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05.10.2003 13:57:51 |
Wer kann helfen ? Neubau 120 qm, Gas zu weit, Öl nicht möglich, Flüssiggas zu teuer also elek. Fbsh. + Kaminofen 7 kw Wieviel Jahresverbrauch hat so eine Heizung ca. ? Wie lange gibt der Fussboden Wärme ab (10 cm Estrich) ? Wie oft muss nachgeheizt werden und wann (Nachtsrom bis 6 Uhr und 16-18) Ist es nicht Morgens zu warm ? |
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05.10.2003 18:29:29 |
Hallo Tom, suche mal hier im Forum, deine Frage wurde in fast gleicher Art schon mal gestellt. Aber vereinfacht: Schau in deinen ENEV-Ausweis, da hast du einen gerechneten Jahresheizbedarf drin - bei der Hausgröße denke ich so um die 13-15000 kWh/Jahr. Also brauchst du 13-15000 kWh Strom für die Heizung - so einfach. Das mit der Speicherung im Estrich würde ich vergessen. Welche Estrichleger macht noch 10cm Estrichdicke? Normal sind 4-5cm bei FBH 5-6cm Warum machst du nicht den Kaminofen zur Heizungsanlage? Schau mal unter http://www.wodtke.com baffm |
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05.10.2003 19:00:05 |
Hallo Tom, dies ist nicht einmal eine andenkbare Lösung! Wenn schon elektrische Energie zum Heizen benötigt wird, dann ausschließlich mit Wärmepumpe. Da Sie an FBH denken und es einigermaßen preiswert sein soll, empfehle ich Ihnen, sich mit der Fa. ACALOR (googeln) in Verbindung zu setzen. Die bauen auf das Haus genau angemessen (Maßanzug!) eine FBH mit Kältemitteldirektkondensation und auf der Umwelt entziehen die der Luft mit sehr großen Verdampfern die Wärme. Anlagenpreis (habe vor ein paar Tagen mit denen gesprochen) ca. ca. ca. ungefähr 90 Euro/qm (mich nicht deswegen nageln!), ohne Warmwasser. Mit kostets etwas mehr. Bei -15°C Außenkalt erreichen die noch eine Leistungsziffer von 3.5. Es wird auch Invertertechnik angeboten und die sind recht flexibel und gehen auf Kundenspezialwünsche ein, was ich unbedingt ausnützen würde (lesen Sie auch meinen Beitrag zum Passivhaus hierzu: http://www.haustechnikdialog.de/forum.asp?fid=3549&forum=1&uebersicht=1 Ohne Ihr Haus genau zu kennen, werden Sie mit einen haustechnischen Stromverbrauch von rund 1600 kWh/a rechnen können (bei Einsatz von sehr guter WRG), wobei ich Ihr Haus nicht besonders gut gedämmt habe. Das können Sie aus der Steckdose direkt bezahlen und/oder mit Photovoltaik (13m²) sogar erzeugen (Heizung, Lüftung und WW!). Bei der mir vorschwebenden Lösung benötigen Sie eine Maximalleistung von 4.5 kW (Wärme!), was eine kleine Wärmepumpenanlage, aber feine, wäre. Was Sie in keinem Fall benötigen, sind Erdwärmetauscher, Bohrsonden usw., womit schon mal große Kostenfaktoren entfallen würden. Den Kamin samt Schornsteinfeger brauchen Sie dann natürlich auch nicht. Denken Sie mal darüber nach und geben nähere Daten Ihres geplanten Hauses bekannt, dann könnte ich noch genaueres sagen (Keller?, Dämmung? Freistehend?). Oleg Stolz www.oekoluefter.de |
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05.10.2003 20:15:02 |
Hallo Tom zum Heizen mit Strom gibt es mehrere Möglichkeiten: - Die schlechteste Variante ist die Direktheizung im Fußboden, da sehr schlecht Regelbar in der Übergangszeit. - Nachtspeicheröfen, günstigste Anschaffungskosten. - Die mittels Wärmepumpe, m.E. nur mit Erdsonde im monovalent Betrieb, jedoch höhere Anschaffungskosten. - Weitere Möglichkeit, mit einem Elektro- Wasserblock (z.B. Stiebel- Eltron, Nied etc.) und einer konventionellen Fußbodenheizung. Zusätzlich kann mit dem Kaminofen und Solarkollektoren dazu geheizt werden. Aber auch vorab die speziellen Stromtarife beim EVU anfragen. Gruß Manfred
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| Zeit:
05.10.2003 21:27:43 |
