| Verfasser: Fritz Poggenklas | Zeit:
11.03.2003 00:03:35 |
Hallo Endverbraucher und Kollegen Wäre nett mal verschiedene Erfahrungen mit Pelletkesseln zu hören(lesen). Also wer ist bestens zufrieden oder auf die Nase gefallen ? Aber bitte praktische Erfahrungen aus dem wirklichen Leben. Wer sich hier nicht traut, dann eben FPoggenklas@t-online.de
Gruß Fritz
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| Zeit:
11.03.2003 14:06:05 |
Hallo Fritz Poggenklas, nichts negatives zu berichten. Habe eine Pelletsheizung in einem 3-Familenwohnhausneubau am laufen und bislang nichts negatives gehört. Erfahrung etwa 1,5 Jahre. Bei der Anlage handelt sich um den Pelletskessel von Sommerauer&Lindner, Leistungsbereich 4-25 kW. Die Anlage hatte einen Wämebedarf von ~ 15 kW, der Kessel wurde bewusst in der Größe gewählt um die Warmwasserbereitung für 3 WE sicherzustellen. Der Kessel läuft auf einen Kombipufferspeicher mit 870 Liter Inhalt und integriertem WW-Bereiter 140 l mit 18 lfdm Edelstahlrohr als Vorwärmstrecke für den WWB im kalten Pufferspeicherbereich. Der Puffer hat 2 Solarwärmetauscher mit 3,5 m2 Tauscherfläche und an den Tauschern hängt eine Solarfocus Solaranlage mit einer Bruttofläche von 10,8 m2 zur WW-Bereitung und Heizungsunterstützung. Wichtig an der Anlage war : 1. Rücklaufanhebung unbedingt erforderlich, obwohl bereits im Kessel Maßnahmen vorgesehen waren, aber bei Pufferbetrieb reichen diese nicht aus. 2. Exakte Kaminquerschnittsbemessung erforderlich auf Grund der großen Leistungsspreizung. Kaminzugregler ist auf jeden Fall zu empfehlen. 3. Größerer Puffer oder getrennter WW-Bereiter war auf Grund der Platzverhältnisse nicht möglich, der Raum ist jetzt schon übervoll, deswegen diese Pufferlösung. 4. Der Kessel regelt immer auf eine Zieltemperatur von 70 Grad und moduliert in Abhängigkeit von der Temperaturabweichung. Dies ist Herstellervorgabe und lies sich nicht ändern um Glanzrußbildung und Verteerung der Heizflächen vorzubeugen. Mir wären 60 Grad Zieltemperatur im Pufferspeicher wesentlich lieber gewesen, da ich nun eine hohe WW-Temperatur im Speicher fahre, die mir nicht ganz gefällt - kleines Manko. 5. Die Heizungsanlage war 60/45 ausgelegt, passend zur WW-Temperatur, nachdem Heizkreise über Mischer versorgt werden, ist das aber kein Problem. 6. Die Anlage hat für die Hauptwohnung noch knapp 100 m2 FBH, die auch in der Übergangszeit mit Solarunterstützung problemlos funktioniert Resumme aus der Anlage : Pellets sind und bleiben eine Holzfeuerung. Es muß mit etwas Staub und etwas mehr Bedienungsaufwand als bei einer Öl- oder Gasanlage gerechnet werden. Dies sollte von Anfang an klar im Raum stehen. Ansonsten kann ich nur positives berichten. Läuft problemlos. Demnächst muß ich mal kurz vorbeischauen um die Anlage in den Übergangsbetrieb umzustellen. (2 Std Laufzeit am Morgen und 2 Std Abends) Ab Mai schätze ich mal geht das ganze dann bei einigermaßen Sonne auch nur über die Sonnenkollektoren und der Kessel bleibt aus. Wenn es sich ergibt werde ich mal den Brennstoffverbrauch abfragen. Alles in Allem eine prima Anlage, Kunde ist zufrieden und überlegt sich im Moment ob er ein Hotel mit etwa 450 kW Heizlast ebenfalls auf ein ähnliches System umstellt. Wenn der Kunde nicht zufrieden wäre, würde er wohl nicht so ein *Großprojekt* andenken. Mal sehen was daraus wird. Achim Kaiser |
Verfasser: Fritz Poggenklas | Zeit:
12.03.2003 17:44:23 |
Erstmal danke Achim. Aber war das schon alles liebe Kollegen, wo hakts, wo sind die Macken ? Kann doch nicht sein das die alle ohne Mucken laufen. Da kann ich ja auch die Hersteller befragen.
