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18.02.2025 15:01:58 |
Zitat von Benn1904  Zitat von gnika7  [...] wenn man EE weiter ausbaut, wird es immer mehr Zeiten geben, in denen die Energiepreise für EE negativ werden. In diesen Phasen lohnt es sich auch in Deutschland. Negative Preise sind ein Artefakt der fossilen Must-Run Kraftwerke und EEG. Das heißt, zukünftig sind eher keine negativen Preise zu erwarten, auch wenn die Kunden/WP-Heizer das gerne hätten. Allerdings kann man davon ausgehen, dass zukünftig bei Unterschreitung einer Preisschwelle viele EE-Erzeuger den Strom dann lieber einspeichern und später (ggfs. als H2) verkaufen. Das heißt, der Strompreis wird bei 100% EE immer über 0 sein. Zitat von belzig  Ein Hochtemperatur- Elektrolyseur muß möglichst durchlaufen, [...] Man bräuchte also auch noch zumindest Windkraft oder Pumpspeicherkraftwerke, damit auch nachts noch genug Stom für die Elektrolyse im Netz ist. Na/Schwefel-Speicher werden immer günstiger und Elektrolyseure können modulieren. Daher kann ich mir vorstellen, dass diese so ausgelegt werden, dass die mit Hilfe des Na-Speichers 24/7 durchlaufen können. Also zumindest Apr-Sept oder so. Im Winter kann der Na-Speicher dann zusätzlich Netzdienstleistungen bereitstellen und man verdient ggfs. noch mit Rückverstromung bei knappen Strommengen Geld. Aktuell haben wir eh noch nicht genug EE-Strom für H2. Aber für Netzdienstleistungen ist ja bereits einiges in der Pipeline.
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18.02.2025 21:46:53 |
Ich dachte es ging um billigen H2 aus Afrika. Da könnten die Elektrolyseure in manchen Regionen wohl ganzjährig laufen, wenn auch nur tagsüber. Aber wahrscheinlich brauchen die Afrikaner ihren EE_Strom erst mal selbst.
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19.02.2025 08:49:32 |
Ich denke, es wird auf jeden Fall Import von dort geben. Momentan erscheinen Pipelines oder Ammoniak am wahrscheinlichsten. Da hält sich der Aufwand noch halbwegs in Grenzen.
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19.02.2025 08:59:06 |
Zitat von belzig  Ich dachte es ging um billigen H2 aus Afrika. Da könnten die Elektrolyseure in manchen Regionen wohl ganzjährig laufen, wenn auch nur tagsüber. Aber wahrscheinlich brauchen die Afrikaner ihren EE_Strom erst mal selbst. Ich stimme totto zu. Energieautarkie in Deutschland wäre makroökonomisch nicht sinnvoll (politisch ist es eine andere Frage). Da aber Stromerzeugung direkt aus EE deutlich günstiger ist als Rückverstromung vom importierten H2, wird es auch immer EE-Überschüsse geben, die man einspeichert oder in H2 umwandelt. Wo sich das Gleichgewicht aus Eigenerzeugung und Import in Dtl einstellt wird aber schlussendlich davon abhängig, was die Speicherung/H2-Erzeugung hier kosten wird und wie teuer der Import sein wird. Je günstiger die H2-Erzeugung desto stärker schlagen sich die Transportkosten durch und umso mehr wird es hier in Dtl erzeugt. Deshalb wäre es auch im Interesse Deutschlands viel in H2-Forschung zu investieren, um diese möglichst günstig zu machen.
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19.02.2025 09:52:33 |
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19.02.2025 10:42:32 |
Zitat von belzig  ...Ein Hochtemperatur-Elektrolyseur muß möglichst durchlaufen, damit er effizient H2 herstellen kann. Insofern ist er ein ganz schlechter Partner für PV, da die Sonne ja bekanntermaßen Nachts nicht scheint....[...] Ja schon. Kombiniert mit einem Speicher, könnte dieser 24h arbeiten ggf einen Teil des H2 mit einer Brennstoffzelle wieder in Strom umwandeln um durchzulaufen.
