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20.06.2025 14:27:14 |
Grüßt euch! Zunächst einmal kurz umrissen die Situation: Ich habe vor 14 Jahren ein Haus aus den 50ern kernsaniert. Dabei sollte ich einen KFW 75 Dämmstandard erreicht haben. Wärend der Sanierung habe ich auch eine zentrale KWL vorgesehen und in die Zimmer entsprechend sämtliche Zu- und Abluftkanäle verlegt. Leider ist noch vor Abschluss der Arbeiten der Installateur der KWL (Auch Sanitär und Heizung) Insolvent gegangen und die Anlage ist nie in Betrieb genommen worden. Es wurden keine Zu- und Fortluftanschlüsse verlegt und die eigentliche Lüftung wurde ebenfalls noch nie verbaut. Ich habe mich damals mit dem Insolvenzverwalter auf einen Vergleich geeinigt. Seit dem habe ich einen einfachen Lüfter zwischen dem Zuluft- und dem Abluftkreislauf hängen, der über eine gemessene Luftfeuchtigkeit im Bad die Luft im Haus umwälzt. Wie gesagt kein Luftaustausch nach draußen. Das hat für mich bisher wunderbar funktioniert, die Luftfeuchtigkeit ist nie über 60% gestiegen und auch die ppm CO² halten sich im Rahmen. Jetzt kam mir durch die momentane Hitze die Idee, eine Klimaanlage zu verbauen. Eine 20kWp PV und diverse Steuer und Regelunstechnik hab ich parat. Bei den Überlegungen wie ich einzelne Klimageräte in den Räumen anordne, habe ich Kanaleinbaugeräte gefunden. So ein Gerät könnte ich ja in den Lüftungskreislauf einbinden. Bevor ich jetzt aber los ziehe und einen Klimaanlageninstallateur anfrage, würde ich gerne eure Gedanken dazu erfahren. Ergibt das Vorhaben später Vorteile? Mit welchen Nachteilen muss ich rechnen? Macht das ganze überhaupt Sinn? Danke schon mal Richard
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20.06.2025 16:55:40 |
Hallo, >> sämtliche Zu- und Abluftkanäle verlegt. man sollte im ersten Schritt die nötige Kühllast der Räume berechnen und dann prüfen ob man die dafür nötige Zuluft durch diese vorhandenen Kanäle bekommt. VG
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20.06.2025 17:09:00 |
ich würde es auf alle Fölle machen Aber bevor ich einen Kältetechniker frage, 2 Sommer warte und viel Geld bezahle Ich würde es selber machen mit einem Kaltwassersatz Das geht z.B. auch mit der Panasonic Jeisha usw
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20.06.2025 18:27:17 |
Naja, wenn es wirklich kühlen soll werden die Rohre die für eine kwl prima passen wohl viel zu klein sein.
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20.06.2025 19:43:06 |
welcher Rohrdurchmesser ist denn aktuell verbaut?
So eine Klimaanlage ist nicht dafür gedacht in 10min den Raum runter zu kühlen, die sollte 24/7 laufen
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20.06.2025 23:36:24 |
Zitat von KR0815  welcher Rohrdurchmesser ist denn aktuell verbaut?
So eine Klimaanlage ist nicht dafür gedacht in 10min den Raum runter zu kühlen, die sollte 24/7 laufen Aktuell sind je 11 mal 75mm Kunststoffrohre für die Zu- und Abluft verlegt. Das ich mit so einer Anlage nicht ad hoc die Temperatur runter bekomme, ist mir klar. Mir geht es eher darum, die Temperaturspitzen etwas runter zu bekommen. Gestern hatte ich z.B. 27°C im Schlafzimmer. 24-25 würden mir schon reichen. Für eine Kühllastberechnung muss ich mir etwas Zeit nehmen, bekomme ich das WE nicht mehr hin.
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20.06.2025 23:59:36 |
Zitat von KR0815  ich würde es auf alle Fölle machen Aber bevor ich einen Kältetechniker frage, 2 Sommer warte und viel Geld bezahle Ich würde es selber machen mit einem Kaltwassersatz Das geht z.B. auch mit der Panasonic Jeisha usw Guter Denkanstoß! So eine Monoblock mittels DIY zu installieren ist tatsächlich kein Problem. Allerdings kostet die Panasonic alleine deutlich mehr als eine 5 KW Mitsubishi als Kanaleinbaugerät. Und der Kaltwassersatz muss ja auch noch dazu. Beim ersten Überfliegen wird das Teurer, als jemanden zu beauftragen, die Anlage in betrieb zu nehmen.
