Für alle mit ähnlichen Problemen berichte ich Euch vom Tank meines Schwiegervaters. Vielleicht hilft es ja jemandem, denn mir hat dieses Forum auch die nötige Hilfe geleistet:
Haase / Pfisterer Beku (
Beton/Kunstoffkugeltank) 7500l
mit ner ASF VI Überwachung und entsprechender Gummiinnenhülle.
Die
Pumpe lief die letzten Monate vor dem Alarm immer häufiger, bis die Pumpe dauerlief und der Alarm einsetzte.
Die hinzugezogene Fachfirma, die den Ruf als beste des gesamten Kreises geniesst, machte eine Fehlersuche, leider ohne Anwesenheit meines Schwiegervaters. Dabei versuchten Sie u.a. erfolglos mit einer leistungsstärkeren Installationspumpe für Gummitankhüllen das
Vakuum wieder herzustellen. Neben einer saftigen
Rechnung erhielt er die Aussage, das sich in der Gummihülle eine Beule gebildet haben könne und diese nicht mehr herangesaugt werden könne. Der Tank sei kaputt und stillzulegen.
Als Alternative wurde deshalb der Rauswurf der gesamten Ölanlage und ein Umstieg auf Flüssiggas angedacht (Fachwerkhaus, ungedämmt, eher nix für alternative Heiztechnik). Dann kam der Ukrainekrieg und mein Schwiegervater entschied sich fürs Abwarten.
Der Herbst kam näher und ich entschied mich der Sache anzunehmen. Komme aus einer anderen Branche (
Luftfahrttechnik), also erstmal Systemkenntnis aneignen.
Folgendes habe ich gemacht:
-weisse Saugleitung und rote Messleitung vom Tank abgezogen und miteinander verbunden, um Undichtigkeiten im Schlauchbereich oder Kondensatgefäss festzustellen. Resultat Pumpe erreicht Vakuum, Alarm geht aus.
-mit angeschlossenem Tank pumpt die Pumpe unendlich, also grüne Auspuffleitung vom ASF abgezogen, Stück Schlauch dran und ins
Wasserglas gehalten, siehe da, praktisch keine Förderleistung.
-ASF Vakuumpumpe zerlegt, ist evtl. die Membran zu spröde (ist von 1982), Resultat nein, aber Dichtung schlecht wieder passend einzusetzen, also später neuwertiges ASF VI bei ebay geschossen und eingebaut
-Domschacht sauber gemacht, V-Bandschelle geöffnet und Zugang zum Tank geöffnet (vorher Füllrohr und Messrohr rausgezogen), Tank sichtgeprüft (hängt irgendwo die Gummiwandung herunter?, Nein alles bestens.
-Mit einer Spritze 3Liter Zitronensäure/Wassergemisch (Essig würde Gummi angreifen) in die Saugleitung im Domschacht zum Tank hin injiziert (also in den Vakuumraum), hier vermutete ich eine Verstopfung, da auch im Kondensatbehälter grün/bräunliche Ablagerungen waren. Abgesaugt mit dem ASF und zwischenzeitlicher Leerung des Kondensatgefässes, es kam reichlich Dreck heraus. Anschliessende Spülung des Vakuumraums mit 3Liter Wasser und identische Absaugung. Das Wasser war dann weitgehend sauber. Am Ende des Vorgangs hat der ASF wieder einwandfrei funktioniert.
-Zur besseren Entwässerung des Vakuumraumes habe ich die grüne Auspuffleitung Tankseitig an die rote Messleitung angeschlossen und leicht Vakuum abgelassen, so das die Pumpe im Kreis dauerläuft, das brachte nochmal 300ml Wasser heraus.
-Anschliessend alles korrekt angeschlossen, System arbeitet einwandfrei, Pumpe ist seit Tagen still, Warnung natürlich aus. Der Tank war ja nie defekt, nur die Saugleitung verstopft.
Für ein paar Stunden Arbeit ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis :)
Wahrscheinlich hätte es gereicht kurz am ASF die Saugleitung auf den Auspuffanschluss umzustecken, um die Blockade "reinzudrücken", aber ich mache meine Arbeit lieber sorgfältig, hält länger und schläft sich auch besser.
Wie Ludwig BSV bereits schrieb, die Tanks sind schneller totgeredet, als sie es verdient hätten. Von tickender Zeitbombe sehe ich hier nichts, genauso wenig wie von Handwerkern mit Fachverstand wenigstens in diesem Fall (und das macht mich nicht zum ersten Mal supertraurig).
Gruss PrueferVonWoanders