse wird wasserdurchlässig sein. Gibt es grundsätzlich bedenken dabei? Ich habe den Graben extra tief geplant da dies aufgrund der Aufschüttung einfach möglich ist. Muß ich trotzdem mit möglicher Vereisung und den damit einhergehenden Hebungen in dem Bereich rechnen? 2. Der Hauseingang wird direkt über dem warmen Ende des Kollektors sein und diesen auf einigen Metern mindestens teilweise überdecken. Was meint Ihr dazu? Ich möchte den Platz so gut wie möglich nutzen und daher nicht darauf verzichten. 3. Da der Grabenkollektor nicht besonders üppig ist und ohnehin aufgefüllt wird, macht dann vielleicht ein dritter Kreis als Graswurzelkollektor sinn? Vielleicht so in 40cm tiefe. Ist ja kein Mehraufwand, lediglich das Material und der etwas größere Soleverteiler. Ich denke das könnte den Graben etwas entlasten oder bin ich schon wieder zu vorsichtig? 4. Mergelstein, Schluff, steif bis halbfest, zersetzt bis stark verwittert? Gut oder schlecht? Besten Dank schon mal vorweg! Grüße Martin
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Verfasser: DV-Gergen | Zeit:
25.10.2015 10:20:58 |
Hallo. Ich finde es absolut richtig Dich für eine wirtschaftliche Nutzung von ERDWÄRME zu beschäftigen. Neben Deiner Grabenlösung gibt es auch u.a. die DIREKTVERDAMPFERTECHNIK. Auf der Grundlage einer Heizlast von ca. 6 kW benötigt diese Technik lediglich 150 bis 180 qm Gartenfläche. Diese Fläche müsste ca. 80 cm tief ausgeschachtet werden, was bei Dir aber offenkundig kein Problem darstellt da Du ja auffüllst! Hier im HTD ist über diese Technik viel geschrieben worden (einfach Suchfunktion aktivieren) oder www.gergen-geothermie.de Kurt
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25.10.2015 14:11:40 |
Hallo Kurt, danke für Deine Info bezüglich der Direktverdampfer. Gerade weil ich schon etwas im Forum gelesen habe wird es ein DV System definitiv nicht werden. Das hat aber auch noch andere Gründe. Ich habe letztens den Kondensator meiner Klimaanlage in meinem Auto getauscht. Dieser war nach sechs Jahren total korrodiert und löchrig wie ein schweizer Käse. Das Problem dabei: Teilekosten 90€, zweimal Kältemittel befüllen 200€. Übertragen auf meine meine Haustechnik bedeutet das: Eine Sole-/Wasser Wärmepumpe wird die nächsten Jahre sehr wahrscheinlich nicht teurer, ich rechne sogar mit günstigeren Preisen. Geht die Alte kaputt, kann ich nahezu jeden beliebigen Hersteller an den Graben hängen und bin nicht auf Exoten angewiesen. Zur Not kann ich das sogar selbst anschliessen. Der Graben ist redundant. PE in der Erde ist erprobt, bewährt und sehr robust. Es ist davon auszugehen, das mich der Grabenkollektor überlebt. Ich kann den Graben auch billig selbst verlegen. Von der AZ sehe ich keinen wirklichen Vorteil für DV. Geht das Gerät kaputt und der Kollektor bleibt in der Zeit unbeschadet ist völlig unklar ob ich das Kältemittel in 10Jahren noch verwenden darf, ob der Querschnitt der Leitungen und Druckbeständigkeit für mögliche Alternativen passen(z.B. CO2) oder ich alles wieder ausgraben muss. Ich bin auf einen teuren Kältetechniker angewiesen, den es nicht an jeder Ecke gibt. Das gilt übrigens auch für die notwendige Wartung. Das alles sind das für mich Gründe die für den Graben sprechen. Deshalb will ich einen haben wenn es irgendwie geht. Das bedeutet nicht das DV schlecht ist, nur eben für mich nicht das Richtige. Gruß Martin
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26.10.2015 15:19:59 |