Gruß Fritz
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| Zeit:
12.03.2003 18:09:02 |
Hallo, bei richtiger Auslegung, Planung und Installation laufen die Anlagen ohne Mucken!!! Es ist ja schliesslich nichts neues, es ist ja auch eine Holzheizung. Gruß Matthias
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| Zeit:
12.03.2003 19:01:48 |
Hallo Fritz, ich geb dir mal ein paar Tips wo es haken kann. 1. Platz, je nach System braucht die Pelletszuführung bestimmte Radien, die nicht nach belieben verkürzt werden können. In der obigen Anlage wurde bewusst ein System mit Schneckenwendel eingesetzt, da mir die Saugkonstruktionen bei einem Mehrfamilienhaus zu kritisch waren und ich kein Zeitprogramm fahren wollte, um zu vermeiden das der Sauger morgens um 3 oder 4 Uhr anfängt den Vorratsbehälter zu füllen und alle aus dem Bett fallen. Geräuschniveau bewegt sich etwa in der Klasse einer laufenden Washmaschine oder eines Trockners. 2. Gestaltung des Pelletslagerraums, der Raum sollte lang und schmal sein, Maße finden sich in vielen Planungsanleitungen der Hersteller. 3. Der Platzbedarf ist etwas größer als bei einer Ölheizung, da die Fördereinrichtungen oder Bevorratungsbehälter ausladent sind. Wenn das bei der Raumplanung nicht berücksichtigt wurde, dann hast du nachher den Salat und kannst Problemlösungen mit entsprechenden Kosten suchen. 4. Geb dem Kessel einen Pufferspeicher. Wer einen Holzkessel selbst mit einer modulierenden Leistung von 4-15 kW direkt auf eine Anlage würgt, weiss nicht was er tut. Wenn die Kiste ins takten kommt gibt es meistens Probleme. 5. Rücklaufanhebung ist meiner Meinung nach ein muss, insgesondere bei Pufferspeicher oder Anlagen mit FBH und entsprechend niederen Rücklauftemperaturen. Wer auf die Papierangaben (integrierte Rücklaufanhebung) vertraut wird bei Anlagen mit niederen RL-Temperaturen auf Dauer nicht glücklich. 6. Kamin muß auf jeden Fall auf den Kessel abgestimmt werden. Bedingt durch die extreme Leistungsspreizung gibt es sonst Ärger. 7. Kaminzugregler ist ein muß, sonst kann der Saugzugventilator und eine eventuelle O2- Regelung auch weggelassen werden 8. Ex-Schutz im Lagerraum beachten. 9. Befüll- und Entlüftungsrohr müssen geerdet werden. 10. Keine Rohrleitungen durch das Brennstofflager. Werden Pellets nass sind sie im Eimer. 11. Immer darüber im klaren sein : Es ist eine Holzfeuerung. Es staubt etwas, der Aschekasten muß hin und wieder geleert werden. Sie läuft zwar vollautomatisch, aber in der Woche sollte mindestens einmal nach der Anlage geschaut werden. Auch ins Pelletslager muß ab und zu mal geschaut werden und auch vielleicht mit der Schneeschippe etwas Material bewegt werden, wenn ungleichmäßige Entnahme vorhanden war. Verkaufe nie eine Pelletsanlage mit dem Satz *Läuft genauso wie ein Ölkessel". Trotz allem muß nach dem Kessel hin und wieder geschaut werden und dein Pelletskunde macht das mit Freude, denn er hat eine Anlage, die nicht jeder hat ;-)) Ansonsten gilt wie überall, gespart werden kann am Gerät an jeder Ecke und bei jeder Schraube. Der billigste Pelletskessel muß nicht auf Dauer der Günstigste sein. Achim Kaiser
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Verfasser: Fritz Poggenklas | Zeit:
16.03.2003 10:01:34 |
Nochmals meinen Dank für Eure Mühe. Nachdem ich diese Heizung mit einem zukünftigen Kunden mal im Kopf durchgespielt habe ist die Sache auch schon gestorben. KUNDENARGUMENTE: -Platzbedarf zu groß (EFH ohne Keller) -Keine Lust gelegentlich nach dem Kessel zu sehen (Tanken jetzt nur wenn der Tank leergefahren ist.) -Anschaffungskosten im Vergleich zum Gasgerät zu hoch.
