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19.01.2022 14:11:31 |
Moin, wir planen aktuell ein EHF in Holzständerbauweise. Nach einigem Hin und Her zwischen Architekt und Bauunternehmen wurde uns nun folgende Installation für die LWWP empfohlen/nahegelegt. Leider bin ich/sind wir bei dem Thema Wärmepumpe/Heizung recht unbedarft/unwissend. Daher wollten wir das Setup hier einfach mal reinstellen. Eventuell hat ja jemand ein paar Anmerkungen dazu. Danke schonmal für eure Hilfe. Hier die Quickfacts: Wohnfläche: ca. 240 qm Dämmstandart: KfW 40+ Standort: Sachsen-Anhalt Personen: 2 Erwachsene, 3 Kinder PV Anlage: wird gerade konfiguriert Wärmepumpe: Stiebel Eltron LWZ 20 A dazu entweder: Einzelgeräte Warmwasserspeicher: Stiebel Eltron SBB302 WPPufferspeicher: Stiebel Eltron SBP 22EOder Integralspeicher : Stiebel Eltron HSBC 300 coolZusätzlich noch aktivierte Kühlfunktion für die Luft- Wasser-Wärmepumpe Falls Hilfreich habe ich noch die Grobfassung vom Grundriss beigefügt: |
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19.01.2022 14:20:16 |
Hi, also wenn Stiebel das Rad nicht komplett neu erfunden und dabei gleich noch verbessert hat würde ich auf keinen Fall den Kombispeicher nehmen. Die machen Reihenweise Probleme. Bei entsprechender Nutzung braucht man für den Heizbetrieb überhaupt keinen Pufferspeicher, seine Aufgabe erledigt auch die FBH ganz nebenbei wenn man sie denn lässt ( dazu muss man weitgehend auf Einzelraumregelung verzichten). Einen Warmwasserspeicher braucht man natürlich, wobei es da auch verschiedene Möglichkeiten gibt. Die WP erscheint mir fast ein wenig Überdimensioniert für ein KFW40+ Haus, was sagt denn die Heizlastberechnung und weißt du wie weit die WP runtermodulieren kann, also die mindestleistung
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19.01.2022 14:27:00 |
Hi und vielen Dank schonmal für deine Antwort. Die Heizlastberechnung würde ich jetzt gleich beim Bauunternehmen anfragen. Was bedeutet denn das "runtermodulieren"? Dann würd ich das da auch gleich anfragen. Viele Grüße
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20.01.2022 08:46:20 |
Hallo, diese Info habe ich jetzt bekommen bezüglich Heizlast:
Laut Auftrag hat das Haus im EG und OG eine beheizte Fläche von rund 260 m². Überschlägig kann man mit einer Heizlast von 30 Watt/m² rechnen. Somit kann man vorläufig eine Heizlast von ca. 8 kW schätzen.