Hallo Martin, wie wäre es mit der Nutzung der Kellergrube für das warme Ende des Kollektors? Also einfach kurz vor Verfüllung der Kellergrube die Slinkies an die schräge Baugrubenwand lehnen. Das spart Dir viel Aushub und liefert einen leistungsfähigen Kollektor. Siehe Vorschlag 2. Dimplex scheint keine schlechte Wahl zu sein, jedenfalls sind hier keine größeren Probleme im Forum zu lesen und die technischen Daten klingen gut. 1. Unterhalb der Terrasse ist bei Vorschlag 2 kein Graben mehr, also keine Gefahr. 2. Wenn der Hauseingang wasserdurchlässig ist oder darunter die Regenrinne den Boden wässert, dann spricht nichts dagegen, hier den Kollektor zu verlegen - evtl. mit etwas mehr Abstand zur Erdoberfläche. Der Boden muss nur feucht sein, dadurch wird seine Wärmeleitfähigkeit sichergestellt. 3. Graswurzelkollektor ist technisch interessant, aber Du wirst auch ohne auskommen. Insofern ist die Mehrinvestition meiner Meinung nach unnötig. 4. Puh, Mergelstein klingt so, als ob da auch grobes Material im Boden sein kann - je feiner, desto besser (Schluff ist sehr fein). Wenn Du kannst, dann mach eine Probegrabung auf dem Grundstück, 2 m tief unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften natürlich. Sieht das Ergebnis eher wie grober Sand oder Kies mit Kleinkram dazwischen aus, dann wirds schwierig. Ansonsten weitermachen. Viele Grüße, crink
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26.10.2015 22:22:18 |
Hallo Crink, vielen Dank für Deine Antworten! Super Idee! Dein Vorschlag2 gefällt mir mit dem Baugrubenkollektor und auch insbesondere die Terrassenlösung. Eine Frage noch dazu. Wenn im Grabenmaltool der vertikale Graben 3m tief ist. Wie groß ist dabei der senkrechte Slinky im Durchmesser? 1,3m? Oder einfach so groß dass die Oberseite mindestens 1,7m mit Erdreich überdeckt ist? Reicht das? Mit welchen Werten rechnet das Grabentool? Ich habe geplant ein normales umwickeltes Drainagerohr über die gesamte Länge des Kollektors zu legen. Falls nötig kann ich so für die notwendige Durchfeuchtung mit Zysternenwasser sorgen um auch für trockene Winter gewappnet zu sein. Ich möchte jedoch nicht die Dachrinne fest installiert durch die Drainage leiten, nicht dass der Nachbar unter mir irgendwann absäuft. Bezüglich des Bodens ist hier das Bodengutachten für die Erschliessungsarbeiten. Das Grundstück liegt exakt zwischen Schürfgrube 4,5,6 und 7. Meine laienhafter Eindruck sagt mir, das müsste funktionieren. Mit zunehmender Tiefe wird es wohl steiniger werden. Da ohnehin ein Teil des Erdaushubs abgefahren werden muss, kann man steiniges Material abtransportieren und das schluffig Tonige Material zum verfüllen verwenden, dann passt das. Das einzige was mir bei der Dimplex Sorgen bereitet: Soletemperatur min. ist nur -5Grad. Da kann man in einem strengen Winter schon mal dran kratzen, oder etwa nicht? Das mit dem Graswurzelkollektor überleg ich mir mal....wäre was zum experimentieren und AZ frisieren, auch wenn er sich vermutlich nicht rechnet. Gruß, Martin
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27.10.2015 08:39:38 |
Hallo Martin, Unser Grundstück ist auch nur 440qm das Haus mit 130qm kleiner. Vor drei Jahren gab es aber noch kein ausgefeiltes Grabentool. Der Graben ist bei uns 50m bei 1,3m Breite und 2m Tiefe. Funktioniert alles bestens mit Reserve. Tiefste Temperatur von -1,5 Grad war beim Estrichaufheizen im Februar 2012 bei -20 Grad
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27.10.2015 10:41:46 |
Da dürfte einiges an Aushub anfallen. Hast du da nebenan Platz um das zu lagern? Der Boden sieht bedingt gut aus und evtl gibt es Probleme so tief zu gehen wie du vorhast. Die Drainage über dem Kollektor ist eine gute Sache und damit hat man auch gleich die Regenwasserversickerung gelöst. Ein paar Anregungen: Wenn eine flachere Verlegung einfacher und kostengünstiger ist, wäre der Graswurzelkollektor durchaus eine kostenneutrale Variante die dir auch noch bessere Soletemperaturen bringt da besonders in der Übergangszeit der tiefe Kollektor nicht so schnell regenerieren wird und in warmen Phasen des Winters der tiefe Kollektor geschont werden kann. Der GWK sollte dann möglichst nah an der Oberfläche sein. 40cm Tiefe ist schon zu tief. Besser wären 10cm Tiefe, oder direkt an der Oberfläche, z.Bsp. in oder direkt unter einem Zaunfundament. Und, falls du das nicht schon gemacht hast, lass die Hydraulik der FBH gut planen. Super Beispiel wie man das macht in Richard und dyarnes Thread.
