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15.01.2025 19:04:27 |
Hallo Leute, ich bin vor 1,5 Jahren in eine kleine Altbauwohnung (40qm, Dachgeschoss, Baujahr 1937) gezogen. Alles renoviert, aber nichts saniert. Dass die Wohnung kein Energiesparwunder ist, steht denke ich außer Frage. Bin aber mit dem Jahresverbrauch an Gas ganz zufrieden im vergleichsweisen Durchschnitt nach Heizspiegel. Durch falsches Lüften im Sommer (denke ich) hatte ich mir ganz schön viel Feuchtigkeit in die Bude geholt. Nach dem Stoßlüften ist die Luftfeuchtigkeit in den Räumen immer wieder sehr schnell angestiegen auf circa. 60% relative Feuchte. Als es dann wieder Winter wurde, hatte ich morgens auch Kondenswasser innen an den Fenstern (2-fach Verglasung von 1985). Da selbst durch mehrmaliges Stoßlüften täglich in der Übergangszeit die Feuchte danach immer wieder schnell hoch ist, habe ich mir einen Luftentfeuchter besorgt. Nach dem dieser mal ein paar Tage durcharbeiten musste habe ich nun ein gleichbleibend gutes Feuchtigkeitsniveau zwischen 45% und 50% in allen Räumen. Nun ist es so, dass ich eine wirkliche kalte Ecke in der Wohnung habe. Bei den momentanen Temperaturen messe ich dort ca. 9°C Oberflächentemperatur mit einem IR-Thermometer. Ich habe nun Angst, dass sich dort Schimmel bilden könnte, weil ich nahe am Taupunkt bin. Zu sehen ist noch nichts, aber man sieht es ja wohl nicht immer gleich. Zu den Randdaten: Ich heize gleichmäßig alle Räume durch bei circa. 19°C Raumtemperatur, habe alle Türen geöffnet, die Ecken sind nicht zugestellt (außer eine Pflanze im betroffenen Eck) und lüfte 2-3 mal täglich auf Stoß durch. Seht ihr da noch irgendwelche Bedenken? Verbesserungsvorschläge? Auf was achten? Und nein, eine Außenwanddämmung steht nicht zur Debatte. Vielen Dank schon mal!
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15.01.2025 19:56:46 |
Da ein großer Umbau nicht in Frage kommt: 1. Lüfter der konstant Luft über die Ecke pustet und somit eben eine konstante Belüftung sicherstellt. 2. Guck mal bei Terrarienzubehör nach einem Heizkabel. Je nachdem muss man es evt noch nach Temperatur steuern oder so oder lässt es einfach laufen in der Ecke. Das hebt dann die Temperatur über den Taupunkt.
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15.01.2025 20:47:53 |
Taupunkt von 20° warmer Luft mit 50% Luftfeuchtigkeit liegt bei 9,25°C. Einfach nur einen Lüfter ranpusten lassen würde ich nicht, denn wenn der Taupunkt unterschritten ist dann bringt man damit nur mehr Feuchtigkeit ran. Entweder warme Luft ranpusten oder wie bereits vorgeschlagen mit Heizmatte/Heizkabel die Temperatur der Ecke anheben.
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15.01.2025 21:26:34 |
Hallo, 50% rLF im Winter sind schon recht hoch. Natürlich hat da Kochen und Wäschetrocknen einen eventuellen steigernden Einfluss... Andererseits sind Messgeräte für rLF ( Hygrometer - HM) halt oft auch sehr ungenau ... +/-10% sind da locker drin. Das würde ich mal zuerst versuchen zu klären - halt mehere HM parallel betreiben und da dann einen sinnvollen "Mittelwert" heranziehen. Im Winter würde ich mal eher auf Richtung 40% rLF "tippen". Bei 19°C und 50% rLF liegt der Taupunkt bei: 8,3°C. Bei 19°C und 40% rLF liegt der Taupunkt bei: 5,1°C. (19°C und 60% rLF: TP: 11,5°C....wäre dann schon echt blöd). Wenn man etwas mehr heizt, und die rLF bei 50% bleiben würde, dann wäre der TP: 9,3 °C. NUR: Wenn man ein K ("Grad") mehr heizt (20°C), dann fällt auch die rLF etwas mehr. Die ist dann niedriger und der TP wird auch etwas niedriger sein. Und die kalte Ecke wird innen auch etwas wärmer. Also: 1. Die rLF möglichst genau ermitteln. Ich empfehle da mindestens 3...5 HM parallel zu beobachten (Bei diesen "Schätzeisen" sind 5 besser). 2. Einen Datenlogger für T und rLF: Meine Empfehlung - Trotec BL 30 - da kann man sich das dann schön nach Excel exportieren und sieht auch, wenn man kocht / lüftet/ usw. Und das Teil berechnet immer dazu die Kurve für den TP... (natürlich auch für dieses Gerät die Genauigkeit der rLF im "Hinterkopf" haben). 3. Beruhend auf Punkt 1. und Punkt 2.: Andere Maßnahmen überlegen. 4. Keine Panik und Geduld Liebe Grüße Musil
