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23.03.2023 10:32:58 |
Hallo,
Herr H. aus B. will wohl, dass demnächst unsere Heizungen getauscht werden müssen, also versuche ich mich schlau zu machen was für eine Größenordnungen die neuen Geräte haben müssen. Leider sind die Verbrauchswerte meiner Heizung kaum sinnvoll zu verwenden, da ich im Moment das Haus nur teilweise heize und außerdem Wärme aus der Solarthermie und dem angeschlossenen Kamin das Ergebnis wohl deutlich verfälschen würden. Glücklicherweise habe ich aber noch die Daten der alten Öl-Heizung von 1979. Allerdings war das ein etwas andere Leistungsklasse. Statt heute 14KW waren damals satte 38KW verbaut. Die Ergebnisse sind also wohl etwas höher als zu erwarten.
Das zweite Problem ist die Heizung im Haus meiner Mutter. Es handelt sich, wie ich erst neulich erfahren habe, um eine Heizung mit 24KW und das in einem Niedrigenergiehaus mit knapp 100m². Was den Heizungsbauer damals geritten hat möchte ich wirklich wissen. Jedenfalls dürften die Verbrauchswerte auch massiv nach oben verfälscht sein.
Wäre schön, wenn ihr mir sagen könntet, wie man die Verluste durch die zu großen Heizungen abschätzen kann um so halbwegs sicher ermitteln zu können wie hoch der Wärmebedarf der Hütten ist.
Dank und Gruß
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23.03.2023 10:38:17 |
Eine Verbrauchsangabe wäre der erste Gedanke. Öl Gas Holz per Anno.
Gutefrage
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23.03.2023 11:46:47 |
Hallo, die Verbrauchswerte habe ich ja schon, ich weiß aber nicht um wie viel sie möglicherweise zu hoch sind durch die zu großen Heizkessel. Mir geht es nur um einen Korrekturfaktor, so denn deutliche Abweichungen zu erwarten sind.
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23.03.2023 12:49:37 |
Wenn du die schon mal hast ist doch alles klar, und wir sollen die Raten? Wie soll den hier einer dein Haus einschätzen?
Gutefrage
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23.03.2023 12:53:56 |
Auch wenn eine zu große Anlage wohl ständig am Takten ist und so gewisse Modulierungsmöglichkeiten nicht ausgeschöpft werden können, würde ich das pauschal mit maximal 10% ansetzen, eher deutlich weniger.
Eine zu große Mindestleistung geht meist vor allem auf den Verschleiß bzw. das System lässt sich auch deutlich schwerer abstimmen. Das sehe ich dann aber eher (nicht ausschließlich) als Komfortproblem, statt als Verbrauchproblem.
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23.03.2023 13:00:28 |
Zitat von Ahnungloser Frickler  Hallo,
die Verbrauchswerte habe ich ja schon ...dann stell sie hier ein!
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23.03.2023 13:12:09 |
Hallo, @ gutefrage, hier soll niemand mein Haus einschätzen, das hätte auch gar keinen Sinn, weil sich auch noch was an der Hülle ändert. Es ging mir lediglich um einen Korrekturfaktor für den Verbrauch der zu großen Heizkessel. @ Thomas Shmitt, das Ding bei Muttern bei taktet dauernd, auch wenn es kalt ist und falls es da noch was jenseits der Heizkurve einzustellen gibt ist das mit Sicherheit niemals gemacht worden. Über die ganzen Jahren haben sich ja schon die Handwerker geweigert auch nur die Heizkurve nur minimal zu ändern. Im letzten Jahr hat es mit dann gereicht und ich habe einfach alles auf die niedrigsten Werte gestellt. Die Bude wurde trotzdem warm und der Verbrauch liegt im Moment ungefähr 30% unter dem der Vorjahre, vielleicht sogar noch ein klein wenig niedriger. O.k., max. 10% ist ja schon mal eine Hausnummer.
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23.03.2023 13:12:59 |
Zitat von ThomasShmitt  Auch wenn eine zu große Anlage wohl ständig am Takten ist und so gewisse Modulierungsmöglichkeiten nicht ausgeschöpft werden können, würde ich das pauschal mit maximal 10% ansetzen, eher deutlich weniger.
