Hallo zusammen,

Wir haben derzeit ein feststehendes Fenster (2x1,5 Meter) im Wohnzimmer, das immer noch eines der ursprünglichen Fenster ist, das gebaut wurde, als das Haus in den 90er Jahren errichtet wurde. Der vorherige Eigentümer hat vor einigen Jahren einige Fenster durch Dreifachverglasung ersetzt, da sie sich nicht in gutem Zustand befanden. Der U-Wert der Wände liegt bei etwa 0,75, während die Dreifachfenster einen U-Wert von etwa 0,90 haben.

Andere Fenster sind noch mit 2-fach-Wärmedämmverglasung mit Wärmeschutzbeschichtung ausgestattet. Das eine Fenster, das noch 2-fach-Verglasung ohne Wärmeschutzbeschichtung ist, ist das feststehende Fenster im Wohnzimmer, das ich oben erwähnt habe. Das Fenster selbst ist in sehr gutem Zustand, da es über die Jahre gut gepflegt wurde (aus Holz).

Aus energetischen Gründen haben wir uns gefragt, ob es sinnvoll wäre, das Fenster zu wechseln, obwohl es sich noch in gutem Zustand befindet. Das ist also meine Frage an die Gemeinschaft. Würde es sich lohnen, das Fenster bereits zu wechseln? Wäre es ratsamer, nur das Glas zu wechseln oder alles zu entfernen und stattdessen ein Dreifachfenster zu installieren?

Ich freue mich über jegliche Gedanken oder Meinungen zu diesem Thema.

Vielen Dank!

die "energetischen Gründe" kann man recht leicht mit einem Energiesparrechner quantifizieren:

https://www.fenster-und-tueren-welt.de/service/energiesparrechner/

Mit dem bin ich bei ca. 10qm Fensterfläche mit je zwei Einfachglasscheiben pro Flügel und ohne Wärmedämmverglasung gegen zwei- oder dreifach verglaste Fenster auf stolze 250 Euro Einsparung bei Dreifachverglasung PRO JAHR FÜR ALLE ZUSAMMEN gekommen.

Bei Zweifachverglasung waren es noch 221 Euro Ersparnis. Dreifachverglasung macht 20% Mehrkosten (aktuelle Aussage Fensterfachbetrieb bei evtl. 15% Förderung)

Es müssen meiner meiner nach dann weitere Gründe dazukommen, dass sich der Austausch lohnt: Schallschutz, Komfortgründe, Defekte etc. oder Ästhetik wegen geplanten Verkauf.

Ansonsten kann man sich überlegen das Geld für andere Dämmung, Heizung etc.
zu verwenden, wo man evtl. einen höheren energetischen Spareffekt rausholen kann.

Bei dieser Fläche, würde ich schon wegen des Komforts über einen Austausch nachdenken. Das muss sich in dem Bereich davor ja schon kalt anfühlen.

wenn du beispielsweise nicht mehr "streichen" möchtest kann es durchaus Sinn machen.
Natürlich ist der reine Invest und die Heizkostenersparnis mehr als grenzwertig.
Komfortgewinn dagegen ist eigentlich unbezahlbar.

Ich würde das auch steuerlich überlegen.
Du kannst - um auf den Energieberater verzichten zu können - ... die Variante mit der Verteilung der Kosten auf 3 Jahre über die Steuer überlegen.

Fachhandwerker muss eine Bescheinigung ausfüllen/bestätigen.
Selbst muss man bei der Steuererklärung ein, zwei Dinge ausfüllen.

Du bekommst dann auf die KOMPLETTE investition (Material + Dienstleistung + Anfahrt) im ersten Jahr 7%, im zweiten Jahr 7% und im dritten Jahr 6% über die Steuererklärung zurück.

Das solltest du in deiner Kalkulation berücksichtigen.

Noch was - ganz vergessen -.
Wenn Lärm evtl. ein Thema ist - ist der Aufpreis nur minimal, wenn man 3fach Verglasung mit Schallschutzaufbau wählt.
Das haben wir damals auch gemacht, von 2fach auf 3fach umgerüstet inkl. Schallschutzaufbau. Das ist ein großer Unterschied. Ontop ist der Komfortgewinn deutlich spürbar. Früher haben die Damen immer gejammert, dass Sie auf dem Sofa einen "Luftzug" verspüren. Die Klagen gibts nun nicht mehr.

