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Foren
Empfehlung Variante A: Viessmann A06 oder B: Stiebel WPL A07.2 plus
Verfasser:
Eddi Lang
Zeit: 28.06.2025 10:21:31
0
3856236
Zitat von JohannesBr Beitrag anzeigen
Zitat von Eddi Lang Beitrag anzeigen
[...]


Hallo @Eddi Lang,
erst einmal vielen Dank für deine ausführlichen Erklärungen. Ich finde Sie als interessierten Laien mit einigermaßen technischem Verständnis sehr gut verständlich. Das hilft mir sehr.
Zu deinen Fragen hier meine Antworten.
- Reihenmittelhaus auf[...]


Moin Johannes,

Erstmal danke für das freundliche Kompliment.

… das sieht ja nach sehr guten U-Werten aus.

Zu Deinem letzten Punkt komme ich zuerst:

Für Dich ist ausschließlich die untere Modulationsgrenze entscheidend! Will sagen: wenn das nächstgrößere AG eine identische Modulationsuntergrenze hat: nimm es.

Ich hatte ja eine Grafik mit Heizlastlinie und der min. Und Max. Leistung weiter oben eingestellt. Mach das für Dich mit den Daten der WP mal selbst und achte insbesondere darauf, dass Du im Bereich um ca. +5° AT bis -4° AT mindestens 25% Leistungsreserve in de WP hast d.h. Die Maximalleistung der WP in den Bereich muß um 25% höher als die Heizlast sein. Das ist Forums- und auch meine Erkennntnis= