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16.06.2025 18:51:18 |
Hallo zusammen, in unserem Haus (BJ 1980, Dach saniert im Jahr 2010) wird momentan mit Heizöl geheizt, bei 370m² Wohnfläche benötigen wir etwa 3000-3500l Heizöl im Jahr. Es gibt in den meisten Räumen eine Fußbodenheizung, zusätzlich Radiatorenheizungen Zusätzlich gibt es eine Solarthermieanlage mit 22m² Kollektorfläche und einem 1000l Warmwasserpufferspeicher. Die Solarthermie speist hauptsächlich das Warmwasser, sekundär Heizungsunterstützung (momentan über zweiten Kreis per Plattenwärmetauscher). Wir haben letzten Winter mal einen Betrieb versucht mit möglichst niedriger Vorlauftemperatur: das Haus haben wir mit einem maximalen Vorlauf von 45°C unkompliziert warm bekommen. Nun soll auf Wärmepumpe gewechsel werden. Momentan hoch im Kurs steht die Lambda EU15l. Diese soll an das bestehende System angeschlossen werden, d.h. der Warmwasserpufferspeicher soll erhalten bleiben. Zusätzlich ist ein Heizungspufferspeicher geplant. Ich spiele zudem mit dem Gedanken, in den Bädern (4 Stück) Infrarotheizungen anzubringen, damit dort nicht konstant 23°C bezeizt werden müssen sondern nur bei Bedarf durch die Infrarotheizung. Jetzt stellen sich mir einige Fragen: Welche Größe sollte Eurer Meinung nach der Heizungspufferspeicher haben? Ich bekomme dazu ziemlich unterschiedliche Einschätzungen. Die Solarthermieanlage soll auch an den Heizungspufferspeicher angeschlossen werden. Habt Ihr noch Ideen/Vorschläge, was die anvisierte Lösung angeht? Bin für jeden Vorschlag sehr dankbar! LG Kenny
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16.06.2025 21:15:27 |
Willst Du die ST unbedingtbeibehalten, wie alt ist das System?
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16.06.2025 22:41:30 |
Unbedingt ist natürlich dehnbar. Momentan läuft die ST aber noch sehr zuverlässig, das System ist 20 Jahre alt.
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17.06.2025 05:54:16 |
Dann nutze sie für WW, so lange sie noch funktioniert und tausche sie dann gegen eine PV. Ein Invest in die aufwändige Hydraulik für die Einbindun g in die WP, die dich zudem noch Effizienz kosten wird, ist rausgeschmissenes Geld.
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17.06.2025 06:57:54 |
Die 22 qm Kollektor am 1.000 Liter Puffer ausschließlich für die Warmwasserbereitung zu nutzen wäre möglich, falls aber während der Heizperiode wirklich Überschusswärme aus der ST im Speicher ansteht würde ich die wohl auch im Hausheizkreis nutzen wollen. Dazu gibt's ja die simple Option der Einschleifung mit Rückschlagklappe zwischen zwei T-Stücken wie im 2. Schema auf folgend verlinkter Seite skizziert nachvollziehbar ist. Bei der Version ist dann im Idealfall auch der 2. Puffer nicht benötig weil die erforderliche Heizwasserdurchsatzmenge über Fußbodenheizung ohne ERR ermöglicht werden könnte und ebenfalls nötige Abtauenergie direkt aus dem Heizkreis bereitgestellt werden kann. 👉 http://aquarea.smallsolutions.de/index.php?title=Vorschl%C3%A4ge_zu_Hydrauliken |
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17.06.2025 07:59:46 |
Vielen Dank für das Schema. Die ST unterstützt ja bereits jetzt schon die Heizung mittels Plattenwärmetauscher. Meine Idee war, diesen vorhandenen ST-Kreis einfach in den Rücklaufpuffer zu leiten. Damit bliebe die existierende ST inklusive Steuerung erhalten und wäre quasi kostenneutral in die WP integriert. Oder stelle ich mir das zu einfach vor? In der Regel haben wir durchaus Überschuss von der ST. Manchmal auch in der Form, dass es Bewölkt ist und dir ST dann nur Temperaturen für die Rücklaufanhebung bringt, aber nicht für Warmwasser.