Hallo Manfred, Sie favorisieren ziemlich stark die direkte Verschwendung der wertvollen aufwendig erzeugten elektrischen Energie durch Stromdirektheizung. Wenn Strom, dann nur in Verbindung mit WP, dann ist dies bei guter WP sogar die umweltschonendste Heizung. Bei richtig eingesetzter WP-Technik, welche leider meist in standardisierter kaufmännisch kaputtgemachter 08/18 Ausführung angeboten wird, ist diese Technik extrem umweltentlastend und wie gezeigt sogar mit ein paar Solarzellen auf dem Dach zu betreiben. Ihr Vorschlag entspricht im Prinzip der Negierung vorhandener hochentwickelter Technik, welche weit über jede Lagerfeuertechnik hinausgeht! Vom finanziellen aufwand her gesehen könnte man Ihren Vorschlag bei Aldi mit 2 mal 19 Euro auch "verwirklichen", da bedarf es keiner weiteren Überlegung. Wer mit Strom direkt heizt, entwertet diese Energie, das ist das dümmste, was man mit Strom überhaupt machen kann. Klüger wäre es dann schon, den Strom wenigstens noch vorher für die Lichterzeugung zu verwenden oder den PC, Fernseher odar was sonst noch alles für Stromverbraucher da sind noch zu verwenden. Am Ende wird immer 100 % des Stromes in Wärme umgewandelt sein. 1 kWh Strom erzeugt auch 1 kWh Wärme. Vorher kann aber der Strom noch für sinnvollere Zwecke genutzt werden, dann gibt es wenigstens Licht + 1 kWh Wärme oder den PC + 1 kWh Wärme. Nur bei der Wärmepumpe kann eben aus 1 kWh Strom zB. 6 kWh Wärme erzeugt werden, dann aber auch kein Licht mehr. Bei bester Ausnutzung des Stromes mit einer WP könnten im Jahresmittel aus 1 kWh Strom sogar rund 13 kWh Heizwärme erzeugt werden, wenn alles andere auch bestens gemacht ist. Dieser Wert ist natürlich nicht erreichbar, zeigt aber ungefähr die Grenzen auf. Monovalenter Betrieb ist natürlich eine Selbstverständlichkeit, aber eine Erdsonde, welche ja um die 5000 Euro und mehr kosten wird, ist absolut unnötig. Dieses Geld sollte lieber in die eigentliche WP-Technik gesteckt werden (2. Kompressor, Drehzahlsteuerung und ordentlicher Luft- Verdampfer), dann erübrigen sich auch überflüssige Pumpen und das System ist kein Zufallsspiel (Bohrrisiko!). Die Erdsonde ist nur bei unzureichender Technik nötig, wofür man dann nochmal draufzahlen wird, wenn es irgendeine Störung gibt. Das Prinzip bei der WP bedingt, mit so wenig wie möglich unnötigen temperaturspreizenden Massnahmen auszukommen, also Direktkondensation und noch am Besten Innengebäudehüllentemperierung, am zweitbesten ist großflächige Fußbodenheizung. Bei der Wandbeheizung werden die allerniedrigsten Vorlauftemperaturen erreicht, ist also deshalb absolut optimal. Damit die Investitionskosten niedrig bleiben, müssen vermeidbare Verluste miinimiert werden: Transmission und Lüftung. Transmission wird durch die Dämmung klein und Lüftung durch WRG. Ohne WRG müsste die WP-Anlagenleistung ungefähr verdoppelt werden: doppelt so starke Verdichter, doppelt so große Verdampfer, doppelte Luftdurchsätze und bei FBH doppelt so hohe Vorlauftemperaturdifferenzen, letzteres würde dann sogar wieder die Leistungsziffer erniedrigen. Der Gesamtenergieverbrauch würde sich ebenfalls, je nach Luftwechsel, verdoppeln oder verdreifachen. Entsprechend würde dies auch auf evtl. kompensierende Solarzellen auf dem Dach durchschlagen: nicht 13 oder 15 qm sondern erst 30 oder 40 m² wirken dann heizungenergiekompensierend, und jeder Quadratmeter kostet rund 1000 (???) Euro. Also, zum Heizen mit Strom gibt es nicht mehrere Möglichkeiten, sondern nur eine Einzige! Oleg Stolz www.oekoluefter.de |
| Zeit:
05.10.2003 22:00:48 |
Ach so, etwas habe ich ganz vergessen: Kühlung im Sommer ist damit natürlich auch leicht zu machen (vorsehen lassen). Probleme mit Tauwasserbildung wird es mit Sicherheit nicht geben, da die benötigte spezifische Kälteleistung je m² hierfür zu gering sein wird. Entsprechend "hoch"(in diesem Fall) kann die Vorlauftemperatur sein. Im Sommer decken die Solarzellen dann den "Kühlstrom" vollständig, wenn´s warm ist, scheint auch die Sonne! Oleg Stolz www.oekoluefter.de |
