Hallo,
ich war auf der ISH, Frankfurt/M., u.a. beim Lambda-Stand. Meine Entscheidung über meine künftige Anlage und Hydraulik steht jetzt:
- Spülung der Heizkreise noch mit der alten Heizung unmittelbar vor ihrem Abbau mit SANOL® H-15 green von ELYSATOR, mit 45°C.
- Einbau Wärmepumpe Lambda EU10L, Direktanschluss an die diffusionsoffene FB über
- 2 Stück Edelstahl-Vorlaufreihenspeicher, ZIL-B von Zilmet, zu je 100 l in Reihe geschaltet, lotrecht durchströmt mit G 1 1/4-Anschlüssen (Druckverlust ca. 1,7 mbar)“,
- Festeinbau einer SorbOx LI (mit Demineralisierungspatrone) von ELYSATOR, G1“AG,
- Auffüllung mit
VE-Wasser, Heizwassereinstellung auf
pH-Wert: 8,2 ± 0,5, Gesamthärte: ≤ 0,1 °dH, Leitfähigkeit: 35-45 µS/cm, Sauerstoffgehalt: < 0,1 mg/l und Überwachung.
- Festeinbau des Nachspeise-Komplettsystems mit
Wasserhärtemessung „
Heizungswasser HWN Mono“ von AFT,
- Austausch der Grundfos UPM3L 25-75 180 PWM-A (keine OEM!) in der Hydraulikstation gegen eine Edelstahlvariante, keinesfalls mit höherer Leistung. Der max. Abtauvolumenstrom von 1,78 cbm/h (bei meinen Druckverlusten) dieser UP passt sehr gut. Mehr VolStrom mindert die Wirkung der beiden Vorlaufspeicher, durch die der Kälteschock und damit die
Estrichabriß-/Spaltenbildungsgefahr für die Vorlauf-FB sehr gemindert wird (bei z.B. -5°C außen ca. VL/RL 36/31°C, Abtauwasser 25,4°C, nach 3 min Abtauzeit 33,7°C, nach 5 min 32,2°C bei Eintritt in die Vorlauf-Steigleitung. Ein 200 l Speicher hat eine schlechtere Schockreduzierung. Es geht nicht um die absolute
Temperatur, sondern um die Verlangsamung des Temperaturabfalls. Die beiden 100 l Speicher werden bauseits noch zusätzlich sehr gut gedämmt.
- MAG Reflex NGV 50 (Nutzvol. 40 l) mit Butyblase (für 357 l Heizwasser)
Heizsystem somit ausschließlich mit VPE-FB-Rohr, Edelstahl, Kuper, Messing, Alu, auch kein Grauguß.
Heizlast bei NAT (an 26h/a): nach
DIN SPEC 12831-1 ca. 14,5 kW, nach
DIN 4701 12,1 kW, nach 10-jähr. Heizöl (nach Heizgradtagen) 11,75 kW, nach geeichtem Wärmemengenzähler SensoStar U bei einf. Durchschnitt von 60 Messungen 8,4 kW, bei formaler linearer Regression 8,5 kW, nach
Energiegehalt von VolStrom/45/35°C 8,6 kW.
Der WMZ wurde an 17 Tagen (zwischen -5 bis +12°C außen) nur zwischen 20-8 Uhr abgelesen, d.h. ohne Einfluss von Sonne, von Warmwasseraufheizzeiten, von
Nachtabsenkung bei voller Beheizung des Gebäudes von sehr schwerer Bauart. Trotzdem springen die Leistungswerte erheblich, weil die vorlaufgeführte Heizung auf die Außentemperatur fein reagiert und das Gebäude schwerfällig ist. Je mehr Messungen, desto geringer wurde die Heizlast; sie bleibt aber jetzt auf stabilem Niveau. So messe ich (auf NAT hochgerechnet) z.B. bei 0°C 10,8 kW, bei +12°C 10,2 kW, bei +11°C 7,0 kW, bei -2°C 7,2 kW, bei -5°C 6,8 kW, bei +10°C 6,1 kW usw.. Klingt völlig verrückt. Aber es ist ausschließlich auf die zeitversetzte Gebäudereaktion zurückzuführen. Wenn ich den vorherigen Tag(e) anschaue, passt es einigermaßen. Erkenntnis aus alledem: Bei schwerer Bauart macht die WP-Steuerung (auch) durch die (exakt örtliche?) Wettervorhersage offensichtlich richtig Sinn!
Hinzu kommt, dass ich bei meiner (sehr genauen) DIN-Berechnung bereits überall neue
Fensterscheiben unterstellt habe. Es sind aber noch einige der 43-jähr. 2- und 3-fachverglasungen auszutauschen. Eine neue Scheibe halbiert ihren Wärmeverlust. Ohne KinderZimmerBeiheizung nochmal 1,6 kW weniger. Ich denke, die EU10L passt gut.
Biv-Pkt. mit W40-Leistungslinie liegt bei -12,1°C/8,74 kW (oh KiZi bei -15,9°C/7,92), somit über der NAT.
Taktgrenze mit W27-Leistungslinie:
25% VerdLstg: +11,0°C/2,46 kW (oh.KiZi 9,1°C/2,36 kW)
20% VerdLstg: +12,55°C/2,04 kW (oh KiZi +10,91°C/1,97 kW)
Nach dem Lambda-Planungstool verbrauche ich 3.348 kWh/a, kein Heizstabeinsatz.
