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09.01.2025 19:19:30 |
Hallo zusammen, mich beschäftigt obiges Thema, da ich unwillkürlich immer Windräder am Horizont im Blick habe wenn ich aus dem Fenster schaue. Um unseren Ort stehen ca. 35 WR, 5-7 habe ich je nach Blickwinkel in Sichtweite. Vor ein paar Tagen hatten wir wirklich ordentlich Wind (ca. 40km/h laut Wetter- App). Von den 7 standen 3 den ganzen Tag still. Heute hatten wir knapp die halbe Windgeschwindigkeit und alle 7 liefen. Dieses Verhalten kann ich öfter beobachten. Da der Preis für Strom sich nach dem letzten zugeschalteten Kraftwerk richtet (in der Regel Gas, also das teuerste), erhalten die Energiekonzerne für ihren Kraftwerkspark die maximale Vergütung für ihre Kraftwerke, die günstiger produzieren. Ich hoffe, ich habe das richtig verstanden. Es wäre für die Gewinnoptimierung also wichtig, immer dafür zu sorgen, dass noch ein Gaskraftwerk zugeschaltet wird. Mache ich einen Denkfehler? Müsste das Merit-Order-Verfahren nicht mal renoviert werden? Danke im Voraus Gruß woodi
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17.01.2025 14:11:01 |
Überproduktion an Strom und bei Sturm werden sie zum Schutz der Anlagen auch "lahmgelegt".
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17.01.2025 14:39:58 |
der Denkfehler liegt in den mangelnden Leitungskapazitäten, deren Ausbau die CSU sein Jahren verhindert ("Seehofers Monstertrassen"). Im Süden wird der Strom gebraucht, kann aber nicht abgenommen werden.
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17.01.2025 18:50:16 |
Zitat von driver55  Überproduktion an Strom und bei Sturm werden sie zum Schutz der Anlagen auch "lahmgelegt". OK, dann müssten doch zuerst die regelbaren Kraftwerke zurückgefahren und der EE-Strom voll genutzt werden. Sturm war nicht, sonst wären ja alle WR abgeschaltet worden. Für mich bleibt es suspekt, da es regelmäßig passiert. Ergäbe vielleicht noch Sinn, wenn es eine Überproduktion in einem Regelbereich gibt, das wäre eine Erklärung. Gruß woodi
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17.01.2025 18:57:50 |
Zitat von egal1  der Denkfehler liegt in den mangelnden Leitungskapazitäten, deren Ausbau die CSU sein Jahren verhindert ("Seehofers Monstertrassen"). Im Süden wird der Strom gebraucht, kann aber nicht abgenommen werden. Da meines Wissens der Energiebedarf nach dem Merrit Orderprinzip am Vortag ermittelt wird und dabei auch die Wetterbedingungen einfließen, wäre es ggf, nicht notwendig ein Gaskraftwerk einzuschalten und damit den Höchstpreis für Strom festzulegen. Du hast aber Recht, wenn im Süden hoher Bedarf ist und dorthin nicht geliefert werden kann, ist immer ein Gaskraftwerk dabei. Und wenn der Preis immer für die ganze Republik festgelegt wird, dann haben wir hier die A-Karte gezogen. Wenn im Süden der Strom wirklich merklich teurer wäre, würde sich politisch vielleicht was ändern. Gruß woodi
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17.01.2025 19:06:25 |
Zitat von woodi  Vor ein paar Tagen hatten wir wirklich ordentlich Wind (ca. 40km/h laut Wetter-App). Von den 7 standen 3 den ganzen Tag still. War die letzten Tage wieder mal nachzulesen: Bei Überproduktion müssen die Erzeuger z.T. für den eingespeisten Strom bezahlen (negative Einspeisevergütung). Um das zu verhindern, werden die Windkraftanlagen (z.T.) abgestellt.
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08.02.2025 09:57:11 |
Hallo, vorgestern ein seltener Anblick -> alle Windräder am drehen. Es war kalt und ein stetiger Wind zwischen 25 und 30 km/h. Vermutlich wurde jetzt viel Strom (auch für WP) gebraucht. Das könnte ein Beleg dafür dein, dass zeitweise regional zu viel Windstrom erzeugt wird, der nicht überregional abgeführt werden kann. Hier in der Eifel gibt es Kommunen, die über das Jahr mehr Wind-/Solarstrom erzeugen als lokal verbraucht wird ( Quelle: Besuch eines Vortrages zum Umstieg auf WPn). Gruß woodi
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08.02.2025 10:12:41 |
Je mehr PV und Windstrom eingespeist wird, desto sinnvoller sind Batterien im Netz. Man kann eine Batterie bei den WKA verbauen, und eine in Bayern. Und in der Nacht wird der Strom von Norden nach Süden verschieben. Dann hat es auch Übertragungskapazität.. Gruss delta97 www.notebookcheck.com/BYD..2-3-MWh-Natrium-Ionen-Batteriepack |
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08.02.2025 10:29:01 |
Ich glaube Du unterschätzt die Dimensionen, über die wir hier reden. Die Forderung nach Batteriespeicher an verschiedenen Standorten gibt es schon lange, aber die Schwankungen in Produktion und Bedarf sind so enorm, dass man da mit "einer Batterie" im Norden und einer im Süden nicht weit kommt. Bereits jetzt werden bei vielen PV-Freiflächenanlagen Speicher mit geplant oder gebaut, aber das sind Dimensionen, wo wir schnell über einige Containermodule sprechen, was dann wiederum Aufwand, Logistik, Fläche, etc braucht.
