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26.05.2022 16:06:20 |
Hallo zusammen, meine Gastherme ist über 25 Jahre alt und fällt pro Jahr einmal aus. Der Austausch durch einen Fachmann scheitert an der schlichten Nichtverfügbarkeit. Trotz vieler Telefonate ist bisher erst ein Heizungsfachmann vor Ort gewesen. Aber ein Angebot geschweige eine wage Aussage über einen etwaigen Projektstart in diesem Jahrzehnt - Fehlanzeige. Da ich aber vor einem Totalausfall meiner Gastherme den Tausch vollzogen haben möchte, muss ich wohl selber ran. Ich wäre dankbar über erste Tipps, wie ich konkret anfangen sollte. Ein Sanierungsfahrplan durch einen Energieberater ist erstellt und liegt vor. Es geht grob um folgende Rahmenparameter: - Standort 74523 Schwäbisch Hall - Doppelhaushälfte - Baujahr 1954. Erweiterung 1985. Nochmals Erweiterung und Teilsanierung 2004 - 180qm beheizte Wohnfläche - Normale Heizkörper - max 55 Grad Vorlauftemperatur- 40qm Keller - PV mit 8,2 KWp und 9,6KWh Stromspeicher- Gasverbrauch pro Jahr (Durchschnitt 3 Jahre): 2550qm / 26300KW - 3 Personen wohnen im Haus Bisheriger Wunsch: - Luft- Wasser-Wärmepumpe - Pufferspeicher mit Brauchwasserbereitung von www.haasetank.de , da ich einen Engen Kellerabgang habe und sonst nur kleine Tanks runter bekomme. - Alternativ habe ich einen großen Garten und könnte evtl. Ring-Graben-Kollektor verbuddeln Kann mir jemand ein paar gute Tipps für einen Sinnvollen einstieg in das Projekt zum Selbstständigen Tausch geben. Danke und noch einen tollen Vatertag, Harald
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26.05.2022 16:29:15 |
Hi, Heizlast geht wohl so in Richtung 8 bis 10kw. die 55° VL sind zu viel für einen halbwegs effizienten WP Betrieb. Mehr als 45° in der Spitze sollten es nicht sein. Kombipuffer für Heizung und Warmwasser unbedingt vermeiden das sorgt für zusätzliche Probleme. Ringgraben müsste für die Heizlast schon ordentlich groß sein, wäre dann etwas besser aber mit den VL Temperaturen trotzdem wenig Sinnvoll. Du solltest also schauen wie du die Heizlast, den Energiebedarf und die VL Temperaturen runter kriegst. Gruß Tobias
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26.05.2022 16:40:02 |
Wenn eine Ausfall-Reserve gewünscht ist , vielleicht 2 oder mehr Splitklimaanlagen ?? Heizen und Kühlen/Entfeuchten !!!Vielleicht ist es einfacher einen Kältetechniker zu finden , der noch Zeit hat ?? Andreas Schmitz01 |
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26.05.2022 18:11:17 |
Danke für die Tipps. Will noch Fenster tauschen um runter zu kommen. Aber warum gibt es Probleme bei Kombigerät für Warmwasser und Pufferspeicher? Kann eine WP dann auch beide Speicher sauber bedienen? Kältetechnik habe ich heute erst als mögliche Lösung entdeckt und kontaktiert. Bin auf das Feedback gespannt. Danke, Harald
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26.05.2022 18:30:06 |
Zitat von Gunter321  Wenn eine Ausfall-Reserve gewünscht ist , vielleicht 2 oder mehr Splitklimaanlagen ??
Heizen und Kühlen/Entfeuchten !!!
Vielleicht ist es einfacher einen Kältetechniker zu finden , der noch Zeit hat[...] Hier gibt es auch noch sehenswerte Videos zum Thema heizen mit der Split Klimaanlage. Dipl.Ing.Torsten Pargmann https://www.youtube.com/watch?v=1YmycSrnhtsSieht etwas Zottelig aus hat es aber Faustdick hinter den Ohren.