Eine zu große Mindestleistung geht meist vor allem auf den Verschleiß bzw. das[...] Verwechselt nicht feuerungstechnischer Wirkungsgrad mit Jahresnutzungsgrad. Sind alte Ölkessel überdimensioniert, ggf. Auch bich auf Konstantbetrieb wg defekter Steuerung können JNG gerne von 50% rauskommen
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23.03.2023 13:44:44 |
Zitat von Ahnungloser Frickler  O.k., max. 10% ist ja schon mal eine Hausnummer. Mit der Zahl kannst du in der Realität nichts anfangen! Ich biete dir 30% an, die genauso falsch sind...:-)
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23.03.2023 14:05:25 |
Zitat von Ahnungloser Frickler  Im letzten Jahr hat es mit dann gereicht und ich habe einfach alles auf die niedrigsten Werte gestellt. Die Bude wurde trotzdem warm und der Verbrauch liegt im Moment ungefähr 30% unter dem der Vorjahre, vielleicht sogar noch ein klein wenig niedriger.
O.k., max. 10% ist ja schon mal eine Hausnummer. Ok du hast Erfahrung 30%+..... und einer kommt um die Ecke 10% ;-)
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Verfasser: schorni1 | Zeit:
23.03.2023 15:27:19 |
Überdimensionierte Kessel haben vor allem über die lange Nicht-Brennzeit die sogenannten Stillstandsverluste. Diese sind aber auch erheblich vom Kesseltyp, ganzjähriger oder nur Heiz- Betrieb, Schornsteinzugstärke, Aufstellraum abhängig. Also brauchen wir die genauen Kesselnamen, die geschätzte Schornsteinhöhe, Art des Aufstellraumes (Kellerraum, Küche etc) und ob es Abgasklappen oder Zugbegrenzer , Lüftungsöffnungen ins Freie (im Keller) gibt.
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23.03.2023 20:06:51 |
Von Buderus gibt es Heizkennlinien, die mir geholfen haben. https://www.yumpu.com/de/document/read/7066136/heizkessel-kennwerte-allgemeines-kesselwirkungsgrad-buderus
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Verfasser: schorni1 | Zeit:
23.03.2023 20:21:17 |
PERFEKT! Die hatte ich gar nicht mehr aufm Schirm, stehen in alten Unterlagen drin.
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| Zeit:
24.03.2023 05:21:28 |
Außer über den bisherigen Verbrauch (= Schweizer Formel) lässt sich die Heizlast noch über andere Verfahren bestimmen (vereinfachtes Hüllflächenvwrfahren, Heizreport, Wärmemengenzähler). Es ist sehr zu empfehlen, mehrere davon zu kombinieren. Wir haben alle in folgendem Tool zusammengetragen: http://energiewende.eu/online-waermepumpenberater |
| Zeit:
24.03.2023 06:52:03 |
Ein WMZ kann Deine Fragen beantworten. Das Forum eher nicht. Dass Dein Kessel unwirtschaftlich ist vermutest Du zu Recht. Gehe eher Mal von einem Nutzungsgrad von 50-60% aus)
Eine Analogie: Du hast ein Auto ohne Tacho und km Zähler (WMZ) und fährst zur Arbeit (Bude warm,). Du kommst immer an Dein Ziel ( Bude ist warm). Du tankst und weißt wieviel (Öl/Gas). Und Du weißt dass Dein Motor 300PS hat.
Was du nicht weißt. Wie weit ist deine Arbeitsstelle entfernt ( Heizlast Berechnung) Wie viele km fährst du tatsächlich ( vom Kessel produzierte Wärmemenge -> WMZ. Wie effizient ist dein Auto (Verbrauch je km,)
Ein Auto ohne Tacho oder km Zähler würde heute keiner kaufen. Bei einer Heizung wurden diese Instrumente nicht vermisst. Man kann am Ziel an, das Tanken war erschwinglich und die Werkstatt musste sich nicht messen lassen(Verbrauch) Win-win-win (Du/Ölhändler/HB)
Mit einem WMZ erfasst Du das was Du für eine zukünftige Entscheidung brauchst ( was für ein Auto? Wieviel PS, welcher Verbrauch, für welche Fahrstrecke geeignet) Und der WMZ liefert wie ein Drehzahlmesser auch Daten ( Durchfluss, VLT/RLT) die es erlauben den Bestandskessel im Rahmen der Möglichkeiten wirtschaftlicher zu betreiben
Beste Grüße MIKA
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| Zeit:
26.03.2023 18:44:19 |
MIKA.HH, ein toller Vergleich mit dem Auto.