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15.01.2025 21:31:56 |
Zitat von BayernSeppi  Taupunkt von 20° warmer Luft mit 50% Luftfeuchtigkeit liegt bei 9,25°C. Einfach nur einen Lüfter ranpusten lassen würde ich nicht, denn wenn der Taupunkt unterschritten ist dann bringt man damit nur mehr Feuchtigkeit ran. Entweder warme Luft ranpusten oder wie bereits vorgeschlagen mit[...] Hallo Nachbar in BY: Stimmt nicht ganz.... Es wird halt auch in der kalten Ecke etwas wärmer, wenn da mehr Luft vorbeiströmen kann. Man bläst mit 19°C (ungefähr) auf eine kalte Ecke mit ca. 9°C - die wird etwas wärmer werden... sich weit (nach oben) vom TP entfernen. Aber zuerst mal meine Punkte von oben - ob da wirklich ein Problem bestehen könnte, prüfen... Der wichtigste Punkt ist wohl: Die Genauigkeit der HM "Schätzeisen". 50% rLF, jetzt im Winter, mit häufigen Lüften - fast unmöglich. Bei mir rennen im Haus im Winter 3 Luftbefeuchter, damit ich überhaupt über 40% rLF kommen kann (3 x 5l Wasser in 2 Tagen) - (Keine WRL). Ohne Luftbefeuchter bei 30% rLF (bei 21,5°C). LG Musil
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15.01.2025 21:52:59 |
PS: Bei einem Raum, mit deutlich unterschiedlichen Temperaturen, im Raum "verteilt", gibt es halt nicht die EINE überall gültige rLF. Die absolut LF ist natürlich fast gleich. Kann da bei der absoluten LF natürlich auch lokale Hotspots geben (man Kocht, oder die Schiegermutter ist zu Besuch (beide "kochen" - dann zwei "feuchte" Hotspots, Du UND die Schwiegermutter). Aber das verteilt sich dann, für die absolute LF, recht schnell im Raum....🤣🎉😎
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15.01.2025 21:59:38 |
Zitat von Julian8117  ... Ich heize gleichmäßig alle Räume durch bei circa. 19°C Raumtemperatur, habe alle Türen geöffnet, die Ecken sind nicht zugestellt (außer eine Pflanze im betroffenen Eck) und lüfte 2-3 mal täglich auf Stoß durch. ... Die rH (relative Humidity; relative Luftfeuchtigkeit) in Deiner Wohnung ist für Winterverhältnisse -wie hier schon erwähnt- relativ hoch. Hast du noch mehr Pflanzen in der Wohnung? Sind das gießbedürftige Pflanzen? Vor allem die aus der ohnehin betroffenen "Ecke" sollte da weg. Dann den Luftentfeuchter in diese Ecke stellen und -wenn möglich- die vom Gerät entfeuchtete und ja leicht erwärmte Luft in die Ecke leiten. Kombinierte Temp-/rH-Messgeräte wurden ja schon erwähnt. Einen davon ein paar Tage im Raum positionieren, einen zweiten in die "kalte Ecke" an die per IR-Thermometer kälteste Stelle positionieren und schauen, was sich dort tut. Etwaiges Wäschetrocknen in der Wohung überdenken. Dass das Wasser an den Fenstern kondensiert, ist eigentlich ein ganz gutes Zeichen, dann sind dort die noch kühleren Stellen, wo es "abregnet". Was dort kondensiert, kann nicht mehr in der Ecke kondensieren. Gut, dass Du rechtzeitig an die Problematik denkst und nicht erst den Schimmel abwartest!
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15.01.2025 22:02:48 |
"Dass das Wasser an den Fenstern kondensiert, ist eigentlich ein ganz gutes Zeichen, dann sind dort die noch kühleren Stellen, wo es "abregnet". Was dort kondensiert, kann nicht mehr in der Ecke kondensieren." Dann schimmelt es da (Fenster irgendwo) halt irgendwann, etwas....
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15.01.2025 22:12:09 |
Am Fenster ist es m.E. das kleinere Übel: da sieht man es gut und kann es gut wegputzen. Wenn es an/in der Wand erst'mal feucht ist, ist es viel schlechter zu trocknen und Schimmel ist dort noch schlechter zu bewältigen.
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15.01.2025 22:22:24 |
Richtig DMS: Nur das Wasser am Fenster rinnt auch irgendwo hin / tropft irgendwo hin. Man steht nicht ständig an den Scheiben und wischt sie trocken... Und wenn man sie auch "ständig" trocken wischt, dann ist der Fetzten (bitte nicht der finnische Lappe(n)) feucht und gibt genau die Feuchtigkeit beim Trocknen wieder in den Raum (sehr kleine Wohnung - der Fetzen bleibt im Raum zum Trocknen) ab --> ein Kreislauf halt. Oder, die kälteste Stelle bei den Fenstern ist unter dem Fenster / neben dem Fenster - gibt da halt auch viele Möglichkeiten.