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19.02.2025 10:46:35 |
Zitat von gnika7  Zitat von belzig  [...] ...Rückverstromung vom importierten H2...[...] Das sind dann doch die neuen Gaskraftwerke, die in Dunkelflauten zum Einsatz kommen.
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19.02.2025 11:25:03 |
Wir sind in meinen Augen näher an der Lösung als es im Alltag zu erkennen ist.
Haben wir gute Speicher und haben wir genug H2-Importe steht der Klimaneutralität nur noch die "Massenträgheit" im Wege.
Wir haben für uns einen großen Teil der Erreichung der Klimaneutralität bei Gebäude und Verkehr abgeschlossen, ich rede hier von dem Teil, den wir direkt beeinflussen können, wir lagen in 2024 bei 88,8%. Den Rest, der systemisch gegeben ist, wird sich im Laufe der Zeit durch Entwicklungen zugekuften Ökostrom und/oder bidirektionalem Laden etc dann allmählich auf 100% zubewegen.
Wir konzentrieren uns seit ca 2 Jahren verstärkt auf die anderen Bereiche. Möglichst keine vorgefertigten Lebensmittel, sondern, soweit möglich, nur Rohstoffe zu nutzen.
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19.02.2025 16:01:55 |
Zukunft der Energiewende: Der Ölstaat Saudi-Arabien plant, auf dem Stromsektor den Ausbau der Erneuerbaren Energien bis 2030 auf 50 Prozent zu steigern. Saudi Arabien installiert 15 GWh Batteriespeicher. Quelle PowerTechnologyIch glaube das liegt an der linksgrünversifften Regierung in Saudi Arabien und weil die kein Öl mehr haben. Oder woran könnte es noch liegen - helft mir mal bitte?
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19.02.2025 16:28:05 |
Zitat von Weissnixx  Wir sind in meinen Augen näher an der Lösung als es im Alltag zu erkennen ist.[...] Das Problem, vor allem in Deutschland, die Menschen sehen vor allem Probleme und nicht die Chancen und Lösungen.
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19.02.2025 16:31:14 |
Zitat von HenningReich  Oder woran könnte es noch liegen - helft mir mal bitte? Das ist ganz einfach. Dann haben die mehr Öl übrig um es den stupid Germans in Düsseldorf zu verkaufen ;-) Mit faulen Hauskrediten hat es doch auch super funktioniert. Den letzten beißen bekanntlich die Hunde.
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19.02.2025 17:31:09 |
Zitat von HenningReich  Zukunft der Energiewende: Der Ölstaat Saudi-Arabien plant, auf dem Stromsektor den Ausbau der Erneuerbaren Energien bis 2030 auf 50 Prozent zu steigern. Saudi Arabien installiert 15 GWh Batteriespeicher. Quelle[...] Die Ölimporte werden schwieriger, das wird es sein.
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19.02.2025 18:31:51 |
Bei den Saudis spielt Geld keine Rolex - und sie bereiten sich clevererweise auf die Zeit nach dem Öl vor. Für uns hingegen (dunkel, trüb, windarme Jahreszeiten..) mit einer energiehungrigen Industrie ist das finanziell nicht ganz so trivial. Technisch geht viel/Alles. Aber ökonomisch sieht das anders aus.