Am Auto können wir es uns etwas deutlicher machen. Mit 300Ps haben wir die Change immer mit max. erlaubten Geschwindigkeit ans Ziel zu kommen. Wenn wir überwiegend in der Stadt unterwegs sind könnten jedoch 50Ps schon vollstens ausreichen.
Meine Vorgehensweise wäre den Kessel so klein wie möglich zu wählen. Wenn es dann mal so richtig kalt ist, der Kessel immer durchläuft und es dann doch nicht behaglich wird kommt eine Elektroheizung zum Einsatz. So richtig kalt wird es eh nur an ein paar Tagen im Winter.
Wenn der Ölkessel durchbrennt, hat er seinen max. Wirkungsgrad. Diese Auslegung ist gut für die Umwelt und den Geldbeutel. Jedoch für den Heizungsbauer empfiehlt es sich einen größeren Kessel zu verkaufen um frierende Kunden und damit Kritik zu vermeiden.
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Verfasser: schorni1 | Zeit:
26.03.2023 19:41:05 |
@Ahnungsloser Frickler
Wäre schön, wenn ihr mir sagen könntet, wie man die Verluste durch die zu großen Heizungen abschätzen kann um so halbwegs sicher ermitteln zu können wie hoch der Wärmebedarf der Hütten ist.
Das alles ist vollkommen müßig und keine zielführende Herangehensweise.
Leider sind die Verbrauchswerte meiner Heizung kaum sinnvoll zu verwenden, da ich im Moment das Haus nur teilweise heize und außerdem Wärme aus der Solarthermie und dem angeschlossenen Kamin das Ergebnis wohl deutlich verfälschen würden. Glücklicherweise habe ich aber noch die Daten der alten Öl-Heizung von 1979. Allerdings war das ein etwas andere Leistungsklasse. Statt heute 14KW waren damals satte 38KW verbaut. Die Ergebnisse sind also wohl etwas höher als zu erwarten.
Dann SCHÄTZT man das eben anhand dem energetischen Zustand. Willst Du wieder Öl/Gas nehmen gibts eh keinen Wärmeerzeuger mit kleinerer Nennleistung als 15kW.
Das zweite Problem ist die Heizung im Haus meiner Mutter. Es handelt sich, wie ich erst neulich erfahren habe, um eine Heizung mit 24KW und das in einem Niedrigenergiehaus mit knapp 100m². Was den Heizungsbauer damals geritten hat möchte ich wirklich wissen. Jedenfalls dürften die Verbrauchswerte auch massiv nach oben verfälscht sein.
Ein NEH hat so ca 40W/m², ergo ist die Heizlast hier bei ca 4kW. Auch DAFÜR gibts kein passend kleinen Verbrenner.
Will man auf WP umstellen MUSS man ohnehin die einzelnen Raum-Heizlasten und die Leistungsfähigkeit der Heizflächen ermitteln.
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| Zeit:
26.03.2023 22:59:37 |
Unter energiewende.eu/online-waermepumpenberaterist ein Vorgehen zusammengestellt das fundiert die Zusammenhänge darstellt und wenn man mit den Eingabedaten etwas spielt (Parameterstudie) bekommt man ein Gespür für die Größe der benötigten Heizungsanlage. "trinneberg" hat hier hervorragende Internetseiten erstellt. Lass den Effizientverlust weg und schaue nach vorne indem du die passende Heizungsgröße suchst. Vielleicht ist eine Hybridlösung interessant. Belasse den alten Ölkessel, falls er noch zulässig ist. Integriere in das Heizsystem mit den geringst möglichen Umbau eine Monoblock-Wärmepumpe (z.B.: 7kW). Höchstwahrscheinlich kannst du damit Frühjahr, Sommer, Herbst abdecken; WW und Heizung. Die WP kann nach Ausfall der alten Heizung als Notheizsystem betrieben werden.