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26.05.2022 18:50:56 |
Zitat von Harald74523  Danke für die Tipps. Will noch Fenster tauschen um runter zu kommen. Aber warum gibt es Probleme bei Kombigerät für Warmwasser und Pufferspeicher? Kann eine WP dann auch beide Speicher sauber bedienen? Kältetechnik habe ich heute erst als mögliche Lösung entdeckt und kontaktiert. Bin auf das[...] Also wenn kein akuter Bedarf besteht erst optimieren und hinterher auf WP umrüsten. Bei kombipuffern vermischt sich im heizbetrieb oft der Inhalt des Pufferspeicher. Der obere Bereich der eigentlich fürs Trinkwasser ist kühlt also schnell ab. Die WP muss dann sehr oft nachheizen und das auf einem Temperatur Niveau das extrem ineffizient ist. Bei einer Gasheizung spielt das keine so große Rolle weil es da relativ egal ist ob 40° für die Heizung oder 60° fürs ww erzeugt werden. Aber eine WP arbeitet in dem Bereich sehr ineffizient.
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26.05.2022 20:16:04 |
Danke Dir für die Erklärung. Und ich habe einen akuten Bedarf. Alle 12 Monaten werden die Reparaturen nach einem Ausfall teurer und ich befürchte im Winter einen Totalausfall.
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26.05.2022 20:17:26 |
Und nebenbei bemerkt, bekomme ich auch keine Fensterbauer her. Alle unter Wasser :-(. Oder kennt jemand einen Fensterbauer, der diese Jahr noch Aufträge annimmt?
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26.05.2022 20:32:30 |
Aus "Hall"...sosososo....."Kurs 45 Grad, 55km..."...oder kurzgesagt "bei Petra"... ;-)) Austausch aller Fenster ist schonmal guuut, denn das wirkt sich auf alle Räume relativ gleichmäßig aus bzgl Transmission und Luftwechsel. Also im Gegensatz zu zB einer Dach/Decken-Dämmung. Und auf die 40-45 VL kommen wir dann mit gezieltem HK-Austausch. Baupläne und Meterstab haste, messen und rechnen (lassen) kannste? Was für eine " Gasheizung mit WW-Bereitung" ist das denn namentlich und im Detail? Was für Heizkörpertypen haste denn bisher so drin? |
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26.05.2022 22:43:06 |
Ja, ich bin durchaus des Messen und rechnens mächtig ;-) Ich habe eine Vitodens 300 mit Vitocell 100 Heizkörper Typ22 und ei en grossen Typ23 sowie zwei Deckenhohen Gliederheizkörper.
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27.05.2022 00:02:40 |
Eben, in "The Länd" klappts halt...
Mach bitte mal ne Liste oder Excel (was auch immer DAS sei) mit dem Namen jedes Raumes/vo jedem Zemmer (in meiner Schulzeit gabs noch keinen Genitiv) mit Soll-Raumtemperatur und Raum-Volumen sowie Heizkörper mit Typ-Höhe mm/Länge mm zB 22-600/1000 oder die vermutlichen Röhrenradiatoren mit Anzahl Glieder-Höhe mm/Länge mm/Tiefe mm. Oder stell ein Bild dazu ein zusätzlich.
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27.05.2022 18:42:35 |
Hallo Schorni1, Excel ist komplett, aber ich kann sie hier nicht anhängen. Ich sende sie Dir per Mail zu. Viele Grüße, Harald
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30.05.2022 10:29:39 |
Die Aussage, die man oft liest, dass 45° "in der Spitze" bei der VT notwendig seien ist m.E. so nicht richtig. Wenn die "Spitze" im Winter an 3 Tagen auftritt darf es schon etwas mehr sein, und die LWWP bringen auch genug Reserven mit VT von 60 - 70°. Dass die 3 Tage dann nicht effektiv sind ist klar, aber wenn im Mittel des Winters die VT 45° nicht überschreitet ist das meist ausreichend, um eine JAZ von 3 zu erzielen, die einen wirtschaftlichen Betrieb ermöglicht. Ich würde mich da nicht irre machen lassen. Und für den WW-Speicher ist die Zahl der Personen und Bäder sowie die Zapfmenge entscheidend. Bei 3 Personen ist ein Hygienespeicher, der Heizungswasser puffert und das WW im Durchlaufprinzip erzeugt durchaus eine gute Alternative, mit 500 - 800 Liter Volumen.
