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30.05.2024 09:44:27 |
Hallo zusammen, wir möchten ein altes Haus in Dänemark von einer uralten 80er Jahre Ölheizung auf WP umstellen. Es wurde vom Energieberater ein Wärmebedarf von ca. 28.000kWh errechnet (ca. 3.500 Liter Ölverbrauch), bei 220m² Gesamtfläche (auf zwei Etagen). Das Haus wurde in den 80ern teilisoliert: es wurde an den langen Außenwänden eine 5cm Innenisolierung (Styropor) angebracht. Die beiden Stirnseiten (Bad, Schlafzimmer und Arbeitszimmer) sind nicht isoliert worden. Die Außenwand ist Zweischalig mit insg. 30cm + 5cm Hohlraum. Das Dach wurde isoliert mit 20cm Steinwolle. Der Energieberater empfiehlt uns die Nibe VVM 310 + F2120-16 die wohl eine max. Leistung von ca. 12kW erbringt. Ich habe ein wenig das Gefühl, dass das zu wenig sein könnte, weil man bei teilisolierten Häusern ja eher von 80W/m² ausgeht, was eher 17-18kW benötigter Leistung wären (noch ohne Brauchwasser)? Er meinte aber, er geht eher von 55W/m² Bedarf aus. Unsere Heizkörper sind relativ aktuell und sehr großzügig ausgelegt (alleine im 40m² Wohn-Essbereich fünf Stück). Jetzt bin ich kein Experte wie er, will aber nichts falsch machen, weil eine unterdimensionierte WP ja äußerst kostspielig wäre. Wir haben theoretisch noch die Möglichkeit die zweischalige Mauer (Klinker) per Einblasdämmung rel. günstig nachzudämmen, wollen das aber eher mal vermeiden, weil es dann vlt. zusammen mit der Innendämmung Probleme mit Schimmel geben könnte. Auch Heizkörperlüfter wären natürlich eine Option. Wir nutzen nutzen im Übrigen nur das EG - ob es oben ein wenig kälter ist oder nicht ist uns eigentlich egal. Unten sollten es halt schon 22-23 Grad sein (wir haben's gerne wärmer). Habt ihr da Erfahrungswerte/Tipps oder zumindest einen Anhaltspunkt?
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30.05.2024 09:56:51 |
Zu klein ist die sicher nicht. Warmwasserbereitung sollte auch kein Problem sein, wenn da nicht gerade eine Fußballmannschaft residiert 😉
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30.05.2024 10:06:39 |
Zitat von sniffler  Habt ihr da Erfahrungswerte/Tipps oder zumindest einen Anhaltspunkt? Ja ich die da lautet: Zuerst die Heizlast nach DIN EN 12831 ermitteln und bei der Größenbestimmung auch die Randbedingungen berücksichtigen, alles andere ist Unsinn und keinesfalls ziehlführend. FG. Schmitt
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30.05.2024 10:11:40 |
Laut Energieausweis (ist in Dänemark) sind es genau 29.720kWh Wärmebedarf.
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30.05.2024 10:14:49 |
Und wieviel % willst du dann von der Heizlast nach DIN abziehen, damit du die zutreffende Heizlast weist ?
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30.05.2024 10:25:31 |
Frage dich einmal warum ist das Mauerwerk nicht ausgeblasen mit einer Dämmung?? damit geht dein Heizbedarf um bis zu 35% zurück. UND dann lässt du dir neue Heizung einbauen. Das spart mehr ein als du denkst. => kleiner Heizung => bessere Umwelt durch weniger Belastung => Wärmemengenmesser für die tatsäche Wärmemenge Du hast leider die falschen Fragen deinem Energieberater gestellt.
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30.05.2024 10:33:48 |
Wir haben theoretisch noch die Möglichkeit die zweischalige Mauer (Klinker) per Einblasdämmung rel. günstig nachzudämmen, wollen das aber eher mal vermeiden, weil es dann vlt. zusammen mit der Innendämmung Probleme mit Schimmel geben könnte.
Wieso soll es bei einer zusätzlichen Dämmung der Außenwand Probleme mit Schimmel geben. die Wand wird im Gegenteil innen wärmer, dadurch sinkt das Risiko von Kondensation und damit auch das Schimmelrisiko.
