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20.03.2025 10:22:33 |
Glaube ich dir, da optimale Bedingungen. Aus einem anderen Thread weiß ich, wo dein Haus steht (eine der wärmsten Ecken Deutschlands) und wir reden hier von einem kleineren Haus in KfW40 Bauweise. Das klingt plausibel. Allerdings hast du auch schon mal woanders von 2000kWh/Jahr Stromverbrauch geschrieben. Ich komme aus Nordbayern. Ok, wir haben hier mit die kältesten Temperaturen Deutschlands. Unsere Freunde haben mit uns zeitgleich ihr KfW40+ Haus gebaut, 230m² Wohnfläche voll unterkellert und voll beheizt (leider haben sie sich für Luftwärmepumpe entschieden mit entsprechend hohen Stromverbräuchen, ist aber eine andere Geschichte). Jedenfalls verbraucht das Haus 13000kWh Wärmeenergie (+2500kWh für Brauchwasser) bei 3900kWh Stromverbrauch. Sie sind aber beim Heizen sehr sparsam und heizen auf nur 20°C. Ich setze voraus, dass der interne Wärmemengenzähler die abgegebene Wärme richtig zählt. Es ergibt sich eine AZ von leicht unter 4. Aber nochmal. Wir reden hier von kleineren KfW40 Häusern, nicht vom 300m² großen KfW55 Häusern. Wenn man es vergleicht, verbraucht hier ein gutes KfW55 Haus weniger als ein gutes KfW40 Haus und das kann ich einfach nicht glauben. Tut mir leid, aber irgendwo gibt es einen Hacken. Siehe auch mein Beispiel mit dem 145m² KfW55 meines Kumpels mit 10000kWh Wärmeverbrauch. Hier stimmt einfach irgendwas nicht. Grüße
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20.03.2025 11:13:18 |
Moin Fertig, bzgl. hoher JAZen ist es ganz interessant, in die WP-Verbrauchsdatenbank zu schauen. Dort kann man zwar nicht nach JAZ sortieren, aber ein Export nach Excel ermöglicht genau das. Die besten Anlagen sind unrealistisch aus unterschiedlichsten Gründen (WP-interner Stromzähler, der teilweise nur den Kompressor zählt, lückenhafte Daten, Ablesefehler, ...), aber trotzdem finden sich einige, die dank externem Stromzähler durchaus belastbar sein dürften und für 2024 die folgenden Werte geliefert haben: - Anlage 2662 mit JAZ 6,99 nutzt einen RGK - Anlage 2692 mit JAZ 6,54 nutzt einen RGK - Anlage 1412 mit JAZ 6,24 nutzt zwei Bohrungen - Anlage 2358 mit JAZ 6,14 nutzt einen RGK - Anlage 3111 mit JAZ 6,02 nutzt eine Bohrung - Anlage 2052 mit JAZ 6,01 nutzt einen RGK Das sind die Anlagen über JAZ=6, die meiner Meinung nach realistisch sein könnten. Bis auf eine stammen sie alle von Nibe/Novelan/AlphaInnotec und sind (fast) baugleich zu dem von Moppi genutzten Modell, das durch niedrige Modulationsgrenze und geringen Stromverbrauch an diesem Arbeitspunkt auffällt. Ich vermute bei diesen Anlagen besonders niedrige Heizwassertemperaturen, teilweise ist auch explizit von entsprechenden Optimierungen die Rede. Und 2024 war halt mild, das spielt natürlich auch eine Rolle. Ob ein Haus ein Passivhaus ist oder nicht, spielt für die JAZ erstmal keine Rolle. Nur die Heizwassertemperatur entscheidet - dafür ist eine gute Dämmung natürlich hilfreich, aber auch auf anderem Wege lassen sich niedrige Heizwassertemperaturen erreichen (flow30, Wandheizungen, Bauteilaktivierung). Welchen Wärmebedarf ein Haus hat, hängt weniger von irgendwelchen KfW-Stufen und dem Baujahr ab, sondern halt davon, wo es steht und wie das Haus in der Praxis ausgeführt wurde und genutzt wird. Dein Kumpel scheint trotz jungem Haus und KfW55 keine optimalen Bedingungen zu haben. Auch mit älteren und größeren Häusern ist ein jährlicher Wärmebedarf unter 10.000 kWh machbar - Beispiele gibt es genügend in der WP-Verbrauchsdatenbank. Viele Grüße crink Ps @psy.35i: Unter welcher Anlagennr ist Deine Anlage in der WP-Verbrauchsdatenbank erfasst?