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29.10.2015 10:15:44 |
Moin Martin, Bei senkrechten Slinkies wird der Slinky-Durchmesser so gewählt, dass der Abstand zwischen oberem Slinky-Ende und Erdoberfläche ca. 1,2 m beträgt (in milden Gegenden und Grabentiefe kleiner als 3 m reicht auch 1 m). Bei 3 m tiefem Graben also 1,8 m Slinky-Durchmesser. Bei einem Baugrubenkollektor ist das noch ein wenig anders: Normalerweise ist die Baugrube ein wenig schräg abgeböscht, so dass die Rohre nicht senkrecht, sondern in einem gewissen Winkel schräg an die Böschung der Baugrube gelehnt werden. Du kannst Dir dann per Pythagoras ausrechnen, wie sich dadurch der Slinky-Durchmesser vergrößert. Wenn Du dann die Slinky-Verteilung per Excel-Formular und anhand der Tabelle des Grabenmaltools herausfinden möchtest, musst Du dort so tun, als würden die Slinkies des Baugrubenkollektors senkrecht verlegt und als wäre der Graben dort entsprechend tiefer. Beispiel: Die Baugrube ist 3 m tief und die Böschung hat eine Breite von 1 m. Die Slinky-Tiefe beträgt also 1,8 m, und die von den Slinkies genutzte Böschungsbreite liegt bei 0,6 m. Daraus ergibt sich ein Slinky-Durchmesser von Wurzel(1,8²+0,6²) = 1,9 m, für die Slinkyberechnung also bitte 1,2 + 1,9 = 3,1 m Grabentiefe verwenden. Drainage: Super, speziell über dem wärmeren Teil des Kollektors hilft das. Bodenanalyse: "Beim Wiedereinbau der Mergelstein-Böden ist eine ausreichende Zerkleinerung der Grobkorn- und Steinanteile erforderlich." Das wird die Herausforderung, Du musst den Boden genügend zerkleinert bekommen, speziell in direkter Rohrnähe. Wie das im Detail am besten gemacht wird - keine Ahnung, Praktiker (also nicht den ehemaligen Baumarkt ;-) fragen. Deine Idee, die steinigen Anteile abzutransportieren und nur die tonigen Anteile zur Verfüllung zu verwenden, klingt gut. Aber auch dann musst Du die Lehm-/Ton-Brocken schön zerkleinern und Dir Mühe mit dem Einschlämmen geben. Für die Berechnung würde ich in den Grabentools mit Lehm arbeiten, sieht feucht genug aus. Tiefste Sole- Temperatur: Die wird Dir angezeigt (hoffentlich in grün), wenn Du diesen Link (der neue, noch nicht fertige Trenchplanner) aufrufst, dann im Projekt-Fenster die Heizlast angibst und die Enter-Taste drückst. Mit 6 kW Heizlast und Lehm als Boden kommt dann -0,6 Grad als Worst-Case für das warme Ende raus - bis zu den -5 Grad, den viele Sole-WP-Hersteller als Grenze angeben, noch viel Platz. Denn es geht dabei immer um das warme Ende, das kalte Ende darf auch kälter als die -5 Grad sein. Die -5 Grad am warmen Ende erreichst Du mit diesem Graben übrigens bei 20 kW Heizlast. Falls also aus Versehen die Dämmung Deines Hauses komplett vergessen werden sollte bzw. Du Dich entschließt, statt des Hauses doch lieber ein Zelt zu bauen könnte es knapp werden mit der minimalen Soleeingangstemperatur. Allerdings wird sich dann Dein Vorgarten jeden Winter ein wenig anheben... Graswurzelkollektor: Nur bei akutem Platzmangel oder extremer Experimentierfreude empfehlenswert. Aushub: Da würde ich in zwei Schritten vorgehen: Den waagerechten Kollektorteil schon realisieren, bevor Haus und Garage gebaut werden. Kurz vor dem Verschließen der Baugrube dann den linken Teil von Teilstück D ausheben und den senkrechten Teil realisieren. Schwierig wird dabei allerdings die Vorbereitung der senkrechten Slinkies für diesen Teil, das müsste dann direkt vor den Baggerarbeiten am Ort dieses Teilstücks gemacht werden - und direkt vor dem Baggern müsste die Slinky-Matte dann irgendwie vor dem Bagger und dem Aushub in Sicherheit gebracht werden. Teilstück A muss dabei genügend Abstand zum Haus haben, damit das Rohr nicht bei Aushub der Kellergrube beschädigt wird. Für den Baugrubenkollektor sind keine vorbereiteten Slinky-Matten erforderlich. Die Slinkies können (mit ausreichendem Abstand (mindestens 1 m von der Kellerwand) direkt in der Baugrube ähnlich wie bei waagerechter Verlegung realisiert werden: Rohrbund in die Baugrube, Slinky fallen lassen (schräg an die Baugrubenwand), Ringbund bis zum nächsten Slinky rollen, evtl. ein Stück nach hinten schieben um den letzten Slinky zu vergrößern und nächsten Slinky fallen lassen usw. Dabei immer schön nachmessen, ob die Slinkygröße und der Abstand stimmt. Und dann die Slinkies mit Kabelbinder/Klebeband aneinander fixieren. Viele Grüße, crink
