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17.02.2025 13:21:31 |
Das Problem ist, dass auf herkömmlichem Weg in den nächsten 10 Jahren auch keine großen Wasserstoff-Mengen verfügbar sind. Alle ursprünglichen (sehr optimistischen) Planungen sind um etliche Jahre nach hinten verschoben. Insofern öffnet sich da vielleicht doch ein Zeitfenster für Alternativen. Langfristig bei günstigeren Kosten sowieso.
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17.02.2025 13:32:22 |
".. vielleicht ein Zeitfenster für Alternativen ..." Ich bin unbedingt dafür, jede realistische Idee, jeden Ansatz, jede neue Energiequelle zu beforschen und valide zu beurteilen. Das gleiche gilt für Kernfusion, neue Ansätze für die Nutzung der Kernenergie, Atommüllnachbehandlung per Neutronenbeschuss, Höhenwindkraft, Mulitlayer-PV uswusw. Der Fehler, der seit Jahrzehnten gemacht wird, ist jedoch, nicht die aktuell verfügbaren Alternativen konsequent und in Großserie und in Europa zu nutzen und zu fertigen sondern auf ungelegte Eier der fernen Zukunft zu setzen und so zu tun als ob man bis zum Sanktnimmerleinstag weiterhin erschöpfliche (!) Vorräte verfeuern könnte.
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17.02.2025 13:33:06 |
Zitat von totto  Das Problem ist, dass auf herkömmlichem Weg in den nächsten 10 Jahren auch keine großen Wasserstoff-Mengen verfügbar sind. [...] Sollte das tatsächlich kommen und nicht nur mal wieder ein Ablenkungsaktion der Fossilen Industrie sein um die Transformation weiter auszubremsen, wird es am Anfang vor allem den H2 ersetzen, das aktuell aus Gas hergestellt wird. BTW: wie sieht der aktuelle Zeitplan für das H2-Kernnetz aus?
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17.02.2025 14:02:44 |
Zitat von gnika7  BTW: wie sieht der aktuelle Zeitplan für das H2-Kernnetz aus?
bis Ende diesen Jahres die ersten 500km fertig, bis 2032 der Rest...Aktuell alles im Plan....und gegen unterirdische Neubau-Gasleitungen gibts auch keine Klagen....hab das hier live miterlebt mit der Erdgasleitung "Monaco". Ging absolut geräuschlos über die Bühne (meine Schwiegerleute waren direkt betroffen mit Ihrem landwirtschaftlichen Grund durch die die Leitung nun läuft)....aber der Großteil ist ja eh nur Umstellung Die Fertigstellung von mehr als 500 Kilometern des Netzes ist erstmal die Ziellinie für dieses Jahr. Die gute Nachricht ist da fast schon eine Nicht-Meldung: Derzeit liegen keine Erkenntnisse über Verzögerungen im Laufe des Jahres 2025 vor, erklärte der Branchenverband Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber Gas (FNB Gas) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Der Aufbau des über 9000 Kilometer großen Netzes erfolgt schrittweise bis 2032.... |
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17.02.2025 14:02:49 |
Bei uns läuft ja das Projekt GetH2... Dabei wird u.a. in Lingen grüner Wasserstoff produziert, der ins Wasserstoffnetz eingespeist wird und so unsere Industriestandorte hier mit grünem Wasserstoff versorgt. Man nennt das bei uns "einen ENTSCHEIDENEN Beitrag zur Energiewende". Nur, über Zahlen wird nicht gesprochen... Es gibt eine schöne Internetseite, es gibt bunte Flyer, es gab schöne Eröffnungsfeiern mit unseren Spitzenpolitikern, die sich mit Schnittchen und Sektchen gefeiert haben. Nur über die Zahlen, da hat keiner gesprochen... Das was effektiv in Lingen produziert wird, das ist in Zahlen so als würde ich mich mit nem Fahrraddynamo vor ein Atomkraftwerk setzen, mitm Finger dran drehen und sagen "so, das AKW brauchen wir nicht mehr, wir haben jetzt Ökostrom" :D Das ist m.E. reines Greenwashing, frag mal wie viel Wasserstoff in Lingen produziert wird und was in der u.a. angeschlossenen BP Raffinerie in Gelsenkirchen alleine der Hydrocracker braucht :D Naja, und an dem Netz hängt noch Antwerpen, der Chemiepark Marl, das Stahlwerk Duisburg, usw. usf. dran. Das was unsere Politiker da feiern ist komplett lächerlich.
