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03.02.2025 11:39:03 |
Hallo in die Runde, wir haben im Rahmen einer möglichen Umrüstung von der Gas-Heizung auf eine Wärmepumpe eine Energieberatung machen lassen mit entsprechender Berechnung unter anderem des Energiebedarfs. Dieser errechnete Verbrauch liegt jedoch um ein vielfaches höher als der tatsächliche Verbrauch des Gebäudes und es kann uns keiner erklären woran das liegt. Zu den Eckdaten: freistehendes EFH von 1996 mit ca. 220 m² beheizter Fläche. EG mit FBH, Keller und Dachgeschoss mit Heizkörpern. Geheizt wird mit einer Gasbrennwerttherme von Buderus von 1996. Die Außenwände sind 24cm Porenbeton + 4 cm Luft + 11 cm Klinker ohne zusätzliche Dämmung. Der errechnete Endenergiebedarf des Gebäudes liegt bei ca. 160 kWh/(m²*a) Der tatsächliche Verbrauch bei ca. 30 kWh/(m²*a) In den letzten Jahren schwankte der Gasverbrauch so zwischen 5500 - 7000 kWh. Wir heizen das gesamte Haus auf mindestens 20/21 Grad, in den zwei Bädern und dem Wohnzimmer sind es auch gerne mal 24. Also kann es nicht daran liegen, dass nur ein kleiner Teil des Gebäudes geheizt wird. Auch die Kamine nutzen wir nicht. Hat jemand eine Idee woher der große Unterschied kommt? Gerade für die Dimensionierung der Wärmepumpe ist es relevant. Die Heizlastberechnung des Energieberaters geht von einer Wärmepumpenleistung von 9,8 KW aus.
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03.02.2025 11:58:48 |
Hallo, bei mir lag der berechnetet Verbrauch um Faktor 2,5 höher als der tatsächliche. Ich habe dann in dem Programm, das der Energieberater genutzt hat, nachgesehen und z.B. folgendes festgestellt: da das Häkchen "Altbau" angehakt war, hat das Programm automatisch alle Heizungsleitungen als "ungedämmt im Außenmauerwerk liegend" angenommen. In Wahrheit liegen die alle gut gedämmt Aufputz ... Dann wurde der U-Wert der Außenwand ziemlich schlecht berechnet - unsere Bims-Hohlblocksteine lassen sich nicht genau einordnen. Ich vermute, dass unsere Wände besser sind als das berechnete. Für Warmwasser wurde ein viel(!) zu hoher Wert angesetzt. Das Programm hat standardmäßig eine 24h/Tag laufende Zirkulationspumpe angenommen (mit komplett ungedämmten Warmwasser-Leitungen, ist ja ein Altbau). Wir haben aber keine Zirkulationspumpe, WW-Leitung ist gedämmt. Wer weiß was bei euch alles auf "Standarwert" gelassen wurde. Grüße Karina P.S. Euer Verbrauch ist aber wirklich sehr niedrig! Respekt, wir benötigen in unserem halb so großen, aber mittlerweile gut gedämmten Häuschen knappe 8000kWh im Jahr. Wie macht ihr das? Grüße Karina
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03.02.2025 12:01:57 |
Der echte Verbrauch kommt mir sehr gut, um nicht zu sagen zu gut, vor. Gibt es sicher keine andere Wärmequelle und stimmt der Verbrauch sicher? Ideal vor dem Heizungstausch wäre die Erfassung mit einem Wärmezähler. Ansonsten ist es aber auch nicht unüblich, dass Realität und Ausweis stark voneinander abweichen; auch wenn die Abweichung bei euch extrem ist. Ich finde es jedesmal faszinierend, auf welche Zahlen Energieberater kommen. Gefühlt wird da blind ausgewürfelt und je nach Büro unterscheiden sich die Energieausweise für das gleiche Objekt massiv.