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20.03.2025 12:04:30 |
Naja crink, ich weiß nicht. Ich habe während der Bauphase einige Häuser und Menschen kennen gelernt. Alle haben damals KfW 55 beziehungsweise 40 gebaut. Drei von den Häuslebauern haben sich sehr intensiv mit der Materie beschäftigt. Alle drei haben Betonkernaktivierung umgesetzt, Fußbodenheizung und die gesamte Hydraulik wurden perfekt ausgelegt, Erdwärme mit Ringgrabenkollektoren wurde umgesetzt. Auch hochwertige zentrale Lüftungsanlagen kamen rein und alle Häuser fahren unter 30° Vorlauftemperatur, teils gar mit maximal 28°. Alle Häuser sind KfW55 mit Wohnflächen zwischen 145 und 180 Quadratmeter. Hier passt auch das Verhältnis. Das kleinste Haus verbraucht mit 10000kWh/Jahr (21° Raumtemperatur) am wenigsten, das größte 13000kWh (23° Raumtemperatur). Alle Häuser sind mit 4 Bewohnern belegt und alle pendeln zwischen 5 und 5,3 bei den Jahresarbeitszahlen. Das andere KfW40+ Haus von unseren Freunden mit 230m² Wohnfläche verbraucht etwa 15500kWh/Jahr. Die sind aber 1) eine Person mehr und 2) ist ja das Haus auch deutlich größer als andere. Auch hier passt es also. Ich kann mir einfach kein 300m² Wohnhaus mit 12000kWh/Jahr vorstellen. Tut mir leid. Es muss besser als KfW40 sein, um diese Werte erreichen zu können. Oder es muss irgendwo stehen, wo man bereits bei +4°C vom strengen Winter spricht. Zu den Arbeitszahlen im Internet. Ich glaube dem, was ich persönlich kenne. In der von dir genannten Datenbank kann man alles Mögliche reinschreiben. Theoretisch sind dort auch Arbeitszahlen jenseits von 50 möglich. Ich kenne auch ein paar extreme Freaks. Die erreichen tatsächlich Arbeitszahlen von 6 und minimal mehr. Das sind aber keine normalen Häuser mehr und den riesigen Bauaufwand, der dahinter steckt, willst du nicht wissen, glaub mir. Die Leute haben das halbe Haus in Eigenleistung geplant und gebaut. Die Leute verbringen jede freie Minute an der Hausdämmung oder Heizungsanlage und investieren immer mehr Geld, Hauptsache die Arbeitszahl steigt um weitere 0,1. An eine reale Arbeitszahl von 7 bei heutigem Stand der Technik glaube ich nicht. Zumindest nicht bei einem normalen Vier-Personen-Haushalt mit normaler Nutzung und einem Ringgrabenkollektor. Das müssen schon Extremfälle mit außergewöhnlichen Zuständen sein. Grüße
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20.03.2025 12:22:13 |
@Fertig Du musst es dir ja nicht vorstellen, ich bin jedesmal froh, wenn ich die Verbrauchswerte monatlich erfasse. Vielleicht zu den Gründen: 1. Die Fußbodenheizung habe ich damals auf 30 °C bei NAT auslegen lassen. 2. Der Kollektor stark überdimensioniert, ich komme bei Soleein- und auch Ausgang nie auf Temperaturen unter 0 °C 3. Ich wärme nur einmal am Tag den WW-Speicher auf 45°C auf. Am Ende ist es wie gesagt egal, ob 5.3 oder 6.0 dasteht. Der RGK mit Sole-WP ist ein super Heizkonzept. VG Moppi
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20.03.2025 12:36:12 |
Moin Fertig,
die Anlagen mit besonders hoher JAZ werden sicherlich von daran interessierten Leuten betrieben. Insofern: Schreib sie doch einfach an und frag nach, wenn Du die Zahlen in Zweifel ziehst. Die WP-Verbrauchsdatenbank bietet angemeldeten Nutzern die Möglichkeit, andere Nutzer per Mail zu kontaktieren.
Zum Vergleich zu den Werten von Moppi: In unserem Haus werkelt eine ähnliche WP, aber mit maximal 36 Grad Vorlauf und minimal +1/-3 Soletemperatur und raus kommt eine JAZ von 4,8-5. Warum sollte bei ihm eine JAZ von 6 unrealistisch sein? Auch die Wärmemenge sehe ich im Vergleich zum Haus hier von 2002 mit 160 beheizten m² und 10.000 kWh Wärmebedarf inkl. WW für 4 Personen als nicht unmöglich an.