Gruß Fritz |
| Zeit:
16.03.2003 14:20:23 |
Ich baue schon seit längerer Zeit Pelletanlagen ein. Momentan habe ich mit zwei Heizungen grosse Probleme. Ich bin schon so weit, daß ich sie wieder ausbaue. Die Anlagen fallen ständig aus, es gibt Vekrustungen auf der Brennerschale. Auch Verpuffungen sind öfters. Der Vertreiber ist nicht in der Lage die Probleme zu lösen. Das wirft natürlich einen negativen Ruf auf die Pelletanlagen. Ich möchte zufriedene Kunden haben, und nicht ständig bei ihnen im Heizungskeller stehen. Hat jemand schon ein ähnliches Problem gehabt? Vor allem, wie sieht das mit dem Rückbau der Anlagen aus? Für Antworten wäre ich dankbar. |
| Zeit:
16.03.2003 14:25:31 |
Hallo Georg,
wie wärs mit einer kleinen Anlagenbeschreibung ?? Nachdem fast jeder Hersteller eine andere Konstruktion verwendet, hilft wohl nur auch mal den Hersteller zu nennen.
Achim Kaiser
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| Zeit:
16.03.2003 17:03:46 |
Bis jetzt möchte ich den Hersteller noch nicht nennen, um seinen Ruf kompett zuschädigen. Die Anlage ist mit Schneckenförderung ohne Automatischer Reingung. Der Brenner kommt von Schweden und hat eine Leistung von 23KW. Die kompette Anlage wird über eine kleine Firma in Deutschland vertrieben.
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| Zeit:
16.03.2003 17:21:09 |
Hallo Georg, nuja, haben die Anlagen einen Pufferspeicher ? Kann der Kessel modulieren, wenn ja in welcher Bandbreite. Hat der Kessel z.B. eine O2- Steuerung ? Ist Kaminzugregler eingebaut ? Passt der Kamin ? Wie werden die Anlagen betrieben - Systemtemperaturen? Welches Heizsystem ist nachgeschaltet ? Ohne bissi mehr Info, kann ich gar nix dazu sagen, nur raten und das kann heftig fehlen. Achim Kaiser
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| Zeit:
10.01.2006 08:55:27 |
in einer pressemeldung gelesen: wird neuerdings bei pelletskesseln über feinstaub geredet. irgendwann wird es auch hier auflagen für die nachrüstung von filtern geben.
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| Zeit:
10.01.2006 09:07:27 |
Hallo Fritz, leider muß ich Dich auch enttäuschen, ich habe seit August 2006 einen ETA PE15 in Betrieb, der läuft einfach problemlos. Pelletförderung über 10 m Saugschlauch, am Ende den Maulwurf in einem ganz normalen Lager. Geheizt wird ein 1000 L Pufferspeicher (wg. 25 qm Solar). Viele Grüße Klaus
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| Zeit:
10.01.2006 09:22:29 |
>ich habe seit August 2006 einen ETA PE15 in Betrieb...
