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14.10.2016 19:27:46 |
Hallo liebe Forenmitglieder, nachdem ich mich nun schon seit Monaten hier lesend herumtreibe und jedes Mal wieder aufs Neue begeistert werde, möchte ich jetzt auch mein Grabenkollektor-Projekt vorstellen und bitte die Experten hier um Meinungen, Tipps und Verbesserungsvorschläge. Zum Haus - 136m² Wohnfläche - 2 Vollgeschosse ohne Keller - KfW55 in Massivbauweise (gefüllte Ziegel) - KWL mit WR - Wärmepumpe wird mir aktuell eine Weishaupt mit 6-7 kW angeboten (ich meine, 6 reichen locker) - Heizlast wird gerade berechnet, Abschätzung liefert bei großzügiger Rechnung ca 5,5 kW - PV-Anlage mit ca 6 kWp Grundstück (siehe Grabenmaltool) - 850 m² (35mx24m) - großer Südgarten - Ost - West - Hanglage, im Westen wird angeböscht, der Garten insgesamt etwa 1 m aufgefüllt - Bodengutachten wird noch erstellt, ich habe aber die Erschließungsfirma auf dem Grundstück 2 m tief graben lassen: 40 cm sandiger Humus, dann ca. 1 m trockener Sand, dann wird es etwas lehmiger und nasser. Kollektorplanung- Rohr soll nach Möglichkeit unter die Sandschicht, also min 1,5 m tief. - im Plan angegeben ist die ungefähre Lage (Tiefe) nach Auffüllen des Grundstücks - ich möchte mich unbedingt von Einfahrt, Garage und Haus fernhalten (auch Vorgabe der Baufirma!) - die Leitung aus dem Süden ist Frischwasser - an der engsten Stelle (südwestliche Ecke Haus) liegt der Revisionschacht fürs Abwasser, hier sind zwischen Schacht und Haus nur ca 4 m Platz, deswegen keine Slinkies. Muss ich an der Stelle aufpassen wegen thermischem Kurzschluss oder sind die weit genug auseinander? Den Kollektor möchte ich in 3 Wochen (wetterabhängig) in Eigenleistung verlegen. Bei der Baufirma kennt das natürlich niemand. ;-) Die hätten mir einen Flächenkollektor für über 10 000 € angeboten. Den Graben sollte ich mit 2 000 € hinkommen. Für Bagger und Rückverdichtung habe ich ein Angebot über 1 400 €. Die Rohre habe ich auch bereits bestellt: Die üblichen 2 x 300 m RC Rohr 32 x 3,0 bei Firma Santherr Wie gesagt, vielleicht kann von den Profis einer kurz drüber schauen, ob man das so machen kann. Freue mich über Rückmeldung! ;-)
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14.10.2016 20:42:14 |
Hey Michl, da gibt s doch nicht mehr viel zu sagen außer "los geht's" ;-) Hier mal mein Vorschlag: Vorschlag HopfensackIch würde vom HWR mit der 2m-Grabenschaufen bis zum ersten Slinky-Graben gehen. Somit verringerst du den Aushubaufwand. An die eine Seite die "warmen" Rohre und an die andere die "kalten" Rohre. Ein Abstand von 40cm von Rohr zu Rohr sollte kein Problem sein. Die Verteilung der Gräben im Garten habe ich etwas angepasst, so hast du in der Mitte eine große Freiflcähe für z.B. einen Pool. Ansonsten hat dein Vorschlag schon genügend Leistung gehabt. Letztendlich geht es nur noch um die Minimierung des Aufwandes. Bei den Wasser bzw. Abwasserleitung ausreichend Abstand halten oder halt mit Dämmung arbeiten. Ich hoffe die Veteranen gehen mit meiner Meinung konform.
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14.10.2016 20:59:45 |
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15.10.2016 11:49:31 |
Vielen Dank Euch beiden für die schnellen und durchaus hilfreichen Antworten! Vor allem Eure Planungsvorschläge gefallen mir. Die Idee mit dem 2m breiten Graben bis zu den Slinkies und dann eine Seite warm die andere Seite kalt, finde ich super. Spart Baggerzeit und damit Geld. @Hopfensack Pool ist in der Tat eine Überlegung, aber wenn wir das machen, wollen wir den näher am Haus haben. Darum habe ich den Bereich vor der Terrasse ausgespart. @winni Der Kollektor ist bewusst überdimensioniert: Einmal für den Fall, dass es doch mehr als 5,5kW Heizlast werden (eher unwahrscheinlich ^^) Zum Zweiten, falls die Sandschicht doch mal tiefer als 1,3 m reicht. Würde mich freuen, wenn sich noch der ein oder andere Veteran dazu äußert.