Viele Grüße crink
Ps @Moppi: Unter welcher Anlagennr ist Deine Anlage in der WP-Verbrauchsdatenbank erfasst?
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20.03.2025 13:15:00 |
Na gut. Das sind aber alles Standards einer guten Auslegung. Brauchwasser 45°, Auslegung der maximalen Vorlauftemperaturen auf 28-29°. Das haben wir hier alle. Auch Sole Temperaturen sind bei allen zum Winterende teils deutlich über 0°. Das sind aber alles keine außergewöhnlichen Zustände. Dennoch verbraucht hier ein halb so großes KfW55 Haus nahezu die gleiche Energiemenge. Das ist für mich unerklärbar und ich kann es deswegen nicht glauben. Von irgendwoher müssen ja diese +100% mehr kommen. @crink deine Zahlen klingen absolut realistisch und nicht außergewöhnlich. Grüße
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20.03.2025 15:44:06 |
unsere Anlage ist nicht in der Datenbank @crink max. VL ist ca. 28°C und ich nutze die BKA nur teilweise zum heizen wenn ich alles Kreise öffne, wird der Boden kalt und die Rücklauftemperatur folgt 1:1 der Raumtemperatur, max VL ist dann nur noch 25°C, kaum regelbar wir haben die 6kW Novelan, Kältemodul baugleich mit der Nibe bei Minimalleistung ist die AZ eigentlich immer über 7 ich fahre mittlerweile allerdings eine aggressive PV-Nutzungsstrategie und dann läuft die WP tagsüber bei 55Hz, ca. 4,xkW Wärmeleistung (mehr wird nicht freigegeben)
2000kWh ist vielleicht mit KWL gewesen? eigentlich muss der KWL Stromverbrauch ja zur Heizung dazugerechnet werden oder? wir haben sehr luftdicht gebaut, ohne Trockenbau und ohne irgendwelche Klebebänder-Folien-Abdichtungen. ich hoffe der Bau bleibt dann auch dicht
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20.03.2025 16:03:14 |
Du hast mal irgendwo von 2000kWh/Jahr für die Heizung geschrieben, bin ich mir sehr sicher. Deswegen habe ich nachgefragt.
Rücklauf folgt auch bei uns nahezu der Raumtemperatur. Zumindest in den meisten Fällen.
Grüße
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20.03.2025 16:47:20 |
Zitat von Fertig  deine Zahlen klingen absolut realistisch und nicht außergewöhnlich. Moin Fertig, der Meinung bin ich auch. Und deshalb ist das ein ganz guter Ausgangspunkt für folgende Betrachtung: Hier liegt bei NAT die mittlere Soletemperatur bei -1 und die mittlere Heizwassertemperatur bei +33 Grad also insgesamt +34 Grad Temperaturhub. Das entspricht praktisch den B0/W35 Norm-COP-Bedingungen mit +32,5 zu -1,5, also auch 34 Grad Hub. Wer nun wie Moppi 27 Grad mittlere Heizwassertemperatur und +2 Grad mittlere Soletemperatur bei NAT erreicht, der hat muss nur 25 Grad Temperaturhub überwinden - also wirklich wesentlich bessere Bedingungen. Die Nibe/Novelan/AlphaInnotec ist dafür bekannt, dass gerade bei niedrigem Temperaturhub die WP besonders effizient läuft. Also sind JAZen um 6 unter solchen Bedingungen aus meiner Sicht nicht erstaunlich. Welche WP-Hersteller sind bei Dir und Deinem Umfeld im Einsatz? Wo liegt deren untere Modulationsgrenze und wie effizient ist der Betrieb entlang dieser Grenze? Gibt es andere Faktoren wie hoher WW-Verbrauch bzw. WW-Zirkulation, die die JAZ einschränken? Viele Grüße crink
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20.03.2025 17:29:28 |
@crink, auch bei mir ist der Temperaturhub nicht wesentlich höher. Ich habe zum Beispiel aktuell Sole Temperaturen von etwa +1-1,5 Grad, fahre aber auch maximal 28 Grad Vorlauf im Winter bei kalten Temperaturen. Es müssen dann allerdings schon -8 und tiefer sein, damit man die 28 Grad Vorlauf benötigt. Also an dem scheitert‘s nicht, denke ich. Keine Zirkulation, hat niemand von uns. Wärmepumpen haben wir Alpha Innotec, Novelan und Nibe, alles 6kW Geräte. Grüße
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20.03.2025 21:24:36 |
@Fertig: ein größeres Haus hat gegenüber einem kleineren Haus bei vergleichbarer Geometrie ein günstigeres Verhältnis Oberfläche zu Heizvolumen (A/V Verhältnis) und braucht deshalb weniger Energie pro m². Ich habe NAT -12,4°C, KfW55, 260m² beheizt mit LWWP, dezentrale Abluft ohne WRG und komme über die Jahre auf 33...37 kWh thermisch und 6,5...7,5 kWh elektrisch pro m²*a beheizter Fläche. Thermisch intern, elektrisch extern gezählt. UWP und Steuerung ziehe ich über Laufstunden / Einschaltdauer ab (Bilanzraum 2), das trägt mit einem Abzug von ca. 0,5 kWh/m²*a zu diesen Zahlen bei. Letztlich interessiert mich nur die Endenergie und die schwankt bei mir zwischen 6,5 und 7,5 kWh pro m²*a. Die JAZ ist für mich eher ein Gütefaktor, deren gleitenden Mittelwert ich beobachte. Von daher sind die Werte von Moppi83 für mich absolut nachvollziehbar, er kommt auf 6,7 kWh / m²*a, die ich in guten Jahren sogar mit der LWWP erreicht habe.
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21.03.2025 02:35:01 |
Hallo, noch ein paar Bemerkungen dazu. Die Diskussion ist völlig off-topic. Ich hoffe der Themenstarter ist sich bewusst geworden, welche Vorteile er durch SoleWP+RGK hat und setzt dieses um. Die Diskussion in Bezug auf den Verbrauch / die JAZ finde ich etwas anstrengend. Noch ein paar abschließende Worte dazu: Ich erfasse die elektrische Energie über einen separaten Zähler, die thermische Energie erfasst die Nibe. Es könnte sein, dass der Wärmemengenzähler zuviel erfasst. Damit muss ich leben, der Einbau eines geeichten Zählers würde mich in etwa die Heizkosten eines ganzen Jahres kosten. Weiterhin habe ich drei Etagen mit je 100qm. eine Etage ist der Keller, wobei der auf einer Hausseite zu 50 Prozent freiliegt, in den anderen Zimmern sind Lichtschächte. Der Keller ist fast so gut gedämmt wie Mauern in EG und OG, da ergibt sich sicher ein verringerter Energiebedarf. In den ersten 3 Jahren habe ich im Keller noch gewerkelt und diesen nicht beheizt, da lag der Wärmebedarf des Hauses rund 2000 kWh niedriger. Mein Haus ist mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Das macht sicher auch noch einiges aus. Da ich viele Semester Regelungstechnik über mich ergehen lassen musste und das Haus inkl. WP umfangreich monitore habe ich auch eine gewisse Affinität zur Optimierung. Ob ich deswegen einen so guten COP habe? Vielleicht. Bekannt ist ja, dass die S1255-6 bei gut 30-40 Hz einen Effizienzpeak hat. Wenn es draußen kälter ist läuft sie sehr häufig in dem Bereich. Und bei KFW40-Häusern werkelt diese eventuell dann schon im 20Hz-Bereich, der leicht ineffizienter ist. Ich habe es leider von Anfang an verpasst, meine Daten in der Wärmepumpen-DB zu erfassen, das mache ich mit einem Excel-Dokument für mich allein. Eventuell ändere ich das nochmal. Grüße aus China Moppi83
