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22.02.2021 16:16:29 |
Hallo zusammen, ich denke die letzten Tage darüber nach ob ich nicht die Fernwärme verbannen und stattdessen eine Wärmepumpe anschaffen sollte. Da zur Zeit alles läuft gibt es erstmal keinen Grund zur Eile, lieber ordentlich planen. Aktuelles Setup: Fußbodenheizung mit 10 cm Verlegeabstand Handtuchheizkörper im Bad (hängen mit an der FBH) 150 l Warmwasserspeicher (Edelstahl) Anschlussleistung zur Zeit 12 kW Während der kalten Tage im Februar haben wir nur ein einziges Mal die 10 kW geknackt, ich werde daher unabhängig von der Idee mit der Wärmepumpe die Anschlussleistung auf 10 kW reduzieren lassen. Im letzten Abrechnungszeitraum haben wir 27.500 kWh für 3.000,- € bezogen, da hatte unser Haus aber noch eine ordentlich thermische Schwäche, die wir letzten Sommer behoben haben. Leider habe ich keine Monatsverbräuche. Mein Gedanke war jetzt eine Sole-WP mit Tiefenbohrung (RGK nicht möglich). LWWP wäre für mich eher ein Kompromiss. Macht das in der Summe irgendwie Sinn oder baue ich ein Luftschloss? Kann man den WW-Speicher weiter nutzen? Der ist erst ein Jahr alt.
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22.02.2021 16:27:05 |
Darfst du denn die Fernwärme verbannen oder lauert da irgendwo noch ein versteckter "Anschluss- und Benutzungszwang"?
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22.02.2021 16:28:39 |
GENAU so eine Konstellation habe ich vor wenigen Wochen in Leverkusen begutachtet und für wärmepumpentauglich befunden, nachdem ich auch die einzelnen Volumenströme messen konnte und alles prima aussah. Dort zahlte man 2000 Euro für die Fernwärme. Wen also nirgends eine Unterversorgung herrscht, wenn man mit SEHR niedrigen Systemtemperaturen arbeitet und statt dessen vVIEL Wasser schieben kann (in Lev. waren es um 2000 L/h auf 170 m2) , sollte es möglich sein. Also mal schöne alle Kreise messen, VL-Tem. runter und berichten. Den Frnwärme-Vertrag kann man kündigen, sonst wärs ja "lebenslänglich" = in D nicht zulässig. Gruß Dipl.-Ing. Anlagentechnik Frank-Rolf Roth Wärmepumpendoktor-NRW Sachverständiger für Haustechnik(Planung, Baubegleitung, Anlagen-Optimierung, Betreiberschulung) Referenz-Wärmepumpenanlage der Energieagentur-NRW
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22.02.2021 16:30:41 |
Zitat von Pizzaaaaa  Im letzten Abrechnungszeitraum haben wir 27.500 kWh für 3.000,- € bezogen Das entspricht 10,9cent/kWh...bis auf eine direktelektrische Heizung kann das jede andere günstiger.
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22.02.2021 16:38:22 |
Pantry: Den Frnwärme-Vertrag kann man kündigen, sonst wärs ja "lebenslänglich" = in D nicht zulässig.
Was erzählst Du da?:
https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/bverwg-urteil-10cn115-fernwaerme-anschluss-benutzung-zwang-satzung-kommune/
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22.02.2021 17:15:24 |
Zitat von Frank_Pantry  ... kann man kündigen, sonst wärs ja "lebenslänglich" = in D nicht zulässig ... Ein ans Grundstück gekoppelten Anschluss- und Benutzungszwang kann nicht gekündigt werden! Wenn das funktionieren würde wäre das bei uns ganz sicher schon passiert.
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22.02.2021 17:44:39 |
Hallo, ja, die Fernwärme kann gekündigt werden, ich werde aber wohl den Rückbau bezahlen müssen, das ist eines der ganz großen Fragezeichen bei dem Projekt. @MichaelKo: das ist der Punkt. Es ist aber auch jede Investitionen, Reparatur und Wartung enthalten. Mir gehören nur die Pumpen, der Speicher und die Rohre. @Frank_Pantry: Die Frage wie hoch ich die Pumpe stellen soll habe ich hier auch schon mal gestellt. So richtig schlau bin ich nicht draus geworden. Zur Zeit läuft sie mit 1,1 m3/h. Ein Detail habe ich noch vergessen: Es sind 21,3 kWp Photovoltaik in Überschusseinspeisung vorhanden.
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22.02.2021 18:00:27 |
Wie hoch geht der Volumenstrom zu stellen?
Wie gross ist das Haus?
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22.02.2021 20:10:17 |
Hallo, es sind ca 180 m² beheizt. Ich habe die Pumpe auf 1,3m² bekommen. Es ist eine Wilo-Stratos PICO plus, ich hoffe ich habe das Teil richtig bedient :-D @Frank_Pantry: Wo kommst Du her? Das Objekt steht im EN-Kreis.
