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07.10.2024 08:42:41 |
Guten Morgen, Ich würde gerne eure Hilfe in Anspruch nehmen. Ich bin wirklich erschlagen von etlichen Artikeln und Internetseiten wo man Fragebögen ausfüllen muss um am Ende nur ein verkaufsgespräch aufgezwängt zu bekommen. Ich weiß das Thema ist sehr komplex aber vielleicht könnt ihr mir helfen. Ich habe ein Reihenhaus von 1890 welches ich in den letzten 10 Jahren teilweise saniert habe. Alle Fenster sind doppel oder dreifach verglast Dach gedämmt. Fassade zum Garten gedämmt. Fußbodenheizung in 60% des Gebäudes mit engen Abständen. Aktuell heizen wir mit einer Gastherme von 1996 mit einem Gasverbrauch von 25000kwh auf einer Fläche von 165qm. Letztes Jahr habe ich eine pv Anlage mit 15kwP ohne Speicher installiert. Der Gedanke mit der Wärmepumpe kam mir vor 3 Monaten als ich von unserer Gas Rechnung geschockt wurde. Ich habe die letzten Jahre schon mit der Vorlauftemperatur experimentiert und denke das ich mit 50°C auskommen sollte. Das ist vermutlich zu hoch um eine WP günstig betreiben zu können oder? Das handwerkliche stellt kein Problem da nur halt an dem Wissen um die richtige Entscheidung zu treffen fehlt es mir. Ich tendiere stark zu einer Monoblock WP die ich an meinen bestehenden Heizkreis anschließe. Ich würde die gastherme absperren und für den Notfall im ersten Winter montiert lassen. Ich habe mittels einer faustformel bei Google die benötigte Leistung der wärmepumpe berechnet. Dabei kam raus das ich eine WP mit 14kw heizleistung brauche. Ich kann mir vorstellen das die Profis nichts von solchen einfachen Berechnungen halten oder? Ich bedanke mich im voraus Gruß Ulli
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07.10.2024 09:54:38 |
14kW wage ich zu bezweifeln, also erstmal eine ordentliche Heizlastberechnung machen. Gasheizung drin lassen kann man machen, verschenkt man halt 20% der Förderung. Aber wenn man zuviel Geld hat, warum nicht ;-) Und ja, von den 50 Grad Vorlauf solltest du definitiv versuchen noch runter zu kommen. Achso, und die "Profis" berechnen gar nicht, sondern gucken wie alt und wie groß die Hütte ist, schlagen da 50% auf und bauen dir eine 20kW Pumpe ein, weil die auf jeden Fall warm macht. Und verrecken wird sie erst kurz nach Ablauf der Gewährleistung. Sonst noch Fragen? Wenn ja am besten ausformulieren, dann kann man sie am besten beantworten ;-)
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07.10.2024 10:01:29 |
Hallo Ulli So einfach läßt sich das alles nicht beantworten und ohne konkrete Vorbereitung und Planung sollte man eine WP nicht einbauen. Angefangen bei deiner Berechnung, welche ich für fehlerhaft halte und nichts macht die mehr Probleme, als eine überdimensionierte WP https://www.ibo-plan.de/heizlastberechnung/andere-berechnungsverfahren/heizlastberechnung-schweizer-formel/berechnungsmethode-2/gebaeude-heizlast-gasheizung.htmlWenn ich die Heizlast hier berechne, komme ich auf ca. 10kw und eine WP sollte man auf 80- max. 100% der berechneten Heizlast dimensionieren. Ob ein Monoblock mit modernem R290 bei dir möglich ist, hängt von den Aufstellvoaussetzungen ab, bei Propan gibt es klare Regeln, welche man einhalten muss!! 50° VLT sind für WP prinzipiell kein Problem und wenn diese 50° nur an ein paar Tagen gebraucht werden wäre das auch OK. Du solltest aber bedenken, daß jedes Grad hier zusätzliches Geld kostet und außerdem ein System mit verschiedenen VLT komplizierter und ineffizienter wird. Auch die PV solltest du nicht überschätzen, da in den Heizmonaten die Sonne eher nur sporadisch für Strom sorgt. Mit etwas handwerklichem Geschick kann man eigentlich jeden Monobloch in DIY einbauen, sollte aber schon wissen was man tut. Wir haben uns eine Vaillant einbauen lassen, wobei ich im nachhinein durchaus in der Lage gewesen wäre dies selber zu tun. Ist der HB aus dem Haus, liegt es eh an dir wie effizient das System wird. Wenn deine Therme nicht schon von der Wand fällt, solltest du über die aktuelle Heizperiode WMZ einbaue und damit die grundlegenden Daten zur Wärmebedarf und Volumenstrom ermitteln, oder eine Berechnung erstellen(lassen). Ideale Voraussetzungen wären HK, welche mit VLT der FBH auskommen, und das möglichst ohne zusätzlichen Puffer, Mischer etc.. Also, es gibt noch viel zu tun und zu lernen, bevor du das Projekt in DIY in die Hand nehmen solltest.