Viele Grüße
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20.01.2022 09:08:45 |
Hi, 30 Watt/m² x 260 m² sind 7800kw/h Energiebedarf, das sind ~ 3-4kw Heizlast. Solche Schätzungen ersetzen aber keine Berechnung! Würde mich aber wundern wenn ihr deutlich über 5kw Heizlast kommt, zum Verglich ich beheize hier 260qm Bj. 1998 mit 10kw ohne weitere Dämmmaßnahmen. Modulation ist die Anpassung der Leistung an den aktuellen Bedarf, denn die maximale Leistung benötigst du ja nur bei Auslegungstemperatur (also bei -8 bis -14° je nach Wohnort). Sind die Temperaturen höher, also praktisch immer braucht man deutlich weniger Leistung. Die Probleme fangen an wenn die Heizlast geringer wird als die untere Modulationsgrenze. Also z.B. dein Haus braucht bei Null Grad noch 3 kw Heizleistung, deine WP kann aber nur bis 4kw runter modulieren. Dann muss die WP regelmäßig ab und anschalten und das will man bei einer WP möglichst vermeiden. Wird bei steigenden Temperaturen natürlich dann immer schlimmer und am Ende hat man eine WP die am Tag x Mal ein und ausschaltet. Darum sollte man WP entsprechend der Heizlast auswählen und auch schauen welchen unteren Leistungsbereich die WP abdecken kann. Gruß Tobias
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20.01.2022 11:12:28 |
Hallo und vielen Dank für deine Ausführungen. Das hat mir schonmal sehr geholfen. Zum Thema Heizlastberechnung wurde mir nun mitgeteilt das diese erst später stattfindet und man mir aktuell nur diese Schätzung geben kann. Ich habe jetzt bei Stiebel Eltron nachgeschaut und auch versucht mich da in die Produktdatenblätter einzulesen. Dies hier ist wohl das für die Wärmepumpe. Nur leider finde ich da nichts zu dem von dir angebrachten Thema. Stiebel Eltron kann man als Endverbraucher scheinbar leider auch nicht direkt kontaktieren. Kannst du mir hier evtl. noch einen Hinweis geben wo ich solche Infos ausfindig machen kann. Viele Grüße
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20.01.2022 11:31:15 |
Die Heizlastberechnung ist auch für die Auslegung der Fußbodenheizung wichtig. Die KfW schreibt für ein KfW40(+) Haus einen Heizwärmebedarf von <=25kWh/m²a vor. Bei 260m² bedeutet dies 6500kWh/a Heizwärmebedarf. Mit 2500 Volllaststunden ergeben sich 2,6kW + 0,5kW für WW. Somit ergibt sich eine maximale Gesamtheizlast von 3,1kW. Eine WPL-A 05 HK 230 Premium von Stiebel Eltron wäre in dem Fall eine passende Wärmepumpe. Der vorgeschlagene Warmwasserspeicher wäre gut passend. Puffer- oder Integralspeicher hat in einem Neubau nichts zu suchen. Von dem gesparten Geld eine Fußbodenheizung nach dem Flow30 Prinzip planen und ausführen lassen.
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20.01.2022 12:46:15 |
Hallo und vielen Dank für deine Ausführungen. Leider bietet der FH Anbieter keine Heizlastberechnung vorher an. Das wird wohl intern erst zu einem späteren Zeitpunkt gemacht(?). Ich werd wohl die nächsten Tage erstmal damit verbringen mich zu versuchen weiter einzulesen. Wie kommst du denn auf die Volllaststunden und wie ergeben sich daraus die 2,6kW und die 0,5kW für WarmWasser? Laut deiner Einschätzung ist die uns vorgeschlagene WPL 20A ja massiv überdimensioniert über? Bezüglich Pufferspeicher findet man im Netz (vorerst nur schnelle Recherche) viele Argumente für und wider eines Pufferspeichers. Da muss ich wohl weiterlesen :) Einen Beitrag weiter oben hat Turbotobi76 ja was von der Modulation geschrieben. Weißt du ob die von dir vorgeschlagene WPL-A 05 HK 230 Premium dafür das richtige Gerät ist? Viele Grüße und vielen Dank für euren Input schonmal!