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21.06.2025 21:34:02 |
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24.06.2025 10:37:59 |
So, ich habe mich jetzt ein wenig mit den Luftmengen beschäftigt. Ich habe ein Dokument gefunden, das bei einer Geschwindigkeit von 2m/s die Luftmenge in einem 75mm Rohr mit 32M³/h angibt. Wenn ich das mit den 11 verlegten Rohren multipliziere komme ich auf einen Maximalwert von rund 350m³/h. Kann aber noch ohne Probleme weitere Rohre in den Flur legen. Wie würde ich die Anlage dabei dimensionieren? Schaue ich mir meine favorisierte Mitsubishi an, hat das 2,5 KW Gerät auf der minimalen Stufe 420m³/h, kann aber immerhin einen Druck von 50mPa aufbauen. Das nächst größere Gerät hat dann schon 600m³/h. Der Klimaanlagenbauer aus dem Ort konnte mir dabei auch nicht wirklich helfen, hat mir aber eine Inbetriebnahme für einen fairen Preis zugesagt.
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26.06.2025 12:40:15 |
Verstehe ich das richtig? Ihr habt aktuell jeweils einen Zu- und einen Abluftventilator separat am Laufen und fahrt so gesehen einfach nur " Umluft"? Jetzt ist der Plan diese Umluft mit einem Kanaleinbaugerät herunterzukühlen? 50 Pa sind allerdings nicht sonderlich viel. Die 75mm Rohre sind wirklich nur für sehr kleine Luftmengen gedacht. Auf welche Zulufttemperatur soll denn runtergekühlt werden? Vergiss nicht das Thema Kondensat und Taupunkt, sonst lebst du bald in einer Tropfsteinhöhle. Auch sind 2,5 kW an Kühlleistung nicht gerade viel. Ob das ganze System nachher auch das leistet was du dir vorstellst würde ich zumindest anzweifeln. Aber du möchtest ja eh "nur" 3-4 Grad runter, wenn ich dich richtig verstanden habe. Beachte dennoch, dass die Umwälzluftmengen bzw. die Luftwechselrate in den Räumen durch die 75mm Rohre absolut begrenzt sind und eigentlich nicht für eine vernünftige Abkühlung durch eine KWL gedacht gewesen sind und auch nicht hergeben. Dir fehlt es hier mMn einfach an Volumenstrom.
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26.06.2025 13:47:57 |
Moin, wenn man mal unterstellt, dass Luftgeschwindigkeiten von max 5m/s möglich sind, und die KWL- Rohre meist recht dicke Wandungen haben, dann gehe ich mal von max 50m³/h und Rohr aus. Macht in Summe also 550m³/h, bei vielleicht 15° Delta T, die man machen kann, gehen 3 KW Kühllleistung. Nicht richtig viel aber durchaus eine ganze Menge, so dass man da sicher eine deutliche Verbesserung im Has erreichen kann. Es ist aber wie beim Heizen...das ist nicht wie beim Licht einschalten... also muss die Anlage dann am Besten permanent laufen.
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26.06.2025 15:13:32 |
Naja, 50m³/h sind nicht für diese Flexrohre ausgelegt. Ich mein da sind maximal laut Hersteller 30m³/h vorgesehen, also auch hier, Druckverlust beachten! Kommt noch ein Schalldämpfer hinzu? Wie laut ist das Kanalgerät denn? Gibt es Vorgaben bezüglich eines Filters? Bei 11 Ventilen, wird das Haus ja wahrscheinlich auch um die 8-10 Räume haben. Wohnfläche um die 150m²? Sagen wir mal 400 m³ an Raumvolumen. Macht dann ne max. Luftwechselrate von 0,8-1,3. Ob das nachher wirklich so klasse wird? Aber man kann es natürlich mal versuchen. Halt uns auf dem Laufenden. Da halt eh nur Umluft gefahren wird und somit kein großer Außenluftaustausch besteht, könnte das nach einiger Zeit dann schon klappen. Ob so sinnvoll ist den eigenen Mief hin und her zu pusten, musst du dann natürlich für dich entscheiden, aber machst du ja eh schon.
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26.06.2025 16:23:39 |
Wenn man kein Kanalklimagerät mit speziellen Ventilatoren mit höherer Pressung nimmt, dann wird man eine Überraschung erleben, wenn man 75er Schläuche verwenden will. Bei 15-17m³/h hat man ca. 1 Pa/m Druckverlust. Dabei ist der Druckverlust des Luftauslasses und des Verteilers noch nicht einberechnet. Der Druckverlust steigt quadratisch mit dem Volumenstrom. Wenn man jetzt mehrere Schläuche parallel verlegt, dann wird die Oberfläche so groß, dass die Transmissionsverluste schon sehr hoch sind und im Raum nur mehr 2/3 der "Kälte" ankommen. 75er Schläuche sind bereits eingeschränkt bei der Wohnraumlüftung einsetzbar, aber für Kühlungszwecke ungeeignet.