| Zeit:
05.10.2003 22:11:21 |
Hallo Tom-web, kurz gesagt, heizen mit Strom ist ökologisch sehr unsinnig und von den Kosten her nur in Ausnahmefällen akzeptabel. Nachttarife werde auch nicht von allen Stromlieferanten angeboten. Warum geht denn kein Öl? Eine sinnvolle Alternative wäre ein Heizung mit Holzpellets. Grüße Harry
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| Zeit:
05.10.2003 23:06:33 |
Hallo Harry, warum nicht Öl und auch nicht Pellets? Hier geht es um einen N e u b a u und nicht um ein bestehendes Objekt. Bei einem bestehenden Objekt ist die Heiztechnik in der Regel für solch eine extrem resourcensparende Heizung schon zu verdorben, d.h. es müsste sehr aufwendig saniert werden, um diese Leistungsdaten mit einer WP erreichen zu können. Mit Heizkörpern ist dies nicht zu machen, und auch mit vorhandenen FBH kann keine Direktkondensation verwirklicht werden, da die meist für höhere Vorlauftemperaturen ausgelegt ist und kaum in erforderlicher Rohrmaterialqualität verlegt ist. Die Leistungsziffern würden nicht nennenswert über 3 liegen, sodaß es in solch einem Fall keinen wesentlichen Vorteil böte, mit WP zu heizen. Dann würde ich auch sagen, Öl/Gas/Pellets. Allerdings wäre auch hier zu überlegen, statt nur zu verbrennen, wenigstens noch einen technischen Prozess damit anzutreiben, wo z.B. noch etwas Strom erzeugt werden könnte, vielleicht 25 %. Diese 25 % mit der Leistungsziffer 3.5 (wegen der schlechten "Heizkörper") multipliziert, macht schon 87%, die Abwärme des Restes von 75 % dazuaddiert, ergibt dann schon 162 % Brennstoffausnutzung, nicht nur 100 % wie bei der simplen Lagerfeuertechnikverbrennung. Gleiches könnte man auch mit diesem Neubau machen, aber da wären die Solarzellen auf dem Dach insgesamt doch billiger. Immerhin entfällt ein Brennstoffvorratsraum/Tank und geölt müssen die Solarzellen auch nicht werden. Und kein Schornsteinfeger! Dann noch mein üblicher Spruch: Kein EVU-Vertrag und keine Nachtabsenkung! Warum? Weil beides die Investitionskosten verdoppelt bis vervierfacht, den Komfort schmälert und den Verbrauch in die Höhe treibt. Oleg Stolz www.oekoluefter.de |
| Zeit:
05.10.2003 23:38:04 |
Hallo. Bei diesem Auschlußverfahren bleibt noch die Wärmepumpe. Die ist allemal besser, als ne direkte Stromheizung. Wärmepumpen gibt es in entsprechenden Ausführungen; Luft/ Wasser - Wasser/Wasser,... Es gibt auch Kombi- und Integralgeräte, die für den entsprechenden Niedrigenergie-Standard und die genannte Wohnfläche geeignet sind. Grüße, C. Brenner www.Celsius-compile.de
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| Zeit:
06.10.2003 09:06:38 |
Hallo Forum-Freaks, "Bei diesem Auschlußverfahren bleibt noch die Wärmepumpe." Dieses Ausschlussverfahren basiert auf den Theorien des Herrn Stolz. Wo bleibt die Antwort der Hauptperson -des Bauherrn? Die wilden Ideen des Herrn Stolz basieren recht wenig auf betriebswirtschaftlichen Grunddaten. Kraftwärmekopplung zu empfehlen ohne eine Ahnung zu haben, wieviele Betriebsstunden p.a. anfallen ist gezielte wirtschaftliche Schädigung des Auftraggebers! Es mag ökologisch sinnvoll sein, mehr aber auch nicht. Die Heizungsauslegung mit sehr niedrigen VL-Temp. täte auch jeder anderen Heizungsart insbesondere bei Solarunterstützung gut, nicht nur der Wärmepumpenanlage. Die Kosten für größere Heizflächen bleiben jedoch am Bauherrn hängen... Ich halte nichts von Wärmepumpen im EFH-Bereich, weil diese Technik schlicht zu teuer ist und das Ausfallrisiko durch bewegte Teile und Kühlmittelfüllung zu groß ist. @ Tom wie schon einer weiter oben schrieb, wäre es doch eine Möglichkeit einen Ofen mit einem Puffer zu kombinieren, dann gäbe es die Möglichkeit bei Bedarf mit einer zweiten und dritten Art nachzuheizen. Welche Art das ist, bleibt ihren Wünschen und vor allem ihrem Geldbeutel überlassen. (Pflanzen-)Öl und Pellets sind dabei nicht die schlechteste Art.;-)) Gruß, friedel