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15.10.2016 13:12:11 |
Ich saach maa soo, auch mit trockenem Sand wäre selbst mein Kollektorvorschlag noch mehr als ausreichend. :-) Und bei KfW55 und 138 m2 Wohnfläche wirst Du unter 5,5 kW Heizlast bleiben, wenn das Haus nicht auf der Zugspitze gebaut wird...
Grüsse
winni
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16.10.2016 18:25:53 |
Auf der Zugspitze steht es nicht, aber die Westseite beginnt 1,20 m über Gelände (wie gesagt, Hanglage) und ist ungeschützt, da unverbaut. Deswegen rechne ich besser mit ein bisschen mehr. Alles in allem sollte es aber dennoch keinerlei Probleme geben, wenn ich Dich richtig verstehe. Zur Querung der Abwasserleitung im Westen noch eine Frage: Der Kanalanschluss liegt 3,5 m unter Geländekante, also fast 5 m unter Bodenplatte. Die Baufirma wird deswegen wohl mit einem Absturz arbeiten. Ich möchte auf jeden Fall so unter dem späteren Abflussrohr durch, so dass die den Kanalanschluss legen können, ohne auch nur in die Nähe meines Kollektors zu kommen. Kann ich an der Stelle eine Senke einbauen, also den Kollektor zb 1 m tiefer legen, als vor und nach dem Kanal? Gibts damit später Probleme beim Befüllen des Kollektors wegen Luftblasen, etc?
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16.10.2016 18:45:34 |
Ja, keine Probleme. Selbst meine abgespeckte Version hat bei trockenem Sand noch eine Heizleistung von 6358 Watt. Das wären 46 Watt/m2-Wohnfläche und das hätte dann mit KfW55 nicht mehr viel zu tuen, denke ich... Ich weiss nicht, ob die 1 Meter Absenkung Entlüftungsprobleme machen würde, vermute es aber mit hier gerade verlegtem Kollektor. Ich sehe auch keine Notwendigkeit für die Absenkung. Du könntest doch in ca. 1,2 Meter Tiefe über fertigem Erdniveau über den Kollektor gehen und erst danach "abstürzen". Da könnte man über dem Kollektor ja die Abwasserleitung leicht mit dem Spaten verlegen, da nur so 20 cm Erde "ausgehoben" würden? Grüsse winni
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16.10.2016 19:13:37 |
Stimmt, das sollte machbar schein!
Verstehe ich Dich richtig: Steigung/Gefälle bei Slinky-Verlegung kein Problem, bei gerader Verlegung besser vermeiden wegen möglicher Entlüftungsprobleme?
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16.10.2016 19:18:22 |
Ja, aber das ist nur meine Laien-Vermutung.
Grüsse
winni
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17.10.2016 19:57:14 |
Danke winni!
Noch ein Experte da, der mal drüber schauen möchte?
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22.10.2016 19:02:44 |
Die Planungen schreiten voran, der Graben ist am Grundstück ausgemessen, Anfang November solls losgehen. PlanDanke für den Tipp mit dem 2m Graben für die geraden Stücke ums Haus! Zur Warnung böser Baggerschaufeln habe ich auch Markierungsband besorgt, das ich 50cm über den Leitungen im Graben verlegen werde. Kritisch wird das Ganze sowieso nur an der Engstelle im Westen. Kann ich dort die kalte und die warme Seite durch je ein 2m KG Rohr ziehen. Bringt wahrscheinlich nicht viel Schutz, wenn der Bagger rankommt, aber immernoch besser, als wenn er direkt den Schlauch erwischt...
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22.10.2016 19:54:51 |
Zitat von Michlbaba  Stimmt, das sollte machbar schein!