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22.02.2021 20:19:09 |
Ist abzuschätzen was ihr in 2020 von den insgesamt 27,5 MWh thermische Energie anteilig für die Trinkwassererwärmung benötigt habt? Bei unserem in 1999 gebauten Einfamilienhaus mit rund 250qm beheizter Fläche brauchten wir in 2020 ausschließlich für die Raumtemperierung 16.354 kWh.
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22.02.2021 20:36:23 |
Für die genannten Fernwärmekosten von 3000€ bekommt man aktuell 10.000kWh am Strom bei 30 Cent /kWh. Das heißt da ist -wenn die Voraussetzungen für WP geprüft sind- ein deutliches Beispiel wo der Wechsel auf eine Erdwärmelösung absolut Sinn macht. Bei einer schlechten angenommenen Jahresarbeitszahl von 4. 27.500kWh Wärme... 27.500 : 4 = 6.875kWh Strom. 6.875kWh kosten: 2.060€. wobei die PV hier ja einiges abdecken kann. Mit ner JAZ 4,5, oder 5 wird's noch besser - aber lieber pessimistisch kalkulieren. Inwiefern man bei Fernwärme mehr Energie bezahlt als tatsächlich benötigt wird, weiss ich nicht. Und ob das rein über Pauschalgebühren abgedeckt ist... Mit ein bisschen weiterer Optimierung ist da sicher auch noch was zu verbessern, was das Haus betrifft.
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22.02.2021 21:01:03 |
Ich schätze 2500-3000 kWh fürs Warmwasser (Verbrauch Juni-September hochgerechnet). In der letzten Heizperiode fehlte noch die Dämmung der obersten Geschossdecke und vor allem die Tür zum Speicher, daher hoffe ich dass die 27,5 MWh zukünftig Makulatur sind. Das Haus ist Baujahr 1967. @Mastermind1 Das entspricht ungefähr der ersten Rechnung von mir und meinem Milchmädchen.
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22.02.2021 21:59:15 |
1,x kubik pro Stunde ist für eine Sole Wärmepumpe ausreichend. Die Voraussetzungen klingen gut!
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22.02.2021 22:09:29 |
Wie wäre eigentlich der Ablauf wenn man das jetzt angehen wollte? Zum Heizungsbauer der ein Gerät anbietet und dann mit den Daten zum Brunnenbauer der die Sonde auslegt? Oder braucht man da noch irgendwo eine Planungsinstanz?
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22.02.2021 22:32:35 |
Zitat von lowenergy  Zitat von Frank_Pantry  [...] Ein ans Grundstück gekoppelten Anschluss- und Benutzungszwang kann nicht gekündigt werden! Unendlicher Kontrahierungszwang ist verfassungswidrig. Das ist per defintionem kein Vertrag mehr. Wie die Ausgestaltung im Einzelnen ist, muss man ganz genau prüfen. Gruss, Jörg
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22.02.2021 22:39:27 |
Zitat von pinot  Pantry: Den Frnwärme-Vertrag kann man kündigen, sonst wärs ja "lebenslänglich" = in D nicht zulässig.
Was erzählst Du da?:
https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/bverwg-urteil-10cn115-fernwaerme-anschluss-benutzung-zwang-satzung-kommune/ Und zwar so deutlich, dass letztlich ein kurzfristiger Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen bei Strom, Wärme, Treibstoff, Dünger und Kunststoffen nötig ist. Die Fernwärmeversorgung beruht überwiegend noch auf fossilen, aber effizienter genutzten Energieträgern, ist also zumindest ein vorsichtiger Schritt in die richtige Richtung. Was in D unter dem Deckmäntelchen des Umwelt-/Klimaschutzes möglich ist, spottet jeder Beschreibung. Eine WP mit nachhaltigem Strom ist um Zehnerpotenzen umweltfreundlicher als der ökonomische GAU genannt Fernwärme. Nach der Solarförderung nochmals ein Milliardengrab.
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22.02.2021 22:42:52 |
Redundante Frage gestellt. |
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23.02.2021 06:14:38 |
Zitat von Pizzaaaaa  Wie wäre eigentlich der Ablauf wenn man das jetzt angehen wollte? Zum Heizungsbauer der ein Gerät anbietet und dann mit den Daten zum Brunnenbauer der die Sonde auslegt? Oder braucht man da noch irgendwo eine Planungsinstanz? Zuerst musst Du einen kompetenten Heizungsbauer für die Konstruktion eines Wärmepumpentechniksystems finden! Das wird sicherlich der steinigste Weg. Am besten Du arbeitest dich möglichst tief in die gesamte Materie ein und versuchst so viel wie möglich in Eigenleistung! Optimal wäre es, dass der real benötigte maximale Heizleistungsbedarf bekannt wird.
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23.02.2021 07:42:28 |
Zitat von lowenergy  Zitat von Pizzaaaaa  [...] Zuerst musst Du einen kompetenten Heizungsbauer für die Konstruktion eines Wärmepumpentechniksystems finden! Das wird sicherlich der steinigste Weg. Am besten Du arbeitest dich möglichst tief in die gesamte Materie ein und versuchst so viel wie möglich in[...] Ja, ich hab's befürchtet. Wie oben geschrieben bin ich diesen Winter nicht über 10 kW Heizleistung gekommen, soweit ich das beobachten konnte.