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| Zeit:
06.10.2003 10:05:52 |
@friedel einerseits haben sie Bedenken gegen eine Wärmepumpe wegen der beweglichen Teile, andererseits plädieren sie für Pflanzenöl und Pellets. Das paßt nicht zusammen. Pflanzenöl für die Hausheizung ist bislang keine etablierte Technik. Vor allem die schwankende Zusammensetzung des Öls macht Probleme, soweit zumindest die Aussage eines Energieberaters den ich beauftragt hatte eine Alternative zur Ölheizung in meinem Elternhaus zu suchen. Und bei Pellets haben sie bewegliche Teile zum automatischen Beschicken. Und billig sind die Pellet-Lagerfeuer auch nicht gerade. Dass sie die "wilden Ideen" des Herrn Stolz ablehnen kann ich nachvollziehen. Als ich seine Webseite zum ersten mal durchgearbeitet habe dachte ich "der Mann hat 'nen Knall". Da steht z.B. dass man den Ökolüfter zur BlowerDoor Messung nehmen könne. Jetzt wo ich die Dinger in meinem Haus habe _weiß_ ich das es geht! Mit manchen wilden Ideen muß man sich halt erst mal eine Zeit lang beschäftigen. Oft erkennt man dann, dass die gewohnte Art und Weise etwas zu tun viele Probleme hat über die man bislang nie intensiv nachgedacht hat. Sonnige Grüße, Stefan Lieser
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| Zeit:
08.10.2003 09:58:46 |
Hallo Tom, wenn du eine elektrische Speicherheizung mit einen großen Speicherver-mögen sucht, kann ich Dir die web-site www.zimmermann-electronic.de - von Zimmermann-Elektronik aus Magdeburg empfehlen, z.B. das Fußboden-heizsystem ISA 2000 ist eine elek. Speicherheizung mit elek. Matten und anstatt Estrich kommen ca. 4 cm Speichergranulatschicht mit 20 mm Fermacell-Platten als Lastverteilschicht oben drauf. Elektr.speicherung über Nacht, lange Wärmeabgabe über den Tag durch das Speichergranulat !! Vorteil: komplettes Trockenbausystem, keine Feuchtigkeit, sofort begehbar und auch mit Oberbelägen belegbar. Beratung bei H. Zimmermann unter der o.g. mail Adresse. Stromverbrauch usw. kann Dir auch alles mitgeteilt werden. |
| Zeit:
15.10.2003 10:19:32 |
@STefan Lieser, möglicherweise habe ich mich in der Eile ungenau ausgedrückt. Hr. Brenner verwendete ja die Argumente von Hr. Stolz um daraus den Schluß zu ziehen, dass nur die WP das Allheilmittel sein kann. Ich halte es zumindest für sinnvoller in einem NEH eine Öl- oder Pelletsheizung einzubauen, als die von Hr. Stolz vorgeschlagene hocheffiziente WP, die auch nur dann klein sein wird, wenn ich die Lüftungs-WRG und andere Maßnahmen ergreife. Kraft-Wärme-Kopplung bleibt gerade bei NEH's unwirtschaftlich, weil die Betriebszeiten durch den niedrigen Wärmebedarf schlicht zu niedrig sind. Kann dieses WP-System überhaupt Warmwasser bereiten? Ich bleibe da bei meiner Lagerfeuertechnik... Die Kosten für das Stolz´sche Konzept mit WP, WRG, Flächenheizsystem und Solarzellen sind jedenfalls um viel schwer verdientes Geld teuerer als eine Öl oder Pelletsheizung. Die Pflanzenölheizung ist nichts anderes als ein modifizierter Ölbrenner mit NT-Kessel. Geeignete Brenner werden von Kroll und von Innotech angeboten, wo ist das Problem? Die Pelletsheizung hat mehr bewegliche Teile, Pelletssaugsysteme machen nach meinem Kenntnisstand aber wenig Schwierigkeiten und lassen sich wie auch die Schneckensysteme vom geschickten Laien wie auch vom Handwerker leichter instandsetzen als ein gekapselter Kompressor. Neben der zu erwartenden längeren Lebensdauer hat man darüberhinaus eine staatliche Förderung für Biomasseheizungen. Aber zumindest sind wir uns einig, dass Heizsysteme wie sie Matze vorschlägt, in jeder Hinsicht - wirtschaftlich wie energetisch - die schlechteste Lösung sind. Stimmen Sie mir zu? Gruß, friedel
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| Zeit:
15.10.2003 10:36:18 |
Hallo friedel,
ich stimme Ihnen voll und ganz zu.