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21.03.2025 06:25:42 |
Ja. Aber das sind doch alles Standards, die heutzutage so gut wie jedes vernünftig gebaute Haus hat. Ich meine jetzt zentrale KWL mit WRG und FRG. Trotzdem kann ich mir so große Unterschiede nicht erklären. Das Einzige was mir noch einfällt, ist die Umgebung. Es gibt kalte Regionen und warme. Es gibt welche mit verhältnismäßig viel Sonnenstunden im Winter und welche, die eher neblig und kühl sind. Und die Menschen natürlich. Es gibt sparsame und großzügige Menschen, was den Einergieverbrauch angeht. Ist aber auch egal jetzt. Ich will nur nicht, dass es @_florian später nicht wie @tepee ergeht. Er hat nämlich ein tolles KfW40 Haus mit RGK, ist sehr sparsam und kommt auch nicht wirklich über AZ 5. Also, @_florian, du musst dich auch mit einer 5 zufrieden geben. Die allermeisten RGK Betreiber, die ich persönlich kenne, haben alle 5 ±0,2. Nur im Internet gibt es anscheinend welche, die über 6 oder gar 7 haben. Eine 8 sehen wir auch noch, das verspreche ich dir. Also alles über 5 ist gut! Mit den Luftwärmepumpen ist es übrigens die gleiche Geschichte. Alle Anlagen, die ich persönlich in der Region kenne, gurken bei 4 ±0,2 herum. Im Internet findet sich aber immer jemand, der eine 6 erreicht. Die Bedingungen wissen wir aber nicht. Eine ist allerdings verdammt richtig - wichtig ist nicht die AZ, sondern das, was monatlich vom Konto für Strom abgebucht wird. Wenn ich das bei uns so anschaue, dann bin ich sehr zufrieden. Wir zahlen für Strom samt Elektroauto mit 15000km/Jahr, Heizung und Haushalt 850€/Jahr für den Gesamtverbrauch. @_florian PV Anlage unbedingt mitmachen! Grüße
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21.03.2025 07:10:25 |
Hallo,
ja PV sollte man mitmachen. Wir haben ein Hybrid- und ein reines Elektroauto. Haushalt + WP + Autos ergeben 7500 kWh Jahresverbrauch. PV habe ich damals zwar vorbereitet, aber aus verschiedensten Gründen nicht realisiert. Damals war das auch noch ziemlich teuer im Vergleich zuheute.
Wir haben einen Abschlag von 222 €, geht immernoch. Aber in der Richtung würde ich bei einem Neubau dann auch planen. Da hat übrigens die Sole-WP wieder einen Vorteil, da diese in der Spitze weniger Strom zieht.
VG
Moppi
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| Zeit:
21.03.2025 09:03:06 |
ja PV direkt beim Hausbau mit draufpacken, billiger kriegt man es nicht mehr Gerüst und so steht ja dann schon die Dachmaße den Modulmaßen anpassen, dann passt viel drauf wir konnten mit etwas mehr Dachüberstand (1m) knapp 30kWp draufpacken ich habe damals (2020) die Bautür in den Technikkeller eingebaut, dann konnte die PV schon im Rohbau laufen (Stromzähler muss in einem abschließbaren Raum sein)
wir liegen mit 5 Personen bei ~8000kWh Gesamtverbrauch (1 eAuto) Bezug allerdings nur 1700kWh, quasi wie ein Singlehaushalt
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| Zeit:
21.03.2025 09:12:50 |
Zitat von psy.35i  wir konnten mit etwas mehr Dachüberstand (1m) knapp 30kWp draufpacken Bei PV-Leistung sollte man immer an die magischen Schwellenwerte bei PV denken. Photovoltaikforum InfoJe nach Rahmenbedingungen ist es oft sinnvoll bei 25kW aufzuhören. Grundsätzlich gilt, die Überschreitung der Schwellenwerte nur um weniger kW ist üblicherweise unwirtschaftlich.
