Vor 17 Jahren habe ich mir die gleichen Gedanken gemacht weil mein Haus 1958 gebaut worden ist. Jahrelang habe ich mit
Scheitholz geheizt und mich abgequält mit der Schlepperei, eine Solarthermie auf dem Dach gebaut und, für den Fall der Fälle noch einen alten Ölkessel betrieben.
Vor 6 Jahren habe ich angefangen das zu ändern und eine LWP eingebaut. Allerdings war bei + 5°C AT Schluss mit der Effektivität. 'Dann habe ich den Holzkessel rausgeschmissen und die
Pufferspeicher. Einen Puffer habe ich behalten und einen
Brennwertölkessel geschenkt bekommen. Vor 2 Jahren habe ich die Solarthermie vom Dach gehauen und durch PV ersetzt und das war der Meilenstein.
Mit dem Ölverbrauch bin ich von 1500 l/Jahr auf 500 Liter runtergekommen und mit dem Strom von 2300€/Jahr auf 340€. Durch den Kauf eines Kochherdes, der stromlos mit Holz betrieben werden kann, brauche ich jetzt runde 300 €/Jahr an Holz und keine 1200€ mehr für den Scheitholzkessel. An dem Rest arbeite ich noch.
Im Vorfeld habe ich ein Jahr lang alle Verbraucher abgescheckt. Das erste, was rausgeflogen ist, war die Tiefkühltruhe. Dann wurde nach und nach das Licht getauscht gegen
LED Beleuchtung. Eine Tiefkühltruhe ist wirklich das Unsinnigste, was man sich anschaffen kann. Es wird nur reingestopft, bis das Teil voll ist und dann? Dann schmeißt man irgendwann den Inhalt weg und stopft es wieder voll. Ich habe ihn ersetzt durch einen Bierkühlschrank, der wenigstens einen Sinn ergibt und auch noch wesentlich weniger verbraucht.
Gemessen daran, was wir früher gespart haben, also immer Licht ausschalten, Fernseher ausmachen ect. halt die Dinge, die uns schon immer eingetrichtert worden sind, aasen wir heute wirklich mit der
Energie nur so um uns. Ich habe im letzten Jahr rund 10000 KW/h Strom verbraucht und natürlich auch hergestellt. Die WP rennt, wir haben 24°C im Wohnzimmer, einen beheizten Pool, ein beheiztes Gartenhaus und sogar unsere Katzen schauen gerne TV. Also rennt der Fernseher im Wohnzimmer auch ständig. Leider klappt das runde 2 Monate im Jahr noch nicht so richtig. Diese 2 Monate nagen wirklich böse an meinem Ego.
Was ich damit auszudrücken versuche ist, wenn man genau analysiert, sein Verhalten auch bereit ist zu ändern und das ohne Einbußen im Komfort, was wichtig ist, dann lohnen sich auch große Investitionen. Dazu gehören auch mit den alten Gewohnheiten zu brechen. Wäsche wird gewaschen und getrocknet, wenn die Sonne scheint.
Man kann allerdings auch eine Menge Geld verpulvern und hat am Ende kein befriedigendes Ergebnis.
Heute weiß ich genau, wann meine Frau aufgestanden ist, weil der Verbrauch in die Höhe schießt. Der Kaffeeautomat schluckt 1500 W/h, der Fön schlägt mit 2500 W/h zu buche. Da fallen die 138 W/h für das Katzen TV wirklich nicht mehr auf.
In jedem Fall würde ich auf Bivalenz setzen, also die Ölheizung behalten und nach und nach ein auf euren Haushalt zugeschnittenes Energiekonzept entwerfen was zum Einen finanzierbar ist, zukunftsträchtig und ohne, dass ihr euren Lebensstandard einschränken müsst. Machen wir uns nichts vor, denn die Energie, die wir von außen ins Haus bringen, wird teuer werden. Mit einem vernünftig ausgearbeiteten Konzept spart ihr eine Menge Geld, es erspart euch eine Menge Streit im Haus, weil wieder jemand vergessen hat das Licht auszuschalten oder wie auch immer. Meine Wärmepumpe rennt jetzt auch bei -10°C AT aber immer vorausgesetzt die Sonne scheint. Scheint sie nicht, gehe ich auf Öl.
Was ich so bei der Kundschaft mitbekomme ist immer das Gleiche. Jeder bietet irgendwas an, was er am Besten kann. Aber niemand bietet etwas an, was auf mich persönlich zugeschnitten ist. Der
Solarteur, sollte er sich so nennen, klatscht dir 10 KW/p auf Dach mit einem 10 KW/h Speicher im Keller. Schon bin ich runde 30000€ los, ohne Ergebnis, denn weder die 10 KW/p auf dem Dach, noch die 10 KW/h Speicher im Keller bringen mich weiter wenn ich eine WP in Betrieb haben möchte. Das reicht für den Hausstrom, aber mehr halt nicht. Davon einmal abgesehen lade ich die Batterien nur bis 80% und entlade sie bis 20%, was bedeutet, dass sie sehr lange leben werden. Sicher kommt gleich wieder so ein Schlauie daher und meint etwas anderes, aber das ist Blödsinn.
Der Heizungsbauer versucht natürlich sein Konzept zu verkaufen. Meist läuft das allerdings darauf hinaus, dass man die dafür benötigte Energie immer einkaufen muss. Das bedeutet wieder, man muss einsparen und wie macht man das? Neue
Fenster kaufen, das Gebäude isolieren? Aus dieser Schleife komme ich dann nicht mehr raus. Klar kann ich mich für Öl oder Gas entscheiden. Aber dann setze ich mich den immensen Preissteigerungen der nächsten Jahre aus.
Nimm dir einfach die Zeit und analysiere alles. Gewohnheiten, Verbrauch und auch, wenn sie familiäre Strukturen verändern könnten wie zum Beispiel Kinder aus dem Haus ect.!
In diesem Sinne! Viel Glück bei der Entscheidungsfindung.