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23.02.2021 07:56:53 |
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23.02.2021 15:11:49 |
Zitat von Pizzaaaaa  Hallo, es sind ca 180 m² beheizt. Ich habe die Pumpe auf 1,3m² bekommen. Es ist eine Wilo-Stratos PICO plus, ich hoffe ich habe das Teil richtig bedient :-D @Frank_Pantry: Wo kommst Du her? Das Objekt steht im EN-Kreis. Ich komme aus dem K-BN-Kreis! :-) EN ist nicht so weit weg, da könnte man über eine Begutachtung des Hauses und alles weitere bei einem Ortstermin reden (wo die Sonden plazieren ,wo WP, messen, Planung usw., gibts bei mir aus einer Hand! :-) PS. Kontakdaten...auf den Namen neben dem Blaustern klicken. Gruß Dipl.-Ing. Anlagentechnik Frank-Rolf Roth Wärmepumpendoktor-NRW Sachverständiger für Haustechnik(Planung, Baubegleitung, Anlagen-Optimierung, Betreiberschulung) Referenz-Wärmepumpenanlage der Energieagentur-NRW
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23.02.2021 22:57:21 |
Das ist doch alles Unsinn, erstmal die aktuellen Verbräuche und Kosten bei Reduzierung der Anschlussleistung auf 10kw abwarten. Dann kann man rechnen. In der Regel lohnt es nicht von Fernwärne wegzugehen' außer man rechnet es sich schön. Was hier wieder mal schnell passieren könnte. Da werden alte Verbräuche und nicht optimierte Heizkreise mit dann optimierten Heizkreisen und verbesserter Wärmedämmung verglichen.
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23.02.2021 23:16:20 |
Zitat von Pfaelzer66  Das ist doch alles Unsinn, erstmal die aktuellen Verbräuche und Kosten bei Reduzierung der Anschlussleistung auf 10kw abwarten. Dann kann man rechnen. In der Regel lohnt es nicht von Fernwärne wegzugehen' außer man rechnet es sich schön. Was hier wieder mal schnell passieren könnte. Da[...] Du hast schon gesehen, dass mit den evtl. Schlechten Wärmebedarfszahlen mit ner Sole WP gegengerechnet wurde.... Wenn man mit schlechtem Voraussetzungen Trotzdem noch Energiekosten senken kann... Why Not? Natürlich bietet sich eine Optimierung IMMER an. Bei Fernwärme/Nahwärme ist es in aller Regel aber leider so, dass die Fixkosten einem überwiegenden Teil der Kosten ausmachen. Das bedeutet das durch optimierten Verbrauch wenig Einfluss genommen werden kann... Ich hab zwei Arbeitskollegen die Fernwärme von ihren Stadtwerken haben. Beide unabhängig voneinander haben es wirklich Mal 1, 2 Jahre getestet was sie durch deutlich weniger heizen sparen könnten.... Am Ende war das Fazit das sie keine 50€ aufs Jahr gesehen gespart haben, aber Komfort gab es in der Zeit nicht...
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24.02.2021 09:28:15 |
Zitat von Pfaelzer66  Das ist doch alles Unsinn, erstmal die aktuellen Verbräuche und Kosten bei Reduzierung der Anschlussleistung auf 10kw abwarten. Dann kann man rechnen. In der Regel lohnt es nicht von Fernwärne wegzugehen' außer man rechnet es sich schön. Was hier wieder mal schnell passieren könnte. Da[...] Die aktuellen Verbräuche werde ich natürlich abwarten. ich habe gestern überschlagen, dass ich in dieser Abrechnungsperiode wohl so 20.000 kWh verbrauchen werde. Der nächste Zählerstand den ich habe ich vom 01.07., dann sehen wir auf jeden Fall klarer in der Beziehung. Die Leistungsreduzierung spart 112,02 € p. a., das brauchen wir nicht abwarten. die aktuellen Preise sind: 56,01 € pro kW pro Jahr 7,66 Cent/kWh Um die Preispolitik bei der Fernwärme zu verstehen hier Mal eine kurze Chronologie der Preisentwicklung: 01/2021: Erhöhung Leistungspreis, Senkung Arbeitspreis 10/2020: Erhöhung Leistungspreis, Senkung Arbeitspreis 07/2020: Erhöhung Leistungspreis, Senkung Arbeitspreis 01/2020: Erhöhung Leistungspreis, Senkung Arbeitspreis 10/2019: Erhöhung Leistungspreis, Senkung Arbeitspreis 07/2019: Erhöhung der Preise 04/2019: Erhöhung der Preise 01/2019: Erhöhung der Preise 07/2018: Senkung Arbeitspreis Bei 3-4 Preisänderungen pro Jahr hat man leider wenig Planungssicherheit. @Frank_Pantry: Danke für das Angebot, ich werde bei Zeiten darauf zurück kommen.
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