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29.10.2015 15:15:36 |
Zitat von feanorx  Da dürfte einiges an Aushub anfallen. Hast du da nebenan Platz um das zu lagern? Der Boden sieht bedingt gut aus und evtl gibt es Probleme so tief zu gehen wie du vorhast. Die Drainage über dem Kollektor ist eine gute Sache und damit hat man auch gleich die Regenwasserversickerung[...] Ob eine Drinage gut ist gab es aber schon Threads wo das bestritten wurde das das eine gute idee ist.
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29.10.2015 21:58:04 |
Zitat von kub0815  Ob eine Drinage gut ist gab es aber schon Threads wo das bestritten wurde das das eine gute idee ist.
Tatsächlich ?! Ich bin entsetzt :) Was es alles so gibt ...man glaubt es kaum.
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| Zeit:
29.10.2015 22:49:20 |
Molly, danke für Deine Erfahrungswerte, das beruhigt mich. Fearnox, die Drainage ist nicht fest an das Regenwasserrohr angeschlossen, sondern wird nur bei Bedarf gewässert aus der Zysterne. Der Boden ist nicht besonders wasserdurchlässig. Das Regenwasser würde ansonsten durch die leichte Hanglage weiter unten beim Nachbarn im Garten austreten. Platz ist übrigens genug da, rings herum ist noch nichts bebaut, werde nächste Woche mal Kontakt mit den Nachbarn aufnehmen und deren Terminplan bezüglich Bauvorhaben mal abfragen. Irgendwie muss ich auch herausfinden mit was die so heizen wollen. Wäre ungünstig wenn zwei Meter weiter dem Nachbarn sein Erdkollektor liegt, ist aber glaub sehr unwahrscheinlich. Crink, wow, das war aber eine ausführliche Antwort und hilft mir super weiter, sehr verständlich erklärt. Das neue Tool gefällt mir! Da kann man etwas herumprobieren und bekommt in etwa ein Gefühl für die prognostizierten Soletemperaturen. Habe erst mal keine weiteren Fragen, ich weiß jetzt was ich zu tun habe. Das mit der Erde werde ich mir bei den anderen Häusern im Baugebiet mal ansehen was da so raus kommt. Basierend darauf suche ich mir eine Lösung. Und nein, 20kW werde ich nicht brauchen. Habe allerdings aufgrund der geringen Aufpreise (ca.10%) von Beton Fertiggarage zu gemauerter Porenbeton Garage mit dem Gedanken gespielt die Bodenplatte der Garage auf dünner Lage Glasschaumschotter oder XPS zu betonieren und darin zwei drei Heizkreise zu versenken. Diese dann im Boden isoliert ins Haus zur WP führen. Das hätte den den Vorteil im Bedarfsfall die Garage preiswert heizen zu können und bei Geburtstagen kalte Fuße für Opa und Oma zu vermeiden. Das wären aber nur wenige Tage im Jahr und muss deshalb nicht berücksichtigt werden. Da ist es gut zu wissen, dass man Reserven hat. Die besagten Fäden zur Auslegung Fußbodenheizung und Hydraulik habe ich mir durchgelesen und verstanden. Werde das in die Werksplanung einbringen und eine entsprechende Auslegung einfordern. Ich brauche ja sowiso noch die Wandheizung im Bad. Ich werde auch mal fragen mit den zwei Heizkreisen in der Decke als zusätzliche BKA die nicht mitberechnet werden in der FBH Auslegung. Bin mal auf die Reaktion gespannt, denn ich begrüße die zusätzliche Speichermasse und Heizfläche. Hilft natürlichwenn man versucht vorwiegend mit Photovoltaikstrom zu heizen. Ich werde jedenfalls berichten....wenn es weiter geht!