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03.02.2025 12:05:20 |
Da es ja gerade ziemlich kalt ist:
Lies mal den Gaszähler jeden Tag zur gleichen Uhrzeit ab. Die Heizlast ist dann
Tagesverbrauch * 10 kWh/m³ / 24 h * 0,80 (Wirkungsgrad)
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03.02.2025 12:29:22 |
Diese Angabe der Leistungsdichte (kWha‾¹m‾² = Energie pro Zeit pro Fläche) ist ein Schmarrn. Relevant für das Haus ist die Außenhaut, nicht die Innenaufteilung auf Einzelräume und Wohnflächen. Große Eingangshallen und Gallerien dürfte es demnach gar nicht erst geben … Wie schon genannt, miss den Tagesbedarf an Gas und rechne im Dreisatz, wie hoch der bei deiner Normaußentemperatur NAT wäre. Zusätzlich kann man mit Excel versuchen, die Außenhaut mit ihren verschiedenen u-Werten (Wände/ Fenster/Dach/Kellerdecke) nachzustellen. Eine Abweichung mit einem Faktor größer fünf wäre schon recht merkwürdig. Ich habe das mit meinem Altbau auch beides gemacht, also Außenhaut aufsummiert und über den bisherigen Heizölbedarf hochgerechnet und komme auf höchstens 10 % Abweichung. Nach einem Jahr WP stimmt das auch mit den neuen Verbrauchszahlen überein. Ich habe hier aber nur kleine Fenster (Haus aus 1948), somit kaum zusätzlichen Leistungeintrag. Hast du eine große Glasfront auf der Südseite? Läuft die WW-Bereitung ebenfalls über die Gastherme und hast du hierfür zuviel abgezogen?
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03.02.2025 12:40:36 |
Der „Schmarrn“ funktioniert aber sehr gut, da die wenigsten Wohnhäuser ein 200m2 Foyer oder 10m Raumhöhe haben
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03.02.2025 12:44:17 |
Zitat von GreenWorld  Der „Schmarrn“ funktioniert aber sehr gut, da die wenigsten Wohnhäuser ein 200m2 Foyer oder 10m Raumhöhe haben Ja, für die Pi-mal-Daumen-Regeln, bei der die Häuser nach ihrem Baujahr einsortiert werden, ist das ein erster Anhalt. Um den Faktor fünf liegt man damit eigentlich keinesfalls daneben. Der Hintergrund ist ja, dass die Wohnfläche bekannt ist, im Gegensatz zur Außenhülle. Aber als Hausbesitzer, der sich selbst um die Heizungsanlage kümmern möchte, sollte eine Außenhautberechnung kein Problem darstellen. Das geht im Grunde recht einfach.
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03.02.2025 13:06:03 |
Für mich sieht das wie n Fake aus. Dieser Verbrauch bei der Größe und Dämmstandard des Hauses und ohne weitere Wärmequelle und Temperaturen 21-24C° ist nicht nur unmöglich, sondern schlichtweg Blödsinn, sorry. Wer bitte glaubt das?
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03.02.2025 13:56:59 |
30 kWh/(m²*a) für ein 30 Jahre altes Haus halte ich auch für - erstaunlich. Das würde ich nochmal überprüfen!
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03.02.2025 14:20:16 |
den Zweifeln am Verbrauch würde ich mich wohl anschließen. Für ein EFH mit 220m² und dem Baujahr erscheint mir der auch viel zu niedrig, gerade bei Raumtemperaturen über der Norm und keinen erwähnten Dämmmaßnahmen. Bei dem Baujahr gehe ich mal davon aus, dass ihr keine KWL habt sondern über Fenster lüftet. Die Heizlastberechnung geht hier dann davon aus, dass ihr den Soll-Luftwechsel einhaltet oder überschreitet. In der Realität werden die meisten aber wohl deutlich weniger lüften.
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03.02.2025 14:30:12 |
5500-7000kWh Gas für 220m² in Dlt bei dem Dämmstandarf? Bei einem sehr guten NG von 0,9 wären das 5000-6300kWh Wärmebedarf pro Jahr. Allein für WW kann man mit 800kWh pro Jahr und Person rechnen. Das heißt, im Grunde gibt es drei Möglichkeiten 1. das Haus steht nicht in Deutschland 2. es wird mit etwas anderem als Gas geheizt 3. der Gaszähler misst zu wenig
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03.02.2025 14:56:06 |
Vielen Dank erstmal für die Antworten hier. Ich hätte die Frage hier nicht gestellt, wenn ich mir den Verbrauch erklären könnte. Es scheint also tatsächlich extrem ungewöhnlich zu sein. Nur für die Leute, die es für einen Fake halten habe ich mal den Ausschnitt aus dem Energieausweis angefügt. Dieser wurde uns im Rahmen des Hauskaufs so vorgelegt und wir dachten eigentlich auch, dass das nicht realistisch ist. Nach nunmehr zwei Jahren muss man aber sagen, dass es mehr oder weniger stimmt. Im Übrigen überwache ich den aktuellen Gasverbrauch auch schon eine Weile und über die letzten Wochen schwankt der zwischen 2,5 bis 3,5 qm pro Tag. Der Gaszähler läuft also. Es gibt darüber hinaus keine weiteren mir bekannten Wärmequellen und Warmwasser wird auch über die Heizung erzeugt.
