Hi, vorweg: wir bekommen es gut hin unser Haus im Sommer von den Temperaturen relativ kühl zu halten. Also bei Außentemperaturen von 30 - 35°C haben wir innen höchstens 22 - 23°C.
Zumindest wenn es Nachts einigermaßen runterkühlt. Bei längeren Hitzephasen wo es nachts deutlich über 20°C sind wird es innen natürlich auch wieder wärmer.
Wir haben keine Klimaanlage und keine KWL, nur Fensterlüftung.

Jetzt zur Frage/zum Problem:
Der Sommer dieses Jahr war recht feucht, auch von der Luftfeuchtigkeit her.
Macht es mehr Sinn sich einen Luftentfeuchter hinzustellen oder so ein "Klimagerät"?
Durch den Luftentfeuchter wird es ja nicht real Kühler aber durch die trockenere Luft ist das Empfinden doch eigentlich angenehmer?!
Ein richtiges Klimagerät habe ich noch nicht gefunden bzw. sind das diese Geräte mit Wassertank wo kaltes Wasser und ein Kühlakku rein kommen und dann pustet der kühlere Luft raus. Vermutlich wird davon aber auch die Luft wieder feuchter.

So eine Klimaanlage mit Innen- und Außengerät soll es nicht werden.

das ist aber der einzig richtige Weg

Oder denkst die Menschen in z.B. Asien wo zig Millionen solcher Geräte installiert sind sind alle doof?

Ein Luftentfeuchter führt dem Innenraum einige hundert Watt thermische Energie zu, was man im Sommer nicht unbedingt möchte.

Ein mobiles Klimagerät (Monoblock) ist sehr laut und saugt im Normalfall sehr viel warme Luft von draußen nach (außer es ist ein Zweischlauchgerät, auch in diesem Fall braucht man aber eine vernünftige Abdichtung nach Außen, womit man schnell ebenfalls bei Kernbohrungen landet...).

Aus meiner Sicht machen deshalb beide Varianten für den gewünschten Einsatzzweck nur sehr wenig Sinn.

Dann braucht man ja eigentlich auch keine Kühlung.

Ein Entfeuchter erhöht die Raumtemperatur sogar etwas. Das ist im Schlafzimmer eher keine Hilfe.

So feucht wie in einigen Teilen Asiens wird es bei uns glücklicherweise nur selten und die nächtlichen Temperaturen liegen auch meist unter 20°C. Morgens querlüften und dann von außen verschatten ist eine günstige Option.

im Winter statt Heizen einen Skianzug an ist auch eine günstige Option - machen aber auch die wenigsten?

Warum dieser aggressive Ton?
Natürlich macht eine Klimaanlage dort und an vielen Stellen hier Sinn. Nur bei uns wäre es Overkill da wir das nur wenige Tage im Jahr nutzen würden. Zum heizen läuft die Wärmepumpe.
Das ist es mir den Aufwand, die Kosten, die Optik und evtl den Lärm nicht Wert.

Danke aber für die anderen konstruktiven Antworten.

Nimm bloß deine Medikamente...ich hab nur ne Frage gestellt und dir nichts getan.

Wie gesagt an solchen Tagen ist es auch kein Problem. Was ich nur an einigen Tagen als unangenehm empfand waren ca 80% Luftfeuchtigkeit bei ca 23°C innen.
Und bei ähnlichen Temperaturen, oder meinetwegen ein Grad mehr und ca 50°C war deutlich erträglicher (siehe Feuchtkugeltemperatur).

Ich habe bei uns im Dachgeschoss simpel einen kleinen Luft-Wasser-Wärmepumpenboiler an die Wand gehängt, der in diesem Raum die Luft ansaugt und durch einen Kanal in den Flur bläst.

Die Wasseranschlüsse des Boilers sind am Etagenheizkreisverteiler angebunden.

Diese Maschine befördert während des Betriebes mit einer durchschnittlichen Stromaufnahme von etwas mehr als 200 Watt einiges an Luftfeuchtigkeit durch den aus dem Haus geführten 1/2" Kondensatablaufschlauch nach draußen. Mittlerweile ist auch die Geräuschkulisse durch einen selbstgebauten Schalldämpfer am Luftauslass soweit reduziert, dass wir die Ariston Nuos am Tag für mehrere Stunden laufen lassen können ohne eine nennenswerte Belästigung durch das sonore Brummen zu verspüren. In Kombi zur reversibel zu betreibenden Luft-Wasser-Wärmepumpe, die direkt an der Hausheizkreishydraulik angebunden ist, unserer Angewohnheit wenn's die klimatischen Verhältnisse im Außenbereich zulassen früh morgens täglich ordentlich durchzulüften und parallel zum gänzlichen Verschließen der Fenster sämtliche Verschattungsmöglichkeiten außen davor zu nutzen, wird das Klima im Haus im Hochsommer ziemlich wunschgerecht gehalten.

