Hallo zusammen,wir haben ein Haus (Baujahr 1981) gekauft und sind im Zuge der Badsanierung auf Faserzementrohre gestoßen. Der Klempner sagt, es seien „Asbest-Rohre“ als Abflussrohr. Der Voreigentümer hatte geschrieben, dass nach seinem Wissen kein Asbest verbaut sei und der Vater sehr über die Risiken informiert war (Prof. Biochemie). Natürlich heißt das nichts. In den Bau-Unterlagen finde ich nichts. Aufgrund erheblicher Vorerkrankungen können wir kein Asbest im Haus haben. Natürlich mache ich mir jetzt Vorwürfe, dass ich aufgrund meines Nichtwissens, mein krankes Familienmitglied gefährde.Könnt Ihr mir bitte eine offene Einschätzung geben? Was sind das für Rohre erfahrungsgemäß? Was würdet Ihr machen?Beste GrüßeNina https://share.icloud.com/photos/0d7s9HYXY-oNN7qn0-AYAg5Gg

Ich bin kein Fachmann für Abflussrohre und habe solche Rohre aber noch nie gesehen.
Vom Aussehen wäre es möglich, aber eine belastbare Aussage wäre erst nach Analyse möglich.

Das geundheitliche Risiko, wenn es denn Asbest ist, halte ich in etwa so groß wie das Abbrennen von lilafarbenen Kerzen in Wohnräumen. Eher geringer.
Die Fasern sind in Asbest fest gebunden und so lange man das Zeug nicht zerstört durch Hämmern, Bohren, Schneiden etc., werden die auch nicht frei gesetzt.

Da das Rohr auch nicht der Witterung ausgesetzt ist, sehe ich da auch kein Problem.
Der Abrieb innerhalb des Rohres interessiert euch nicht. Also alles ist gut.

Prüfen, ob man das Rohr einigermaßen einfach austauschen kann und wenn nicht auch nicht so schlimm.

Du kannst davon ausgehen, dass in allen Gebäuden vor 1990 Asbest zu finden ist, was solange kein Problem ist, solange nicht Bodenbeläge etc. saniert werden.
Klar, in Holz (echtes Parkett und auch Fertigparkett) ist kein Asbest zu finden, aber bereits im Kleber kann Asbest sein. Bei PVC (bis 1993), bei Teppichklebern (bis 1993) und und und ist oft Asbest zu finden.
Man kann sich jetzt verrückt machen, dann darf man keinen Altbau aus den Jahren bis ca. 1993 kaufen.
In den Bauunterlagen kannst du nichts finden, da Asbest niemals als Zusatz beim Baustoff ausgewiesen wurde.
Die Gefahr geht von eurer Psyche aus, nicht von dem evtl. verbauten Asbest.
Wenn die Rohre nicht sanierungsbedürftig sind, einfach lassen. Wenn saniert werden muss eben Proben nehmen (lassen) und unter entsprechenden Vorkehrungen sanieren.

Sicherheit wird man wohl nur mit Tests haben. Wir werden einigen Fachkundigen die Situation mal zeigen. Die Einschätzung der Einzelnen hier, bringt mich aber auch weiter. Danke Euch!

Es sind in dem Haus quasi Versorgungsschächte. Ich dachte, das man die Rohre einfacher rausnehmen könnte. Falls jemand Erfahrungen hat und Vorschläge schreibt gerne!

Schwieriges Thema: aber nennenswerte Mengen von Fasern werden doch nur frei, wenn man die Rohre entfernt. Ist das den nötig?
Wenn es beruhigt, einfach die Rohre streichen. Damit ist eine Freigabe der Fasern an die Luft gar nicht mehr möglich.
Dir ist ja klar, dass Kupplungsbeläge, Bremsbeläge etc. früher auch Asbest enthielten, Millionen Ethernitdächer mit Asbest beim Verwittern Asbest freisetzen ...
Niemand wird verhindern können, dass er/sie Asbest einatmet und ja, theoretisch kann eine einzelne Faser Krebs auslösen.
Dann sollte man aber auch nicht ins Freie gehen, die Gefahr von schwarzem Hautkrebs ist wesentlich größer ... auch Feinstaub aus Kaminen führt zu Todesfällen und ein Leben in ständiger Angst verkürzt auch das Leben ...

Da ihr beim sanieren seit, Macht oder lasst es entfernen.