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20.02.2025 10:07:57 |
Zitat von Anbau78  ...Für uns hingegen (dunkel, trüb, windarme Jahreszeiten..) mit einer energiehungrigen Industrie ist das finanziell nicht ganz so trivial. Technisch geht viel/Alles. Aber ökonomisch sieht das anders aus. ...[...] Meines Erachtens nach liegt es bei uns nur an der richtigen Lösung. Wir brauchen eben zukünftig mehr Speicher. Zum einen 24h-Speicher und Langzeitspeicher. Im Einzelhaushalt wäre das nicht wirtschaftlich lösbar, es sei denn die Speicher würden außergewöhnlich günstig. Okay, die Industrie wird immer auf Zukauf angewiesen sein, weil wir nicht genug produzieren können. Aber privat wäre sicher eine Eigenabdeckung von über 50% realisierbar. Hmm, oder begehe ich hier einen Gednakenfehler?!? Wir müßten bei uns 100 kWh an Speicherleistung haben um dann fast autark zu sein. Dieser wird bei uns aber nur in der Zeit vom 01.11. - 29.02. benötigt, danach reichen rund 5 kWh im Alltag aus. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, das wir in den nächsten Jahren stationäre Speicher haben, die dann bei 50€/kWh oder weniger kosten werden. Dann wird ggf der Strom so günstig sein, das es sich privat kaum noch lohnt mehr als 20 kWh in der Ecke stehen zu haben.
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20.02.2025 10:35:40 |
Siehst Du; genauso ist es. Privat lohnt sich kein Speicher; zumindest seltenst - obwohl (!!) der Preisspread zwischen entgangener Einspeisevergütung und Strompreis oft 20 Cent und mehr beträgt.
Die Industrie - gerade die energieintensive - ist aber auf abolut ganz anderen Preisniveaus unterwegs. Die sind wir als Privatmenschen gar nicht gewohnt. Da machen 2 Cent die kWh Unterschied (!!) oft schon gewaltig was aus, und können Standortentscheidungen beeinflussen.
Gerade das unstete Wetter und die starke Saisonalität machen es uns hier in Europa sehr schwer. Krasses Gegenbeispiel: Singapur - quasi keine Jahreszeiten, jeden Tag Sonne (zumindest irgendwann mal am Tag) selbst bei Wolken oft noch starke Strahlungsintensität… da kann man einen Akkuspeicher ganz anders nutzen. Oder die Wüsten; jeden Tag Sonne von früh bis spät; auch im Winter. Von Chile ganz zu schweigen - die haben stetig Sonne und Wind!
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20.02.2025 11:08:40 |
Dass sich im privaten Sektor Speicher nicht lohnen, kann man imo nicht pauschal so sagen. Die sind ja mittlerweile so günstig, dass PV+Speicher in der richtigen Dimensionierung schon häufiger Sinn machen. Gut, bei uns war es ein No-Brainer, weil wir noch Förderung dazu bekommen, aber auch sonst bringen die hohen Strompreise und geringen Einspeisevergütungen schon einen erheblichen Hebel.
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20.02.2025 11:32:25 |
Zitat von totto  Dass sich im privaten Sektor Speicher nicht lohnen, kann man imo nicht pauschal so sagen. [...] In der Tat sind die Speicher auch mal wirtschaftlich. Allerdings wollen alle Parteien die Stromkosten senken. CxU z.B. um ca. 5ct/kWh. Das heißt, viele Speicher die vom höheren Strompreis ausgingen werden jetzt plötzlich unwirtschaftlich. In meinem Fall müssten die Speicherungskosten (Abschreibung, Speicherverluste, Standby, etc.) unter 7ct/kWh liegen. Das wären hier dann ca. 160€/kWh. Bei neuen Anlagen sieht das dann mit 270€/kWh deutlich besser aus. Bei BKW-Sets definitiv möglich. Aus meiner Erfahrung rechneten die meisten Speicherkäufer die Wirtschaftlichkeit sich schön oder wollten einfach Not-/Ersatzstromfunktionalität. Das wird bei sinkenden Strompreisen also weiter so gemacht werden ;-)
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20.02.2025 11:35:04 |
Zitat von Anbau78  Technisch geht viel/Alles. Aber ökonomisch sieht das anders aus. [...] Ökonomisch waren/sind wir auch bei Fossilen abhängig (Autofreier Sonntag lässt grüßen). Mit EE kann man das jedoch deutlich reduzieren und besser diversifizieren.