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| Zeit:
21.03.2025 09:14:50 |
Auch wir liegen zu viert bei 8000kWh/Jahr. Alleine das Autofahren nimmt 3500kWh in Anspruch. Aut der anderen Seite spart man sich Benzinkosten, ist also immer noch ein gutes Geschäft. Wir beziehen allerdings 3000kWh/Jahr. Stromspeicher haben wir nicht. Die PV Anlage liefert die restlichen 5000kWh. PV ist heutzutage ein Muss. Jetzt sind die Preise auch wieder auf etwa das vor Corona Niveau gesunken, was auch für eine PV Anlage spricht. Grüße
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| Zeit:
21.03.2025 12:24:30 |
Moin, Moppi hat recht bzgl. Off-Topic, trotzdem noch ein Wort zu Fertig und den trotz besonders niedrigen Heizwassertemperaturen nicht herausragenden JAZen: Klingt so, als wäre eine Detailoptimierung sinnvoll: - Thermischer Abgleich inkl. Deaktivierung aller ERR (wahrscheinlich schon geschehen) - Begrenzung der maximalen Kompressorfrequenz auf den aktuell notwendigen Wert, hier beispielsweise seit Wochen 30 Hz (so wird es nun bis November bleiben), im Kernwinter waren es dieses Mal maximal 50 Hz. Gerade Tage mit großen Außentemperaturunterschieden zwischen morgens und nachmittags profitieren vom erzwungenen gleichmäßigen Durchheizen. - Spreizung Heizwasser auf 5-7 K (bei R407c eher empfehlenswert), das bekommt zumindest hier die Automatik nicht hin - Spreizung Sole auf 4 K - Energieintegral auf mindestens 300 Gradminuten bzw. Hysterese nicht zu klein, falls AlphaInnotec bzw. Novelan per Hysterese gesteuert werden - Warmwasserbereitung an normalen Tagen nur einmal am Tag entweder nachmittags oder im Kernwinter unmittelbar vor der Hauptverbrauchszeit - Warmwasserbereitung mit hoher Spreizung (damit das im Vergleich kalte Heizwasser nicht den oberen Teil des WW-Speichers abkühlt und so Exergie vernichtet) Für die weitere Diskussion empfehle ich Dir, falls nicht schon vorhanden, einen eigenen Optimierungsthread zu Deiner Anlage bzw. denen in Deinem Umfeld. Noch mal zur Einordnung der jährliche Stromverbrauch für ein Haus mit 10.000 kWh Wärmebedarf bei unterschiedlichen JAZen: JAZ 4: 2500 kWh JAZ 5: 2000 kWh (Ersparnis gegenüber 4 also 500 kWh bzw. 150 EUR) JAZ 6: 1667 kWh (Ersparnis gegenüber 5 also 333 kWh bzw. 100 EUR) Das zeigt, dass die Optimierung auf besonders hohe JAZen eher ein Hobby, nicht aber wirklich essentiell ist. Und mit dringend empfehlenswerter PV sind die Einsparungsmöglichkeiten dann nochmals geringer. Hier im Haus lag der Stromverbrauch 2024 bei 7600 kWh: 2000 kWh für die Sole-WP, 2900 für den Haushalt und 2700 für die E-Autos. Die steile Ost-West-PV-Anlage ohne Speicher konnte davon ca. 3000 kWh decken. Fazit: PV ist beim Neubau heutzutage quasi ein Muss innerhalb der von gnika genannten Grenzen. Ob dann Sole- oder Luft-WP, macht auf den ersten Blick keinen großen Unterschied, langfristig jedoch sind die Vorteile der Sole-WP unübersehrbar: - Keine Geräusche, die Nachbarn stören könnten - Stromverbrauch Sole-WP unabhängig von der Tageszeit -> variable Stromtarife - Spitzenlast Sole-WP geringer, lässt sich unterhalb der §14a-Schwelle anschließen - Potentiell höhere Lebensdauer der Sole-WP durch geringere Temperaturschwankungen, geringere Drücke und Aufstellung innerhalb des Hauses - Nach Ende der Lebensdauer WP kann der Kollektor mit der nächsten WP weiter genutzt werden Viele Grüße crink
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| Zeit:
21.03.2025 13:08:04 |
@crink Alles schon gemacht. Noch weiter optimieren geht nicht, bin am Anschlag. Deine Rechnung stimmt nicht. Dort ist der PV Anteil nicht enthalten. In Wirklichkeit wird die monetäre Einsparung bei etwa 50% des von dir errechneten liegen. Grüße
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| Zeit:
21.03.2025 14:24:16 |
Zitat von Fertig  Mit den Luftwärmepumpen ist es übrigens die gleiche Geschichte. Alle Anlagen, die ich persönlich in der Region kenne, gurken bei 4 ±0,2 herum.[...] Wenn man wenig Wärmebedarf hat, macht einen auch die LWWP nicht arm. Ich hatte 2024 (mildes Jahr) eine JAZ von 4,95 für Heizung und Warmwasser (Bilanzraum 3, Raumtemperaturen 21,5°C, WW 42°C). Das Haus ist von 2003 (NAT -13°C, 144 m², FBH, geschätzt etwas schlechter als KfW 70) und brauchte 8800 kWh Wärme. Bei einem PV-Anteil von über 50% (8 kWp, 7 kWh Speicher) lagen die Heizkosten damit bei etwa 270 €/a (30 ct/kWh). Die Vorteile der Erdwärme sind natürlich nicht zu unterschätzen, was Haltbarkeit, Lautstärke und Effizienz in besonders kalten Regionen angeht und es muss sich auch nicht jede Investition rechnen, wenn man sich für die bessere Lösung (Erdwärme) entscheidet.