Vor etlichen Jahren hat ein Vorstandsmitglied eines Stromversorgers einmal gesagt:
"Strom ist zu kostbar um ihn zu verheizen"
Dieser Aussage ist wohl nichts mehr hinzuzufügen.
mfG. Schmitt |
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15.10.2003 12:09:00 |
@friedel im großen und ganzen stimme ich ihnen zu. Die Kostenbetrachtung würde ich aber ohne Nachrechnen noch nicht zu den Akten legen. Rechnen sie mal das "Stolz'sche Konzept" gegen "Lagerfeuer". Und zwar über 20 Jahre inkl. _aller_ Betriebskosten. Ich vermute, dass WP + Lüftung mit WRG + Flächenheizung auch betriebswirtschaftlich die bessere Lösung ist. Wichtig ist eine Gesamtkostenrechnung statt nur nach den Investitionskosten zu schielen. Allemal wenn sie 50 EUR pro emittierter Tonne CO2 kalkulieren. Das macht nur niemand weil dann schnell die Argumente ausgehen beim Althergebrachten zu bleiben. Sonnige Grüße, Stefan Lieser P.S. Kroll und Innotech wg. Pflanzenölbrenner werde ich nachsehen.
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| Zeit:
16.10.2003 11:25:05 |
Die 50 € pro Tonne CO2 sprechen für Pellets und Pflanzenöl, nicht jedoch für Strom nach dem derzeitigen Mix...;-)) P.S.: Hab noch nen Anbieter für Pflanzenölbrenner gefunden: www.rapsoelbrenner.de
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| Zeit:
16.10.2003 11:53:56 |
Hallo friedel, wer spricht von Strom nach derzeitigem Mix? Der Strom kommt von der Photovoltaikanlage ;-) Ohne eine ordentliche Gesamtkostenrechnung drehen wir uns jedoch im Kreis. Ich habe schon mit einer Exceltabelle angefangen... Zum Rapsölbrenner: schauen sie mal hier nach dem Abschnitt "Bedienungsanleitung". Da finden sie folgendes: Wartung 2-3 mal pro Jahr 1. Düse erneuern ( Luftdüse mit Düse bündig setzen) Düse Danfoss 0,5 80S 2. Flammrohr und Stauscheibe reinigen 3. Line-Filter reinigen 4. Filter der Pumpe reinigen 5. Filter vor dem Brenner erneuern 6. Zündelektrode reinigen Abstand der Spitzen 5mm 7. Flammenüberwachung säubern 8. Kessel reinigen 9. Abgasmessung und Einstellung des Brenners Bei aller Liebe, DAS ist keine praxistaugliche Lösung. Zeigt mir aber, dass der Energieberater offensichtlich Recht hatte: aufgrund der schwankenden Qualität und Zusammensetzung des Pflanzenöls sind die Brenner derzeit noch nicht für den Masseneinsatz geeignet. Sonnige Grüße, Stefan Lieser
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| Zeit:
16.10.2003 12:19:16 |
Ok, zugegeben schreiben die recht häufige und umfangreiche Wartung vor, vielleicht aus einer gewissen Angst auch etwas übervorsichtig? Natürlich muss man ohne langjährige Erfahrungen mit Pflanzenöl mit gewissen Umstellungen zu konventionellen Brennern rechnen. Schließlich ist eine Modifikation des HEL-Brenners auf einen anderen Brennstoff eine echte FuE-Tätigkeit. ("Versuch macht kluch";-)) Auch der Kroll-Brenner hat einen Nachteil: Man benötigt Druckluft. http://www.kroll.de/downloads/de/stat_warmluft.pdf Nur: Die Umstellung des Gebäudenutzers ist dabei nicht nötig! Die WP-Idee jedoch funktioniert nur, wenn der Nutzer gewisse Verhaltensregeln befolgt (Lüften etc.). Richtig? Was macht man mit der WP in der Nacht, wenn die PV-Anlage keinen Strom erzeugt? ;-) Und ich weiss immernoch nicht, wo die Brauchwarmwassermengen herkommen soll ohne mein Lagerfeuer ;-)?? Gruß, friedel
