Am vorigen Samstag haben wir den Kollektor endlich verlegt.
Vor 2 Wochen war der Bagger zum ersten Mal da. Es war ein nagelneuer 18t Radbagger. Er hatte einen 2,2m Grabenräumer dabei. Der Grabenräumer wäre zwar ideal für den Kollektor gewesen, aber die Aushubmengen hätten wir nicht auf dem Grundstück lagern können. Für die Geländeprofilierung haben wir dann auch mehr Zeit gebraucht als geplant und es wurden noch sehr viel Boden abgefahren. Die Woche drauf hat es nur geregnet und das Grundstück war ein Schlammwüste.
In der letzten Woche hatten wir dann endlich trockenes Wetter und der Wetterbericht sah vielversprechend aus.
Am Freitag haben wir dann zu zweit in 1h den Grabenverlauf mit Farbspray ins Gelände übertragen. Für Grabentiefe und Slinkybreite habe ich mir 2 Dachlatten mit 1,5m zurecht gesägt. Die Slinkys habe ich mit der Excel-Tabelle gerechnet. Somit hatte ich zur Kontrolle die geplanten Rohrmeter an den Grabenecken.
Am Samstag war der Bagger pünktlich um 7:00 bei uns und hatte diesmal einen 1,2m Sieblöffel dabei. Durch die Geländeprofilierung waren der Baggerfahrer und ich schon ein eingespieltes Team. Das Gelände war schon komplett eben, so dass wir keinen Rotationslaser mehr für die Tiefe brauchten. Mit der Dachlatte habe ich zwischendurch Grabentiefe und Breite kontrolliert. Die 66m Graben waren innerhalb von 3h fertig. Dabei haben wir schon gesehen, dass die Grabensohle nass wird. Die Grabenwände standen sehr gut und wegen der nassen Grabensohle haben wir auf das Abböschen der ersten 25cm verzichtet, um schnell voran zu kommen. Nach kurzem Frühstück haben wir 10:30 mit dem Verlegen gestartet. Wir waren zu viert im Graben. Mein Nachbar und ich haben die Rolle bewegt. War am Anfang etwas unhandlich, wurde dann aber immer besser. Ich habe zwischendurch immer mal wieder einen Blick auf den Plan geworfen. Unsere Frauen haben Abstand und Durchmesser der Slinkys kontrolliert und dann mit Kabelbindern fixiert. Die erste Ecke war etwas haarig und wir mussten mit der Rolle im Graben "kämpfen". Die nächsten Ecken gingen dann aber deutlich einfacher. Wir haben den 1. Kreis in den ersten drei Gräben verlegt. Dabei haben wir gemerkt, dass die Grabensohle immer feuchter wird. Deshalb haben wir auch den 2. Kreis in den ersten drei Gräben verlegt, damit der Bagger hinter uns den Graben schliessen kann.
Die Grabensohle und die erste Verfüllschicht haben wir intensiv gewässtert.
Gegen 14:00 waren wir mit dem Verlegen fertig. Der Bagger hatte den Graben gegen 15:30 wieder komplett verfüllt.
Die Anbindegräben vom Kollektor zum Haus graben wir nächstes Wochenende. Der Bagger war zu groß, um auf der Auffahrt vernünftig arbeiten zu können. Dann kommen wir auch erst dazu, die Druckprüfung zu machen. Ich hoffe es ist alles dicht. Beim Verlegen gab es keinen Knick, der Boden war nicht steinig und der Baggerfahrer hat die erste Schicht ganz sanft verfüllt.
Folgende Sachen sind mir aufgefallen:
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Grabenkollektor verlegen geht auch als Laie
-Ein erfahrerener Baggerfahrer und ein großer Bagger ist ein riesen Vorteil
-Man unterschätzt die Aushubmengen
-1,5m Graben ist tiefer als man denkt
-25°C Aussentemperatur und Lagerung im beheizten Innenraum macht das Rohr sehr geschmeidig
-Die Meterangaben der Santherr-
Rohre ist sehr schlecht zu lesen...besonders die letzte Zahl
-4 Mann im Graben sind optimal
-Kabelbinder sind bei nassem Lehm sehr schlecht zu schliessen
-Wir haben in der Eile das Warnband vergessen
Die Nibe 1255-6 läuft ganz gut...leider noch ohne Kollektor. Das
Estrichprogramm ist morgen durch. Wir haben bis auf 40°C Vorlauf hochgeheizt. Dafür haben wir 1600 kWh Baustrom verbraucht. Wäre natürlich mit Kollektor deutlich billiger gewesen, aber die Verzögerung im Bauablauf wollten wir nicht.
Dafür war der Kollektor sehr günstig:
Material 2x300m 32x3 PE-RC von Santherr, 90kg
Frostschutz und Fracht - 850 €
Baggerkosten - 320 € (Freundschaftspreis)
Bilder folgen noch.
Hannes