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27.09.2023 12:47:29 |
Hier wird ja an vielen Stellen darauf hingewiesen, dass der hydraulische Abgleich nur die Ausgangsbasis ist und der sich anschließende thermische Abgleich wesentlich wichtiger ist. Für mich auch nachvollziehbar, deshalb möchte ich mich auch in der anstehenden Heizperiode darum kümmern. Hydraulischen Abgleich habe ich mit heizreport.de gerechnet. Aktuell wird noch mit einer Gasheizung geheizt, die soll aber nach dem Winter rausfliegen. Wir haben einige energetische Maßnahmen umgesetzt, so dass die WP-Tauglichkeit nicht in Frage steht Ziel: Minimal notwendige VL- Temperatur und ideale Heizkurve ermitteln Nebenziel: Auf der Grundlage die richtige WP-Dimensionierung herausfinden Was mir klar ist: - alle Thermostate voll auf oder ganz ab - Ventile erstmal anhand des gerechneten hydraulischen Abgleichs einstellen Heizkreispumpe soll auf maximalen Durchlauf, richtig? Wie geht es dann aber konkret weiter? Es wird ja dann in einigen Räumen zu kalt und in anderen zu warm sein. Was macht man dann konkret als nächstes zuerst? Mein Gedanke wäre: Falls ein zu kalter Raum gedrosselt ist, diesen zunächst entdrosseln. Und dann gleichzeitig die zu warmen Räume drosseln oder erstmal schauen, ob man die Heizkurve noch absenken kann? Und Thema Heizkurve: Bei relativ gesehen warmen AT eher den Fußpunkt verändern und bei kalten AT die Steilheit der Kurve verändern, richtig?
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27.09.2023 13:08:56 |
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27.09.2023 13:40:14 |
Ob die vorh. Heizkreispumpe auf volle Leistung gestellt wird, hängt von dem dann erzielten Volumenstrom ab. Der muss also meßbar sein. Bwege ich mich damit im Bereich des Sollmassenstroms der WP, ist schon viel gewonnen (viel hilft viel) ,dann kann ich mich an den thermischen Abgleich begeben. Habe ich zu wenig, muss ich Volumenstrom generieren (alle Eckventile prüfen, ob noch ein pauschaler Zuschlag möglich ist durch sinnhafte und regelrechte Entdrosselung.) Ein Gäste-WC massiv anzuheben im Massenstrom ist nicht sinnhaft, spezifische Massenströme >> 10L /m2h entsprechen einem hydraulisch/therimschen Kurzschluß = Verschwendung von Heizungswasser wie bei einer hydr. Weiche. Wenn nein, muss mehr Pumpendruck her (ggf. größere UWP) Rauschen ist ein großes Thema, zu stark drosseln darf ich nicht, wenn ich eine Pumpe mit hohem Druck fördern lasse (dann ggf. Strangregler einsetzen und den Druckverlust dort aufteilen) Ansonsten die einfache Regel: der schwächstversorgte Kreis wird ganz offen gelasssen, der zweitschwächste Kreis wird minimal eingedrosselt, der drittschwächste mehr eingedrosselt usw. Dies immer unter der Prämisse, das der Gesamtvolumenstrom sehr hoch sein soll, mindestens dem Nennvolumenstrom der WP entsprechen soll. Wir heizen mit hohem volumenstrom und jederzeit geringstmöglicher Systemtemperatur, Temperatur und Volumenstrom entsprechen einem Equivalent. Außerdem muss ich bei Radiatoren die Konvektion beachten, Konvektoren sind in ihrer Wärmeabgabe nicht weitgehend linear wie eine Strahlungsheizung/Flächenheizung. Gruß Dipl.-Ing. Anlagentechnik Frank-Rolf Roth www.waermepumpendoktor.com (Planung, Baubegleitung, Anlagen-Optimierung, Betreiberschulung) Referenz-Wärmepumpenanlage der Energieagentur-NRW
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27.09.2023 14:02:49 |
Alles viel zu kompliziert. Warum nicht die bewährte Anleitung von Tex verwenden: Thermischer Abgleich? Ist vielleicht nicht lehrbuchgerecht, funktioniert aber bestens. Ergebnis: max. Volumenstrom bei geringstmöglicher Drosselung.