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| Zeit:
16.10.2003 13:34:33 |
Hallo friedel, >Die WP-Idee jedoch funktioniert nur, wenn der Nutzer >gewisse Verhaltensregeln befolgt (Lüften etc.). Richtig? Die ganze Erde wird dauerhaft nur mit geändertem Verhalten ihrer Nutzer funktionieren. Die Verhaltensregeln für's Lüften werden durch kontrollierte Wohnraumlüftung mit WRG total simpel: einfach vergessen ;-) Können sie sich was einfacheres vorstellen? Man sollte höchstens noch darauf achten dass man die Haustüre im Winter nicht zu lange offen stehen läßt. Wer dazu zu dusselig ist kann ja einen Piepser einbauen, der mittels Türkontakt und Timer erinnert, dass die Tür schon 2 Minuten offen steht. Natürlich muß die Lüftung in der Lage sein eine gute Luftqualität zu _jedem_ Zeitpunkt zu schaffen. Dann kommt niemand auf die Idee das Fenster auf zu machen. Im übrigen geht es auch nicht um ein Passivhaus _ohne_ Heizung. Wenn man also mal ein Fenster oder die Haustür offen läßt und die Bude etwas runterkühlt ist das kein Beinbruch. Ein 3L Auto können sie auch fahren wie ein Hobby-Schumi und den Verbrauch damit hochtreiben. Nachts sollen die Bewohner gefälligst schlafen, dann braucht man auch keinen Strom aus der PV-Anlage ;-) Sie haben Recht, das ist ein kleines Problemchen. Aber wir sind in Deutschland nicht darauf angewiesen Konzepte zu realisieren bei denen das Haus am Ende autark ist. In einer Übergangsphase kann man also durchaus Nachts noch Egalstrom beziehen um den PV-Strom nicht tagsüber speichern zu müssen. Aber der Anteil wird trotzdem insgesamt so gering sein dass die CO2 Bilanz damit nicht völlig verhagelt wird. Und langfristig müssen die fossilen Kraftwerke eh abgelöst werden. Warmwasser wird natürlich bei Bedarf mit der WP erhitzt nachdem die Sonne es vorgewärmt (oder im Sommer sogar ausreichend erhitzt) hat. Sonnige Grüße, Stefan Lieser
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16.10.2003 13:41:48 |
Hallo Herr Friedel, wenn ich mir diese Wartungsliste bei der Lagerfeuertechnik mit dem Wartungsaufwand bei der WP-Technik ansehe, kommen mir die Tränen. In den letzten 20 Jahren hat meine WP keinen Wartungsmann gesehen und auch die in praktisch jedem Haushalt vorhandene WP benötigt keine 5 Wartungseingriffe und den Schornsteinfeger im Jahr: Jeder Kühlschrank ist eine WP mit "bewegten" Teilen. Von den Investkosten ist eine WP nicht teurer als ein Lagerfeuer. Mir bekannte Komplettpreise incl. Heizkörper, WW etc. liegen rund bei 100 Euro/m² und wenn Sie die Betriebskosten dazurechnen, Heizmittellagerraumkosten, Tank´s etc., sehe ich die WP als sehr wirtschaftlich an. Selbstverständlich ginge dies auch ohne WRG, nur sind dann div. Kosten höher, dies gilt aber für alle Heiztechniken. Bei meinem "wilden" Vorschlag habe ich ja auch erwähnt, daß kein EVU-Vertrag gemacht werden sollte, da dies nur die Anlagengröße und damit Invest verteuert. WW läßt sich ebenfalls mit WP erzeugen, wenn die Anlage nicht optimal ist (nur 1 Verdichter), ist dies ein Abfallprodukt, wo die Überhitzung ausgenutzt wird. Diese Version strebe ich aber nicht an, da dies gleichzeitig