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03.02.2025 15:09:42 |
Zitat von DF1AS  Zitat von GreenWorld  [...] Ja, für die Pi-mal-Daumen-Regeln, bei der die Häuser nach ihrem Baujahr einsortiert werden, ist das ein erster Anhalt. Um den Faktor fünf liegt man damit eigentlich keinesfalls daneben. Der Hintergrund ist ja, dass die Wohnfläche bekannt ist, im Gegensatz zur Außenhülle. Aber als[...] Wobei der Witz ist, dass die Wohnfläche oft auch nicht stimmt. Laut meinem letzten Energieberater muss diese nicht der echten entsprechen, sondern wird nach GEG irgendwie aus den restlichen Werten als fiktive Fläche berechnet?! Stimmt das? Er hat da 30% Abweichung gehabt. Ich fand das suspekt und habe darauf bestanden, dass er die echte Fläche reinschreibt.
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03.02.2025 15:11:05 |
Wo wohnt das Haus? Gibt es große südliche Glasflächen und dafür im Norden eine massive Wand?
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03.02.2025 15:20:20 |
Das Haus wohnt am Berliner Stadtrand und hat keine sonderlich großen Fensterflächen nach Süden. Nur zwei normal große Dachflächenfenster einen verglasten Erker...das ist aber nichts besonders großen woraus sich irgendwelche besonderen Solare Gewinne ziehen lassen. Nach Norden hin gibts auch Dachflächenfenster und ein einzelnes Badfenster.
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03.02.2025 15:24:24 |
Du schreibt im Titel von einer "Diskrepanz Energieausweis und tatsächlicher Verbrauch". Aber der Energieausweis den du hier gepostet hast entspricht doch genau deinem genannten realen Verbauch. Wo gibt es denn eine Diskrepanz?
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03.02.2025 15:39:35 |
Zitat von ismon  Du schreibt im Titel von einer "Diskrepanz Energieausweis und tatsächlicher Verbrauch". Aber der Energieausweis den du hier gepostet hast entspricht doch genau deinem genannten realen Verbauch. Wo gibt es denn eine Diskrepanz? Entschuldigung, das war missverständlich. Der mit dem geringen Verbrauch ist der "Verbrauchsausweis", der den Verbrauch darstellt. Die Diskrepanz besteht zu dem hier angehängten berechnetem Energiebedarf. Sorry für die Unklarheit
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03.02.2025 15:48:55 |
Es gibt im net jede Menge " Energieausweisprogramme" von kostenlos bis 2000,-€ und alle werfen ein wunderbares Deckblatt mit irgendwelchen Werten aus, was daran stimmt und was nicht kann man nur mit sehr viel Bauphysikalischer Erfahrung einschättzen. Ich wage zu behaupoten, dass zwischen 80 und 90% der Energieausweise nicht den tatsächlichen Werten entsprechen also einfach falsch sind. Der Grund dafür ??? aber wenn im E-Ausweis drinnen steht pro m² 50W und in Wirklichkeit sinds aber 120 und der Faulpelz von Heizi rechnet nicht selbst sondern nimmt die Werte des EA und baut eine WP + FBH ein welche sagen wir nur 60 W/ m² leistet wirds wohl nicht warm und der Kunde geht zu Gericht und kriegt warscheinlich Recht. Ist es allerdings umgekehrt wirds auf jeden Fall warm in der Hütte und alle sind glücklich nur die WP wird halt takten wie verrückt!
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03.02.2025 15:54:38 |
Zitat von GB112  Dieser wurde uns im Rahmen des Hauskaufs so vorgelegt und wir dachten eigentlich auch, dass das nicht realistisch ist. Nach nunmehr zwei Jahren muss man aber sagen, dass es mehr oder weniger stimmt.[...] Wurde denn der Zähler in den letzten 7 Jahren getauscht? Wenn nicht, dann könnte es durchaus sein, dass der Zähler einfach zu wenig misst. Das heißt, die Verbrauchsdaten im Energieausweis würden es im Grunde nur bestätigen. Dass der Zähler zu wenig misst ist zwar sehr unwahrscheinlich, ausgeschlossen ist es nicht. Eine Abweichung des tatsächlichen Verbrauchs von aus den U-Werten ermittelten Bedarf um Faktor fünf ist jedenfalls kaum anders erklärbar. Auch die Absolutwerte beim Verbrauch für den Dämmstandard und Standort sind mehr als ungewöhnlich. Um die These zu prüfen könnte man probeweise das Haus mehrere Tage mit Heizlüftern heizen und deren Verbrauch messen. Wenn die Verbräuche stimmen dann hat das Haus eine Heizlas unter 2,5kW bei NAT. Das heißt, bei 0°C AT müsste man das Haus mit einem einzigen Heizlüfter auf mittlerer Stufe (im Dauerbetrieb) warm bekommen.