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20.02.2025 11:55:43 |
@gnika7: Das stimmt zwar, aber fossil sind wir auch alle gleicher. Überspitzt gesagt - ob die kolumbianische Kohle in einem spanischen KKW oder einem (Seewegtechnisch) etwas weiter entfernten deutschen KKW verbrannt wird, macht für den Strompreis keinen großen Unterschied. Wenn der PV Park aber in Andalusien fast doppelt soviel Strom erzeugt (und dabei noch deutlich gleichmäßiger im Jahresverlauf) als in Deutschland, dann macht das auf den Strompreis sehr viel aus. Ich sehe sehr wohl das Autarkieargument - gerade auch ggü den Despoten dieser Welt. Aber unsere energieintensive Schwerindustrie wird so oder so einen schweren Stand bekommen.
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20.02.2025 12:17:23 |
Zitat von Anbau78  Wenn der PV Park aber in Andalusien fast doppelt soviel Strom erzeugt (und dabei noch deutlich gleichmäßiger im Jahresverlauf) als in Deutschland, dann macht das auf den Strompreis sehr viel aus. [...] Wenn es dort in H2 umgewandelt, komprimiert, hierher transportiert und wieder rückverstromt werden muss, relativieren sich der niedrigeren Gestehungskosten dort. Auch der Transport via EU Stromautobahn ist nicht umsonst. Außerdem, die Prognosen deuten nicht unbedingt darauf, dass auch bei 100% EE weltweit, die EU Energieautark werden könnte. Aber ich denke, die Energieautarkie der EU wird steigen. Ein Teil wird direkt in Dtl. produziert, weil günstiger als Transport aus Andalusien. Ein Teil wird aus Andalusien kommen, sodass die entsprechende Stromautobahn optimal ausgelastet ist. Und der Rest (für Chemie, etc.) wird dann importiert. Unsere energieintensive Industrie hätte/hat auch bei Fossilen einen schweren Stand, da wir diese auch importieren müssen. Die weltweite Umstellung auf EE bietet daher da sogar eine Chance. Allerdings werden die Länder mit kostengünstigeren lokaler Energieerzeugung (so wie bei Fossil auch) einen Vorteil haben. Deshalb werden die energieintensiven Industrien hier nur dann überleben (fossil oder nicht), wenn sie andere Wettbewerbsvorteile haben, z.B. niedrigere Transportkosten. Bei PV ist ja auch schon z.B. so, dass die Herstellung in der EU günstiger ist als in China + Transport. Das Problem bei PV sind also gar nicht die Kosten, sondern die Markteintrittsbarriere, da wir kein entsprechendes Know-How haben.
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20.02.2025 13:33:40 |
Klar kann man das über H2 Import angehen - aber das Preisdifferential wird dadurch nicht verschwinden. There‘s no free lunch 😉
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20.02.2025 13:41:28 |
Meine logische Schlussfolgerung war natürlich, dass dann die Industrie nach Spanien geht - eben weil unsere Energiepreise dauerhaft relativ höher bleiben werden. Hätte ich vielleicht gleich dazu schreiben sollen…
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20.02.2025 13:52:25 |
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20.02.2025 13:53:37 |
Solange sie kein Wasser brauchen...
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20.02.2025 14:04:30 |
Zitat von Anbau78  Meine logische Schlussfolgerung war natürlich, dass dann die Industrie nach Spanien geht - eben weil unsere Energiepreise dauerhaft relativ höher bleiben werden. Hätte ich vielleicht gleich dazu schreiben sollen… Die Standortwahl hängt nicht nur von Energiepreisen ab, sonst wären alle energieintensiven Industrien schon längst außerhalb der EU. Deshalb sollte sich Deutschland/EU mehr um die Stärkung anderer Standortvorteile kümmern. Die aktuelle Krise ist die perfekte Chance dafür.
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