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09.06.2025 12:23:12 |
Hallo, wir haben in unserem Haus bereits eine Wallbox (compleo professional) 11kw vor 3 Jahren installieren lassen. Der Elektriker hat hierzu einen - 1x Doepke FI-Schalter F374/40/4/0,03 - 1x Doepke LS B16 (Gesamtauslösend) verbaut. Folgende weitere Schutzschalter/ Schutzeinrichtungen sind vorhanden: - 3x ABB SHU S701-E35 vor dem Zähler - 1x Dehnventil TNC direkt nach dem Zähler Die vorhandene Wallbox soll nun gegen die baugleiche Wallbox (EON/Firmenabrechnung) getauscht werden. Ich habe das bei meinem Arbeitgeber als Komplettpaket beauftragt. Der Dienstleister, der die Wallbox installieren soll, hat nun aufgrund meines Fotos bemängelt, dass das nicht den aktuellen Vorschriften entspricht und folgende Zusatzkosten entstehen: 1x SH/SLS-Schalter 40A Hutprofil EUR 281.72 1x Überspannungsschutz Typ 2 mit/ohne Blitzschutz 125A EUR 134.36 1x Abgangskabelbaum 16 mmz, 5-polig EUR113.93 1x Lasttrennschalter 63A EUR 463.43 1x Mantelleitung NYM-J 5 x 4 mmz (Ifd. m) EUR 350.66 1x Mantelleitung NYM-J 5 x 6 mm (Ifd. m) - EUR 11.36 Für mich hört sich das komplett als Abzocke an - die 3 SHUs dienen doch als SLS? (evtl. bemängelt wegen dem Unterschied 35A/40A?). Überspannungsschutz ist doch auch vorhanden. Zudem ist doch die Verkabelung auch entsprechend vorhanden (5x 4mm2 zur Wallbox). Wie ist eure Meinung dazu?
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09.06.2025 12:57:06 |
Sag dem Elektrike bei Mantelleitung NYM-J 5 x 4 mm2 für 350.66 der Meter könnte er von mir Material kaufen. Bei mir kostet NYM-J 5 x 4 mm2 nur 150,- und ich mache immer noch über 100,- Gewinn.
Aber wieso ist dein Dehnventil hinter dem Zähler? Meins wurde vor dem Zähler eingebaut. Keine Ahnung wieso, das war der Netzbetreiber selber.
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09.06.2025 13:04:24 |
Danke für die schnelle Rückmeldung. Ich hab mich vertan (die vorletzte Position war kein 4mm2 Kabel sondern ein weiterer 1x Überspannungsschutz Typ2 mit/Ohne Blitzschutz 25A EUR 350,66 Warum auch immer ein weiterer, zweiter Überspannungsschutz verbaut werden muss? Das vorhandene Kabel zur Wallbox ist ein NYM 5x4mm2 Kabel. Lt. dem damaligen Elektriker für eine 11kw Box ausreichend. Ich vermute mal, die wollen Geld machen und 6mm2 verlegen.
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09.06.2025 13:49:24 |
Zitat von tobias007  Warum auch immer ein weiterer, zweiter Überspannungsschutz verbaut werden[...] Ein MUSS kann dir keiner erklären, bei Längen > 10 m aber ein freiwilliges SOLLTE schon. Wenn es kein Drama ist, wenn bei einem Ladevorgang die Elektronik des Fahrzeugs durch Blitzstromeinkopplungen oder Schalthandlungen kaputt geht, weil man die Reparatur aus der Portokasse bezahlt, kann man auf einen zweiten SPD bei < 10 m Zuleitung auch verzichten. Bitte auch den Unterschied von Durchmesser in mm und Querschnitt in mm² beachten.
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09.06.2025 14:23:03 |
Selbstverständlich Querschnitt in mm2 :) - aber was ist nun richtig bei ca. 15m Länge 4mm2 oder 6mm2 (bei 11KW box)?
Und weshalb wird bei dem zweiten SPD "25A" (beim ersten "125A") angegeben (ist das ein Tippfehler)? Ein "DEHN 952400 Stromversorgung Typ2 Überspannungsableiter" sollte doch für den zweiten direkt neben der Box auch passend sein. (Vielleicht ist "Nennableitstoßstrom (8/20): 20 kA" bzw. "25kA" gemeint?
Auch das mit dem extra selektiven SLS verstehe ich nicht -> die SHU 35A sollte ausreichend sein? Ein weiterer SLS 40A in Serie wäre ja komplett am Ziel vorbei??
Und was meinen die mit einem zusätzlichen Lasttrennschalter? der LS B16 erfüllt doch den gleichen Zweck?