In folgendem Screenshot ist beispielhaft mit am 18.08.2024 geloggten Daten in entsprechenden Diagrammen nachzuvollziehen, dass das Gerät an dem Tag, kurz vor 13 Uhr eingeschaltet, etwa knapp 5 Stunden gelaufen ist.

Bei diversen Messungen der "Abwassermenge" habe ich ermittelt, dass mit dem Apparat pro Stunde bis zu einem Liter Luftfeuchtigkeit entzogen werden.

Nimm dem Luftentfeuchter für die paar Tage. Die paar 100W Wärmeeintrag tun dir nicht weh, wenn du das Haus ansonsten auf 22-23 °C halten kannst.

Der kann auch in einem weniger benutzten Raum stehen, die Tür sollte halt ein wenig offen sein. Dann ist Schall auch nicht so ein Thema.

Danke für den Input und die Grafiken! So ein Gerät wird hier auch nicht in Frage kommen aber interessant zu sehen mit den Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit.

Mittelfristig, bei weiteren heissen Tagen und auf Dauer, bau eine Split Klima Anlage ein.
Gruss

Werde ich wohl interessehalber auch probieren.

Hallo,
bei mir ist es dasselbe - durch konsequente Verschattung und Lüften ganz frühmorgens und spätabends bleibt die Temperatur im Haus bei gut erträglichen 22/23 Grad im EG, 23/24 Grad im OG.
Leider steigt dadurch aber die Luftfeuchte im Haus immer mehr an - und ab 70% wirds richtig unangenehm. Wenn die Matratze nicht mehr trocken wird steigt man Abends in ein feuchtes Bett...

Habe mir daher vor 2 Wochen kurzentschlossen einen (gebrauchten) Luftentfeuchter mit richtig Leistung geholt, der in der Nähe günstig angeboten wurde - 560 Watt und 30L Entfeuchterleistung (natürlich bei den Standardwerten 30 Grad mit 80% Luftfeuchte).

Nach dem morgendlichen Lüften angeschaltet (im Hausflur unten, alle Türen auf) - innerhalb von 2 Stunden war die Luftfeuchtigkeit im ganzen Haus um 5% gesunken und im Auffangbehälter 2 Liter Wasser drin.
Hab die Zielfeuchte auf 60% eingestellt, da arbeitet das Gerät immer nur max. 1/2 Stunde am Stück, danach läuft nur noch der Lüfter, bis die Luftfeuchte wieder auf 65% gestiegen war und dann schaltet der Kompressor wieder ein. Damit holt man nach und nach auch die Feuchtigkeit aus den Wänden/Möbeln raus.
Bei zu niedrigem Zielwert läuft der Kompressor durch, aber bei unter 60% Feuchte ist das Gerät einfach nicht mehr so effektiv.

Hat 2 Tage gedauert, bis die Feuchte dann dauerhaft niedriger war.

Seitdem schalte ich das Gerät nur noch ein, wenn es wieder auf die 70% zugeht.

Das bisschen Wärme, das das Gerät abgibt, empfinde ich nicht als unangenehm.
0,5 Grad mehr im Aufstellraum waren es bei mir nach 2 Stunden Laufzeit - im restlichen Haus habe ich keinen Temperaturanstieg feststellen können.
Aber es ist ein RIESEN Unterschied ob man 22Grad mit 75% Luftfeuchte hat (seeehr unangenehm) oder 23 Grad mit 65% (sehr gut erträglich)

Ich komme im Moment damit sehr gut klar. Vermutlich hätte es ein kleineres Gerät (das dann vielleicht auch leiser wäre...) auch getan.

Trotzdem denke ich über eine Splitklima nach - dann müsste ich in den Hitzeperioden nicht immer vor Sonnenaufgang aufstehen, alle Fenster auf, sobald die ersten Sonnenstrahlen rauskommen die Ostfenster alle wieder zu und verschatten...ausschlafen ist da nicht...

Grüße
Karina

ist wohl ein kleiner Scherz // unten alle Türen auf //
Da hast Du Deinen Garten mit entfeuchtet.

Zum Aufwand der Split Klima, wenn man mitbekommt, wieviel Mitbürger per Notfall
mit Kreislaufproblemen eingeliefert werden und ....
Das ist mir der Aufwand wert.

Gruss

Ich meinte natürlich alle Zimmertüren auf - Haustüre zu :-)

Ja Splitklima wäre ein Traum...aber kurzfristig einfach nicht machbar.
Hab ja grad erst gekauft, komplett saniert, letztes Jahr WDVs, dieses Jahr war der Garten/Eingangsbereich dran...
Übernächstes Jahr dann hoffentlich.
Bis dahin muss ich mit der Luftentfeuchter-Lösung leben - wie gesagt, wenn man konsequent Verschattet/Lüftet geht das, aber wehe man verschläft mal...dann hocke ich im 26 Grad warmen Arbeitszimmer im OG, dass über den Tag dann Dank 2 Rechnern immer noch wärmer wird :-(

Ich habe jetzt den ersten Vollsommer mit Klimaanlage(n) und keine Ahnung, wie man in der heutigen Zeit noch auf die Idee kommt, OHNE Klimaanlage neu zu bauen oder aufwändig zu sanieren.

