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Foren
Neue Heizung => Probleme mit Schornstein
Verfasser:
Stefan
Zeit: 08.10.2003 12:17:39
0
30484
Hallo zusammen,

ich möchte meine Heizung modernisieren lassen. Für ein Gerät habe ich mich schon entschieden, jetzt meldet sich aber der Schornsteinfeger zu Wort.
Bei dem Haus liegen der Schornstein des offenen Kamins und der der Heizung nebeneinander. Die Installateure haben alle vorgeschlagen, den Schornstein vom offenen Kamin ein Stück zu verlängern, so daß die Heizung nicht die Abgase als Frischluft ansaugt. Der Schornsteinfeger meint, daß das so nicht ginge (ohne eine Begründung zu liefern), ich solle doch kein Brennwertgerät sondern wieder einen atmosphärischen Kessel verwenden.

Wer kennt auch diese Problematik? Ich gehe davon aus, daß es mehr als ein Haus gibt, bei dem beide Schornsteine nebeneinanderliegen.

Vielen Dank für Antworten!

Verfasser:
Oliver
Zeit: 08.10.2003 12:28:26
0
30485
Ist bei uns so. Auf dem Kachelofenkamin steht ein ca. 80cm langes Stück Edelstahlrohr.
Sieht zwar besch....en aus, es garantiert auch keiner, daß das Ding nicht bei Windstärke 12 wegfliegt, aber eine andere Lösung gab es nicht.

Oliver

Verfasser:
Harry
Zeit: 08.10.2003 12:33:12
0
30486
Ea gibt ein gutes "Kamin" Forum:
http://alchemine.de/

Grüße
Harry

Verfasser:
Stefan Schmökel
Zeit: 08.10.2003 13:11:06
0
30487
@ Stefan

Liege ich richtig, dass die neue Heizung eine Brennwertanlage ist? Dann hast Du die Erklärung für die "Zurückhaltung" Deines Bezirksschornsteinfegermeisters. An diesen Anlage verdienen sie weniger!!

Frag' doch mal bei der Schornsteinfegerinnung nach. Leider habe ich nur die Nummer der Berliner Innung, aber vielleicht können die weiterhelfen.
Tel.: 030 / 8610417

Gruß
Stefan Schmökel

Verfasser:
Fritz Poggenklas
Zeit: 08.10.2003 13:41:47
0
30488
Nee, kein Problem mit Schornstein eher mit dem Schorni.
Deinen Lötis möchte ich da Recht geben da wir das so auch schon oft so gemacht haben.
Anbei mal ein Beispiel (weiss nicht ob der Link jetzt mitkopiert worden ist).
Sonst schau mal in die unteren Beiträge aus der Serie Probleme mit Junkers Geräten.
Gruß Fritz

Verfasser:
Fritz Poggenklas
Zeit: 08.10.2003 14:00:44
0
30489
Dann eben so.
Anbei mal ein Beispiel


Verfasser:
rocco
Zeit: 08.10.2003 16:16:50
0
30490
Also ich würde auch Brennwert nehmen,´das der Schorni daran weniger verdient wäre mir egal.

Mit dem Kamin,man kann auch ein Blech dazwischen machen,wobei die bessere Lösung das Verlängern ist.
Wird bei uns heufig an so Anlagen praktiziert.