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07.10.2024 10:05:35 |
Hallo Ulli, aus eigener Erfahrung (Panasonic Jeisha 5 KW Monoblock, selber eingebaut):
- ich hatte den Wirkungsgrad meiner Gastherme (Vitodens 200) bei meinen Berechnungen ziemlich überschätzt... bin von > 90 % ausgegangen, im Nachhinein kann das nicht gepasst haben (deutlich weniger Verbrauch als über den bisherigen Gasverbrauch prognostiziert)... ich sage nicht dass die Gastherme grundsätzlich einen schlechten Wirkungsgrad hat... nur in meiner Gebäude- und Hydraulik- und Betriebssituation hatte sie wohl keinen guten... - Gastherme drin lassen hab ich gemacht (hydraulisch abgesperrt), würde ich nicht mehr machen... Gaszähler hab ich nach dem letzten Winter abholen lassen... jetzt hängt sie traurig und überflüssig in der Ecke ;-)
Gutes Gelingen mit dem Projekt!
VG Jochen
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07.10.2024 10:11:02 |
Zitat von Altehuette Aktuell heizen wir mit einer Gastherme von 1996 mit einem Gasverbrauch von 25000kwh auf einer Fläche von 165qm. [...] Ich habe die letzten Jahre schon mit der Vorlauftemperatur experimentiert und denke das ich mit 50°C auskommen sollte. Das ist vermutlich zu hoch um eine WP günstig betreiben zu können oder? [...] Ich habe mittels einer faustformel bei Google die benötigte Leistung der wärmepumpe berechnet. Dabei kam raus das ich eine WP mit 14kw heizleistung brauche. Ich kann mir vorstellen das die Profis nichts von solchen einfachen Berechnungen halten oder?[...] 1. Bei dem aktuellen Gasverbrauch würde man mit der schweizer Formel pessimistisch auf ca. 10kW kommen. 14 kW sind für ein teilweise saniertes/gedämmtes REH mit 165m² definitiv übertrieben. Bei welcher NAT lebt eigentlich das Haus? 2. Auch die 50°C finde ich übertrieben. Aber vielleicht sind 1-2 Heizkörper einfach viel zu klein. Deshalb würde ich erstmal da ansetzen und folgendes prüfen - Volumentstrom: so hoch wie möglich setzen und dann gucken welche VLT man dann wirklich braucht. - Wenn VLT dann immer noch hoch, prüfen welche Heizkörper man tauschen kann. Noch besser wäre da natürlich eine Flächenheizung nachzurüsten. Ich bin mir zu 99% sicher, dass man bei einem REH in dem Zustand die VLT unter 45°C bekommt.