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17.02.2025 14:33:37 |
Zitat von Mark1234  Dabei wird u.a. in Lingen grüner Wasserstoff produziert Dir ist aber schon klar, dass es hier nicht um grünen H2 aus EE Strom geht sondern um natürlich vorkommenden H2?
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17.02.2025 14:42:33 |
Dir ist aber schon klar, dass wir noch gar nicht wirklich wissen, ob da tatsächlich H2 (zu wirtschaftlich vertretbaren Preis) rauskommt und nicht einfach heißer Dampf. Und wann das passiert, steht sowieso in der Sternen.
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17.02.2025 15:56:49 |
so hat man vor >30a auch über EE Strom aus PV/Wind geredet.... Und da sehe ich eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass natürlicher H2 in 30a weit mehr zur weltweiten Energieversorgung beiträgt, als PV/Wind heute nach 30a hoch subventionierter Erzeugung
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17.02.2025 16:50:29 |
Zitat von Hopfengold  so hat man vor >30a auch über EE Strom aus PV/Wind geredet.... Klar... Ich behaupte aber auch nicht, dass da gar nichts rauskommt. Wir sollten die Chance natürlich ergreifen (falls das nicht nur eine Nebelkerze ist). Nur kann man in den nächsten 10 Jahren nicht mit signifikanten Mengen daraus rechnen. Und wir können ziemlich sicher sein, dass es die nächsten 20 Jahre nicht billiger sein wird als Gas. Und das ist schon teuerer als EE. Und die weltweite Infrastruktur dafür zu schaffen ist auch nicht ohne. Dtl. könnte mit seinem Vorsprung bei H2-Technologie davon profitieren. Dafür müsste man aber erstmal die nächsten 15 Jahre in H2-Technologie investieren.
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17.02.2025 17:16:53 |
Zitat von gnika7  Und wir können ziemlich sicher sein, dass es die nächsten 20 Jahre nicht billiger sein wird als Gas was veranlasst Dich zu dieser Aussage? Die Fachwelt sieht bereits heute einen Preis von 0,5$/kg H2 in Mali (wo ja schon gefördert wird)....das sind 1,5 Cent/kWh. In Spanien geht man von 0,5 - 0,7$/kg aus. But green hydrogen costs about $5 per kilogram, more than twice as much as gray hydrogen, which tends to track the price of natural gas. Cheaper electrolyzers will help—DOE is sponsoring a “moonshot” to reach $1 per kilogram within a decade. But green hydrogen would also require a huge scale-up of renewable electricity. Meeting the EU target, for instance, would require about 1000 terawatt-hours of new solar and wind installations, nearly double what Europe has now, Mallapragada says.
Pumping hydrogen out of the ground should be much cheaper, which is why proponents sometimes call the natural stuff “gold.” Brière says extraction at the Mali site, which benefits from shallow wells and nearly pure hydrogen, could be as cheap as 50 cents per kilogram. Ian Munro, CEO of Helios Aragon, a startup pursuing hydrogen in the foothills of the Spanish Pyrenees, says his break-even costs might end up between 50 and 70 cents. “If it does work, it could revolutionize energy production,” he says. |
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17.02.2025 17:26:22 |
Supersache! Hoffentlich sind wir uns einig, dass es dabei zunächst um sowohl-als-auch ("konventionelle" EE und weißes H2) und nicht um entweder-oder geht.
Da ja über die Herkunft/Entstehungsweise/Ergiebigkeit/(Un-)Endlichkeit offenbar noch weitgehend Unklarheit besteht (siehe der erste von Hopfengold verlinkte Artikel) kann man ja nur hoffen, dass da auch in D zeitnah heftige Forschungs- und Explorationstätigkeit in Gang kommt.
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17.02.2025 17:46:57 |
Im Grunde veranlasst mich dazu, das was du geschrieben hast. Das von dir genannte Preis entspricht auch grob dem Extraktionspreis bei Gas. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass diese Kosten für H2 spätestens in 20 Jahren auf dem gleichen Stand wie bei Gas sind. Vielleicht auch früher. Offensichtlich eine sinnvolle Annahme, wie von dir verlinkt. Dazu kommen dann ähnliche Kosten für Transport (Volument beachten), Vertrieb, etc. Wahrscheinlich mit etwas höheren/teueren Sicherheitsvorkehrungen. Das heißt, am Ende bist du (hoffentlich) bei einem ähnlichen Preis wie aktuell für Gas. Je nachdem wie viel von der bestehenden Gasinfrastruktur genutzt werden kann, ist man schneller oder langsamer bei dem gleichen Preis. Je höher die CO2-Bepreisung desto schnelle/mehr wird man in H2-Exploration investieren. Unabhängig von der Quelle (aus Strom oder aus der Erde) sehe ich H2 zwiespältig. Die unvermeidbaren Transportverluste sind in Bezug auf den Klimawandel nicht unwesentlich. Deshalb wäre Transport von Ammoniak viel sinnvoller. Allerdings wird bei Stahlherstellung, Chemie, etc. H2 direkt benötigt. Deshalb wäre es am sinnvollsten, wenn H2 benötigt wird, soviel wie möglich davon lokal herstellen und den Transport/Import so weit möglich auf Ammoniak beschränken. Das wird aber wahrscheinlich im Allgemeinen eh die wirtschaftlichere Kombi sein.