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03.02.2025 16:00:45 |
Wenn der Gaszähler zu wenig misst, würde ich das nicht allzu hoch hängen. Sonst schickt der Gasversorger womöglich noch eine Nachforderung und Anzeige wegen Manipulation. Wer weiß, was der Vorbesitzer da getrieben hat.
Ich würde den Einbau eines WMZ empfehlen. Der ist neu eingebaut auf jeden Fall geeicht.
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03.02.2025 16:10:01 |
Geschichten aus dem Paulaner Garten. Dann hat er offenbar noch einen GB112 mit einer Mindestleistung von etwa 5KW, wenn ich mich nicht irre.
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03.02.2025 16:28:56 |
Also unser Haus von 1965 wurde 1997 grundsaniert und auf den damals aktuellen Dämmstandard gebracht. Die Außenmauern z.B. sind 30er-Blähtonsteine mit 8cm Styroporisolierung.
Wir beheizen 200m² und machen WW für 6 Personen und benötigen dazu rund 25000kWh Heizenergie. NAT in Bayern -13°C, kälter als -7°C war es aber schon einige Jahre nicht mehr.
Wie man so ein Haus mit 7000kWh (also gerade mal 30% davon!!!) warm bekommen soll, ist mir ein Rätsel.
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03.02.2025 17:03:29 |
Zitat von gnika7  Zitat von GB112  [...] Wurde denn der Zähler in den letzten 7 Jahren getauscht? Wenn nicht, dann könnte es durchaus sein, dass der Zähler einfach zu wenig misst. Das heißt, die Verbrauchsdaten im Energieausweis würden es im Grunde nur bestätigen. Dass der Zähler zu wenig misst ist zwar sehr[...] Tatsächlich war das auch ein Verdacht meinerseits, allerdings wurde das Ding vor drei Jahren getauscht und der Verbrauch war davor und danach ähnlich. Wenn die Heizung im Notbetrieb läuft, dann läuft der Zähler auch wesentlich schneller . Er scheint also zu funktionieren. Es bleibt also ein Rätsel....trotzdem vielen Dank für die Antworten. Über die Installation einen Wärmemengenzählers zur Kontrolle werde ich mal nachdenken.
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03.02.2025 17:47:55 |
Zitat von ajokr  Ich würde den Einbau eines WMZ empfehlen. Der ist neu eingebaut auf jeden Fall geeicht. This is the way Zitat von GB112  Es bleibt also ein Rätsel.... Eine Auflösung deinerseits wäre super. Wir sind hier alle neugierig, wie man das hinbekommt.
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04.02.2025 07:12:36 |
Zitat von GreenWorld  Wobei der Witz ist, dass die Wohnfläche oft auch nicht stimmt. Laut meinem letzten Energieberater muss diese nicht der echten entsprechen, sondern wird nach GEG irgendwie aus den restlichen Werten als fiktive Fläche berechnet?! Stimmt das? Er hat da 30% Abweichung gehabt. Ich fand das[...] Basierend auf diesem Faden hab ich mal nach EA-online gesucht, Anbieter mit „Vorschau“. Und genau das von dir hier monierte fiel mir auf! Ich kenn unsere „Hausfläche“, als die GF pro Etage, und ich kenn die „Wohnfläche“, also den mehr oder weniger beheizten Teil (ich rechne mal zb Tankraum, Heizraum, oder ungeheizte Hälfte des Daches nicht zur WF, also alles was definitiv ungeheizt ist, ohne Heizkörper). Fand aber keinen Anbieter, den dies interessierte. Maximal wird aus den Außenmaßen und der Anzahl der Etagen eine Gesamtsumme gebildet. Das wären bei uns rund 65m2 Dachgeschoss und weitere ca. 65m2 Kellergeschoss, um die die Berechnungen falsch liegen (rund 130m2 unbeheizt, und „leicht beheizt, zb Flur UG oder DG, gibts gar nicht) Davon ausgehend, dass auch die EB dieselben oder sehr ähnliche Eingabemasken nutzen, kommt selbstredend auch bei denen diese Diskrepanz heraus. Mal mehr, mal weniger. Ich konnte auf die Schnelle keinen Anbieter oder ne Eingabe finden, in welcher ich trennen könnte zwischen Gesamtfläche und Wohnfläche. Und nach dem Desaster mit unserem ersten EB denke ich mal, dass die meisten das auch quasi 08/15-mäßig machen.... fertig, Rechnung, nächster bitte....
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