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07.10.2024 10:19:14 |
50 Grad sind zu hoch für einen effizienten / kostengünstigen Betrieb einer Wärmepumpe 25.000kWh Gasverbrauch - je nach Abgasverlust ist eher Richtung 9-12kW. ABER: - Lass eine raumweise Heizlastberechnung machen - damit kann man rausfinden, in welchen Räumen man größere (meißt Typ33 Heizkörper) man benötigt. - Thermischen Abgleich durchführen. Damit senkt man den Wärmebedarf, die Vorlauftemperatur und kommt einem Effizienten Wärmepumpenbetrieb deutlich näher. Einfach nur ne WP hinstellen anhand der aktuellen Informationen, ergibt ein Groschengrab. So ehrlich muss man sein. Wenn es bei den 25.000kWh Wärmebedarf bleibt (was eigentlich viel Optimierungspotenzial beeinhalten sollte) - dann musst du selbst bei einer Jahresarbeitszahl von 4 (was bei 50Grad VL nicht erreichbar wäre!) mit einem Strombedarf von 6.250kWh (25.000 : 4) ausgehen. Und ja die PV kann einen TEIL davon abdecken. Aber das bisschen WW Abdeckung im Sommer und Unterstützung in der Übergangszeit sollte man nicht überbewerten. Am Ende stehen da geschätzt immer noch gute 4.000kWh zu bezahlen da.
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07.10.2024 10:21:25 |
WMZ. Alles andere ist schätzen, auch wenn es sich Berechnung nennt.
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07.10.2024 10:33:26 |
Aber nur mit der raumweisen HL lässt sich ein passender Heizkörper bestimmen. :-)
Gut - ein WMZ liefert die tatsächliche Wärmeabnahme.
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07.10.2024 10:48:23 |
Hey vielen Dank für eure Antworten. Die Heizlast müsste ich dann wohl jemanden machen lassen oder selbst berechnen wenn das geht. Die Vorlauftemperatur kann ich definitiv runter setzen die 50°C ist halt wenn es richtig kalt ist draussen. Im Herbst komme ich mit 40°C locker aus. Es ist halt schon eine Grundsatzfragen ob ich den weg mit der wp gehen soll oder nicht. Es geht halt nur ums Geld. 6250kwh wären 1800€ im Jahr für heizen. Das wäre noch immer günstiger als die aktuelle Gasheizung. Also für mich heißt das jetzt als erstes die heizlast berechnen zu lassen? Der aufstellort ist flexibel. Ich habe mehrere Möglichkeiten wo ich die wp hinstellen könnte. Mit der Förderung das ist ja auch nicht so einfach. Da muss ich ja erst Jemanden beauftragen usw bevor ich kaufen kann richtig? Gruß Ulli
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07.10.2024 11:19:13 |
Vor Winterbeginn noch nen WMZ setzen (lassen), EER alle auf, Umwälzpumpe hoch drehen und Heizkurve runter. Nach dem Winter weisst du dann Bescheid (maximaler Durchfluss, benötigte Leistung, benötigter Vorlauf, schwächste Räume (neuer HK). Alles andere bringt wenig bis garnix. Wenn du DIY Förderung willst brauchst du aber eine raumweise Heizlastberechnung und den Nachweis für den hydraulischen Abgleich.
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07.10.2024 12:19:23 |
Auf jeden Fall eine aktuelle R290 Monoblock, vermutlich in der Leistungsklasse kleiner 10kW. Eine raumweise Heizlastberechnung ist ein guter Start, wird später bei einer Förderung soweiso gebraucht. Kostet aber Geld. Die max. 50°C Vorlauftemperatur ist doch erstmal ein guter Ausgangswert, vielleicht kommt man mit wenig (!) Aufwand noch etwas runter und selbst wenn nicht ist mit 50°C VL immer noch ein effizienter Betrieb möglich. Der Begriff "effizient" wird aber jeder Mensch anders definieren, ganz besonders hier im Forum. Aus wirtschaftlichen Gründen würde ich nicht den finanziellen Aufwand betreiben und diverse Heizkörper direkt mit dem Einbau der Wärmepumpe auszutauschen. Sicher, wenn ein Heizkörper offensichtlich deutlich zu klein ist oder nicht mehr gut aussieht dann direkt einen neuen (großen) Heizkörper einbauen lassen. Meine Beispielrechnung: 20.000 kWh thermischer Heizbedarf pro Jahr Buderus WLW186-10 kW, NAT -12°C JAZ mit alten Heizkörpern (50°C) = ca. 3,9 JAZ mit neuen Heizkörpern (45°C) = ca. 4,1 = Einsparung von 250 kWh Strom pro Jahr = mit 0,30 ct/kwH Strom gerechnet = 75€ weniger Stromkosten pro Jahr wenn man die Vorlauftemperatur auf 45°C drückt, ohne PV Nutzen, damit wäre es vielleicht sogar nochmal etwas weniger.... Auf der anderen Seite stehen die Mehrkosten für den Austausch von diversen Heizkörpern. Erfahrungsgemäß ist man da schnell bei 2-3000 Euro aufwärts.