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27.09.2023 14:34:47 |
Zitat von nevs77  Hier wird ja an vielen Stellen darauf hingewiesen, dass der hydraulische Abgleich nur die Ausgangsbasis ist und der sich anschließende thermische Abgleich wesentlich wichtiger ist. Für mich auch nachvollziehbar, deshalb möchte ich mich auch in der anstehenden Heizperiode darum kümmern.[...] Zitat: "Mein Gedanke wäre: Falls ein zu kalter Raum gedrosselt ist, diesen zunächst entdrosseln." .... kleiner Denkfehler?? Du sollst ja alle "Drosseln" maximal aufmachen - da kann ein zu kalter Raum nicht mehr zusätzlich "entdrosselt" werden. Da hilft dann nur: Heizkurve rauf / Durchfluss erhöhen (der sollte aber schon möglichst hoch sein). Und dann halt zu warme Räume "eindrosseln". Dann mal wieder den bisher "zu kalten" Raum anschauen - eventuell wird er dann auch etwas zu warm. Dann: Halt die HK etwas runter. Und das Spiel geht dann in die nächste Runde (Verlängerung, dann ein Jahr später - eventuell ;-)). Die ganze Aktion macht natürlich nur erst im kalten Winter richtig Sinn. Man kann aber jetzt schon mal anfangen und dann im Winter "feintunen".
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27.09.2023 18:15:41 |
Zitat von Musil  Zitat von nevs77  [...] Zitat: "Mein Gedanke wäre: Falls ein zu kalter Raum gedrosselt ist, diesen zunächst entdrosseln." .... kleiner Denkfehler?? Du sollst ja alle "Drosseln" maximal aufmachen - da kann ein zu kalter Raum nicht mehr zusätzlich "entdrosselt" werden. Thermostate alle voll auf, das ist klar. Aber wenn ich zunächst die Ventile auf Basis des errechneten hydraulischen Abgleichs einstelle, kann es ja doch dazu kommen, dass einzelne Räume falsch berechnet sind, ggf. sogar zu viel gedrosselt (Am Ventil, nicht am Thermostat) sind und dann nicht warm werden. Und da war die Frage, wie man dann weiter vorgeht im nächsten Schritt.
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27.09.2023 19:11:13 |
Zitat von nevs77  Zitat von Musil  [...] Thermostate alle voll auf, das ist klar. Aber wenn ich zunächst die Ventile auf Basis des errechneten hydraulischen Abgleichs einstelle, kann es ja doch dazu kommen, dass einzelne Räume falsch berechnet sind, ggf. sogar zu viel gedrosselt (Am Ventil, nicht am Thermostat) sind und dann[...] Moinle, hast Du mal den Link vom Jürgen ( Jogi14 ) angeklickt ? Da hat Texlahoma sehr gut beschrieben, wie ein thermischer Abgleich funktioniert...😉 Gut gemeinte Grüssle von Thomas
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27.09.2023 19:49:29 |
Zitat von nevs77  Zitat von Musil  [...] Thermostate alle voll auf, das ist klar. Aber wenn ich zunächst die Ventile auf Basis des errechneten hydraulischen Abgleichs einstelle, kann es ja doch dazu kommen, dass einzelne Räume falsch berechnet sind, ggf. sogar zu viel gedrosselt (Am Ventil, nicht am Thermostat) sind und dann[...] Indem man den "zweifelhaften" (irgendwie gerechneten) HA mal vergißt und alles aufdreht für den Beginn des TA. Der HA hat ja wohl nicht das gewünschte Ergebnis gebracht --> also total zurück an "START". Insbesondere die (anfängliche) Drosselung eines (mehrerer) "Problemräume" ist ja wohl nicht sehr sinnvoll.....
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27.09.2023 20:39:01 |
Ich würde zusätzlich zur Entdrosselung die RLT beobachten. Wie schon erwähnt wurde, wenn ich durch die ganze Abgleicherei einen thermischen Kurzschluss verursache, geht der Schuss nach hinten los. Manchmal ist es nicht ganz einfach, die Temperaturen zu erfassen. Ich mache das gern per Wärmebildkamera. Auf glatte Rohre, besonders Kupfer, ein Stück dünnes Malerkrepp aufpappen. So wird die annähernd optimale (schwarze) Strahlung generiert. Ist der Rücklauf zu warm, das Zimmer aber immer noch zu kalt, hilft nur ein größerer HK oder Zusatz- Ventilatoren.
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28.09.2023 05:32:57 |
Wenn Dir die PDF zu knapp ist: In diesem Artikel ist eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Hintergrundinfos.