Das erhöht den Wohnkomfort grade bei aktuellem Wetter erheblich. Eher würde ich an der Küche, Fliesen, Bodenbelägen oder Notfalls der Fußbodenheizung sparen, statt das ich die Klimaanlage weg lassen würde...

Das hat auch nix mit "geht die 2 Wochen schon ohne" zu tun, sondern läuft dieses Jahr gefühlt den halben Sommer mit. Meine Frau hat zwar vorher gemeint "wird sie wohl nicht benutzen, braucht sie nicht" und ist jetzt die Erste welche an Tagen wie gestern oder heute die Fernbedienung in der Hand hat...

Danke für deinen Beitrag!
Das ist auch meine Hoffnung/Erwartung das die niedrigere Luftfeuchtigkeit einen größeren Effekt hat als die Wärme die von dem Gerät ausgestrahlt wird.

Im EG haben wir einen großen offenen Bereich vom Wohnzimmer, Essbereich unf Küche und dann eine offene Treppe ins OG.

Ich glaub dir das es ein großer Mehrwert für den Komfort ist. Beim Neubau hätte ich das wahrscheinlich auch gemacht.
Aber in unserem Bestand wär mir das im Moment zu viel. Wie gesagt es kostet erstmal einiges an Geld und dann hängen innen und außen wieder irgendwelche Geräte an den Wänden. Der WP-Klotz draußen ist schon gewöhnungsbedürftig genug.
Wir haben unser Haus 2020 gekauft und recht viel gemacht/investiert (Wärmepumpe, PV, Kamin, Küche, Bäder, Zaun,....).
Daher such ich ne pragmatische Lösung.

Ich bin auch so ein "feuchteempfindlicher Kandidat" (meine Frau leider gar nicht, die kann das entsprechend kaum nachempfinden).

Der elektrische Entfeuchter wird dir kaum helfen, und ohnehin nur, wenn ALLE (!) fenster und Türen geschlossen bleiben. Das hält man aber den ganzen Tag kaum durch. Lüftest Du 1x durch, hast Du ruck zuck wieder die alte Luftfeuchte (wenn innen die Wände kühler sind, und die Luft entsprechend abkühlt steigt ja im Gegenzug direkt die relative Luftfeuchte).

Auf Sicht würde ich mir die Klimaanlage gönnen. Ehrlich, ein Segen! Aber auch da gilt, Entfeuchtungsmodus an, den ganzen Tag laufen lassen, und Fenster geschlossen halten (wenn eh' keiner da ist, ist das ja auch leicht...). Dann kommt man abends in ein herrlich frisches Eigenheim zurück. Und kann dann später am Abend bzw. Nachts auch querlüften.

was war bitte an meiner Aussage aggressiv?
Aber jeder wie er mag...

Tu mir nur bitte einen Gefallen - melde Dich hier gerne in 5 Jahren zurück falls Du dann doch eine "richtige" Klimaanlage eingebaut hast und gemerkt hast dass das der richtige Weg ist

Manchmal gibt's einfach nicht "den richtigen Weg", sondern den zu den eigenen Bedürfnissen passenden Weg.

Ich für meinen Teil werde auch in 5 Jahren noch mit Luftentfeuchter arbeiten, und dazu schön passiv Kühlen. Passt perfekt für mich. Da braucht's keine zusätzliche Technik, keine zusätzliche Verschandelung der Fassade und des Innenraums.

Ich habe Anfang August ein 3,5 kW Innengerät im Wohnzimmer montiert und provisorisch mit einem Außengerät verbunden - wird später Teil einer größeren Split-Installation, für die ich aber erst ab Oktober Zeit habe.

Es läuft tagsüber auf 23°C, Lüfter auf hoher Stufe, und es ist im Vergleich zu früher ein Unterschied wie Tag und Nacht. Das ganze Erdgeschoss und der Keller sind merkbar kühler und das Wohnklima viel angenehmer.

Wenn einem zu kalt ist, heizt man schließlich auch. Kühlen kann man sogar mit günstigem Solarstrom.

Einige berichten immer wieder, dass durch nächtliches /morgentliches Lüften die Raumtemperaturen erträglich hinzubekommen sind.
Ich gebe zu bedenken: zumindest hier im Rheinland und für dieses Jahr konnte ich feststellen, dass es trotz immer mal wieder hoher Tagestemperaturen es insgesamt keine lang anhaltenden tropischen Nachtphasen gab. Deshalb hab ich es ebenfalls immer wieder im DG abgekühlt bekommen.
In anderen Jahren sah das durchaus ganz anders aus....