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30.05.2024 10:43:28 |
Zitat von sniffler  wir möchten ein altes Haus in Dänemark von einer uralten 80er Jahre Ölheizung auf WP umstellen. Es wurde vom Energieberater ein Wärmebedarf von ca. 28.000kWh errechnet (ca. 3.500 Liter Ölverbrauch), bei 220m² Gesamtfläche (auf zwei Etagen). [...] Wie kalt wird es denn da in Dänemark im Winter ? NAT ? (Norm-Aussentemperatur)
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30.05.2024 10:47:54 |
Mein(!) Ansatz wäre: 1. Einblasdämmung beauftragen (!) 2. Wärmemengenzähler installieren lassen 3. nächsten Winter tatsächlichen Wärmeverbrauch und max. Durchfluss mit dem WMZ ermitteln 4. erst frühestens 2025 umrüsten
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30.05.2024 11:05:05 |
Zitat von Seevetaler  Mein(!) Ansatz wäre: 1. Einblasdämmung beauftragen (!) 2. Wärmemengenzähler installieren lassen 3. nächsten Winter tatsächlichen Wärmeverbrauch und max. Durchfluss mit dem WMZ ermitteln 4. erst frühestens 2025 umrüsten Sehr gute Lösung. So ist es am besten. Selbst ohne Wärmemengenzähler erhält man durch den Verbrauch der Heizung einen viel genaueren Wert als durch jede Berechnung.
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30.05.2024 11:09:35 |
Naja, bei einem 40 Jahre alten Öler kann das auch schwer in die Hose gehen.
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30.05.2024 11:30:14 |
Zitat von MitohneHeizung  Zitat von Seevetaler  [...] Sehr gute Lösung. So ist es am besten. Selbst ohne Wärmemengenzähler erhält man durch den Verbrauch der Heizung einen viel genaueren Wert als durch jede Berechnung. Nein, definitiv nicht!!Der Wärmemengenzähler = Heizlast messen im Winter ist die einzige 100%ige Lösung zur Ermittlung der Heizlast. Die Berechnung geht von Faktoren aus...meist viel zu hoch, aber wie die Realität ist, weiß man damit immer noch nicht. Man kann GANZ GROB vom Kesselalter, der Kesselgröße und dem Verbrauch auf die Heizlast schließen, aber es bleibt arg ungenau. Mein 50 KW Kessel mit 50.000 KWh Jahresverbrauch war so ein Extrembeispiel, Jahresnutzungsgrad kaum 25 % Gruß Dipl.-Ing. Anlagentechnik Frank-Rolf Roth www.waermepumpendoktor.com (Planung, Baubegleitung, Anlagen-Optimierung, Betreiberschulung) Referenz-Wärmepumpenanlage der Energieagentur-NRW
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30.05.2024 12:03:11 |
Zitat von Frank_Pantry  Zitat von MitohneHeizung  [...] Nein, definitiv nicht!!Der Wärmemengenzähler = Heizlast messen im Winter ist die einzige 100%ige Lösung zur Ermittlung der Heizlast. Die Berechnung geht von Faktoren aus...meist viel zu hoch, aber wie die Realität ist, weiß man damit immer noch[...] Nicht bei jedem gibt es so eine schlecht laufende Ölheizung oder Gasheizung. Wenn jemand weiß daß er nächstes Jahr eine Wärmepumpe einbauen will dann wird er diesen Winter auch auf seine bisherige Heizung achten und die Einstellungen optimieren und einen thermischen Abgleich machen. Die dann ermittelten Werte sind durchaus geeignet um auf eine passende kW Zahl zu kommen. Natürlich stimmt es aber das ein Wärmemengenzähler das beste ist. Mein Heizungsbauer wollte 1800€ für den Einbau eines Wärmemengenzählers haben und dann baut man keinen ein weil es einfach zu teuer ist. Aus dem Grund habe ich ergänzt das es zur Not auch ohne geht. Es sollte nicht heißen das man keinen braucht.
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30.05.2024 13:52:31 |
Zitat von MitohneHeizung  Mein Heizungsbauer wollte 1800€ für den Einbau eines Wärmemengenzählers haben und dann baut man keinen ein weil es einfach zu teuer ist. n[...]
Hört sich so an als hätte er keinen Bock gehabt, einen WMZ einzubauen .. ?
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30.05.2024 14:20:08 |
Zitat von PeterAlles  Zitat von MitohneHeizung  [...] Hört sich so an als hätte er keinen Bock gehabt, einen WMZ einzubauen .. ? Ist zu vermuten. Bis 600€ hätte ich bezahlt.