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07.10.2024 12:36:29 |
Danke Tobias, das hilft mir schonmal sehr viel weiter. Du sagst wp kleiner als 10kw. Das wäre natürlich schön, umso günstiger wird die Anschaffung. Die heizlast werde ich dann wohl oder übel berechnen lassen, nervt natürlich dafür jemanden bezahlen zu müssen.
Das mit der r290 wp ist auch interessant. Am liebsten würde ich natürlich sofort starten.
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07.10.2024 12:44:58 |
Deine aktuelle Heizung ist ja von 1996, um welches Modell handelt es sich da genau? Leistung? Dann könnte meine Glaskugel nochmal über die mögliche Leistung der WP nachdenken.
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07.10.2024 13:08:44 |
Bei der aktuellen Informationslage kann man für die Heizlast allenfalls einen Bereich eingrenzen, so wie es Mastermind getan hat. 9 bis 12 kW ist der realistischen Rahmen. Die Preisunterschiede sind moderat. Oft wird hier die Strategie "möglichst klein" gefahren. Das ist etwas zu sehr vereinfacht. Die Strategie hat ihre Vorteile aber auch Nachteile. Es gibt durchaus Gründe, die für 12 kW sprechen. Wenn die Details über FBH, Heizkörper etc. bekannt sind, kann man mehr dazu sagen wo die Grenzen sind. Noch ist es viel zu früh für Entscheidungen. Wenn du aktuell mit 50 Grad auskommst, ist da noch Luft nach unten. Wärmepumpen fahren im allgemeinen mit höherem Wasserdurchsatz. Das bringt die Vorlauftemperatur mehrere Grad nach unten, ohne Heizkörpertausch, alleine durch den Abgleich auf mehr Volumenstrom. Ich teile die Strategie, 50 Grad ist vorläufig ok, dann optimieren und Schwachstellen erkennen und bearbeiten. Offensichtlichkeiten kann man natürlich gleich angehen.
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07.10.2024 13:10:08 |
Zitat von Altehuette m liebsten würde ich natürlich sofort starten. Kannste machen, mit hoher Wahrscheinlichkeit wirds dann halt kagge. Wenn es gut werden soll, dann muss das ganze auch ordentlich geplant und vorbereitet werden, gerade wenn die Erfahrung fehlt. Sonst hast du einen überdimensionierten, lauten Kasten im Garten, der ständig taktet und nach wenigen Jahren verreckt, davor ständig auf Störung geht, und viel Geld mit dem Heizstab verbrät weil die Hütte sonst nicht warm wird, da die Hydraulik ein heizen mit der WP nicht zulässt. Und am Ende fliegt die Bude nach dem ersten Stromausfall in die Luft, weil der Wärmetauscher kaputtgefroren und das R290 im Keller zum Entlüfter ausgeströmt ist. Einen Heizkörper auszutauschen kostet übrigens nicht mehrere 1000 Euronen wenn man das selbst macht. Selbst große Markenheizkörper sind für unter 500 Euronen zu bekommen. Und je höher die Vorlauftemperatur, desto höher die Belastung für die Pumpe. Und höhere Belastung schlägt auch auf die Lebensdauer. Wenn die FBH wirklich "eng" verlegt ist, was auch immer das heissen mag, dann sollte sie ja nicht das Problem sein. Da es auch nur wenige Heizkörper gibt der Beschreibung nach sollte man also diese so austauschen, das es am Ende nichtmals mehr 40 Grad braucht, und zwar bei Auslegungs- Temperatur, nicht bei 15°C Außentemperatur.