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30.05.2022 10:43:46 |
Was hier noch völlig unbetrachtet ist,...die Hydraulik. Eine Wärmepume benötigt viel Volumenstrom, dieser sollte sichergestellt sein, speziell bei Luftwärmepumpen (Abtauthematik) Anosnten rennt man in die Falle mit hydraulsicher Weiche, Puffer, Mischer, Überströmer zu arbeiten und dann wirds fast immer grauenhaft! Weiterhin muss geprüft werden, ob der nötige Volumenstrom auch da dazustellen ist, wo benötigt, also speziell in den Räumen mit hoher Heizlast. Die aktuelle erforderlichen Systemtemeraturen sind aus meiner Sicht völlig überbewertet (Heizflächen/ Radiatoren kann man so gut wie immer problemlso tauschen gegen Wärmepumpenheizkörper) und die hydraulischen Netze so gut wie immer unterbewertet (auch der größte Heizkörper nützt nichts, wenn nicht ausreichend Wasser fließt) Also raumweise/heizkörperweise den Durchfluß messen ( Eckventile nötigenfalls entdrosseln) erst DANN weiß man, wie die Geschichte bzgl. Wärmepumpeneignung ausschaut. Bis 100 W/m2 bekommt man gut dargestellt, wenn man ein üppige Hydraulik hat (am besten ehemalige Schwerkraftheizung) Ansonsten ist auch schon mal eine Ertüchtigung des hydraulischen Netzes erforderlich, diese ist viel wichtiger als das weitere Geplänkel um Wärmepumpe und Heizflächen, wird aber von den ganzen sonstigen "Spetzialisten" völlig negiert! Gruß Dipl.-Ing. Anlagentechnik Frank-Rolf Roth www.waermepumpendoktor.com (Planung, Baubegleitung, Anlagen-Optimierung, Betreiberschulung) Referenz-Wärmepumpenanlage der Energieagentur-NRW
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30.05.2022 14:00:01 |
Zitat von Frank_Pantry  Was hier noch völlig unbetrachtet ist,...die Hydraulik. Die aktuelle erforderlichen Systemtemeraturen sind aus meiner Sicht völlig überbewertet (Heizflächen/ Radiatoren kann man so gut wie immer problemlso tauschen gegen Wärmepumpenheizkörper) und die hydraulischen Netze so gut wie immer unterbewertet (auch der größte Heizkörper nützt nichts, wenn nicht ausreichend Wasser fließt)[...] Das erste stimmt zumindest bei Altanlagen mit NT Kessel. Aufgrund der Sockeltemp. des Kessels ist da meist 45 Grad die geringste Heiztemperatur. Bei gut eingestellten Brennwertgeräten und 25 Grad Vorlauftemp. ist wenig Reserve. Dalohnt es schon, die aktuellen Einstellungen zu betrachten. Der zweite Punkt stimmt für die Anlagen der letzten 20 Jahre, die von Installateuren und Anlagenmechanikern geplant wurden - besonders die Anlagen mit Verbundrohr. Der richtige Heizungsbauer hat eigentlich immer ein zu starkes Rohrnetz (also mit wenig Widerstand) gebaut. Aber es sollte klar sein, daß durch ein Rohrnetz, daß vor 25 Jahren auf 1200 l/h ausgelegt wurde, man eben keine 2500 l/h duchgepumpt bekommt. Und ändern heisst in vielen Fällen, daß man an Wände und Böden heran muß. Die Kellerleitung allein bringt meist nicht viel.
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30.05.2022 14:06:25 |
Zitat von cn3boj00  Die Aussage, die man oft liest, dass 45° "in der Spitze" bei der VT notwendig seien ist m.E. so nicht richtig. Wenn die "Spitze" im Winter an 3 Tagen auftritt darf es schon etwas mehr sein, und die LWWP bringen auch genug Reserven mit VT von 60 - 70°. Dass die 3 Tage dann nicht effektiv sind ist[...] Auch wenn die 60° nur an wenigen Tagen im Jahr benötigt werden bedeutet das, das man eben auch bei häufigen Temperaturen von +/- Null Grad ein sehr hohes Temperaturniveau von ~ 45° benötigt. Uns da sind die Arbeitszahlen der WP einfach nicht so gut wie gewünscht. Eine JAZ von 3 mit einer Wintermitteltemperatur von 45° halte ich da schon für sehr optimistisch. Wenn man solche hohen Temperaturen benötigt ist meistens auch der Wärmebedarf recht hoch, die Stromrechnung fällt also entsprechend hoch aus.
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