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28.09.2023 07:50:28 |
Kurze Zwischenfrage zum Nebenaspekt "thermischer Kurzschluss". Das Problem besteht doch bei einem kurzen Kreis in der Nähe des Wärmeerzeugers. Die HK geben sehr schnell keine Wärme mehr ab und es besteht eine zu hohe RL- Temperatur, die womöglich die Heizung insgesamt dazu bring auszugehen (zu takten), obwohl im Haus sonst noch Bedarf bestünde.. Ich habe eine solche kurze Strecke - eine Abzweigung, die nur einen HK im Heizungsraum selbst und in der angrenzenden Küche bedient. Allerdings habe ich einen Puffer im RL mit 200 Litern. Der Rücklauf geht oben rein; die WP bedient sich von unten. Außerdem ist meine WP (Vaillant arotherm plus 75/6) vorlaufgeführt. Dadurch müsste doch das Problem etwas entschärft sein, weil das bisschen Wasser aus den zwei HK in der großen Puffersuppe verschwindet. Natürlich will ich das System trotzdem abgleichen. Insgesamt erhoffe ich mir durch meine Konfiguration (RL-Puffer und Führung über den Vorlauf) auch sonst Vorteile, wenn die Spreizung im Haus extrem unterschiedlich ist. Das wird etwa dann der Fall sein, wenn ich an sehr kalten Tagen den Kaminofen befeuere. Dann würde ich zur Stromersparnis in der Heizkurve weiter runtergehen - in der Erwartung, dass es im Wohnzimmer (mit Kaminofen) kaum eine Spreizung gibt, im OG natürlich schon. Hilft bei diesem System der RL-Puffer gegen einen Kurzschluss, bzw. bei extrem unterschiedlichen Spreizungen. Verbessert mich gerne, wenn ich einen Denkfehler mache
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28.09.2023 08:28:00 |
Zitat von Jogi14  Alles viel zu kompliziert. Warum nicht die bewährte Anleitung von Tex verwenden? Ist vielleicht nicht lehrbuchgerecht, funktioniert aber bestens. Ergebnis: max. Volumenstrom bei[...] Naja, auf der Seite sind auch andere Varianten aufgeführt. Man muss nur ein wenig mehr lesen. Und es kommt darauf an, welches Heizsystem vorhanden ist.
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28.09.2023 12:47:31 |
Zitat von Musil  Zitat von nevs77  [...] Indem man den "zweifelhaften" (irgendwie gerechneten) HA mal vergißt und alles aufdreht für den Beginn des TA. Der HA hat ja wohl nicht das gewünschte Ergebnis gebracht --> also total zurück an "START". Insbesondere die (anfängliche) Drosselung eines[...] Das war ja genau eine meiner Fragen: Starte ich den TA bei 0 (= neben allen Thermostaten ab auch alle Ventile auf) oder nehme ich den HA als Ausgangsbasis und habe dementsprechend schon Ventile gedrosselt? Hier scheint das Meinungsbild ja nicht einheitlich zu sein... Ich denke schon, dass ich den HA sehr genau gerechnet habe mit heizreport. Klar, es sind natürlich auch dort leere Räume die Ausgangsbasis, also Möbel etc. nicht berücksichtigt. Zudem bin ich ja auch noch unsicher, welche minimale VLT ich benötige u. welche Spreizung ich am Ende fahren kann. Das will ich ja auch rausfinden in diesem Winter nach den erfolgten energetischen Maßnahmen.
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28.09.2023 14:32:09 |
Zitat von nevs77  Das war ja genau eine meiner Fragen: Starte ich den TA bei 0 (= neben allen Thermostaten ab auch alle Ventile auf) oder nehme ich den HA als Ausgangsbasis und habe dementsprechend schon Ventile gedrosselt? Hier scheint das Meinungsbild ja nicht einheitlich zu sein... Ich denke schon,[...] Option 1! Beim thermischen Abgleich bestimmt der am schlechtesten zu beheizende Raum die Grundeinstellung der Heizungsanlage (Durchfluss, AT-geführte VL- Temperatur). Wenn in dem kritischsten Raum die Temperatur dann stimmt, die anderen Räume über die Voreinstellung an den Heizkörpern runter regeln, bis die Temperatur auch dort passt. Da können die mittels HA-Berechnung ermittelten Voreinstellungen als Anhaltspunkt genommen werden. Das wird dann aber ein iteratives Verfahren, da in Abhängigkeit von der AT auch die Heizkurve wieder angepasst werden muss. Im Endeffekt ist das ein Job, der einen von Beginn bis zum Ende einer Heizperiode beschäftigen kann.
