Hallo,
ich renoviere ein Reihenmittelhaus Bj. 62 und habe die Heizungsverrohrung erneuert, vorher war ein Einrohrsystem aus Kupfer verbaut, habe jetzt alles neu gemacht bis zum alten Kessel mit
Mehrschichtverbundrohr.
Etwas voreilig habe ich nun die komplette Verrohrung schon fertig gemacht mit Pipetec Verbundrohr und
Pressfittingen ohne vorher eine
Rohrnetzberechnung durchzuführen. War nicht sehr schlau - aber jetzt ist das Kind in den
Brunnen gefallen und ich bitte euch um euere Einschätzung ob die Anlage so funktionieren kann. Alles nochmal rausreißen und neu machen möchte ich wirklich nur wenn es so überhaupt nicht oder nur mit großen Einbußen funktioniert
Ein paar Eckdaten:
-Heizlast Haus gesamt ca. 7-8kW
- Heizkörper, keine FB-Heizung
-Heizlast im größten Zimmer (17qm) laut DanBasic 1140W, geplant ist hier ein Typ 33 HK 600x1400
- Die HK in den anderen Zimmern sollen proportional dazu und entsprechend der
Heizlastberechnung ausgelegt werden
-Verteilungsleitungen im Keller teilweise 26mm, teilweise 20mm
-Steigleitungen 20mm
-Heizkörper-Anbindungsleitungen 16mm
-von den 20er Steigleitungen nach den T-Stücken/Winkeln zum Heizkörper habe ich auf den HK-Anbindungsleitungen relativ viele
Fittinge eingebaut und hätte einfach mehr biegen sollen - für einen Heizkörper sind nach den Steigrohren in den Heizkörperanbindungsleitungen nochmals bis zu drei 90°-Fittings jeweils in Vorlauf UND Rücklauf verbaut.
Vor allem deswegen habe ich nun Sorge ob die Anlage so Funktioniert, da 90°-Fittinge einen sehr hohen Zeta-Wert haben
Idealerweise möchte ich die Anlage natürlich mit möglichst niedriger Spreizung und hohem Volumenstrom fahren und im Idealfall soll sie für die Zukunft auch Wärmepumpen-tauglich sein.
Der Kessel soll dieses Jahr noch getauscht werden, ob gegen eine Gastherme oder eine WP ist noch offen.
Nun meine Fragen:
1. Sind das zu viele Fittinge in den HK-Anbindungsleitungen, ist hier ein viel zu hoher Strömungswiderstand in der Hydraulik zu erwarten? Ist die Anlage so überhaupt zu gebrauchen oder MUSS alles nochmal neu gemacht werden mit weniger Fittingen / größerem Rohrdurchmesser (20er Verbundrohr) insbesondere bei den Heizkörper-Anbindungsleitungen?
2. Hat ein zu hoher Strömungswiderstand im System auch eine niedrigere Fließgeschwindigkeit zur Folge? Könnte der hohe Widerstand mit höherer Pumpleistung "kompensiert" werden?
3. Sind durch den hohen Widerstand und ggf. höhere Pumpleistung Nachteile (außer höherem
Pumpenstromverbrauch) zu erwarten?
4. Führt der zu hohe Widerstand in irgend einer Weise zu störenden Fließgeräuschen? Oder ist Geräuschentwicklung unabhängig vom Widerstand nur von der Fließgeschwindigkeit abhängig?
5. Bei meinem System und den aktuell geplanten Heizkörpern hätte ich in den HK-Anbindungsleitungen mit einer Spreizung von 5K Fließgeschwindigkeiten von ~0,5 m/s, es wird jedoch für Heizkörper-Anbindungsleitungen eine Fließgeschwindigkeit von max. 0,3m/s empfohlen. Sind bei 0,5m/s Strömungsgeräusche zu erwarten?
6. Kann die Anlage mit den vielen Fittings bei hohem Strömungswiderstand überhaupt hydraulisch abgeglichen werden?
vielen Dank vorab für euere Hilfe