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07.10.2024 13:19:14 |
Entweder man ist an einem passend dimensionierten Heizsystem interessiert, dass einem später einen effizienten und somit kosten sparsamen Betrieb dankt. Oder man macht IRGENDWAS, IRGENDWIE und jammert dann im nachgang, dass das nicht die beste Idee war. Jetzt auf den Winter - ehrlich - hat mein keinen BOCK eine Luft-WP samt Anschluss zu machen. Und wenn, dann macht man das schnell, schnell 0815. Das Provisorium bleibt dann für immer ;-) Kann man machen - oder auch nicht. Lass dir einen externen Wärmemengenzähler einbauen. Damit sammelst du Daten. Zugleich kannst du den WMZ später weiterverwenden. D.h. die Investition ist nicht rausgeworfenes Geld. Damit sammelst du Daten wir: - wie hoch ist der mögliche Durchfluss "maximal" bevor es rauscht. - welche Heizleistung wird tatsächlich an ganz ganz kalten Tagen benötigt - welche Vorlauftemperaturen werden benötigt, was ist der Rücklauf dazu Parallel dazu: - Thermischen Abgleich durchführen, Heizkurve runter, Vorlauftemperatur runter Die Heizlastberechnung raumweise, kannst du ganz bequem z.b. vom Online dienstleister Ing.Büro Heckmann erstellen lassen. Damit kannst du die passenden Heizkörper bestimmen. Mit den passenden HK kannst du positiv auf die notwendige vorlauftemperatur einfluss nehmen. Und dann... kann man sich anschauen, welche WP passt. Du vergisst nämlich eins... wenn du nichts optimierst, dann kann es sein, dass deine gewählte WP völlig überdimensioniert ist. Eine große WP benötigt einen hohen Durchfluss. Wenn das deine hydraulik nicht bietet, steckst du in der klemme... :-)
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07.10.2024 13:29:40 |
Gnampf und Mastermind1 ihr habt natürlich recht und genau so werde ich es auch machen.
Es soll funktionieren, das ist natürlich das wichtigste. Da sind viele Dinge wie die Hydraulik die ich nicht auf dem Schirm habe.
Wie sollte ich nun vorgehen? einen Heizungsbauer anfragen der mir den Wärmemengenzähler einbaut?
Mit dem Wärmemengenzähler dann diessen Winter normal weiter mit der Gastherme heizen und dann die Daten auswerten und gegebenenfalls umbauen?
deswegen bin ich hier das öfnet mir bisher deutlich die Augen.
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07.10.2024 14:05:22 |
Zitat von Altehuette Gnampf und Mastermind1 ihr habt natürlich recht und genau so werde ich es auch machen.
Es soll funktionieren, das ist natürlich das wichtigste. Da sind viele Dinge wie die Hydraulik die ich nicht auf dem Schirm habe.
Wie sollte ich nun vorgehen? einen Heizungsbauer[...] Ob du einen HB beauftragst oder du es selbst nachrüstest muss du für die bewerten. DU benötigst je nach vorhandenem Typ Verrohrung, entweder ein Presswerkzeug samt Fittingen, oder Kupfer + Lötzinn + Lötwerkzeug. Der HB muss dir eben in den Vorlauf + Rücklauf den WMZ einbauen (WMZ + Temperatursensor). Und dann kannst du diesen Winter schon versuchen einen thermischen Abgleich durchzuführen. Damit kannst du deine VL Temperatur -am Ende des Abgleichs- in aller Regel deutlich senken, wenn bis dato nie so recht was gemacht wurde. Wenn du nun weisst, dass du auf einmal mit 45Grad VL auskommst, so könnte parallel dazu eine Raumweise Heizlastermittlung dir die passenden Heizkörper aufzeigen, womit die auf einem mit 40Grad VL auskommen könntest.
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07.10.2024 15:15:45 |
Oh Mann! Bevor man hier über VLT und Heizlast diskutiert sollte man erstmal klären, welchen Volumenstrom man aktuell hat und welcher grundsätzlich möglich wäre. Erst wenn das klar ist, kann man weiter überlegen. Aber wenn da Kapillarröhrchen verbaut sind, dann hilft auch die beste WP nicht.