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02.11.2015 10:47:48 |
Hallo, Drainage: Hier kann als Problem gesehen werden, dass der Niederschlag den Boden auch abkühlen kann. Wenn also der Boden im Herbst eigentlich noch schön warm ist, aber eisiger Regen fällt, dann kühlt der Niederschlag den Boden per Drainage noch mehr ab. Dadurch fallen die Soletemperaturen schneller und die AZ wird schlechter. Dem steht allerdings der Vorteil der besseren Wärmeleitfähigkeit des Bodens durch mehr Feuchtigkeit gegenüber. Die Wärme kann also besser aus der Umgebung nachfließen. Im Detail hängt das dann von der Qualtität des Bodens ab: Besitzt der Boden eine schlechte Wärmeleitfähigkeit oder ist der Kollektor eher knapp dimensioniert, dann hilft die Drainage auf jeden Fall. Ist der Kollektor sehr großzügig oder der Boden sowieso schon sehr feucht, dann ist die Drainage im besten Fall überflüssig (rausgeschmissenes Geld) und im schlechtesten Fall leicht kontraproduktiv. In diesem Fall mit eher knappem Grundstück und schmalem Grund zwischen Haus und Grundstücksgrenze mit Weg darüber ist die Drainage meiner Meinung nach empfehlenswert - wenn die Mehrkosten im Rahmen sind. Bzgl. der Garagenbeheizung solltest Du die Mehrkosten für die spezielle Bodendämmung + FBH einer einfachen Split-Klima-Anlage gegenüberstellen - falls das nur alle paar Monate benutzt werden soll könnte das die günstigere und schneller ansprechende Lösung sein. Oder sogar der gute alte Heizlüfter, mit 20 EUR Anschaffungskosten für sporadischen Einsatz unschlagbar... Reserven: Sind bei sinnvoller Auslegung der WP exakt auf die Heizlast nach DIN 12831 sowieso immer vorhanden - bis auf vielleicht 5 Tage in einem Jahr mit besonders kaltem Winter. Bei einer Dimplex-WP musst Du übrigens aufpassen, dass Dein Heizi Dir keinen Pufferspeicher (für das Heizwasser) andreht. Nur ohne Puffer, Überströmventil, Mischer, ERR (wenn dann nur in wenigen Räumen) und Zirkulation wirst Du eine sparsame und gleichzeitig kostengünstige Heizungsanlage realisieren können. Auch auf die FBH-Temperaturen achten, wenn möglich bitte mit richtiger Rohrnetzberechnung auf 32/28 Grad oder weniger auslegen und keine Heizkreise mit weniger als 60 m Länge zulassen. Viele Grüße, crink
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| Zeit:
09.02.2016 00:20:46 |
So es gibt Neuigkeiten zum Gebäude. Beheiztes Gebäudevolumen: 837m³ Wärmeübertragende Umfassungsfläche: 543,9m² Gebäude Nutzfläche: 268m² HT: 0,249W/(m²K) Ich denke mit 6kW Heizlast sollte man überschlagen hin kommen, Details zur Heizlastberechnung folgen erst noch. Neuigkeiten auch beim Boden. Sieht gut aus! Die Nachbarn haben sich nur 5m entfernt über 4 m tief in den Boden gebuddelt. Hier ein Bild vom Grund: und vom Aushub eines weiteren Nachbarn: Eigentlich ganz fein und krümelig das Zeug. Besser als erwartet. Ich möchte ja auch keine 4m runter buddeln. Soweit alles bestens. Ich werde mich jetzt mal um den Bagger kümmern und das Rohr bestellen. Der schmale Graben bereitet mir Kopfzerbrechen, wie den ordentlich verdichten? Geht ja halbwegs brauchbar nur mit irrsinnigen Wassereinsatz. Ich möchte ja nicht das kiesige Zeug von dem schluffigen trennen, das wäre ja kontraproduktiv. Ich bin da noch unschlüssig und muss mir das nochmal überlegen. Die Drainage wird übrigens nur so als Rohr reingelegt. Die Bewässerung