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| Zeit:
21.03.2025 14:28:50 |
Zur JAZ: Gerade bei LWWP ist es logisch, dass diese bei besser gedämmten Gebäuden schlechter ausfällt als bei einem mäßig gedämmten Haus. Beim Passivhaus arbeitet die WP vielleicht erst ab 5°C AT, wärend das KFW70 Haus schon bei 15°C geheizt werden will. Somit entfällt beim Passivhaus im Prinzip die ganze Übergangszeit, die für eine tolle JAZ maßgeblich ist. Unterm Strich braucht das Passivhaus natürlich viel weniger Energie, und darauf kommts am Ende an. Der Grabenkollektor scheint halt das Baby hier im Forum zu sein. Bei mir werkelt eine LWWP von Midea, Kostenpunkt rund 2000€, im KFW55 Haus (FBH+BKA) bei NAT -11°C. Benötigt dank nicht ganz so ausgereifter Steuerung ein wenig Eingriffe per Modbus, aber das war mir als Tüftler von vornerein klar und ist kein Problem. Die LWWP läuft nun nach Optimierungen mit einer JAZ von ca. 4,5 (viel WW da Langduscher), ist dabei bei 8 Meter Abstand zum Nachbar so gut wie unhörbar (sauber geplante Aufstellung hilft hier) und kühlt im Sommer ebenfalls so gut wie kostenlos mit PV Strom. Strommehrkosten gegenüber Sole keine 100 Euro pro Jahr. Ein Grabenkollektor war auf dem winzigen Grundstück nicht möglich, es wären aber Mehrkosten im Bereich von knapp 8000€ gewesen (Bagger, teurere WP). Sondenbohrung wäre möglich gewesen, aber preislich jenseits von Gut und Böse. Nibe gegen Midea ist natürlich ein wenig wie Mercedes gegen Dacia, aber am Ende wird das Haus sehr komfortabel warm und mehr will ich nicht. Für den Preis tausche ich die WP gerne auch nach 10 Jahren. Auch bei dreifacher Lebensdauer der SWWP rechnet sich das absolut nicht. Sole ist bestimmt die technisch bessere Möglichkeit, aber rein wirtschaftlich bei vielen aktuellen Bauvorhaben kaum zu rechtfertigen. Klar, hätte ich 100k mehr Budget gehabt wäre es auch eine SWWP mit Sonden geworden, aber wer hat das schon einfach so zum ausgeben, dürfte bei fast allen Bauvorhaben eher auf Kante genäht sein. Daher ist die LWWP nicht so verkehrt, zumindest wenn es einfach nur günstig warm bzw. kühl werden soll.
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| Zeit:
21.03.2025 18:38:27 |
Siehst du richtig. Hauptsache das Haus wird warm, ob es mit Erwärme oder Luftwärme realisiert wird, ist egal. Kosten sind das, was zählt. Auch wenn ich meine Erdwärmepumpe mag, bei 10k€ Unterschied würde ich lieber eine LWWP nehmen. In der Zeit, als wir gebaut haben, war der Preisunterschied keine 2000€. Eine no name LWWP wollte ich nicht haben und eine gute namhafte hat fast dasselbe gekostet. Gegenüber einer billig LWWP hat Erdwärme mit einer Nibe oder Novelan keine Chance, klar. Die Mehrkosten wird man nie wieder reinholen. Grüße
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| Zeit:
21.03.2025 20:31:51 |
Bei den LWWP bin ich kritisch, ob es für die WP vom deutschen Markenhersteller viel mehr fürs Geld gibt als beim Asiaten, abgesehen von Herstellern wie Lambda. Samsung, LG, Panasonic und auch Midea bauten schon Wärmepumpen (in Form von Klimaanlagen), da wussten Vaillant und Buderus noch nichtmal wie man Wärmepumpe schreibt.
Man muss nur im Zweifelsfall selbst Hand anlegen können oder einen kompetenten Kältebauer an der Hand haben. Bei defekter Wärmepumpe ist der Heizungsbauer meiner Meinung nach auch der falsche Ansprechpartner, ein Kältetechniker hat mit der Technik schon ein paar Jahrzehnte länger Erfahrung und kann, wenn er gut ist, nicht nur Baugruppen tauschen.