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17.02.2025 21:09:38 |
Ganz schön teuer - wesentlich teurer als Erdgas. Wer soll denn das bezahlen?
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17.02.2025 22:24:40 |
Zitat von HenningReich  Zitat von Hopfengold  [...] Ganz schön teuer - wesentlich teurer als Erdgas. Wer soll denn das bezahlen? Wir Bürger, wir zahlen alles.
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17.02.2025 22:27:24 |
Zitat von HenningReich  Ganz schön teuer - wesentlich teurer als Erdgas. Wer soll denn das bezahlen? Wie kommst du auf "wesentlich teurer"? Brennwert Wasserstoff 39,39 kWh/kg Brennwert Methan 13,9 kWh/kg Wenn ein kg Wasserstoff tatsächlich ca. 0,5€ kosten sollte, wären das ca. 0,013€/kWh Wenn man die genannten 0,5€/kg beim Wasserstoff als Nettopreis ohne jede Abgaben oder Steuern annimmt, kommt man ungefähr auf Gleichstand mit Methan: der aktuelle Börsenpreis für Erdgas liegt ebenfalls bei ca. 0,013€/kWh.
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| Zeit:
18.02.2025 07:14:09 |
Zitat von Mark1234  Zitat von HenningReich  [...] Wir Bürger, wir zahlen alles. Neeeeeee.... Solange Wärme/Mobilität aus Gas/H2 teuerer ist als aus Strom, lasse ich mich lieber als All-Electric Fanatiker beschimpfen und spare mir das Geld. Sollen es doch die Gasfanatiker bezahlen.🤑
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18.02.2025 09:00:37 |
Zitat von gnika7  Zitat von Mark1234  [...] Neeeeeee.... Solange Wärme/Mobilität aus Gas/H2 teuerer ist als aus Strom, lasse ich mich lieber als All-Electric Fanatiker beschimpfen und spare mir das Geld. Sollen es doch die Gasfanatiker bezahlen.🤑 gut so, weitermachen...irgendwer muss die neuen Stromnetzte, Backupkraftwerke und EE Erntemaschinen ja zahlen und subventionieren 😉
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| Zeit:
18.02.2025 09:13:45 |
Zitat von DMS20  Zitat von HenningReich  [...] Wie kommst du auf "wesentlich teurer"? Brennwert Wasserstoff 39,39 kWh/kg Brennwert Methan 13,9 kWh/kg Wenn ein kg Wasserstoff tatsächlich ca. 0,5€ kosten sollte, wären das ca. 0,013€/kWh Wenn man die genannten 0,5€/kg beim Wasserstoff als Nettopreis[...] 1,3 Cent/kWh H2 Gestehungskosten wären ein Gamechanger für die Energiewende und wäre der perfekte Partner für EE Strom....noch dazu wenn das quasi "vor Ort" gewonnen werden kann. schon die heutigen 55€/to CO2 machen bei Erdgas allein schon 1,1 Cent/kWh... Dazu muss kein LNG aus USA hierher geschippert werden, das allein kostet auch ca. 1,5-2 Cent/kWh.... Da muss richtig Geld für F&E reinfließen....das könnte uns in Europa wieder richtig weit vorwärts bringen
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| Zeit:
18.02.2025 09:16:43 |
Zitat von Hopfengold  Zitat von gnika7  [...] gut so, weitermachen...irgendwer muss die neuen Stromnetzte, Backupkraftwerke und EE Erntemaschinen ja zahlen und subventionieren 😉 Wie gesagt, ich nehme einfach das was günstiger ist. Am günstigsten ist es natürlich gar nich zu heizen. Zitat von Hopfengold  Da muss richtig Geld für F&E reinfließen....das könnte uns in Europa wieder richtig weit vorwärts bringen
Nicht nur da. Das ist nur eine Technologie von vielen in die wir investieren sollten. Man muss nur wollen und machen statt von Technologieoffenheit zu fasseln, um nichts zu machen.