Verstehe ich Dich richtig: Steigung/Gefälle bei Slinky-Verlegung kein Problem, bei gerader Verlegung besser vermeiden wegen möglicher Entlüftungsprobleme? Wenn ich das richtig im Kopf habe: Slinkyverlegung hilft bei der Entlüftung bei Steigung/Gefälle, da die einzelnen Slinkies erstens nur kleinere Luftsäcke zulassen (halt nur in jedem einzelnen Slinky und nicht wie bei einer großen Schlaufe auf 20...50m ein größerer Luftsack entstehen kann, der nur mit einer Leistungsstarken Spülpumpe rausgedrückt werden kann) und zweitens weil die einzelnen Slinkies bezüglich Entlüftung wie eine Treppe fungieren. Soll heißen, dass wenn ein Slinky erstmal luftleer ist, kann die Luft auf gar keinen Fall mehr zurück und so geht es Slinky für Slinky "bergauf" (treppauf). Wenn falsch, bitte korrigieren. Grüße Motzi1968
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23.10.2016 18:28:30 |
Danke Motzi, ich werde darauf achten, die geraden Teilstücke möglichst ohne Gefälle/Steigung zu verlegen.
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23.10.2016 19:35:35 |
Hallo Michel, da musst Du, in Verbindung mit der Aufschüttung, kaum mehr graben... Du willst nicht mehr unter die Sandschicht verlegen? Kostet so 1 Grad Temperaturen, aber kann man wohl verschmerzen. Grüsse winni
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23.10.2016 19:40:07 |
Zitat von Michlbaba  Danke Motzi, ich werde darauf achten, die geraden Teilstücke möglichst ohne Gefälle/Steigung zu verlegen. ? Wie denn, wenn der höchste Punt E ist? ;-) Leg wie geplant, warme Seite F eventuell 10 und G 20 cm tiefer als den Rest, wenn nicht zuviel Aufwand. Gibt gleichmäßigeren Wärmeentzug und einen Tick höhere Soletemps. Mein Beispiel galt eher, bei 20m gerade bergauf oben einen 20m Bogen und 20m wieder bergab bei 2 m Höhenunterschied. Im Zweifel kannst Du ja sogar abwechselnd von zwei Seiten spülen, wird aber nicht nötig sein. Grüße Motzi1968
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25.10.2016 11:15:01 |
@winni EnEV-Berechnung ist eben gekommen. Heizlast liegt bei knapp unter 5 kW. Damit sollte der Kollektor auch im Sand ausreichend dimensioniert sein. Ich werde versuchen, einen Kompromiss zwischen Baggerstunden und Bodenqualität zu finden. Das geht aber erst vor Ort, wenn der Bagger dann mal da ist. Am 02.11. ist es soweit, hoffentlich spielt das Wetter mit... ^^ @Motzi Die angegeben Höhen im Planungstool beziehen sich nicht auf die Baggertiefe sondern auf die Tiefe der Rohre nachdem das Grundstück aufgefüllt wurde. C D E F G und K L M werden in der gleichen Tiefe verlegt, aber das Grundstück ist hinterher bei K L M höher als an der Westgrenze (Ost West Hang). Dadurch ergeben sich die unterschiedlichen Tiefen. In der Südwest-Ecke liegt die OK Gelände im Moment ca 75cm unter dem geplanten Niveau des Gartens, so dass hier also nur 1,1m bis 1,2m gebaggert werden muss. Damit komme ich dann auch nicht mehr unter die Sandschicht. Teilstück I hingegen müsste sogar noch ein wenig tiefer als 2m gebaggert werden, da hier die OK Gelände ca. 30cm über dem späteren Gartenniveau liegt.