Wo wohnt denn dein Haus? Neue Bundesländer? Da ist es sehr viel wahrscheinlicher, das asbesthaltige Faserzementrohre verbaut wurden, als in den Alten. Ab 1992 war Asbest komplett verboten; daher ist es für mich bei Baujahr '85 schon recht unwahrscheinlich, das in einem EFH noch asbesthaltiges Material zum Einsatz kam. Wenn doch, sollten die Teile markiert sein. Prüf die Rohre mal auf Markierungen, Da müsste eine Kennzeichnung drauf sein. Wenn du die Kennzeichnung PA I 3200 findest, ist das Rohr asbestfrei. PA und ein andere Zahlen-/Buchstabencodes deuten auf Asbest hin.
Sollte es asbesthaltig sein, scheint nach den Fotos der Ausbau zerstörungfrei möglich: die Rohre sind mit Spannverbindern verbunden; also lösen (nicht du, sondern dein Klempner) und du hast einzelne Bauteile
btw - ist denn dieses Faserzemenrohr wirklich das Abwasserrohr? Was hat das links daneben (HT-Rohr) für eine Funktion?

Stimmt, auch in den 70er Jahren waren doch HT Abflussrohre verbaut.
Allenfalls noch Gussrohre im Kellerbereich.
Zementrohre doch fast ausschließlich als Sammelrohre im Erdreich.

Danke Euch für die bisherigen Antworten! Ich war gerade bei den Klempnern. Die sagten mir, dass der „Strang“ aus Eternit sei. Das WC im Bad, Gäste-WC und oben WC und Dusche sind wohl daran angeschlossen. Im Keller ist ein WC und ein Saunabereich. Wir haben die Trockenbau-Klappe im Keller geöffnet und da führt ein dünneres Eternitrohr quer zur Hebeanlage. In diesem Schacht kommen diverse Rohre zusammen. So genau weiß ich nicht, wofür das HT-Rohr ist.

Der Vor-Eigentümer war seltsam: Im Keller gibt es einen ABC-Raum mit Atomschutz-Bunker, der zwei Ausgänge hat und Lüftungen nach außen. Da zuvor eine Bibliothek im Wohnbereich war, hat die Küche eine überdimensionierte Abluft und es gibt einen extra Schornstein. Es sind halt viele Rohre und Leitungen. Bei so einem paranoiden Voreigentümer hätte ich gedacht, dass der auch auf Asbest achtet.

Pläne mit den Leitungen sind in den Unterlagen nicht zu finden. Ich habe Fotos gemacht, kann aber keinen Aufdruck erkennen.

Hi
Bei ABC Raum im Privathaus schließe ich mal auf den Standort West.
Reine Spekulation, doch 1981 wurden alle Abwasserleitungen in HT oder KG ausgeführt. Könnte das Eternit Rohr eine Entlüftung über Dach des Bunkers sein, würde das feuerfeste Material erklären als Sicherheit beim großen Knall.
Müsste man genau verfolgen was eigentlich genau dort angebunden ist.
Gruß

Schaut mal auf die Rohre da sind PA nummern aufgedruckt
Kennzeichnungen
Abflussrohre:
Aufdruck PA I 3200 = asbestfrei
Alle anderen Stempel PA………= asbesthaltig

Ja, müsste man wirklich verfolgen. Habe echt Sorge, dass wir da auf noch mehr Asbesthaltige-Rohre stoßen. Da sie im Schacht liegen, sind sie halt nicht in der Mauer und es bestehen Revisionsstellen. Jetzt frage ich mich, ob die Abwasserrohre in der Küche ebenso betroffen sind. Quasi überall, wo Wasser abfließt. Ist jemand vom Fach oder hat Erfahrung, wie man hier vorgehen kann? Müsste alles aufgestemmt werden, um das festzustellen?

Ich finde leider keinen Aufdruck. Habe an mehreren Stellen geschaut.

Nina ! Liest du eigentlich die bisherigen Antworten ? Du kackst dich gerade wegen Asbest ein. Und in fast jedem Beitrag wird erwähnt, dass das nur ein Problem ist, wenn du an dem Zeugs schneidest / sägst.

Das ist inzwischen typisch für Deutschland und wird jedes Jahr schlimmer. Corona, Legionellen, Asbest, Temperaturen, Wassermangel, CO2 und so weiter - alles nie dagewesene, tödliche Katastrophen und die Medien pflegen diese Themen. Da kann man Einzelnen kaum einen Vorwurf machen.