Kein Wunder. In meinen Träumen läuft auch immer alles super :-))
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| Zeit:
11.01.2006 22:18:52 |
Hallo, so eine Pelletsanlage interessiert mich eigentlich auch....kann mal jemand einen Link geben, wo man sich über den Platzbedarf informieren kann? Meine Heizung befindet sich in einem "neuen" (1967) Anbau an einem alten Fachwerkhaus - es ist eine Gasheizung. Dieser Anbau hat einen vorderen Bereich, in dem die beiden Waschmaschinen großen Gasdinger stehen (Brenner (?) und Speicher. davor haben 5 Fahrräder Platz. Dann hab ich eine halbe Mauer (Raumhoch mit Durchgang raumhoch)) und dahinter einen Raum mit den Maßen 2m x 3,14m x 2,40m h. Würde dieser 2. Raum für die Pellets reichen? Zu beheizen wäre Heizung und Brauchwasser in einem von 1 Familie (1 Mama, 2 Kinder) genutzen "2Fam-Haus". Ständig genutz werden 6,5 Zimmer (2 KiZi, Küche, Eßzimmer, Bad, Wohn-Bürozimmer)) die anderen Zimmer würden im Winter nur auf Frostschutz stehen (1 Materiallager, 1 "Kaninchenzimmer" (ehem. kl Küche), 1 als Waschküche genutzes Bad, 1 Schlafzimmer). Insges. hat das Haus im EG 75qm, im 1.OG ~85qm (!!) + ~85qm Dachgeschoß. Die Differenz ergibt sich aus diesem Heizraumanbau, der oben Wohnraum ist (Notarkaufvertrag-Angaben) Ggf. käme nach meinem Lottogewinn *kleiner Scherz* noch ein fast fertig ausgebauter Dachboden hinzu, der derzeit aber über keinerlei Heizung verfügt - leidergottseidank...Zukunftsmusik - ab man kann ja mal träumen....wenn nur die Heizung so schon laufen täte wie sie soll.... Wie teuer ist denn so eine Heizung? Wie teuer sind denn die Pellets im Vergleich zu Gas? Kann man nachträglich auch mit Sonnenkollektoren kombinieren? Steffi
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| Zeit:
11.01.2006 23:03:16 |
Hallo Steffi, vielleicht wäre es besser einen neuen Beitrag für dein Vorhaben zu eröffnen,dann würden sich bestimmt mehr Kollegen und Interssierte dafür interssieren. Bei jedem Pelletskesselhersteller wirst du Angaben zur Anlagengröße finden.Breite Höhe Tiefe. Ich selbst bevorzuge Hargassner oder Gutamatic. Vielleicht passen diese beiden Hersteller ja von räumlichen Maßen nicht in deinen Heizraum.Dann wäre eventuell ETA etwas für dich.Natürlich sind das alles Anbieter die etwas höher anzusiedeln sind. Hier einige Anbieter: www.hargassner.at www.guntamatic.at www.windhager.com http://www.biotech.or.at/ http://www.eta-heiztechnik.at/ http://www.pelletheizung.de/ Es gibt natürlich noch mehr aber hiermit kannst due erstmal arbeiten. Schöne Grüße Jürgen Kempf
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| Zeit:
12.01.2006 00:01:28 |
Herzlichen Dank.
Da kann ich schonmal gucken. Beim Querlesen ergab sich, dass eine entsprechende Anlage scheinbar auch gefördert wird.
Falles mir ofentlich finanziell mal besser geht wäre das eines DER Dinge, die ich stark ins Auge fassen werde.
Wer sich gut informiert steht dann nich Knall auf Fall wie ein Ochs vorm Scheunentor.
Steffi
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| Zeit:
12.01.2006 00:13:08 |
passt zwar nicht zu der Ausgangsfrage. Die Heizung hoffe ich, daß sie gut durchläuft und der Fragesteller ordentliche Antworten bekommt. Zum Grundsätzlichen der Anschaffung einer Pelletsheizung habe ich meinen nachfolgenden Beitrag aus einem andern Threat kopiert: guckst Du : @ kmpfbiken das mit der Pelletheizung ist h e u t z u t a g e schon klasse und daß Du dafür eintritts. Sowie aber über 7 % der Heizungsbesitzer in Deutschland auf Pelletheizung umsteigen ,wird auch hier der Preis für die Pellets sprunghaft ansteigen, denn mehr gibt der Wald in Deutschland nicht her; frage mal in Österreich und Schweiz nach, die schon bezügl. Pelletsheizung bedeutend weiter sind als wir, wo inzwischen die Pellets herkommen. Es hat aber nicht jeder das Geld, um den fast doppelten Preis für eine Pelletsheizung hinzulegen was eine Ölheizung kostet .Bei einer angenommenen Lebenserwartung einer Ölheizung von 10-15 Jahren, kannst Du davon ausgehen, daß man dann gerade noch das Öl bezahlen kann. Was dann am Markt ist, muß abgewartet werden. Aber bestimmt nicht mehr die Pelletsheizung (auch keine Ölheizung), weil es dann auch nicht mehr so viel zu verarbeitendes Holz gibt.(siehe canadische Studien - und die haben ja noch im Moment genug Holz) Ich glaube, daß bis dahin die Wasserstoffentwicklung alles übernommen hat, deren Entwicklung heute schon weit fortgeschritten ist, nur von der Öl/Gas/Pellets lobby noch gebremst wird. |