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13.11.2023 19:31:36 |
Hallo Zusammen, vor der Frage erst mal ein konkretes Beispiel: In meiner (Eigentums-) Wohnung ist, neben der normalen Zentralheizung, eine Klimaanlage die auch heizen kann. Kostensätze: • Zentralheizung ca. 12 ct/kWh • Strom ca. 33 ct/kWh Für die Klima nehme ich bei den aktuellen Außentemperaturen von über 6°C einen Leistungsfaktor von 5 an. Damit kostet mich die kWh Wärme 6,6 ct. Jetzt zur eigentlichen Frage: der Verteilerschlüssen der Heizkostenabrechnung liegt bei 70:30 Verbrauch zu Fläche (da liegt der Eigentumsanteil bei 10%). Muss ich dann für die gesparten Kosten der Zentralheizung nur mit 12*0,7=8,4 ct/kWh rechnen, der Rest wird für die WEG gespart (abzgl. 10%...)? Oder habe ich da gerade einen massiven Denkfehler? Wäre nicht nur beim Heizen, sondern generell bei energetischen Maßnamen interessant... Grüße Alex
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| Zeit:
13.11.2023 20:39:05 |
Hallo Alex,
so wie ich deine Einlassungen verstehe wird sich die WEG über von dir gesparte Heizkosten freuen, du wirst jedoch die Kosten der Klimaanlage nicht abrechnen können.
Ich tendiere zu massiven Denkfeher.
MfG uwe
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| Zeit:
14.11.2023 20:49:45 |
Dann kein Denkfehler :) - ich gehe vom Worst-Case aus, in dem die Fernwärme effektiv "nur 8,4 ct/kWh" kostet. Lohnt sich aber noch (ein bisschen). Auch wenn mir meine eigene Rechnung immernoch suspekt ist... Grüße Alex
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| Zeit:
14.11.2023 22:21:28 |
Mal nachgerechnet: Nach Deinen Angaben wird es so sein, dass Du von JEDER kWh des Gesamtverbrauchs des Gebäudes 3/93 -tel bezahlen musst. Da 9 Parteien "normal" verbrauchen zahlst Du künftig überschlägig 9*3/93 -tel Deiner bisherigen Kosten, das sind 29,03% Deiner letzten Rechnung ohne Klimaanlage. D. h. Wenn Du die 12 ct/kWh ansetzt, dann sparst Du je kWh 8,51 ct. - theoretisch. Praktisch werden die Verluste der Heizung höher, weil diese dann überdimensioniert ist, der hydraulische / thermische Abgleich nicht mehr stimmt, die Heizung mehr taktet und andere Nebeneffekte. Die Ersparnis kann dann durchaus um geschätzt 10 - 15% geringer ausfallen. - Dann steht es schon fast auf der Kippe. Bei weniger als +6°C AT sinkt zudem der Wirkungsgrad der Klimaanlage und dann ist die definitiv teurer, als die Zentralheizung.
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15.11.2023 11:44:23 |
Hallo, ich verstehe es nicht. Also 10 vergleichbare (Fläche und Verbrauch) Wohnungen, Heizkosten 10.000€ Also zahlt eine Wohnung 300€ Heizkosten pauschal nach Fläche und 700€ nach ermittelten Verbrauchsanteil. Nun wird in einer Wohnung alternativ geheizt. Die Heizkosten sinken somit auf 9.000€ Die alternativ beheizte Wohnung zahlt 270 € + was immer auch die Alternative kostet. Die anderen 9 Wohnungsinhaber erfreuen sich an je um 30€ gesunkenen Heizkosten. Der Energiebedarf liegt bei 8.333,33 kWh/a und Wohnung. Bei 33ct/kWh und Leistungsfaktor 5 >> 6,6 ct/kWh 6,6 * 8.333,3 = 549,9€ 549,9 + 270 = 820€ Die Ersparnis mit der Klimaanlagenheizung beträgt 180€/a für den Betreiber. So errechne ich es mir. MfG uwe
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| Zeit:
15.11.2023 11:51:41 |
Zitat von KleinTheta  ...Praktisch werden die Verluste der Heizung höher, weil diese dann überdimensioniert ist, der hydraulische / thermische Abgleich nicht mehr stimmt, die Heizung mehr taktet und andere Nebeneffekte..... Stimmt den der Abgleich jemals? In einer Wohnung sind die Bewohner Jan. - März auf Karibikkreuzfahrt und die Heizung aus ausgeschaltet. Im nächsten Jahr sitzt ein Bewohner von Nov- bis April in Untersuchungshaft und die Heizung ist aus. Dann steht eine Wohnung zu Verkauf und ist von Jan - Mai unbeheizt. MfG uwe
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| Zeit:
15.11.2023 12:31:21 |
Hi Alex, Ich habe das gleiche auch schon überlegt. Bei meiner Wohnung zahle ich aber eher 20-30c/kWh über die Zentralheizung. Das ist wegen Contracting so teuer. Die Gerätekosten für die Klimaanlage würde ich nicht mit berechnen, da ich die Klimaanlage wenn fürs Kühlen kaufe, und das zuheizen ein netter Bonus wäre. Aber ohne WEG Zustimmung zur Klimaanlage ist das eher theoretisch. Vg, Daniel
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| Zeit:
15.11.2023 19:57:43 |
Wenn die ~30% von den Einsparungen anstelle der Zentralheizungskosten abgezogen werden macht die Rechnung schon viel mehr Sinn, danke! Dann wird das Experiment weitergeführt, solange es mild ist. Um die Abschaltung bei unter 6° kümmert sich die Heizungsregelung automatisch. Wird interessant, was die Nebenkostenabrechnung nächstes Jahr sagt. 20...30ct/kWh sind ja richtig heftig, da wird die Feuertonne im Wohnzimmer fast zur realistischen Option ;) Grüße Alex
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| Zeit:
16.11.2023 11:49:01 |
Die einzelnen, hier vorgetragenen Rechnungen wären nur dann richtig, wenn die Heizkosten nur verbrauchsabhängig wären. Ein nicht unerheblicher Teil ist aber verbrauchsunabhängig: Gem HKVO der Betriebsstrom, Wartung, Schornsteinfeger, Abrechnungsgebühren und evtl Mietkosten der Mess- und/oder Erfassungsgeräte. Dazu kommen noch Bereitstellungkosten der Wärme und je nach Zustand der Heizanlage (Wirkungsgrad) und Dämmzustand des Gebäudes können das bis zu 50% der Heizkosten sein.
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