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28.09.2023 14:51:01 |
Mein Plan wäre: Ich beginne mit dem wichtigsten Raum, das Wohnzimmer. Dort alles voll auf und Heizkurve runter bis es passt. Dann schauen, ob ein anderer Raum zu kalt wird. Bei mir evtl. ein Büro (ggfls. HK-Tausch) oder Bad (ggfls. HK Tausch oder nur 2 Minuten Heizlüfter vorm Duschen). Dann schauen, ob ein Raum zu warm (bei mir evtl. Küche oder Spielzimmer) wird, dort dann drosseln. In zwei Kinderzimmern (mit bereits ausgetauschten, stark überdimensionierten HK) würde ich vllt. die Thermostate belassen (2 Thermostate an 21 HK dürften noch vertretbar sein)
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28.09.2023 15:27:03 |
Übrigens der Meter Typ33 600mm Heizkörper kostet etwa 200€ online. 2,5m sind 1Kw bei 35/30. Kosten also 500€ pro kW Heizlast. Kann sich bei hohen Vorlauftemperaturen schnell amortisieren, wenn der Platz reicht.
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28.09.2023 17:56:40 |
Zitat von Frank_Pantry  Ob die vorh. Heizkreispumpe auf volle Leistung gestellt wird, hängt von dem dann erzielten Volumenstrom ab. Der muss also meßbar sein. Bwege ich mich damit im Bereich des Sollmassenstroms der WP, ist schon viel gewonnen (viel hilft viel) ,dann kann ich mich an den thermischen Abgleich begeben.[...] Partieller Einspruch - je nach Kältemittel sollte die Spreizung dem Spreiz des Kältemittels entsprechen. (z.B. R407, Spreiz ~ 5K, bei einer Spreizung von 1K im Heizbetrieb ist die AZ ziemlich lausig). LG Jogi
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28.09.2023 18:24:06 |
Zitat von Harkneuling  Mein Plan wäre: Ich beginne mit dem wichtigsten Raum, das Wohnzimmer. Dort alles voll auf und Heizkurve runter bis es passt. Dann schauen, ob ein anderer Raum zu kalt wird. Bei mir evtl. ein Büro (ggfls. HK-Tausch) oder Bad (ggfls. HK Tausch oder nur 2 Minuten Heizlüfter vorm Duschen).[...] Du machst ja zuerst den HA, dabei merkst du doch schon, ob ein HK für den Raum zu klein oder zu groß ist. Beim "zu kleinen" käme es eventuell schon zu einem Kurzschluss, wenn RLV und Ventileinstellung auf vollen Durchfluss stehen. Hast du einen zu großen HK, wirst du diesen vermutlich zudrehen, bis nur noch einige Tropfen durchgehen. Hier musst du schauen, welchen HK du wo verwenden kannst. Die Grundausrüstung der HK sollte halbwegs der Berechnung entsprechen. Wenn das alles passt kannst an den TA gehen, da dann nur noch wenig nachzuregeln sein sollte. Je größer die HK den zugeordneten Räumen im passenden Verhältnis stehen, desto weiter kannst du mit der VLT bzw. Kurve runter.
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28.09.2023 18:25:49 |
Die Realität ist noch komplizierter.Zitat von jogi54  Zitat von Frank_Pantry  [...] Partieller Einspruch - je nach Kältemittel sollte die Spreizung dem Spreiz des Kältemittels entsprechen. (z.B. R407, Spreiz ~ 5K, bei einer Spreizung von 1K im Heizbetrieb ist die AZ ziemlich lausig). LG Jogi Pumpenstrom drückt auch irgendwann die JAZ, arg viel mehr wie Nenndurchfluss lohnt sich meist nicht.
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28.09.2023 23:29:41 |
Zitat von Tmboe  Tja - der verlinkte Artikel beschreibt ja, dass R407c durch R134a ausgetauscht wurde, um das Problem des großen Temperaturgleits von R407c zu umgehen. Ich hatte vorher einen atmosphärischen Gaskessel, der min 54°C konnte. Damit habe ich einen 1000l Puffer aufgeheizt und dann bei konstantem Durchfluss von 860l/h und bei NAT = -8,1°C eine maximale Spreizung von 3,4K und einer max Leistung von 3,4kW und max VL von 34°C einen stabilen Betrieb hinbekommen. Beim Umstierg auf die Niebe S1155-6 PC habe ich erstmal alle einstellungen beibehalten, besonders konstanter Durchfluss bei 860l/h. Zwischenzeitlich habe ich den Durchfluss auf 300l gedrosselt. Im Winter werde ich mal "Auto" ausprobieren =>>>> derzeit bin ich noch weit vom Heizen entfernt ( Heizgrenze AT 12°C - 24h Mittelwert, heute min 17,6°C ). Der Unterschied beim Pumpenstrom macht in diesem Fall wohl deutlich weniger aus, als die Effizenz des Verdichters/WP-Prozesses. Schau ma ma, was ich noch hinbekomme. LG jogi
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