Verfasser:
oekoluefter
Zeit: 08.10.2003 18:34:25
0
30491
Hallo,

ich wage es mal, meinen Senf auch noch dazu abzugeben, ohne Ahnung zu haben, versteht sich.
Die beiden Kaminöffnungen liegen doch wenigstens 10 cm auseinander, wenn ich einen Ziegel als Mindestabstand annehme. Wenn ein Kamin aktiv ist, kommen die Abgase auf jeden Fall oben wärmer raus als es der Umgebungstemperatur entspricht. Die Dichte des Abgases ist bei Kohleverbrennung (was man wohl nicht hat) so groß wie die Luft, wenn es etwa 15°C wärmer ist, ansonsten (bei Holz) ist das Abgas sogar bei gleicher Temperatur schon leichter als Luft (wegen H2O)und bei Gas erst recht. Das vorab.
Eine "Senke", wie sie der offene Kamin darstellt, hat eine ganz miserable Saugwirkung, ist also überhaupt nicht in der Lage, Abgas ansaugen zu können. Der Abgasimpuls des aktiven Schornsteins ist zu groß, um vom "Saugimpuls" des anderen Schornsteins auch nur messbar beeinflußt werden zu können. Eher reißt der Abgasstrom des aktiven Schornsteins noch weitere umgebende Luftmassen mit sich.
Das warme Abgas hat sowieso keine Lust, von alleine in den anderen Kamin zu "fallen", da es leichter als Luft ist.
Außerdem wird sowieso durch den Kamin warme Raumluft wegen des Auftriebs nach oben strömen und den Kamin permanent spülen. Wegen der Undichtigkeiten jeden Hauses und der geringen Leistung des Brennwertgerätes ist der dem Haus entzogene Verbrennungsluftstrom sowieso nur in der Größenordnung von 15m³/h, was selbst bei einem dichten Passivhaus (n50=0.3) nur einen Unterdruck von rund 3 Pa erzeugen würde. Dieser Druck wird durch den Auftrieb im Kamin bei dt=15 K bei 5m Kaminlänge bereits kompensiert. Bei diesem Bau liegt aber mit Sicherheit ein wesentlich höherer n50-Wert vor.

Kleiner häuslicher Versuch: Beobachten, in welcher Entfernung Zigarettenrauch vom Staubsaugerrohr noch angesaugt wird, dabei Düse senkrecht halten (wie Kamin) und Zigarette auf gleicher Höhe. Staubsauger hat am Rohranfang immerhin eine Geschwindigkeit von rund 70 m/s.

Oleg Stolz
www.oekoluefter.de

Verfasser:
Fritz Poggenklas
Zeit: 08.10.2003 19:13:12
0
30492
Mensch Oleg,
rechnen kannst Du ja aber wie ne raumluftunabhängige Verbrennungsluftzuführung aussehen kann ist Dir scheinbar entgangen.
Die Folgen einer solchen Konstruktion kannst Du hier
http://www.haustechnikdialog.de/forum.asp?fid=4207&forum=4&uebersicht=1
nachlesen (im unteren Teil).
Da das Brennwertgerät die Verbrennungsluft nunmal oben an der Mündung ansaugt (oder sollte) kannst Du die Kisten dann demnächst aussaugen.:-)

Gruß Fritz


Verfasser:
oekoluefter
Zeit: 08.10.2003 20:03:30
0
30493
Hallo Fritz,

ich hab das doch auch als "Senf" bezeichnet und auch nur mal ganz allgemein gesagt. Was ich gerade dazugelernt habe, war der Gegenstromwärmetauscher für die Verbrennungsluft, ich dachte bisher, daß die evtl. über ein Rohr direkt angesaugt wird. Das letzte Mal, wo ich Hand an einen Ofen angelegt habe (da hab ich "entpulverte" Schrotpatronen im Ofen "untersucht", der Zünder hat aber noch mächtig geknallt, und der Riß in der Schamottauskleidung mußte wohl auch damit zu tun gehabt haben), war vor rund 40 Jahren, entsprechend ist dann natürlich auch mein Kenntnisstand von real ausgeführten heutigen Heizungen.

Freundlichen Gruß
Oleg Stolz

Verfasser:
Fritz Poggenklas
Zeit: 08.10.2003 22:50:53
0
30494
Hallo Oleg
Verbrennungsluftzuführung über ein eigenes Rohr ist auch möglich, macht aber "Wärmetauschertechnisch" weniger Sinn und wird blos teurer.
Sinn machts für mich blos da wo vorher mit Öl oder Kohle geheizt wurde.
Die Hersteller raten davon ab die Zuluft aus dem schwefelbelasteten Schacht zu saugen, da das zusammen mit dem Kondensat aus einer Brennwertanlage nunmal Probleme macht.
Gruß Fritz

Verfasser:
Falk Nienaber
Zeit: 09.10.2003 18:41:43
0
30495
Die Überhöhung des Festbrennstoffzuges ist richtig. Daran gibts auch von Ihrem BSM nichts zu rütteln. Andernfalls muß seine Verneinung begründet werden.

Das Foto von Fritz Poggenklas sagt doch alles: einwandfrei!

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