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Foren
Pumpenauslegung, ein Buch mit 7 Siegeln ???
Verfasser:
Thomas Seifferth
Zeit: 14.09.2002 09:18:19
0
3215
Hallo,
hat jemand Praxisnahe Erfahrungen bei der Auslegung von Umwälzpumpen.Ich schenke mitleiweile den Tabellen der Pumpenhersteller keinen Glauben mehr.
Zu meinem Beispiel:
Offener Behälter Volumen ca. 16 m³ , Pumpe UMC 32/40 , 20 cm Wassersäule . Laut Angabe von Grundfos soll diese Pumpe ein Fördervolumen von 8m³ haben. Sie schafft aber nur 3m³. Druckverluste in der Ableitung sind auszuschliessen ( DN 50).
Hat jemand eine Idee.
mfG Seifferth

Verfasser:
Günter
Zeit: 14.09.2002 10:28:48
0
3216
Hallo Thomas!
Bitte mal die Angaben präzisieren:
Fördervolumen immer mit Zeiteinheit, also m³/h.
Ableitung DN 50, wie lang ist diese und welche sonstigen Widerstände sind eingebaut: freier Auslauf, Bogen ? Bei der Pumpentype UMC handelt es sich um eine Umwälzpumpe; bei mir nur Typ UMC 32-30 bekannt, also DN 32 mit Förderhöhe 3 mWS bei Nullförderung.
Was sind "20 cm Wassersäule" ? Soll das der Zulauf-druck sein? Wird aus einem Behälter gesaugt, entstehen
auch an dieser Stelle Widerstände!

Verfasser:
Thoms Seifferth
Zeit: 14.09.2002 21:03:31
0
3217
Hallo Günter,
Du hast alles genau erkannt. Die Ableitung DN 50 ist 20 m lang. Ich habe es auch mit einer 1 m langen Ableitung gemessen und habe die gleiche Durchflussmenge erreicht. 20 cm Wassersäule ist der Pumpeneingangsdruck und meine Hubhöhe betägt 30 cm. Der Ansaugweg aus dem Behälter beträgt 10 cm 1 1/2 Zoll, also weitaus grösser als DN 32. Das Austauschdatenblatt von Grundfos gibt bei null Förderhöhe 8 m³ /h an. Können 30 cm soviel ausmachen?
Gruss Thomas

Verfasser:
Thomas Milde
Zeit: 18.09.2002 09:48:08
0
3218
Zur genauen Betrachtung der Pumpenleistung
ist die hydraulische Kennlinie der Pumpe
erforderlich.
Zu der UMC 32-30 kann man diese zum Beispiel
aus dem GF Katalog 1994 entnehmen (Seite 66).
Hieraus geht hervor, dass die Pumpe auch in 3
Drehzahlstufen manuell umgeschaltet und
betrieben werden kann.
Ich gehe vorerst davon aus, das an der Pumpe die
max Stufe (Max Drehzahl) eingestellt ist.

Weiterhin müssen die hydraulischen Widerstände
(Rohrleitungswiderstand) bekannt sein. Diesen
Widerstand kann man mit dem Programm PipeCalc
einfach berechnen. Das ist Bestandteil der
Wilo-Select Software auf der Wilo-Interactive CD
die KOSTENLOS angefordert werden kann.

www.wilo.de => Kontakt => Werbemittel

Für die Berechnung benötigt man den Rohrwerkstoff,
Nennweite, die Rohrlänge und das Fördermedium,
was ja bekannt sein sollte.

Für die Pumpe weist GF für die max Drehzahlstufe der
Pumpe einen max. Volumenstrom von 8,3m³/h bei 0,7 m
aus.

Wenn man jetzt mit dem PipeCalc die Widerstände
für eine 20m DN50 Rohrleitung (PEHD) berechnet,
erhält man für 8,3 m³/h einen Rohrwiderstand von
ca 0,5m.
Addiert man jetzt 0,5m Widerstand und die Differenz
von Hub 30cm und Zulauf 10cm kommt man genau auf die
ausgewiesenen Pumpenförderhöhe von 0,7m (bei 8,3 m³/h).
Wenn keine anderen Widerstände in der Rohrleitung vorhanden sind und die Pumpen auf der max. Stufe läuft
sollte diese ca. 8 m³ pro Stunde liefern.

So, wenn jetzt aber die Pumpe auf der min Drehzahlstufe
eingestellt ist, reduziert sich die Pumpenleistung so
gravierend ,dass nur ein Volumenstrom von ca. 4 m³/h
erreicht wird.

==> Bitte die eingestellte Drehzahlstufe kontrollieren.

Bei Grundfos ist Stufe 3 die max. Stufe,
bei Wilo Standardpumpen ist das die Stufe 1.