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07.10.2024 18:06:52 |
Ich habe gerade nachgeschaut. Die Therme ist eine Viessmann Pendola PUL24 also 24kw Leistung.
Von der Therme geht der Vorlauf in 25mm Leitung zu den beiden heizkreisverteilern der Fußbodenheizungen. Hinzu kommt der heizkreis der heizkörper im Obergeschoss welche in 16mm ausgeführt worden sind. Ich denke das werden die kapillarröhrchen sein oder?
Rücklauf halt wieder das gleiche. Von Fußbodenheizung in 25mm zurück zur Therme und von den Heizkörpern in 16mm.
Das Haus steht in Jüchen, NAT ist -8,3°C.
Der Abstand der Leitungen in der Fußbodenheizung ist 75mm.
Mehr Infos zu den Heizkörpern werde ich morgen nachreichen. Aber da bin ich flexibel. Die habe ich schnell getauscht.
Das Erdgeschoss und damit die Küche, Esszimmer und Wohnzimmer sind mit der Fußbodenheizung ausgestattet.
Gruß Ulli
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07.10.2024 18:27:47 |
Zitat von Altehuette Also für mich heißt das jetzt als erstes die heizlast berechnen zu lassen?[...] Hallo Ulli, Ja, das ist der erste Teil. planst Du noch einen KONKRETEN weiteren Sanierschritt wie z.B. Außenwand Frontseite dämmen oder Kellerdecke dämmen (kostet wenig, bringt für das Geld viel, weil die FBH im EG den Keller nicht mehr mitheizt)? Falls ja, solltest Du das sinnvollerweise zuerst machen. Ansonsten ist der zweite Teil, einen Heizungsbauer oder einen befreundeten Installateur oder per DIY in jeden der Heizkreise einen WMZ einzubauen, damit Du Deine Heizlast bestimmen kannst und den Jahreswärmebedarf Deines Hauses kennst, denn das ist was Anderes als die erzeugte Verbrennungswärme. Persönliches Beispiel: 10 Jahre lang d.h. Bis Sommer 2021 etwa 10.000 kWh/a an Gasverbrauch = erzeugte VerbrennungswärmeNach therm. Abgleich (VLT konnte um ca. 7° gesenkt werden): ab Herbst 2022 ca. 7.000 kWh/a erzeugte VerbrennungswärmeHeute mit WP und WMZ: 4.000 kWh/a an Wärmebedarf. Es gab zwischenzeitlich KEINE SANIERARBEITEN. Speziell bei Deiner Ausgangslage: 1 60% eng gelegte FBH 2 nur 40% HK 3 VLT nur wegen der HK: 40 - 50° …erwarte ich hohe Differenzen zw. Wärmebedarf und erzeugter Verbrennungswärme. .und mit etwas Optimierung: 1 VLT soweit wie möglich über therm Abgleich absenken 2 Raumweise Heizlastberechnung nur zu dem Zweck: welche HK sind zu klein für ein FBH-Niveau -> 33er einbauen mit dem Ziel, beide Heizkreise auf gleichem Niveau zu fahren …erhebliche bessere Wirkungsgrade der WP und weniger Stromkosten, als bei einem "Schnellschuss jetzt". Ich hab 2 Jahre gebraucht vom Entschluss des Wechsels auf WP (Q1 2022) bis "läuft" (12/23) und bereue aus heutiger Sicht nicht einen Monat davon. So hat mich z.B nur eine physikalisch richtige raumweise Heizlastberechnung d.h. nicht nach DIN mit Lüftungsverlusten und Wärmebrückenzuschlägen davor bewahrt, eine viel zu große 8 kW WP zu kaufen. Diese Berechnung sagte: physikalisch richtig ist eine Heizlast von 4kW bei NAT -8°C. Vom seit 12/23 per WMZ gemessenen Wärmebedarf her brauche ich eine mit 3 kW. Gibt's aber nicht - also die Kleinste d.h. 4kW. Und passt😊. Ist es ein Reihenmittelhaus? Gruß - Eddi
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| Zeit:
07.10.2024 19:25:26 |
Wenn du reichlich Platz hast, wäre auch ein Ringgrabenkollektor im teilweisen Eigenbau eine Option. Damit hast du im Winter keine Probleme mit abnehemder Leistung oder Lärm oder Vereisung an der Außeneinheit. Allerdings leider derzeit noch nicht in R290 lieferbar. Wenn du DIY machst, brauchst du aber einen EB, der den Antrag bei der KfW ("BzA") stellt und hinterher bestätigt ("BnA"). Ansonsten machen es die Heizis mit. Und höchstwahrscheinlich muß auch noch an deiner Elektroverteilung einiges geändert werden, weil die Netzbetreiber gerne die WP leistungsmäßig begrenzen möchten. Da ist dann Ende mit DIY, aber auch für den gewöhnlichen Heizi.