erfolgt bedarfsgesteuert via Pumpe aus der Zisterne. Mehrkosten sind vernachlässigbar. Es ist nicht geplant den Zisternenüberlauf fest an die Drainage zu hängen. Habe Angst die Nachbarn hangabwärts dauerhaft einzuweichen. Fußbodenheizungsauslegung hab ich gelesen und verstanden. Werde entsprechend Einfluss nehmen um eine gute Hydraulik zu erhalten. Hach die Nibe aus Schweden hat mich schon irgendwie angefixt. Hübsch und toll zu regeln. Fährt sauber bei Richard auf niedrigem Level durch, das hat was. Ich muss nochmal mit meinem Hausbauer diskutieren ob er die nicht anklemmen würde. Inbetriebnahme müsste doch selbst machbar sein.
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| Zeit:
09.02.2016 06:50:44 |
Verdichtung ist kein Problem. Man befestigt einen Stampfer an einer Dachlatte. Boden immer schichtweise einfüllen und dann von oben feststampfen. Schichten von vielleicht 30-40cm. Wenn du einen halben Meter drin hast wird das Rohr an die Grabenwand gedrückt, ab dann geht es leichter. Wenn das noch nicht ganz perfekt ist setzt sich der Boden innerhalb von einem Jahr.
Grüße Frank
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| Zeit:
10.02.2016 12:30:12 |
Moin,
Ton/Schluff bietet sehr gute Reserven - falls Du, aus welchen Gründen auch immer - nur 2,5 m tief kommst für die senkrechte Verlegung, dann ist das auch kein Problem. Sieht alles gut aus.
Viele Grüße, crink
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| Zeit:
13.04.2016 23:38:37 |
So ein kurzer Zwischenstand von mir. 600m Rohr liegt in der Garage, Sole steht daneben. Jetzt kommt auch noch Hektik auf. Mein Hausbauer hat mich unerwartet vorgezogen. So wie es jetzt aussieht muss nächste Woche das Rohr unter die Erde weil dann gleich im Anschluss die Baugrube ausgehoben wird. Ich denke ich werde den gesamten Kollektor jetzt vertikal verlegen. Leider kann der Erdbauer nicht schmaler als 70cm mit seinem großen Bagger buddeln. Hat Angst um seine Hydraulikschläuche bei der Tiefe (3,20m). Gegebenenfalls wird es um das Haus rum vielleicht doch noch ein Baugrubenkollektor. Dann müsste man aber den Arbeitsraum etwas großzügiger ausheben um weiter vom Haus weg zu kommen. Ich kläre das noch im Gespräch mit dem Erdbauer und Bauleiter. Hoffentlich sind meine Helfer auch so spontan am Start! Wärmepumpe wird es jetzt die Dimplex SI 6 TU mit einem TWL 300L Wärmepumpen Warmwasserspeicher werden. Der ist leider nötig mit drei Mädels im Haus. Der Warmwasserspeicher bekommt zur Unterstützung noch einen Refusol PV Heater. Den gibt es gerade für 399Euro sehr günstig. Wärmepumpe macht das Wasser warm bis ca. 40Grad, Rest macht dann der PV Heater wenn PV Leistung ansteht. Das schöne daran ist: Man hat schönes heisses Wasser für sehr günstig. Ich bin ein Fan von warmen Wasser. Im Sommer brauchts die Wärmepumpe wahrscheinlich gar nicht. Mal sehen. Im Winter an langen schattigen trüben Tagen hat es dann halt nur normal warmes Wasser. Das ganze erforderte aber einiges an Diskussionen. Der Hersteller hätte zunächst gern seine Standardauslegung verkauft mit kleinem Puffer und ein haufen Hydraulikzeugs was teuer ist, kein Mensch braucht und die JAZ nicht gerade verbessert. Heizstab habe ich gar keinen mehr, brauche ich ja auch nicht! Zum Thema Verdichten: Mit einem Motorstampfer an Dachlatten? Das geht? Oder ist ein Handstampfer gemeint (ächtz)?