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15.01.2025 22:37:32 |
Man könnte statt eines Deckenfluters einen Strahler auf die Ecke lenken. Natürlich nicht mit LED. Und dann behaupten es wäre eine Akzentbeleuchtung für die Pflanze. MfG uwe
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15.01.2025 22:45:40 |
Uwe - Du lenkst leider ab - die Ecke sollte wohl kein wesentliches Problem (mehr) sein.... Man könnte natürlich noch viele IR Strahler irgendwo installieren und irgendwo "hin" richten. OK - steigert dann die Raumtemperatur insgesamt - auch in der Ecke - auch am Fenster... Aber kostet sinnlos Strom. (sorry - hatte Deinen "Humor" jetzt mal wohl nicht richtig "verstanden".....)
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16.01.2025 10:42:31 |
Zitat von Musil  Uwe - Du lenkst leider ab - die Ecke sollte wohl kein wesentliches Problem (mehr) sein....
(sorry - hatte Deinen "Humor" jetzt mal wohl nicht richtig "verstanden".....) [...] War als Anregung gemeint. Ich habe eine Problemwohnung/Mieterin + zwei Ecken. Wohnzimmer Außenecke unten und Bad Ecke oben. Die Frau ist mit Eisblumen an den Fenstern aufgewachsen, hingegen meinen Erklärungen zum Taupunkt nicht gewachsen. Da dache ich an eine Lämpchen (mit Heizbirne) im Bad. MfG uwe
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17.01.2025 06:04:01 |
Schaue mal YouTube Infrarothimmel macht Schimmelfrei und Wärme braucht aber Strom und Geduld und man muss sich Reinfuchsen
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17.01.2025 08:48:02 |
wenn der Entfeuchter ein vernünftiges Gerät mit Kompressor ist und nicht so eine Billiggurke mit Thermoelement, kann man den auch regelmässig laufen lassen. Das ist letztlich auch eine Wärmepumpe, und der heizt dann die Wohnung als Nebeneffekt mit. Man muss nur das Wasser immer möglichst schnell in den Abfluss kippen, damit es nicht unnötig wieder verdunstet. Und eben, wie oben schon geschrieben, strategisch geschickt aufstellen. Wir haben gerade eine kalte Ecke durch Einbau eines zusätzlichen Heizkörpers beseitigt. Das ist natürlich in einer Mietwohnung eher schwierig…
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17.01.2025 09:07:38 |
Sind 19 Grad nicht allgemein bisschen wenig? (Erklärt natürlich auch, warum dein Energieverbrauch nicht so hoch ist, die meisten werden ihre Wohnung mehr heizen). Dann sollte auch die kalte Ecke mit Sicherheit wärmer sein
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17.01.2025 11:45:35 |
Zitat von Jay2k  Sind 19 Grad nicht allgemein bisschen wenig? (Erklärt natürlich auch, warum dein Energieverbrauch nicht so hoch ist, die meisten werden ihre Wohnung mehr heizen). Dann sollte auch die kalte Ecke mit Sicherheit wärmer sein Nein, 19°C sind nicht zu wenig. Die kalte Ecke bleibt kalte Ecke. Da kann man nicht gegenan heizen (es sei denn mit gezieltem Wärmeeintrag direkt dorthin). Da die absolute Luftfeuchtigkeit gleich bleibt, bleibt auch die mögliche Kondensatmenge gleich.
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17.01.2025 12:38:09 |
...gar nicht mal so off-topic, aber es ist heute nicht mehr angesagt bzw üblich: Insbesondere in Zusammenhang mit Stuckarbeiten wurden früher die Ecken längs der Decke, aber durchaus auch in den senkrechten Ecken, als Hohlkehle ausgeführt. Die tiefsten Eck- Temperaturen hatte man damit entschärfen können. Je größer der Radius, um so besser.
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20.01.2025 19:05:49 |
Ich haben nun im betroffenen Eck mal ganz unten an der Sockelleiste gemessen. Aktuell Temperatur ca. 16°C und relative Feuchte ca. 50%. Der Taupunkt wäre ca. bei 6°C. Die Oberflächentemperatur der Wand an der kältesten Stelle aktuell bei ca. 10°C. Ich habe die Pflanze in der Ecke nun durch eine kleinere "luftigere" ersetzt und weiter weg vom Eck gestellt, so dass mehr Luft hinkommen kann. Zu der Frage mit dem Luftentfeuchter: Ja, ich habe mich im Voraus informiert und ein "gescheites" Gerät gekauft. Mit Kompressor. Habe also noch etwas Wärmeinetrag zusätzlich zum Entfeuchten. Danke für die vielen Tips! Ich denke ich lasse es mal so und werde weiter beobachten. Zur Not kommt dann eine der vorgeschlagenen Maßnahmen, wenn es dann hoffentlich nicht zu spät ist :-D
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20.01.2025 19:16:38 |
Danke für die Rückmeldung!
Wenn möglich berichte doch am Ende der Kaltsaison, ob es trocken und unschimmelig geblieben ist und ob Du den Entfeuchter betrieben hast.
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