Ich vermute, die DIN-Werte sind u.a. zu hoch, weil ich geringe Kältebrücken habe (habe damals sehr aufgepasst), nicht unterkellerte Bereiche sind auch von unten, im 1,0 m Randbereich sogar doppelt und ebenso die Streifenfundamente lotrecht von innen doppelt gedämmt, weil die Wärme vor allem über diese Randbereiche und Fundamente abfließt und weil der Lüftungswärmeverlust wegen sehr guter Dichtigkeit viel geringer ist - der WMZ zeigt auch das an, nämlich den Istzustand, auch mit den tlw. alten Fensterscheiben. Nach Heizöl stimmt nicht, weil der Wirkungsgrad nicht passt. Der 23-jähr.
Systemtrennungs-PWT wird wegen immer nur Heizungs-
Leitungswasser verkalkt sein. Dass der Ölkessel dadurch höher gleiten muss, habe ich nie kontrolliert. Oder die Berechnungsmodelle sind einfach sehr grob.
Warmwasser im Winter durch die EU10L, im Sommer evtl. durch einen
Flachkollektor, Aperturfläche ca. 2,7 qm, reicht für 2 Pers. bei gutem Wetter vom 1.4 bis 1.10 bei meiner Örtlichkeit meistens zu täglich 100 %. Ist aber auch eine Install.-Preisfrage. Lambda meinte, im Sommer ein mal am Tag Warmwasser aufzuheizen, ergibt kein Taktproblem - es werde da eher übertrieben. Ein Röhrenkollektor macht mir zuviel Stagnationsprobleme.
Zu Lambda:
a) Die Leistungsdiagramme zeigen 25-90 % an. Auf 100% Verdichterleistung wird nie eingestellt. Bei 20% kann man bei der EU10L von etwa 0,4 kW weniger ausgehen, sie moduliert bis unter 2 kW. Der Mitarbeiter war sich nach dem Studium aller möglichen Leistungsdaten jedenfalls am Ende sicher, das die Leistungs-Grafik die 25%-
Modulationslinie enthält.
b) 20%-Einstellung bei der EU10L ist kein Problem
c) Meine Abtau-Leistungstabelle hielt er für durchaus zutreffend. Bei -15°C gäbe es eher wenig Abtauvorgänge. Die Abtauzeit nimmt er mit 3 bis max. 10 min an.
d) Lambda und Zewotherm sind identisch, auch hinsichtlich der
Steuerung. Paradigma hätte eine völlig eigene Steuerung.
e) Der max. Volumenstrom soll (dauerhaft) nicht über 2,5 cbm/h sein.
f) Ob eine sekundäre Heizkreispumpe mit An/Aus ohne
Pufferspeicherkonfiguration steuerbar ist, d.h. eine solche Steuerung mit Level 3 programmierbar wäre (Relaisausgang), müsse man beim Service erfragen, der inzwischen 6 Mitarbeiter hat.
g) Separate Kugelventile als Ablassventile bei Frost müssen trotz solcher in der Hydraulikstation sein
h) Die beiliegenden Tauchfühler PT1000 haben 6 mm, also 6,2-6,5 mm-Tauchhülse erforderlich
i) Der beiliegende Außenfühler befindet sich nicht in einem Strahlungsschutzgehäuse- ggf. die (Morgen-)Sonne gesondert abschatten
j) dT bei 5K lassen, reduziert sich nahe unterer Modulationsgrenze ohnehin auf ca. 3,3K.
k) Lieferzeit der EU10L derzeit noch länger, ca. 100 Tage.
l) Die UP in der Hydraulikstation wird nicht werksmäßig getauscht, also vor Ort.
m) Dass man Takten durch Leistungsbegrenzung auf 5 kW reduzieren kann, hat er nicht bestätigt.
Ansonsten:
In den Messegesprächen ist mir richtig bewusst geworden, wie wichtig die genaue Heizwassereinstellung heutzutage angesichts der hochgetrimmten und spitz bemessenen Komponenten ist.
Bei Einbau der SorbOx LI (mit Demineralisierungspatrone) würde kein Handwerker in der Schweiz noch zusätzlich eine Systemtrennung einbauen, so ELYSATOR, auch nicht bei diffoff. FB. Die SorbOx und die beiden VorlaufSpeicher sind insgesamt eher billiger als (m)eine Systemtrennung.
dT gesteuerte Edelstahlpumpen hat neben Lowara auch Wilo als Z-
Pumpe und angeblich auch die Grundfos Magna 3 als N-Version.
Das HWR 10 plus von magnetic mag zwar gut sein, der
Internetauftritt überzeugt mich -im Vergleich zum Elysator Trio 10.1- gar nicht; ich frage aber noch nach, ob mit der SorbOx vergleichbar.
Plattenwärmetauscher dürfen lt. SWEP nicht viel überdimensioniert sein (Flächenreserve); sonst funktionieren die Verwirbelungen nicht richtig und Ablagerungen setzen sich fest. Anderenfalls 2 „Betriebspunkte“ für die Bemessung angeben.
Kupfer-PWT sollen i.d.R. vorzuziehen sein.
Ich werde meine jetzige Konfiguration zeichnen und bei der Auswahl der Edelstahl-UP den Druckverlust und VolStrom nochmal (mit den Veränderungen) sauber durchrechnen, bevor ich mein
Leistungsverzeichnis auf die Reise schicke. Würde gern meinen
Heizraum mit den Einbauten in 3-D darstellen, wenn es einfach ginge, zumindest im Prinzip, wenn man die Erlebnisse anderer sieht: „Pläne sind gut und schön (egal wer sie zeichnet), aber nur die halbe Miete. Wichtige Sachen werden an die Wand gezeichnet.“
Wenn jemand noch Tips für mich hat ...