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| Zeit:
18.02.2025 10:38:02 |
Zitat von gnika7  Allerdings wird bei Stahlherstellung, Chemie, etc. H2 direkt benötigt. Deshalb wäre es am sinnvollsten, wenn H2 benötigt wird, soviel wie möglich davon lokal herstellen und den Transport/Import so weit möglich auf Ammoniak beschränken. [...] Man könnte in der Industrie auch Ammoniak in großen Mengen verarbeiten. Notfalls macht man die Umsetzung zu H2+N2 selbst vor Ort. Die Forschung dazu ist allerdings noch viel jungfräulicher als schon zu Wasserstoff. Angesichts der sportlichen Zeitplanung ist das ein erhebliches Problem.
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18.02.2025 10:45:09 |
Zitat von gnika7  Zitat von Hopfengold  [...] ...Technologieoffenheit... In Bezug auf die Forschung stimme ich dem zu. Bezogen auf den aktuellen Handlungsbedarf lehen ich das ab. Es gibt mehr als genug Belege dafür das es zur Lösung E-Mobilität und E-Heizen via WP keine wirkungsvollen Alternativen gibt. Kernfusion, H2 und andere Lösungen sind viel zu weit weg. Ich weiß auch nicht warum sich die Menschen über E-Mobilität und E-Heizen via WP aufregen bze ablehnen. Wir brauchen doch nur noch eine Lösung dazu. Die Speicherung. Worfür ja aktuell einiges entsteht. Haben wir bezahlbare Speicher mit guter Reichweite wird bald kein Mensch mehr über andere Lösungen reden wollen. Hat der PKW die 1.000 km Reichweite erreicht werden sich die Menschen mit wichtigen Fragen wie Ausstattung des Fahrzeugs interessieren. Der Strompreis sollte schnellst möglich auf unter 20 Cent/kWh fallen.
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18.02.2025 10:46:33 |
Stimmt... Schlussendlich wird es daruf hinauslaufen, wie günstig die Herstellung von H2 aus EE hier sein wird. Aber wenn H2 in großen Mengen benötigt wird, dann wird es auch direkt als H2 über Pipelines und mit Schiffen transportiert. Das wäre sicherlich immer noch günstiger als Ammoniak zu machen und dann wieder H2 daraus herzustellen. Es sei denn, die Transporte/Anlandung werde irgendwie welweit verboten bzw. stark reguliert. Das wird aber eher nicht passieren.
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| Zeit:
18.02.2025 11:07:57 |
Zitat von gnika7  Stimmt... Schlussendlich wird es daruf hinauslaufen, wie günstig die Herstellung von H2 aus EE hier sein wird. Aber wenn H2 in großen Mengen benötigt wird, dann wird es auch direkt als H2 über Pipelines und mit Schiffen transportiert. Das wäre sicherlich immer noch günstiger als Ammoniak zu machen[...] Meiner Meinung nach könnte in naher Zukunft H2 aus Afrika bezahlbar sein, denn dort soll ja die Einstrahlung 2,5 mal so hoch sein wie bei uns. Bei derzeit gut 4 fachen Aufwand wären man dann bei nur noch 1,6 fachen Aufwand.
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| Zeit:
18.02.2025 11:11:24 |
Zitat von gnika7  Stimmt... Schlussendlich wird es daruf hinauslaufen, wie günstig die Herstellung von H2 aus EE hier sein wird. Aber wenn H2 in großen Mengen benötigt wird, dann wird es auch direkt als H2 über Pipelines und mit Schiffen transportiert. Das wäre sicherlich immer noch günstiger als Ammoniak zu machen[...] wenn man EE weiter ausbaut, wird es immer mehr Zeiten geben, in denen die Energiepreise für EE negativ werden. In diesen Phasen lohnt es sich auch in Deutschland.
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18.02.2025 14:46:00 |
Ein Hochtemperatur- Elektrolyseur muß möglichst durchlaufen, damit er effizient H2 herstellen kann. Insofern ist er ein ganz schlechter Partner für PV, da die Sonne ja bekanntermaßen Nachts nicht scheint. Man bräuchte also auch noch zumindest Windkraft oder Pumpspeicherkraftwerke, damit auch nachts noch genug Stom für die Elektrolyse im Netz ist. Wenn man dann noch die Verflüssigung und den Transport nach DE einrechnet, bin ich nur bedingt zuversichtlich, daß grüner H2 aus Afrika ein Exportschlager wird. Vlt. ist natürlicher H2 ein Möglichkeit, allein mir fehlt der Glaube..
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