schlechte Leistungsziffer bedeutet, wenn damit 60-grädiges WW erzeugt werden kann. Nachts, wenn die Sonne auf der falschen Seite scheint, kann der Strom der Steckdose entlockt werden, tagsüber kann der derzeitig mit Gewinn durch die PV wieder eingespeist werden. Bei entsprechend etwas größerer PV könnte der Strom auch vollständig ohne Netz gewonnen werden und wegen der geringen Leistung/Arbeit in Akkus zwischengespeichert werden. Natürlich sind dies höhere Investkosten, da sich aber bei den derzeitigen Einspeisevergütungen PV rentiert, ist eine Erzeugung über den Grundbedarf der Heizung hinaus leicht möglich. Außerdem besteht mit WP immer die Möglichkeit, das Heizöl motorisch zu verbrennen. In dem Fall, wo der Motor einen Wirkungsgrad >0 und die WP eine Leistungsziffer > 1 haben, beides ist ja bereits nicht mehr unterschreitbar, ist auch die Ökobilanz besser al bei der Lagerfeuertechnik. Rechnen Sie doch mal den Stromverbrauch der Heizmittelpumpen. Ein sehr gutes WP-System könnte vielleicht mit dem 5-fachen Verbrauch der üblichen Heizmittelpumpe hinkommen (o.k., gute Isolierung und guter Rest natürlich vorausgesetzt). Sehen Sie sich mal die Daten von Verdichtern an, dann sehen Sie schon, was bereits heute machbar ist. Wenn hierbei noch etwas nachgebessert wird, z.B. mit Gleichstrommotoren gearbeitet werden würde, hätte man alles, was das Herz begehrt. Richtigerweise muß der Nutzer bei der WP-Technik in Verbindung mit Nullnachtabsenkung überhaupt nichts beachten. Die Bude ist jederzeit warm und nutzbar, und die WP arbeitet mit jeweils bester Leistungsziffer, da die Wärmetauscher nur mit der momentan benötigten Leistung belastet werden, was wiederum jeweils kleinstmögliche Temperaturdifferenzen zur Folge hat. Nachtabsenkung, welche eh nur theoretisch vielleicht 1 % einsparen könnte, bedingt wärend der Betriebszeit dann durchschnittlich 24/16 =1.5 fache Leistung. Gerade bei der WP bringt aber 1K weniger zu überwindende Temperaturdifferenz (je nachdem) rund 5-10 % weniger Verbrauch. Aus dem gleichen Grund kein EVU-Vertrag, wo man dann zwar 6Ct je kWhel. einspart, dafür aber Mehrverbrauch hat und große Anlage braucht. WW kann ja mit einer kleinen WP, 100 W, über üblichen Speicher gemacht werden. Oleg Stolz www.oekoluefter.de |
| Zeit:
16.10.2003 13:58:03 |
Hallo Herr Stolz,
>da sich aber bei den derzeitigen Einspeisevergütungen PV rentiert
ich widerspreche ihnen ungern und selten, aber an dem Punkt irren sie sich. PV Anlagen sind weder bei der jetzigen Rechtslage des EEG rentabel noch bei der geplanten Novellierung.
Wenn alles gut läuft, sprich nix kaputt geht, hat man nach 20 Jahren sein investiertes Geld zurück. Das ist ja das Problem! Wieso sollte mein Nachbar eine PV-Anlage auf sein Dach bauen? Wenn er Geld übrig hat bringt er es lieber zur Bank.
Dennoch: wenn es mir darum geht meine Bude zu heizen ohne dabei endliche Resourcen zu verpulvern geht das mit dem von ihnen beschriebenen Konzept inkl. PV-Anlage. Und wenn man nicht ausreichend Dachfläche zur Verfügung hat (z.B. Mehrfamilienhaus) kann man sich an PV-Anlagen auf großen Dachflächen beteiligen. Hauptsache man stellt sicher, dass der eigene Stromverbrauch durch eine neu errichtete Anlage gedeckt wird.