Von welcher Qualität der Scheibe bist Du denn gekommen und zu welcher hast Du umgerüstet (U-Wert (Glas/Fenster), Randverbund, ...)?

Wir sind ein Sonderfall :-)
Uns war lediglich der Schallschutz wichtig! Energieeinsparung etc. kein Thema, da die Basis bereits sehr gut war.

Fenster aus 2009 mit 2fach und einem Uf 0,9, Ug 1,1-1,2.
Bei uns wurde nur das Glas auf 3fach mit Schallschutzaufbau umgerüstet - der Rahmen konnte bleiben - da der Rahmen damals schon für 3fach beworben wurde.
Auch die Scharniere waren bereits dafür ausgelegt.

Das neue 3fach Glas müsste Ug 0,6 haben.

Wie gesagt uns ging es um Schallschutz und das wurde erreicht.

Wir haben die Gläser am gesamten Haus tauschen lassen. (14 bodentiefe Fensterelemente, und sonst noch 16 kleinere Fenster)
Das Angebot war gut.... +-10.000€ abzgl. der 20 oder 25% Förderung (bin mir nicht mehr genau sicher). Es gab aber auch ein Alternativangebot (selbes Glas!) für mehr als 25t€ (man könnte es Abzocke bezeichnen) .
Also auf jeden Fall Preise vergleichen.

Und natürlich rechnet sich das energetisch nicht.

Spüren konnte ich das aber schon im Energieverbrauch und selbst auf dem Sofa, ist dieser "Zug" nicht mehr zu spüren.

Wärmebedarf lt. WMZ vorher 16.000kWh / 12.000kWh nachher.

Kann einerseits durchs bessere Glas kommen, ontop aber sicherlich auch, durchs neue "einstellen" der Fensterschließung.

4.000kWh, sind bei ner JAZ 4 unserer WP - 1.000kWh Energieeinsparung.
bei 25-30Cent/kWh - 250-300€ pro Jahr.

D.h. rechnen wird sich das nicht. - war uns aber nur sekundär wichtig

Vielen Dank!
Sehr informativ!
Weißt Du noch das Fabrikat und die Typbezeichnung des neuen Glases / der neuen Scheibe?

Das ist alles abhängig vom Fensterbauer und dessen Grosshandel.
Meißt kommt es auch darauf an, wer in der NÄhe Glas produziert hinsichtlich Transportwege/kosten.
Vom Gewicht her ist das bei größeren Elementen nichts für DIY. Bei mir waren sie zu dritt.

Hab mal schnell nachgeschaut es war ein Glas mit Ug 0,7 - nicht 0,6. :-)

Sanco Silverstar EN2Plus 3fach, Ug 0,7 Argon Füllung, ACSplus sw (warme Kante)

Damit konnte die Mindestanforderung Uw (Rahmen + Glas) von <= 0,95 eingehalten werden.


Es gibt für den Bestand - wo 3fach nicht möglich ist - der Rahmen aber bleiben soll, ja noch alternativen wie Vakuumglas (Fineo Hybrid) - 2fach mit Vakuum verklebt - dass Werte auf 3fach Niveau und besser bietet. Ist halt ne Preisfrage.

Wie hast du 10 qm berechnet? sollten es 3qm sein oder?

Erneut: vielen Dank für die hilfreichen Informationen!

ich war faul und hab einfach meine Daten als Beispiel genommen. Bei mir waren es am Anfang 10qm Fensterfläche. Inzwischen sogar etwas mehr.

Ist zwar schon n relativ alter Thread, aber hatte sehr ähnliche Ergebnisse bei unserer „mittelmäßigen“ Ausstattung. Der EB riet dazu, DRINGEND alles neu, 32 Fenster, Fläche weiß ich nicht mehr...
Berechnete Einsparung gut 200€/Jahr - bei Kosten von ca. 35k€ damals....

Ergo: Keller / UG erhielt neue Fenster, mit n paar Sicherheitsfeatures, was der eigentliche Sinn und Zweck war, der Rest ist as it was....

Muss jeder individuell selbst entscheiden.

Von der Energieeinsparung her lohnt es sich nicht, ein 2 fach Glas Fenster zu erneuern.
Das lohnt sich nur, wenn das Fenster seine normale "Lebensdauer" einfach erreicht hat.