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| Zeit:
15.05.2023 22:47:25 |
Hallo, @ Peter_Kle, bitte die Einsparung aufgrund angepasster Heizkurve und die Verluste durch eine zu große Heizung auseinenderhalten, das sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe. @ schorni1, ich hebe ja viel auf, aber den genauen Typ habe ich mir nicht gemerkt und die Unterlagen dazu hat schon mein alter Herr Jahre oder gar Jahrzehnte vorher entsorgt. Es war meiner Erinnerung nach eine Vitola. In den Bauunterlagen steht es sei eine mit 38kW gewesen, aber ich würde fast meine Hand dafür ins Feuer legen, dass der Kessel nur irgendwas um 20 KW hatte. Das Ding war von 1979 und hatte keinen Temperaturfühler im Außenbereich. Zu Abgasklappen und Zugbegrenzern kann ich nichts sagen und inzwischen sind mögliche Spuren ja schon längst durch den Umbau auf die neue Heizung verwischt. Eine Lüftungsöffnung ins Frei gab es, bzw. gibt es noch immer. Der Schornstein dürfte bestimmt 8,5m hoch sein. Zur Anlage bei Muttern kann ich noch weniger sagen, denn die Technik ist da sehr verbaut und man kommt da nicht so gut ran. Es scheint ein Niedrigtemperaturkessel zu sein. Möglicherweise ein VC242E mit 24 KW, zumindest habe ich davon eine Beschreibung gefunden, aber auf dem Gerät selbst steht nichts. Wenn ich das Plastikrohr auf dem Dach mal als Schornstein werte, dann ist der vielleicht 4,5-5m hoch. Was den Verbrauch de NEH angeht, so bist Du da schon an der unteren grenze was angegeben wird. Es gibt auch Quellen die von 75 kW/m²a sprechen. Die Sache mit dem verbrauch pro m²/a scheint ohnehin ein klein wenig schwierig zu sein. Für mein Energiesparhaus wir da je nach Quelle auch alles mögliche zwischen 135 und 90 kW/m²a angegeben. @ G124X, ich schätze die aufgeführten Geräte sind viel zu modern, leider. @ trinneberg, Wärmemengenzähler sind natürlich bei keiner der Heizungen vorhanden. An verschiedenen Methoden zur Heizlastberechnung habe ich mich auch schon versucht, aber die Ergebnisse streuen bei meiner Heizung massiv und sind auch fast alle sehr deutlich höher als der Wert den ich nach DIN/TS 12831 bestimmt habe, teils fast doppelt so hoch. Daher habe ich nur sehr begrenztes Vertrauen in die "synthetischen Werte" @ MIKA.HH, ein Wärmemengenzähler könnte das vielleicht, aber den kriege ich zumindest bei Muttern nicht eingebaut. Nach dem letzten Akt, bei dem der Heizungsbauer beim Austausch des Gebläses den Mischer gehimmelt hat und anschließend drei Wochen lang die Bude kalt geblieben ist, kann ich das bis auf weiteres vergessen. Mal sehen wie es nach der nächsten Heizperiode aussieht. Inzwischen will Herr Habeck den ollen Kessel ja doch nicht ganz so schnell haben wie zunächst angekündigt. @ all, meine Heizung scheint, wenn der Wert von knapp 20kW korrekt ist, gar nicht mal so überdimensioniert zu sein, denn inzwischen habe ich aus einer Ausfüllhilfe für Energieberater entnommen, dass der Nutzungsgrad einer solchen Heizung wohl bei nur 0,68 für Wärme und 0,52 für wW liegt. Die Verluste halten sich da vielleicht noch halbwegs in Grenzen. Hier habe ich dann noch gefunden wie wenig der Jahresnutzungsgrad für überdimensionierte Heizungen nachlässt. Die zunächst vermuteten 10% scheinen wohl näher am Ziel zu liegen als die später getippten 30%.
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