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17.06.2025 08:21:00 |
Der Gedanke ist grundsätzlich nicht verkehrt. Jedoch ist so für den wirklich effizienten Betrieb von Wärmepumpentechnik keine optimale Voraussetzung gegeben. Die Maschine würde idealerweise direkt ohne Mischer usw. am Vor- und Rücklauf der Fußbodenheizung angebunden werden und der ST-Überschuss aus dem Puffer dann bedarfsgerecht per Mischer mit außentemperaturgeführter Regelung über die Einschleifung im Vorlauf der FBH zur Raumtemperierung genutzt werden können. Ich selbst habe das bei uns vor über 10 Jahren ähnlich realisiert. Das simpel konstruierte System funktioniert genial und kann zudem bei Wunsch nicht nur bivalent parallel (WP und 2. WE kombiniert) sondern auch bivalent alternativ (entweder nur WP oder nur 2. WE) genutzt werden. In unserem Hausheizkreis sind Heizkörper, Wand- und FBH-Kreise parallel verschaltet und komplett ohne Thermostatregelung betrieben. Es gibt keinen Puffer. |
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17.06.2025 10:07:30 |
Die FBH ist nicht diffusionsdicht, d.h. wir benötigen eine Systemtrennung. Da sowohl FBH als auch Heizkörper vorhanden sind, kommen wir um die Mischer dann nicht herum. Geplant ist aber momentan, so lange wie möglich nur über die FBH zu heizen und die Heizkörper erst dazuzuschalten, wenn es wirklich zu kalt wird. Solange nur die FBH läuft, gibt es entsprechend keinen "Mischer", sondern der VL der WP geht direkt in den Plattenwärmetauscher der FBH. Laut Lambda kommen wir wohl wegen der Volumenströme um einen Rücklaufpufferspeicher nicht umher, da durch die Systemtrennung nicht gesichert ist, dass die Volumenströme der Lambda "abgefangen" werden können. Angeblich sind die Wärmeverluste in einem Rücklaufpufferspeicher aber wohl ziemlich überschaubar - das kann aber natürlich auch Verkaufsstrategie des Heizungsbauers sein....
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17.06.2025 13:25:32 |
Halte den Ansatz für falsch. Ich würde die HK auf fbh Temperatur mit laufen lassen. Und dann wenn das nicht reicht diese vergrößern oder mit Lüftern versehen. Unserem Strich günstiger
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17.06.2025 22:05:57 |
Zitat von Kenny123  ... kann aber natürlich auch Verkaufsstrategie des Heizungsbauers sein..... Das würde ich nicht ausschließen. Die Anlage gehört einfach von dir ordentlich thermisch abgeglichen und das ist doch nur in dem Falle wirklich funktionierend, dass immer sämtliche in Deinem Haus vorhandenen wasserführenden Wärmeaustauschflächen (Heizkörper und Fußbodenheizungskreise) mit geringstmöglichem Vorlauftemperaturniveau und größtmöglichem Wasserdurchsatz genutzt werden. Dann benötigst auch mit Wärmepumpe keinen Heizkreispufferspeicher.
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17.06.2025 22:41:55 |
Wenn die Heizkörper einfach "mitlaufen", ist das für mich prinzipiell auch okay. Ich weiß nur nicht, wie viel das an zusätzlicher Heizleistung bringt und wie viel dann am Ende "verpufft". Aber die Idee mit den Heizkörperlüftern ist auf jeden Fall sehr hilfreich.
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17.06.2025 23:47:41 |
Was meinst Du mit verpufft? Sobald sämtliche wasserführenden Wärmeaustauschflächen konsequent mit gerade so zu Deinem Bedarf passenden Heizwassertemperaturen gefahren werden kann doch eigentlich nichts verpuffen. 🤔
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18.06.2025 11:08:45 |
Mit "verpufft" meinte ich, dass man ja einen kompletten zweiten Heizkreis betreibt (sowohl die Pumpe als auch die Zufuhrrohre). Da gibt es natürlich entsprechende Verluste, insbesondere, da die Rohre in den Wänden nicht gedämmt sind. Ich denke, in meiner Idealvorstellung, nutzen wir eigentlich primär die FBH und schalten die Heizkörper erst hinzu, wenn es wirklich kalt wird (und wir dann mit Vorlauftemperaturen von 45°C arbeiten müssen). Mal schauen, wie sich das dann in der Realität so verhält. Dass wir keinen Heizungspuffer brauchen werde ich mal mit dem Heizungsbauer besprechen. Ich denke aber, er wird das wegen der Vorgaben von Lambda schon fordern. Zusätzlich hätten wir dann ja auch die Möglichkeit, die Solarthermie zur Heizungsunterstützung zu nutzen, was bisher mithilfe des Plattenwärmetauschers eher mäßig gut funktionierte (da wir die Wärme der ST nicht zwischenspeichern und dadurch die Zeiten, wenn die Sonne scheint, mit denen, wenn sie nicht scheint, nicht gut mitteln konnten).
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| Zeit:
18.06.2025 21:39:47 |
Du denkst nicht korrekt, da gibt es nämlich keine entsprechenden Verluste, vielmehr, da die Rohre in den Wänden nicht gedämmt sind, gibt's Wärmegewinne. Klar wäre dabei von Vorteil wenn die Außenwände akkurat von außen gedämmt wären. Aber nicht denken Du würdest bei Nichtbetrieb der Heizkörper irgendwas sparen. 😉 Sobald Du sämtliche Fußbodenheizungs- und Heizkörperkreise parallel mit identischer Vorlauftemperatur nutzt würdest Du im besten Fall sogar noch eine Pumpe weniger im Gesamtsystem benötigen.
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