Sonnige Grüße, Stefan Lieser |
| Zeit:
12.02.2006 13:29:17 |
Hallo, kann uns jemand ein weinig beraten und weiterhelfen? Wir möchten ein Haus kaufen Baujahr 1984 mit 150 m² Wohnfläche (Bongalow). Das Haus wird nur mit Fußbodenheizung und Nachtspeicheröfen geheizt. Zusätzlich ist ein Kachelofen im Wohnzimmer. Da uns das Objekt sehr zusagen würde und wir nur unsicher sind, ob das Zukunft hat - mit Strom zu heizen, hier unsere Frage. Wer hat Erfahrung mit Solarheizung? Wieviel Stromkosten könnten wir sparen, wieviel Solarkollektoren würde man benötigen um das gesamte Haus fast ausschließlich über Solar zu versorgen? Das heißt Heizung und Wasser. Wir dachten zusätzlich an ein Dranbau eines Wintergartens Richtung Süden. Die bisherigen Stromkosten für Heizung und Wasser betrugen jährlich ca. 1600 Euro im Durchschnitt ( Rechnungen der vergangenen 3 Jahre vorhanden). Zusätzlich 4 Ster Holz für den Kachelofen. Wir möchten langfristig nicht nur vom Stromversorger abhänig sein. Was macht daher Sinn? Wie ist das bei Stromausfall? Über hilfreiche Mails würden wir uns sehr freuen!
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| Zeit:
17.02.2006 00:31:33 |
Hallo Tom Web und Eckhard, Hier mal eine Zusammenfassung von was ich an verschiedene Stellen dieses Forums über e-FBH geschrieben habe. Ich besitze eine Katstelle (Bauernhof) in Kalkar, NRW, 150 m2 Wohnfläche, in 2003 kernsaniertes Gebaüde, 140 m2 elektr. FBH während der Sanierung verlegt, vollelektronische modulierende (ModuSet) Steuerung der FBH (Leistung 100 W/m2, im Bad 150 W/m2). WW über el. Durchlauferhitzer 26kW). Stromkosten pro Monat, 2006: € 122,00! Das Licht is bei mir auch elektrisch, sowie der Kochherd, der Fernseher, Spül-, Wasch- und sonstige Maschinen. WP? Prima, nichts dagegen, ausser Preis. Kostenpunkt meiner FBH: fertig installiert u. betriebsbereit: € 4850,=, inkl. MwSt versteht sich. Dafür hatte ich in 2003 noch nicht mal eine WP in Werksverpackung ab Werk und zzgl MwSt. (Heute übrigens noch immer nicht.) Für's Unterschied heize ich die Bude für die Lebensdauer des WPs! Und dabei habe ich keine Wartungskosten und kein Schorni. Das System was ich jetzt habe verfügt über eine vollelektronische modulierende Regelung, wobei sowohl Raumtemperatur und Fussbodentemperatur berücksichtigt werden. Temperaturschwankungen weniger als ± 0,1 Grad. Das lässt sich nur mit 'Elektrostrippen" erreichen, nicht mit Wasserrohren. Bei den heutigen WasserFBH kommt man nicht weiter als ± 0,5 Grad, meistens ±1,0 Grad im Fussboden. Das kostet etwa 20-30% mehr an Energie (nettoKWh, wie auch immer erzeugt) weil ja die ganze Speichermasse (4-5 cm in meinem Fall) unnötig aufgeheizt wird. Re Stromkosten Weshalb die meisten denken dass vor allem die Stromkostenentwicklung gegenüber Gas u. Ölpreise recht ungünstig wäre ist mir völlig rätselhaft. Die vergangene Jahre haben (mit Dank an Bin Laden) gezeigt dass es die Mineralbrennstoffe sind die mit zweistellige Prozentsatzen angestiegen sind. Rein netto betrachtet ist, abhängig vom Vertragsform mit dem Energielieferant Strom jetzt pro KWh billiger als Gas, sicherlich in meinem Fall. Der Trick ist meistens das ein höheres Stromverbrauch zu (oft wesentlich) niedrigeren Kosten pro KWh führen. Das gibt es bei Gas und Öl (jedenfalls im Haushaltsbereich) nicht. Übrigens sind die erwähnte Stromkosten von € 122 pro Monat die gesamte Stromkosten (wie üblich als Voranschlag, basierend auf dem Vorjahresabschlussrechnung) also nicht nur für Heizung. Glühbirnen gibt's bei mir keine, alles Energiesparlampen. Ich bin kein HB, obwohl ich in der Energiebranche tätig bin. Daher weiss ich auch das vieles was vor nur einigen Jahren als feststehend betrachtet wurde heute gar nicht mehr stimmt. |