Verfasser:
Thomas Seifferth
Zeit: 20.09.2002 08:48:37
0
3219
Hallo,
ja soweit zu Theorie. Ist auch alles nachvolziehbar und von mir auch durchgerechnet.Wie aber schon beschrieben habe ich den Auslauf auf 1m verkürzt und komme auch nur auf den Durchfluss von 4 m³ /h.Diese Leistung wird laut Datenblatt schon in Stufe 1 erreicht. Meine Durchflusswerte sind auch nicht geschätzt , sondern ausgelitert worden.
mfG Seifferth

Verfasser:
Markus Reichling
Zeit: 23.09.2002 20:07:01
0
3220
Sehr geehrte Damen und Herren,

warum Fragen Sie bei solchen Themen nicht im Produktmanagement der Pumpenhersteller an.
Zumindest die Firma Grundfos wird Ihnen eine
wahrheitsgetreue Auskunft angeben.
Anfragen sind moeglich unter www.grundfos.de/ Kontakt

MfG
Markus Reichling
Grundfos GmbH


Verfasser:
Thomas Seifferth
Zeit: 24.09.2002 09:03:30
0
3221
Hallo Herr Reichling,
ich habe mich an Grundfos gewand und bekamm auch promt das Datenblatt und Diagramm zugefaxt. Nur steht da das gleiche drin.In Stufe 3 bei 0,5 m WS 8,4 m³/h. Ich habe die Pumpe zerlegt und keine Fremdkörper oder ähnliches gefunden , auch die Drehzahl stimmt. Wie kommt es zur Leistungsminderung vom 50 %?
mfG Seifferth

Verfasser:
Markus Reichling
Zeit: 25.09.2002 19:38:25
0
3222
ich bin bei Grundfos zusteaendig fuer die Datenbusanbindung, habe ihre Anfrage jedoch an einen
Kollegen weitergeleitet, der hier dann antworten wird.

MfG
Markus Reichling
Grundfos GmbH

Verfasser:
Dipl.-Ing. Michael Schulz, GRUNDFOS GmbH
Zeit: 25.09.2002 20:04:46
0
3223
Hallo Herr Seifferth,

ich schlage vor, Sie faxen mir eine einfache Skizze ihrer Anlage. Ich werde mich dann umgehend bei ihnen melden.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Schulz
Produktmanager
Gebäudetechnik HKL
Fax: 0211/92969-93-3741

Verfasser:
Volker Brehm
Zeit: 27.09.2002 16:46:41
0
3224
Hallo Günter,
nach Deiner etwas mageren Beschreibung der Anlagensituation, halte ich eine Naßläuferpumpe mehr als ungeeignet
1.) Welches Medium soll gefördert werden und wohin?
z.B. Aus einer Regenwassertonne zu einem 20m entfernten Zapfhahn ????
Mein Rat:

Du läßt einen Fachmann kommen, der Dir eine Deinem Geldbeutel entsprechende Lösung anbietet.

Gruß

Volker Brehm


Verfasser:
Thomas Seifferth
Zeit: 30.09.2002 20:06:24
0
3225
Hallo Herr Brehm,
mal immer sachlich bleiben.Sie sprechen Günter an der nur helfen wollte.Es geht hier um mein Problem. Und das mit den Fachleuten ist auch immer so eine Sache.
Aber zu Thema es handelt sich bei der Anlage um eine Prozesskühlung.Warmes Oberflächenwasser wird abgesaugt, daher die 0,2m Ansaugsäule.Die Ableitung DN 50 befördert das Wasser !!! 20 m weiter 0,3 m hoch , wo es über eine Kaskade läuft und abkühlt.
Mit den Pumpendaten ist das ja auch alles richtig, nur die Realität sieht anders aus. Habe ich ein Montagsmodell erwischt?
mfG Seifferth

Verfasser:
Udo Rostek
Zeit: 30.09.2002 20:35:18
0
3226
Herr Seifferth,

bei Ihrer Pumpenanwendung kommen mir ein paar Gedanken:

Sie arbeiten mit einem "offenen" System, d.h. kein Druck im Wasser wie bei Geschlossen Sytemen.

Bei voller Leistung der Pumpe kann es zur Cavitation kommen; vereinfacht ausgedrückt: das Pumpenrad schlägt sich mit einer Art Vakuumbläschen herum und kann entsprechend weniger Wasser fördern.
Cavitation ist hörbar, die Pumpe macht Laufgeräusche.
Das Pumpenrad wird mechanisch hoch beansprucht und wird
relativ schnell abgenutzt (mechanische Erosion).

Desweiteren saugen Sie Oberflächenwasser an, das luftgesättigt / übersättigt sein kann und das führt zum ähnlichen Effekt wie bei der Cavitation.

Bei offenen Systemen werden vorteilhaft eingesetzt:

Langsamläufer mit angepasstem Pumpenrad (relativ großer Durchmesser) und Gehäuse und Pumpenrad aus Edelstahl usw.

Mfg Udo Rostek


Verfasser:
Thomas Seifferth
Zeit: 30.09.2002 21:36:27
0
3227
Hallo Herr Rosteck,
Korvitationsgeräusche sind nicht feststellbar. Es treten auch keine Luftausperlungen im Auslauf aus.
Wahrscheinlich ist so eine Pumpe nicht für drucklose Anwendungen geeignet und Datenblätter helfen auch nicht weiter. Ich werde mich nach einem anderen Pumpensystem umsehen. Wo wir wieder bei der Frage sind.
Pumpenauslegung ein Buch mit 7 Siegeln ?
Also weiter ausprobieren.
Dank an alle die sich mit diesem Thema ernsthaft auseinandergesetzt haben.
Thomas Seifferth

Verfasser:
Volker Brehm
Zeit: 25.10.2002 15:07:49
0
3228
Hallo Herr Thomas Seifferth,
wie schon vermutet, die Pumpe ist nicht für diese
Anlage geeignet.
Sie benötigen eine selbstansaugende Pumpe.

Ich würde doch einen Fachmann beauftragen.


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