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09.06.2025 16:55:30 |
So ganz werde ich aus Deiner Beschreibung der Ist-Situation nicht schau. Daher versuche ich es mal anders: 1. In direkter Nähe der Wallbox sollte ein Anschlusskasten existieren, in dem der FI (z. B. 3 * 40A), ein 3-fach LS (das kann der 3 * 16 A sein) und (optional, weil sinnvoll und bei über 10 m zum Zählerschrank sehr empfohlen) ein Überspannungsschutz TYP 2 verbaut wird. Wenn ein Überspannungsschutz Typ2 eingerüstet wird, dann muss dieser mit dem Potentialausgleich verbunden werden. 2. Die Leitung von der Wallbox zum Zählerschrank kann für 11 kW mit 4 mm² ausgeführt sein, aber wegen der Verluste auf 15 m wird zu 6 mm² geraten. 3. Im Zählerschrank muss die abgehende Leitung mit einem Lasttrennschalter gesichert sein. Da verwendet man Neozed Schmelzsicherungen. Wegen der benötigten Leistung und je nach Verlegeart würden hier 3 * 20 A ausreichen, eine höhere Absicherung ist evtl. möglich aber sinnfrei. Wenn Du diese Schraubdinger genauso wenig magst, wie ich, dann schau mal den L76O an. 4. Davor befindet sich der Stromzähler. Bei höherer Absicherung muss die Kassette (also das Ding, wo der Zähler eingerastet wird) in 16 mm² ausgeführt sein! 5. Vor dem Stromzähler sitzt der SLS. Und hier ist jetzt die Frage, ob die Wallbox alleine an dem Zähler hängt oder der Haushaltsstrom, Durchlauferhitzer, PV, Wärmepumpe ... auch noch darüber laufen soll. Das kann ich nicht beantworten. Da hilft ein Blick in den Hager Tipp 44. 6. Direkt bei dem SLS ist ein Überspannungsschutz Typ 1 (oder 1+2) vorgeschrieben. Der muss dem System (TNC ...) entsprechen und mit 7,5 kA belastbar sein. Falls ein äußerer Blitzschutz vorhanden ist (Blitzableiter), dann muss der Überspannungsschutz mit 12,5 kA belastbar sein. Auch dieser Überspannungsschutz wird zusätzlich direkt mit dem Potentialausgleich verbunden (16 mm²).
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09.06.2025 17:28:06 |
Lieben Dank, für die vielen Tipps. Das mit dem separaten Sicherungskasten neben der Wallbox macht dann wohl Sinn (inkl. SPD, FI und LS). Zitat von KleinTheta  5. Vor dem Stromzähler sitzt der SLS. Und hier ist jetzt die Frage, ob die Wallbox alleine an dem Zähler hängt oder der Haushaltsstrom, Durchlauferhitzer, PV, Wärmepumpe ... auch noch darüber laufen soll. Das kann ich nicht beantworten. Da hilft ein Blick in den Hager Tipp 44. Bei mir ist es anders ausgeführt: Statt SLS (mit Schienensystem) - sind es drei SHU-Sicherungen. -> hier die Frage, ob dies ausreichend ist, oder ob man alles umbauen muss um statt der drei Sicherungen einen SLS einzubauen. Neben der Wallbox hängen auch der Haushaltsstrom incl. PV mit dran. Der DEHN SPD hängt aber nach dem Zähler dran.
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09.06.2025 20:06:19 |
er wird vermutlich den SLS vor dem Zähler verbauen wollen?
Bei mir ist der ÜSS auch nach dem Zähler - da ich eigentlich keinen benötige, es mein privates Hobby ist
Früher wurden ÜSS generell nach em Zähler verbaut, da diese auch ein bischne Leistung benötigen - sehrwenig, aber es summiert sich für den Netzbetreiber
Mit Einführung der elektronischen Zähler wollte der Netzbetreiber dann seinen Zähler auch geschützt haben
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09.06.2025 21:13:08 |
Moment, KR0815 und tobias007!
Vor dem SLS ist ein Überspannungsschutz TYP 1 oder ein Kombiüberspannungsschutz TYP 1+2 gefordert.
Nach dem Zähler kann ein Überspannungsschutz TYP 2 verbaut sein, der ersetzt aber nicht den erforderlichen Überspannungsschutz TYP 1 vor dem SLS.
Also genau hinschauen.
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09.06.2025 22:07:09 |
Ich habe hier NH-Sicherungen, keinen SLS, und da ist gar kein ÜSS gefordert
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11.06.2025 02:48:16 |
Sind die Arbeitskosten in der o.a. Rechnung schon drin? Grandios, für eine reine Umrüstung einer baugleichen Wallbox erstmal den Gegenwert von einem Jahr fossilen Brennstoffen in Ansatz bringen. Bin ich froh, dass ich meinen Stromer aus der Schukodose laden kann.
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11.06.2025 06:13:33 |
Ich würde meinem Arbeitgeber bei solchen Kosten mitteilen das ich auf die Wallbox verzichte und weiterhin an öffentlichen Ladepunkten lade. Bei mir war der Aufwand auch groß. Glücklicherweise hat der Elektriker mir erlaubt Kabel und Montagearbeiten selber zu erledigen. So musste ich nur 1 Arbeitsstunde für das anschließen der zusätzlichen UV bezahlen. Dort ist übrigens nur eine FI, 3 LS und eine ÜSS Typ 2 drin. Sowohl VNB und Elektriker sehen das als ausreichend an. Es ist bei Wärmepumpen das gleiche. Die riechen alle Geld und bieten neue Kästen an obwohl es sich um keine wesentliche Änderung handelt und ein Nachrüsten auf neuste Vorschriften sicher sinnvoll aber eben kein Muss ist. Such dir einen anderen Elektriker.
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11.06.2025 07:31:04 |
Die Frage ist doch am Ende. Kannst du die Wallbox auch ohne das Komplettpaket buchen? Evtl. nur die Wallbox liefern lassen. Installation durch eigenen Elektriker? Das eigene Kabel wird der Elektriker wahrscheinlich bewusst wg. Gewährleistung verkaufen und neu verlegen wollen. Durchmessen will er wohl nicht - daher einmal neu.
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11.06.2025 11:57:13 |
Wenn das ein beauftragter Dienstleister ist, dann weiss der vermutlich, für wen er arbeitet, und dann nutzt der das Wissen, dass da grundsätzlich genug Geld zu Verfügung steht, eben gnadenlos aus.
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