Aber es wird.......langsam, aber es wird!
https://www.pv-magazine.de/2025/01/13/uebertragungsnetzbetreibern-liegen-zum-jahreswechsel-650-anschlussanfragen-fuer-grosse-batteriespeicher-mit-226-gigawatt-vor/
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08.02.2025 10:42:15 |
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08.02.2025 11:03:23 |
Schreib das mal Amprion, oder besser gleich der neuen Bundesregierung, wenn es soweit ist. Die sind immer an einfachen Lösungen interessiert!
Schwankungen beim Erzeuger, beim Verbraucher, schwankende Kapazität der Trassen für die Übertragung, Tag/Nacht, Sommer/Winter, Dauer der Genehmigungsverfahren, Platzbedarf, Kapazität der Netzanknüpfungspunkte am Standort, Entwicklung der Technologien und Preise, Verfügbarkeit der Rohstoffe, Umweltverträglichkeit.......
Prinzipiell ist das richtig, dass es (auch) Batteriespeicher im Netz braucht, aber ebenso aus den Ausbau von Übertragungstrassen, Speicher in einer sinnvollen Aufteilung zwischen klein und sehr lokal/räumlich begrenzt und größer, dafür für einen größeren Bereich, etc. Und das ganze auch noch wirtschaftlich und im besten Fall so, dass es auch den Anforderungen noch entspricht, wenn es in 5-8 Jahren fertig ist, aber der eine oder andere Verbraucher bereits wieder wo ganz anders sitzt.........einfach ist anders
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08.02.2025 11:06:25 |
Zitat von delta97  Die Grösse der Batteriespeicher muss man berechnen. Ein Batteriespeicher macht in etwa Sinn, wenn er 1x pro Tag umgesetzt wird. Besser 2x. Gruss delta97
China baut 100 MWh..das sind 42 Container:[...] In dem Artikel steht, dass das den Bedarf von 12.000 Haushalten decken soll.......dann bräuchten wir alleine hier in meiner Stadt ungefähr 8 Standorte davon und da ist das Gewerbe/Industrie noch gar nicht mitgerechnet, was vermutlich nochmal mindesten das 10x davon braucht. Und das ist dann nur, um einmal den Nachtbedarf abzudecken, noch gar nicht daran zu denken, was bei 3 Tagen wenig Wind und PV-Ertrag passiert.
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08.02.2025 11:11:19 |
Vor allem WIRTSCHAFTLICH! Lese oft Artikel zu Speichern in Zeitungen, wie z.B. die Grschichte mit den heißen Ziegelsteinen. Da wird immer über die Technik schwadroniert (die ja wahrlich keine Raketenwissenschaft ist), aber nicht über die Verluste eines „Roundtrips“. Also z.B. 10 kWh Strom rein, und wirviel bekommt man dann 5 Tage später wieder raus? 5 kWh? 6? Das wird viel zu wenig thematisiert. Wenn man es genau nimmt, sind fast alle Speichertechniken seit Jahrzehnten bekannt. Nan bekommt die halt nur eben nicht zu vertretbaren Kosten eingebunden. Pumpspeicherkraftwerke waren lange das Sinnvollste; lohnten sich aber auch nur, wenn die idealerweise 2x am Tag umgesetzt werden. Und natürlich nur sehr begrenzte Standortwahl möglich. Wenn wir bei der Energiewende jetzt quasi halb durch sind und schon 500 Mrd. ausgegeben haben, dann wird das noch ne Menge kosten. Erst recht wenn die Industrie abwandert… (denn dann zahlen die verbliebenen Verbraucher umso mehr).
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08.02.2025 11:14:12 |
Zitat von delta97  Helft mir mal auf die Sprünge: Wieso spielt bei diesen Speichern nur die Spitzen leistung eine Rolle, aber die Kapazität anscheinend überhaupt nicht mehr? Oder ist das wie bei Autobatterien ein fester Zusammenhang?