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20.01.2022 14:12:41 |
Der Heizungsbauer kann ohne eine vernünftige Heizlastberechnung keine vernünftige Planung abliefern. Wenn der FH Anbieter das anders sieht würde ich da nachhaken, wie das bitte funktioniert. Ein hilfreicher LinkDaraus: Die Ergebnisse der Heizlastberechnung geben ferner Aufschluss darüber, wie große eine Heizungsanlage zu planen ist. Dabei wirken sie sich nicht nur auf die Leistung des Wärmeerzeugers selbst, sondern auch auf die Größe von Heizflächen wie Heizkörpern oder einer Flächenheizung aus.Das ist also auch für die Kalkulation des Heizungsbauers ein wichtiger Faktor. Falls dein FH Anbieter komplett unfähig ist dies zu liefern kannst du das auch extern vergeben. Dafür gibt es unabhängige Ingenieurbüros, wie z.B. https://ingenieurbuero-heckmann.de/. Eine ordentliche Heizlast- und Rohrnetzberechnung ist wichtiger Bestandteil des Gewerkes und wir leider zu oft vernachlässigt und dadurch Effizienz verschenkt. Wie gesagt schreibt die KfW bei KfW40(+) bauten einen maximalen Heizwärmebedarf von kleiner/gleich 25kWh pro Quadratmeter und Jahr vor. Bei deinen 260m² ergibt sich somit ein maximaler Heizwärmebedarf von 6.500kWh. Eine modulierende Wärmepumpe braucht in der Heizperiode ungefähr 2000-2500 Volllaststunden um die Heizleistung zu erbringen. Damit ergibt sich eine Heizlast von 2,6-3,25kW. Dazu kommen noch ca. 100W Heizlast pro Bewohner für die Warmwasserbereitung. In eurem Fall also 0,5kW. In jedem Fall liegt die erforderliche Heizlast deutlich unter 5kW. Die vorgeschlagene WPL 20A ist demzufolge hoffnungslos überdimensioniert. Kleine Wärmepumpen haben i.d.R. einen kleineren Verdichter verbaut und können dadurch auch weiter herunter modulieren. Die WPL-A 05 HK 230 Premium ist die kleinste LWWP, welche Stiebel Eltron im Angebot hat und dazu ein recht aktuelles Modell mit einer guten Arbeitszahl. Bezüglich des Pufferspeichers gibt es hier mehr als genug Informationen wie unnütz diese bei einer modulierenden Wärmepumpe sind. Die Wärmepumpe liefert die Wärme, die dein Haus benötigt und fertig. Was soll da ein Pufferspeicher ändern?
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20.01.2022 15:02:35 |
Wir haben bei uns im Neubau die SE WPL A 05 verbaut. AZ aktuell ~4,8. Was mich allerdings stört, ist der unterste Modulationsbereich. Aktuell zieht die WP um die 700Watt was 28HZ entspricht. Weniger als 25HZ( ~600Watt) habe ich noch nie gesehen. Ich vermute, das liegt an der min. Wärmeleistung von 3,31 kW. Daher wäre es doch sinvoller, eine WP zu nehmen, die noch weiter runter kann.
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20.01.2022 15:06:55 |
Er wird den FH Anbieter aber nicht zu einem anderen Hersteller bewegen können, wenn er das Gewerk nicht komplett raus nimmt und selber vergibt.
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20.01.2022 15:28:26 |
Das ist wirklich schade, aber vielen erging es hier so wie dir. Vielleicht kannst du im Gespräch mit Bauträger und Installateur noch etwas zum Guten biegen.
Die Planung der PV-Anlage ist ein mindestens genauso wichtiges Thema! Bitte lass‘ dir keine überteuerte 6 kwp-Anlage mit Batterie hinzaubern!
VG
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21.01.2022 10:58:05 |
nebenbei ein paar Bemerkungen: 1. Kombispeicher bringen vor allem mit Frischwasserstationen Probleme durch Verwirbelung= zerstörung der Schichtung mit sich! Daher muß dann die WP den im Mittel kühleren WW-Bereitschaftsteil sehr oft nachheizen, bei schlecherem COP! 2.Info von Turbotobi ist falsch: Wenn spezif.Heizlast 30 W/m²a beträgt ergibt sich bei 260m² beh. Wohnfläche eine Geamtheizlast von 3o W/m² x 260 m² = 7800 Watt! und nicht 3 kW! Die spezif. Heizlast wird beim KfW 40 Haus eher bei 25 W/m² liegen! Nichts für Ungut, heizerhermann
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| Zeit:
21.01.2022 11:10:46 |
Nicht die Heizlast liegt bei 25W/m², sondern der Heizwärmebedarf liegt bei 25kWh/m²a. Das ist die Vorgabe der KfW. Die Heizlast eines KfW40 Hauses liegt eher bei 12W/m².
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