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| Zeit:
07.10.2024 19:26:03 |
Wow Eddi das klingt wirklich beeindruckend. das du nun mit so wenig Strom auskommst ist wahnsinn. Diese Entscheidung habe ich halt sehr schnell getroffen durch die starke erhöhung meines Gasversorgers.
Es handelt sich bei mir um einen ehemaligen Reihenbauernhof also ein Reihenmittelhaus mit seitlicher Einfahrt. Laut Aufzeichnungen soll das Haus 2/3 unterkellert sein jedoch ist nur der Keller unter dem Esszimmer aktuell "in Betrieb" die anderen Räume sind wohl verschüttet. (ich hoffe das Bernsteinzimmer zu finden)
Die Kellerdecke unter dem Esszimmer zu dämmen macht natürlich Sinn, werde ich machen.
Die Fassade werde ich niemals dämmen, die habe ich vor 10 jahren Sandstrahlen und neu verfugen lassen. Die ist viel zu schön. Eher die Innenwände könnte ich mir vorstellen zu dämmen.
einen Wärmemengenzähler kann ich auf jeden fall selbst einbauen.
Vielen dank für deinen Bericht.
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| Zeit:
07.10.2024 19:44:40 |
Hallo Ulli, weil sich einige Mythen um die WP ranken, die ich nicht bestätigen kann, hier ein kurzer Erfahrungsbericht mit unserer im Nov. 2022 installierten Anlage, einer Wolf CHA-10 (Kältemittel R290) mit 50 l Puffer- und 300 l WW-Speicher (ohne auf technische Details einzugehen): Haus Bj. 1938; urspr. 3-Fam-Haus, derzeit als 2-Fam-Haus genutzt, 260qm Gebäudenutzfläche, davon ca. 16qm Fussbodenheizung; 6 Personen. In 2023 generierte Wärme (Hz + WW; = Endenergiebedarf): 9321 kWh d.h. 35,85 kWh/(qm*a). Außer den 16qm Fussbodenheizung wird alles über die vorhandenen Heizkörper beheizt. JAZ 2024 aktuell 4,4. Es ist zu erwarten, dass wir diesen Wert auch am Ende des Jahres haben werden. In 2023 hatten wir JAZ=4.0, die Effizienz hatte sich nochmals merklich verbessert mit einer Ende 2023 vorgenommenen Änderung bei der Einstellung. Die VL- Temperatur im Heizkreislauf liegt normalerweise nicht über 35°C, an besonders kalten Tagen auch mal darüber, aber nie über 40°C. An diesen besonders kalten Tagen läuft die WP ununterbrochen von 5:30 oder 6:00 Uhr bis 22:00 Uhr. Ich bezweifle, dass du eine WP mit 14 kW brauchst, um dein Reihenhaus mit 165qm warm zu bekommen. Wenn ich einfach nur unser Objekt als Vergleich hernehme würde ich vermuten, dass bei dir vielleicht sogar die CHA-7 (7kW) reichen würde.
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| Zeit:
07.10.2024 19:51:50 |
... oder noch deutlich weniger. Unsere 10 kW Anlage läuft die meiste Zeit mit 15% Leistung. Das ist der niedrigste Wert, den die Anlage kann. Ich gehe sehr stark davon aus, dass bei uns die CHA-7 (7 kW) vollkommen gereicht hätte.
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