@dirk2
Hallo,
Ich habe über die Holzverbrennung schon einiges geschrieben.
Einfach unter Suchen HJH1 oder HJH eingeben.
Der
Schornsteinfeger hat ja auch schon ein Loch gebohrt um zu messen,
bei mir hat der nichts gesagt, was soll auch passieren?
Ich kenne keine Sicherheitsaspekte welche dies verbieten würden.
Feuerraumtemperaturmessung:
Auch hier gilt, das die Bauart des Kessels dies zulassen muss.
Ich kenne Ihren Kessel nur aus einer Schnittdarstellung,
man muss halt suchen wo man eine Messstelle anbringen kann,
evtl. Hersteller fragen.
Es ging nur darum die Frage zu beantworten wie man den Gasausbrand feststellen kann.
Grob kann man sagen das man eine Verweilzeit der Gase im heißen Bereich von ca. >1-2 Sec. und eine Strömungsgeschwindigkeit von <4m/sec. benötigt.
Das hauptsächliche Gas CO welches mit dem Sauerstoff der
Luft zu CO2 verbrennt hat eine Zündtemperatur von ca. 614°C.
Demnach muss man im gesamten Brennbereich diese
Temperatur wesentlich überschreiten.(614+200...300°C= >900°C)
Da zusätzlich die CO-Gase sich mit der Luft sehr schlecht mischen, muss man innerhalb des Ausbrandes für Verwirbelung sorgen.
Das alles muss aber bei der Konstruktion festgelegt werden, später kann man da schlecht was ändern.
Mir geht es in erster Linie darum das der Betreiber versteht wie die
Verbrennung funktioniert und damit evtl. sein eigenes Verhalten umstellt.
Rauchentwicklung:
Oft ist es schwer zu unterscheiden ob es sich um Rauch oder
Wasserdampf handelt.
Auch in der Industrie hat man den Fehler der
Rauchgasdichtemessung begangen, die verschiedenen Firmen haben sich an diesen nutzlosen Geräten eine goldene Nase verdient.
Ob eine Anlage gut brennt kann man nur im Rauchgas am Restsauerstoffgehalt und am CO-Gehalt messen.
Zuerst muss aber die Verbrennung richtig ablaufen (s. oben), dann klappt es auch mit dem Nachbarn.
Wirkungsgrad:
Ich habe keine Daten von Ihrem Kessel nachgeschaut.
Alle geben den Wirkungsgrad in dieser Form an.
Suchen Sie einmal unter HW55.
HW55 hat einmal Bilder eingestellt von den Rauchgasrohren eines VIGAS bei Verbrennung mit einem O2-Gehalt von 5...8Vol.%.
Hier erkennt man weiße/graue
Rohre mit kleinen Kügelchen an der Rohrwandung.
Hier ist die die Verbrennung kurz vor der Schlackebildung.
Das heißt im Umkehrschluss:
Die Verbrennungstemperatur sollte so hoch wie möglich sein aber nicht zu hoch.
Je höher die Temperatur um so besser der Wirkungsgrad aber auch um so höher der Verschleiß der Brennkammer.
Daher kommen die von mir genannten Temperaturen.
Daher sind 92% nur eine Illusion der Hersteller.
So wie Sie den Wirkungsgrad rechnen geht das aber nicht!!
Holzart:
Ein
Scheitholzkessel sollte jedes natürliche trockene Holz verbrennen können.
BASTA ..... FERTIG !!
Man kann doch nicht von einem Betreiber verlangen das der sein Holz
für die Verbrennung schnitzt.
Der BIOLIGHT 14 ist natürlich kein richtiger Holzvergaser.
Da ist mir die Bauart des VIGAS lieber (aber die Verarbeitung des VIGAS??)
Der
Holzvergasungsraum sollte grundsätzlich dicht sein und während der Verbrennungszeit nicht geöffnet werden.
Auch sollten alle Verbindungen zur Schwelgasabsaugung geschlossen sein.
Hier bildet sich das Verbrennungsgas in Verbindung mit der zugeführten Primärluft so lange bis ein Selbstregelungseffekt auftritt welcher die erzeugte Gasmenge wieder reduziert.
Die hier erzeugte Gasmenge bestimmt die Leistung des Kessels und auch die erzeugte Rauchgastemperatur.
Das erzeugte Rauchgas wird durch Zugabe von Sekundärluft mit der erforderlichen, oben genannten, Feuerraumtemperatur verbrannt.
Das Anzünden des Feuers sollte an der
Durchbrandöffnung zur Brennkammer erfolgen.
Soweit die Theorie.
Wenn der Hersteller auf das ein oder andere genannte Detail nicht geachtet hat, haben Sie halt Pech gehabt und jetzt das nachsehen.
Probieren Sie es erst einmal mit der Leistungsreduzierung.
Dazu die Primärluft soweit zurück nehmen das sich eine annehmbare Rauchgastemperatur einstellt.
Aber schön langsam und nicht so heftig!
Dann die Sekundärluft so verstellen das sich die genannten Feuerraumtemperaturen einstellen.
Noch ein Wort zu der Rauchgastemperatur:
Die Rauchgastemperatur sollte am Kaminaustritt noch 10-20°C über dem
Taupunkt der Rauchgase liegen.
Der Taupunkt der Rauchgase bei Holz liegt so in etwa bei 75°C.
So das reicht erst einmal,
Der Worte sind genug gewechselt, lasst Taten folgen!
mfg
HJH