Zur Ersparnis: Es reicht nicht, dass sich die Mehrkosten in ein paar Jahrzehnten rechnen. Für die SWWP hätte ich 8000€ mehr Kredit aufnehmen müssen, da muss die SWWP schonmal 250€ im Jahr für die Mehrkosten bei den Zinsen einsparen und es ist unterm Strich immernoch eine Nullnummer. Bei realistischen Einsparungen von 100€ im Jahr darf die Solelösung im Vergleich zur LWWP rein wirtschaftlich gesehen keine 2500€ mehr kosten damit sich das irgendwie rechnet.
Das ist natürlich alles unwichtig wenn einem einer der Vorteile der Solelösung (Gerät im Haus, nichts sichtbar, keine Geräusche vor dem Haus) wichtig sind
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| Zeit:
22.03.2025 12:58:04 |
Bin voll bei dir. Das ist auch meine Art zu denken. Wenn ich heute neu bauen würde, würde ich mir das unbedingt ganz genau überlegen.
Zwischen Marken-LWWP und Marken-SWWP ist der Unterschied aber wirklich eher klein. Die Beiden nehmen sich nicht viel. Preislich fast gleich, bei SWWP kommen Erdarbeiten hinzu, bei der LWWP der Sockel und die gegebenenfalls längeren Kälte-/Wärmeleitungen.
Das sind dann tatsächlich vielleicht 2000-3000€ Unterschied. Da kann man sich durchaus überlegen, statt LWWP eine SWWP zu nehmen und diese holt ihren Preisnachteil innerhalb von 10-15 Jahren wirklich ein. Nebenbei hat sie weitere Vorteile wie: nahezu kostenlose Kühlung, kein lärmender Kasten draußen, der Platz braucht und gegebenenfalls Nachbarn oder Besitzer stört und so weiter.
Insgesamt also ein unfairer Vergleich. Eine einfache no name LWWP vs. Premium SWWP. Aber rein kostentechnisch stimmt es schon. Du hast Recht.
Grüße
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| Zeit:
27.03.2025 10:52:12 |
Zitat von Fertig  Magst du uns verraten, wo dein Haus steht? 300m² beheizte Fläche, AZ6,0 und 2000kWh Stromverbrauch mit einem RGK klingen für mich nach science fiction. In einem Passivhaus glaube ich das noch, aber nicht in einem KfW55… ich habe hier ein 330m2 2-familienhaus, 50 jahre alt, auf guten neubaustandard saniert. das nimmt sich mit erdwärmepumpe 2.300kWh elektrisch im jahr passivhäuser haben signifikant schlechtere JAZen als niedrigenergiehäuser, weil die übergangsheizzeiten fehlen und der ww-anteil mehr gewicht hat. entscheidend ist die systemtechnik wärmequelle-wärmesenke. wir monitoren sehr viel, weit mehr als Fraunhofer… ;-) ich habe rund 250 wärmepumpen im monitoring, tlw seit 10 jahren. diese anlagen werden laufend in diversen forschungsprojekten auch wissenschaftlich ausgewertet. im neubau liegen alle bei JAZ 5-6. gerade die Stiebel anlagen die wir die letzten jahre bevorzugt verbauen liegen hier nochmals besser. die haben bsplw eine thermostatische ölsumpfheizung, die bei innenaufstellung konditioniert außer bei ersteinschaltung nie reingeht. ich finde den absolutstromverbrauch viel belastbarer als die JAZ, weil mittlerweile jede wp diese anzeigt, nur 1 hersteller einen echten zertifizierten stromzähler drinnen hat und die hilfsantriebe nie mitgezählt werden. unter den hunderten neubauten die wir begleiten liegt der mittelwert bei 10.000kWh heizwärmebedarf zuzüglich ww-wärmebedarf - und 2.000kWh strombedarf. bei LWWP liegt er in der praxis beim doppelten, bei 4.000kWh. das wissen wir von befreundeten solateurbetrieben, die viele neubauten aufnehmen. das liegt nur zum teil an der technologie, hauptsächlich an der systemtechnik: dimensionierung, hydraulik, wärmesenke, parametrierung gute neubauten die wir begleiten liegen alle unter 1.600kWh pro jahr all in. alles ausgewachsene häuser, aber fetter RGK, FBH & BKA zum heizen & kühlen, nach flow30 ausgelegt… im herbst starten die bei einem echten COP von 10, bei typisch 17° sole-ein und 27° vl-temp und einem hub von nur 10K von der quelle zur senke…
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