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| Zeit:
13.04.2016 23:47:35 |
Ach ja bezüglich Heizung: Überströmventil wollen Sie unbedingt einbauen. Sollte doch aber kein Problem darstellen, wenn die meisten Heizkreise ohnehin immer offen sind, oder? Dann ist das doch ohnehin zu. Alles andere Zeugs konnte ich denen ausreden.
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| Zeit:
13.04.2016 23:55:14 |
Ja, die Kosten eines ÜV sind überschaubar damit der HB Ruhe gibt. ERR verbauste auch keine?
Grüße Motzi1968
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| Zeit:
14.04.2016 12:30:03 |
Hallo Motzi,
doch ERR werden eingebaut - Weg des geringsten Widerstands. Der Aufwand eine Befreiung zu erreichen scheint nach einem Anruf beim zuständigen Bauamt ungemein höher ("haben noch nie was davon gehört aber schicken Sie es mal") als die Kosten diese zu verbauen. ERR werden jedoch deaktiviert mit Ausnahme der zwei beheizten Räume im Kellergeschoss (Hobbyraum und Gästezimmer).
Gruß moggmogg
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| Zeit:
19.04.2016 22:35:34 |
Nun ist es endlich soweit. Morgen kommt der Bagger und baggert den Graben. So sieht er nun aus: Graben finalEin Graben mehr für D! ;-) Bin mal gespannt wie der horizontale Graben sich einbauen lässt. Das persönliche Baugrundgutachten ergab jetzt sehr festen Schluff auf fast vier Meter. Das ist gut und deckt sich mit dem Aushub der Baugrube des Nachbarn. Aushub ist schön krümelig, muss also vermutlich nicht verkleinert werden. Gebaggert wird mit dem 60er Löffel. Verdichtet wird erst wenn die Hälfte aufgefüllt ist, also nur die obere Hälfte mit dem Stampfer. Der Graben liegt in einem Bereich in dem mich Setzungen nicht stören, von der Straße bin ich etwas eingerückt aus diesem Grund. Der Teil links vom Haus ist ein Stück Baugrubenkollektor. Das bietet sich hier einfach an der Stelle an. Die Terrasse wird auf Betongefüllten KG Rohre im Bereich des Arbeitsraums stehen und ist wird wasserdurchlässig sein (Holz). Somit kein Problem mit Hebungen, sollte aber auch sehr unwahrscheinlich sein an dieser Stelle sein. Der Kollektor ist insgesamt etwas großzügig dimensioniert. Damit möchte ich eine möglichen Abschwächung durch die Nähe zum Haus Rechnung tragen(Reserve). Drainage leg ich mal mit rein, allerdings zum manuellen Wässern über Pumpe mit Wasser aus der Zisterne bei Bedarf. Der Boden ist ohnehin nicht sonderlich versickerungsfähig. Eine letzte Frage: Kann ich die Rohrleitungsberechnung eins zu eins so umsetzen wie vom Tool berechnet? Danke schon mal vorab!
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| Zeit:
20.04.2016 00:10:40 |
Natürlich meinte ich oben den vertikalen, nicht den horizontalen Graben.