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06.11.2016 17:38:50 |
Moin, wie ist der Stand der Dinge, habt Ihr schon Rohre im Garten verlegen können? Danke und viele Grüße crink
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07.11.2016 17:17:11 |
Es ist vollbracht ^^ Letzte Woche haben wir bei schönstem Herbstwetter (Sonnenschein und 10°) den Kollektor verlegt. Bagger hat insgesamt etwa 9 Stunden gebraucht für das Ausheben und Wiederverfüllen des Grabens (ca 10 h hatte er bei der Vorbesprechung geschätzt). Durch die Hanglage war die lange Westseite nur etwa 90cm tief auszubaggern (hier wird noch aufgefüllt) und Sand pur, die Ostseite hingegen knapp 2m. Dort ist der Boden dann auch sehr lehmig gewesen. Der gesamte Kollektor liegt in der gleichen Tiefe, da wir zum Baggern einen Laser verwendet haben. Durch die Hanglage war es für den Baggerfahrer nämlich echt schwierig, die richtige Tiefe abzuschätzen. Nach Aufffülllen wird die warme Seite aber schlussendlich tiefer liegen (und im Lehm!) als die kalte Seite (Sand). Rechnung für den Bagger/Rüttelplatte habe ich noch nicht, wird aber wohl um die 1200,- kosten. Damit würde mich der komplette Kollektor (ohne Sole und Verteiler) dann nicht mal 2000,- kosten. Der Wahnsinn!! Verlegt haben wir zu dritt. Zwei Helfer am Rohrbund und ich habe die Schlaufen gelegt. Insgesamt haben wir fürs Verlegen etwa 4h gebraucht. Ging echt gut von der Hand und hat riesig Spaß gemacht! Einmal sind uns 4 Schlaufen gleichzeitig vom Bund gerutscht (einer der Helfer war hier überengagiert beim Abrollen) und haben sich gleich "verknotet", was uns etwa 20 min gekostet hat, bis wir wieder "entwirrt" hatten. Ansonsten absolut problemlos! Um die 2 Kreise zu unterscheiden, habe ich zwei verschieden farbige Kabelbinder verwendet. Für die Abstände, wie hier schon mehrfach beschrieben, im Vorfeld Dachlatten zurechtgesägt. Da der Graben im Süden in 4 m Entfernung parallel zurückläuft, mussten wir in 2 Abschnitten baggern und verlegen. Da hat dank der Winterzeit dann der Tag nicht mehr gereicht, um noch alles zu verfüllen. War aber am zweiten Tag gleich erledigt. Verdichtet haben wir mit einer Rüttelplatte nach den ersten 50cm bzw auf der sandigen Westseite erst nach vollständigem Verfüllen. Trassenwarnband liegt links, rechts und mittig auf der vollen Grabenlänge ca. 50cm über dem Kolli. Der Baggerfahrer hielt uns für Installateure, weil wir das so professionell verlegt haben ;-) An dieser Stelle nochmals Danke für die hilfreichen Tipps zu meinem Projekt aber vor allem auch ans gesamte Forum und die Ringgrabenkollektor-Veteranen!!!
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08.11.2016 14:21:51 |
Update:
Baggerrechnung ist gekommen: 900,- Damit habe ich bisher 1600,- ausgegeben. :-D
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08.11.2016 23:12:06 |
Gratuliere!
15 Beiträge, von der Frage, bis zum fertigen Kollektor und 23 Tage oder so, Realisierungszeit, dürfte Forumsrekord sein oder ? :-)
Grüsse
winni
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09.11.2016 06:42:43 |
Zitat von Michlbaba  Update:
Baggerrechnung ist gekommen: 900,- Damit habe ich bisher 1600,- ausgegeben. :-D Moin Ist da Frostschutz, Soleverteiler und Hauseinführung schon mit dabei? LG cub
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09.11.2016 08:30:00 |
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09.11.2016 09:25:28 |
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09.11.2016 19:10:15 |
@cub: Nein, ist nicht dabei. Nur Rohre, Baggern und Wiederverfüllen/Verdichten @winni: Habe mich schon Wochen vorher mit der Thematik auseinandergesetzt und viele viele Beiträge hier im Forum gelesen. Damit war ich gut vorbereitet. @crink: Ich habe ein paar Fotos gemacht, stelle sie die Tage mal hier rein.... Jetzt ist erstmal Ruhe, die Baugenehmigung lässt noch auf sich warten und dieses Jahr will die Baufirma eh nicht mehr anfangen.
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12.11.2016 11:15:03 |
Hier die versprochenen Fotos: Flache Seite Tiefe Ecke Südseite fertig kalte Seite rechts, warme Seite links (Danke nochmals für den Tipp, beides in einen 2m Graben zu legen!) Bagger beim Verfüllen spätere Kreuzung mit der Hausentwässerung fast fertig
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