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30.05.2024 14:23:55 |
Zitat von MitohneHeizung  dann wird er diesen Winter auch auf seine bisherige Heizung achten und die Einstellungen optimieren und einen thermischen Abgleich machen. Aha und alle Winter sind gleich? FG. Schmitt
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30.05.2024 14:39:49 |
Zitat von Schmitt  Zitat von MitohneHeizung  [...] Aha und alle Winter sind gleich? FG. Schmitt Jetzt nicht noch nachtreten ich habe doch schon erklärt das ich nicht von einem Wärmemengenzähler abraten will. 😂 Natürlich ist nicht jeder Winter gleich. Aber ein Klugscheißer kann jetzt argumentieren das man ja eine Witterungsbereinigung nach Gradzahltagen machen kann. WitterungsbereinigungGrüße
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30.05.2024 14:59:02 |
Zitat von MitohneHeizung  Zitat von Frank_Pantry  [...] Nicht bei jedem gibt es so eine schlecht laufende Ölheizung oder Gasheizung. Wenn jemand weiß daß er nächstes Jahr eine Wärmepumpe einbauen will dann wird er diesen Winter auch auf seine bisherige Heizung achten und die Einstellungen optimieren und einen thermischen[...] Du setzt viel zu viel voraus. Die Möglichkeiten, eine 40 Jahre alte Heizung zu optimieren, sind extrem begrenzt.
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30.05.2024 21:31:28 |
Zitat von PeterAlles  Wie kalt wird es denn da in Dänemark im Winter ? NAT ? (Norm-Aussentemperatur)
Für DK gilt NAT -12 Grad. Da der Golfstrom hier eine Rolle spielt sind die Winter z.B. milder als im eher kontinentalen Berlin.
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30.05.2024 21:36:14 |
Danke für eure Inputs! Bzgl. Einblasdämmung: meine Frau ist da extrem skeptisch und hat Angst sich ein Feuchtigkeitsproblem anzuzüchten, weil dann ja die Zirkulation im Hohlraum wegfällt. Da die aber auch wasserabweisendes Material anbieten gehe ich mal davon aus, dass wir sogar eher Feuchtigkeit aus der Wand bekommen mit der Dämmung? Ich meinte zu ihr, das wird uns die entsprechende Fachfirma schon erklären, aber sie glaubt die wollen natürlich vor allem ihre Dienstleistung verkaufen und werden ggf. keine möglichen Probleme aufzeigen. Dabei wäre hier die Möglichkeit für wenig Geld sehr viel Dämmung zu erreichen.
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30.05.2024 21:52:27 |
Zitat von Gueho  Und wieviel % willst du dann von der Heizlast nach DIN abziehen, damit du die zutreffende Heizlast weist ? In Dänemark interessiert die DIN niemanden, dort sind die Energieausweise und die Werte darin maßgebend.
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31.05.2024 04:55:14 |
Zitat von sniffler  In Dänemark interessiert die DIN niemanden, dort sind die Energieausweise und die Werte darin maßgebend. Daher ja auch die Heizlastberechnung nach DIN EN 12831. Der Energieausweis ist aber keine Heizlast; die kriegst nur über Krücken daraus abgeleitet. Könntest mit dem sog. Hüllflächenverfahren mal selbst nachrechnen.
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31.05.2024 06:50:43 |
Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass die Heizlastberechnung nach DIN am Ende häufig noch ungenauer ist als die Schätzung der Heizlast aus dem Verbrauch. Zitat von sniffler  Zitat von Gueho  [...] In Dänemark interessiert die DIN niemanden, dort sind die Energieausweise und die Werte darin maßgebend. |
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31.05.2024 08:04:28 |
Die Einblasdämmung ist definitiv anzuraten, preiswerter und mit weniger Aufwand oder optischen Einbußen kriegst du dein Haus nicht energetisch verbessert. im Moment wohnt ihr quasi in einem "Zelt", nur eine Mauerschicht für die Wärmedämmung plus das bisschen Styropor...
Die tatsächliche WP Dimensionierung dürfte dann deutlich kleiner ausfallen, vielleicht sparst du allein mit den geringeren Kosten dafür den größten Teil der Dämmkosten schon wieder ein. Eigentlich ein nobrainer.
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31.05.2024 08:37:47 |
Ich kann aus meiner Erfahrung auch nur zur Einblasdämmung raten. Bei mir war es ein 1900er Haus mit 24cm Klinker, 6cm Luftschicht und 12cm Klinker. Die Steine waren die alten Wassersaugenden. Die Einblasdämmung war unglaublich günstig, und der Unterschied schon am nächsten Tag war unglaublich. Ich rede nicht von der Heizlast, sondern vom Wärmegefühl. Die einzigen Probleme, die ich mit der Einblasdämmung hatte, war, dass sie entgegen der Versprechungen, dass sie sich "verkeilen" würde, dann doch an der ein oder anderen kaputten Fuge stellenweise austrat, vor allem bei Stürmen und natürlich Umbauarbeiten.
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