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08.02.2025 11:15:00 |
@Nils: auch 8 dieser Container reichen nicht! Denn die Angabe mit den 12.000 Haushalten ist doch wieder nur ein augenwischender Durchschnittswert. Das ist ja das Dilemma mit wetterabhängiger Stromerzeugung. Man könnte es viel billiger haben, wenn die Gesellschaft 2 Wochen blackout pro Jahr akzeptieren würde 😉. Achtung; Sarkasmus - aber macht hoffentlich klar was ich meine.
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08.02.2025 11:16:19 |
Für den Netzbetreiber zählt ja die Einspeiseleistung am Netzverknüpfungspunkt. Vermutlich deshalb.
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08.02.2025 11:27:25 |
Zitat von DF1AS  Zitat von delta97  [...] Helft mir mal auf die Sprünge: Wieso spielt bei diesen Speichern nur die Spitzen leistung eine Rolle, aber die Kapazität anscheinend überhaupt nicht mehr? Oder ist das wie bei Autobatterien ein fester Zusammenhang? Soweit ich weiß interessiert die Netzbetreiber zunächst/hauptsächlich die Leistung, da diese für ihr Netz relevant ist. Die Kapazität ist denen egal. Als Betreiber einer solchen Anlage kannst Du Dir dann überlegen, was Du wirtschaftlich damit tust, also nur kurze Spitzenlasten abdeckst oder längere Abdeckung. Da kommt es dann ja auch auf die Speichertechnologie an. Batteriespeicher in diesen Größenordnungen werden i.d.R. aktuell für ca 1-3 Stunden Kapazität ausgelegt, wären also ganz grob 500 GWh Kapazität.
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08.02.2025 11:35:44 |
Ok, danke für die Erklärung! Um die maximale Leistung aus einem Akku zu bekommen, wäre das dann eigentlich Leistungsanpassung. Ganz grob also halbe (Leerlauf-)Spannung, halber (Kurzschluss-)Strom und dementsprechend auch ganz mieser Speicherwirkungsgrad. Hier wird aber eher die Wärmeentwicklung des Speichers einen Riegel vorschieben. Technologie hieße damit: Wie kühle ich den Speicher am besten? Ist bei E-Autos auch ein wichtiger Punkt.
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08.02.2025 11:45:55 |
Da bin ich jetzt raus, da hört mein Wissen zu Batteriespeichern auf, bzw beschäftige ich mich nicht oft genug damit. Ich kann Dir nur sagen, dass Batteriespeicher in diesen Größenordnungen schon relativ speziell sind was Anforderungen an Kühlung/Heizung an geht, Aufbau, etc. Von den Firmen, die sowas bauen gibt es auch nicht so wahnsinnig viele. Wenn es Dich interessiert, ich finde die folgende Seite ganz interessant, die aktuelle Daten zu Batterien aus dem Marktstammdatenregister auswertet. https://battery-charts.rwth-aachen.de/ |
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08.02.2025 12:01:35 |
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08.02.2025 12:22:00 |
Zitat von DF1AS  Ok, danke für die Erklärung! Um die maximale Leistung aus einem Akku zu bekommen, wäre das dann eigentlich Leistungsanpassung. Ganz grob also halbe (Leerlauf-)Spannung, halber (Kurzschluss-)Strom und dementsprechend auch ganz mieser Speicherwirkungsgrad. Hier wird aber eher die[...] Das ist bei den Netzspeichern soweit ich weiß nicht relevant. Mehr als 1C wird da nicht rausgesogen. Also eine Stunde lang kann theoretisch die Leistung bereitgestellt werden. Allerdings wird der Betreiber einen Stand von unter 20% vermutlich meiden - erst recht wenn kurzfristig kein billiger Strom zum wiederaufladen absehbar ist.
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09.02.2025 10:48:44 |
Hallo, vielen Dank für das Thema "Speicher". Da tut sich hier was mit einem privaten Investor. Zurzeit annähernd 40 WR um unseren Ort und gerade wird ein neues, größeres gebaut. In der Nachbargemeinde ist ein WR mit 169m Nabenhöhe und 162m Rotordurchmesser (6,2 MW) genehmigt worden. Parallel wird unser 1MW Solarpark erweitert. Da ist das Thema speichern wohl angebracht. Eine weitere Erweiterung des Solarparks war geplant, scheint jedoch am Flächennutzungsplan zu scheitern. Es soll wohl nicht mehr als ca. 2% der landwirtschaftlichen Fläche für alternative Energien zur Verfügung gestellt werden. Nahrungsproduktion geht vor. Heute allerdings sieht es mau aus. Kein WR dreht und der Himmel ist bedeckt. Gestern schien zumindest die Sonne. Gruß woodi
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10.02.2025 21:40:28 |
Nach einer kurzen Flauten produzieren die WKA aktuell wieder um die 30 GW Strom. In Zukunft muss man damit umgehen können, dass entweder Flaute oder sogar Dunkelflaute herrscht & Gruss delta97
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10.02.2025 22:48:48 |
An Dir ist eindeutig ein Consultant verloren gegangen ;-)
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