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26.06.2025 21:48:12 |
Kanalklimageräte mit Frischluftzumischung sind eine prima Lösung, da optisch unauffällig und mit den Vorteilen der KWL (Frischluft) und von Split Klima (effizient kühlen, wird immer wichtiger). Allerdings selbst im Luxus Wohnungsbau eine sehr seltene Lösung und aufwendig. Die Rohre müssen alle gedämmt werden! Sonst fällt da überall Kondensat an. Die Luftmengen für eine vollwertige Klimatisierung sind ein Vielfaches der KWL! Deswegen wird auch nur ein geringer Teil Frischluft beigemischt, alles andere wäre energetisch Wahnsinn. Oft dann klappen zur raumweisen Steuerung. Bei den Luftmengen wird es eine richtige Challenge das lautlos zu schaffen. Wobei die üblichen Split Geräte (ein Innengerät je Raum) ja auch nicht lautlos sind, so dass ich da ein leises Grundrauschen im Kühlbetrieb noch akzeptabel finde - es aber natürlich wenn möglich vermeiden würde. Statt einem 125 Spiro Rohr fürs Schlafzimmer, sind das dann aber eben schnell mal 2-3 + Dämmung! Wohl gerade aufgrund dieses Aufwands verbaut man selbst in sehr teuren Häusern dann gerne lieber getrennt KWL und eine Kühllösung, wobei da teilweise auch die ebenfalls optisch unauffällige Kühlung über die Decke oder zur Not FBH reicht - entfeuchtet aber nicht und die Kühlleistung ist viel weniger. Ich finde es auch überlegenswert eine normale, gut geplante KWL zu nehmen und dann in einzelnen Räumen ein Kanalgerät in der abgehängten Decke vorzusehen - zum Beispiel im Flur mit Ausblasegitter ins Schlafzimmer. Das ist dann optisch ebenfalls unauffällig und technisch eher einfacher, da die zu dämmenden Leitungen entfallen.
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27.06.2025 08:57:55 |
Zitat von GreenWorld  Ich finde es auch überlegenswert eine normale, gut geplante KWL zu nehmen und dann in einzelnen Räumen ein Kanalgerät in der abgehängten Decke vorzusehen - zum Beispiel im Flur mit Ausblasegitter ins Schlafzimmer. Das ist dann optisch ebenfalls unauffällig und technisch eher einfacher, da die zu dämmenden Leitungen entfallen. Richtig, wobei mich die Aussagen vom TE doch etwas wundern. Ich frage mich eh, wie er das verbaut hat? Laufen da jetzt alle Rohre im Technikraum zusammen und er pustet da seine 150-300m³/h an Abluft in diesen einen Raum rein und saugt dann von dort auch wieder die Zuluft ab und verteilt dann die schöne WC-Luft im ganzen Haus? Oder ist zumindest das WC über einen separaten Abluftventilator geregelt? Dieses ganze Konstrukt ist jedenfalls bedenkenswert und wenn da tatsächlich auch das WC mit dran hängt hygienisch eine Vollkatastrophe. Würde ich das wissen, würde ich keinen Schritt in dieses Haus wagen^^
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28.06.2025 21:14:29 |
Zitat von noir  Zitat von GreenWorld  [...] Richtig, wobei mich die Aussagen vom TE doch etwas wundern. Ich frage mich eh, wie er das verbaut hat? Laufen da jetzt alle Rohre im Technikraum zusammen und er pustet da seine 150-300m³/h an Abluft in diesen einen Raum rein und saugt dann von dort auch wieder die Zuluft ab und[...] Danke für die Überlegungen. Du liegst schon recht nah an der Wahrheit. Das Haus hat ca 160m², ein Volumen von rund 500m³ und 7 Räume (EG=Wohnküche) die mit den Schläuchen versehen sind. Im Technikraum Läuft alles in 2 Verteilern zusammen. Theoretisch auch das WC, da habe ich aber das Tellerventil zugedreht und wir öffnen das Fenster. Das Haus ist aber auch nicht so dicht, dass ich mir um Luftwechselraten Gedanken mache. Die KWL war damals nur optional. Die beiden Verteiler sind mit einem Aluflexrohr miteinander verbunden und der Mitte ist ein einfacher Rohrlüfter verbaut. Tatsächlich wälze ich die Luft im Haus nur um, das aber aktuell nur sehr sporadisch und kurz. Der Lüfter ist wirklich laut. War halt nur ein Provisorium, dass lange gehallten hat. Der Hinweis zu dem Kondensat ist auch sehr Hilfreich. Bei den aktuellen Werten (24°C und 55% rel) könnte ich nur ca 10°C Delta fahren. Das scheint mir etwas wenig.
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