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| Zeit:
22.04.2016 23:18:58 |
Hallo Zusammen, es ist vollbracht! :-) Meine Erfahrungen zum Vertikalen Graben mit 3,2m Tiefe und 2m Kollektorhöhe; Puh...ganz schön anstrengend das ganze in Form zu bringen. Was auf flacher Wiese noch halbwegs gut funktioniert wird auf dem Aushub Berg neben dem Graben zur Herausforderung. Leider war es wegen des Timings nicht anders möglich. Ganz schön widerspenstig das Rohr und gerade am Anfang etwas unhandlich. 3,2 Meter ist übrigens sehr tief wenn man davor steht. Gebaggert wurde vorgestern. Das Rohr war gestern nach 5Stunden mit drei Mann an Ort und Stelle. Das sah im Graben noch etwas wild aus. Heute war ich alleine da und habe alles vorbereitet für die Verfüllung. Gut ging das mit Dachlatten 4m lang bzw 2x2m zusammengeschraubt aus Gründen des einfachen Transports. Dann unten in die Dachlatte eine 100er Spax zur Hälfte rein und diese als Spike benutzt auf dem Grabenboden. Es verhindert das wegrutschen der Dachlatte wenn man Sie gegen das Rohr etwas zur Seite drückt. Dann Dachlatte seitlich vorgespannt fixiert. Das hat mich nochmal rund 3Stunden beschäftigt. Mit dem Ergebnis bin ich nun ganz zufrieden. Ganz wichtig während der Bauzeit: Zeit vorhalten um neugierige Fragen von zig Leuten zu beantworten. Morgen früh wird verfüllt. Habe mir ein paar dünne OSB Platten besorgt und damit das Rohr am Grabengrund aufliegt etwas zu schützen. Auch wenn es im Aushub fast keine Steine nennenswerter Größe hat, fällt es nun mal aus gut 4m Höhe drauf. So und nun noch ein paar Bilder: |
| Zeit:
27.04.2016 12:46:36 |
Hallo, hat das Verfüllen und Verdichten gut geklappt? Mit mehr als 3 m Tiefe hatten wir hier bisher nur wenige senkrechte Ringgrabenkollektoren. Danke für den Bericht und die tollen Fotos. Bitte berichte weiter, sobald die WP angeschlossen und der Estrich aufgeheizt wird. Viele Grüße crink
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| Zeit:
27.04.2016 13:45:23 |
Hallo crink, Verfüllen hat solange gut geklappt wie ich nebendran stand. War mal ein paar Minuten beim verdichten mit dem Stampfer und nicht neben dem Bagger und schon gab es einen kleinen Unfall mit dem Rohr. Ich hoffe es ist im unteren nicht sichtbaren Bereich nichts abgeknickt und das Rohr wurde nicht über Gebühr strapaziert. Werde das aber sobald ich Bauwasser auf dem Grundstück habe mal mit Leitungswasser testen und den Kollektor spülen. Verdichtet wurde erst nach halber Verfüllung mit mittelmäßigem Ergebnis. Darauf liegt die vorgehaltene Drainage. Da der Graben nicht im Bereich von einem Weg liegt und der Garten erst in einem Jahr angelegt wird ist dann der Bagger noch ein paar mal drüber gefahren nach komplettem Verfüllen und gut. Sollte es im weiteren Verlauf noch zu Setzungen kommen, stört mich das nicht weiter. Ansonsten kämpfe ich gerade mit einem Vertreter der Fa. Dimplex. Die wollen mir einfach nicht die KWL bei der Berechnung der Auslegung der Wärmepumpe berücksichtigen. Wollen daher eine mit 8kW einbauen. Unmöglich ist das! |
| Zeit:
27.04.2016 14:28:42 |
Hi, hast Du Dir die Stelle gemerkt, wo es Probleme mit dem Rohr geben könnte? Damit dann im Zweifelsfall noch mal eine Ausgrabung gemacht werden kann, um das Rohr zu flicken. Ich drück natürlich die Daumen, dass das nicht nötig sein wird. Aber auf jeden Fall einen Drucktest machen. KWL muss unbedingt in die Heizlastberechnung mit rein, sonst kann das schwierig werden mit KFW55. Womit begründet Dimplex das Weglassen der KWL in der Heizlastberechnung? Im Zweifelsfall bist Du der Geldgeber und bestimmst, was Du haben willst: 1. eine sinnvolle Heizlastberechnung, 2. eine Wärmepumpe, die exakt zur berechneten Heizlast passt. Viele Grüße crink
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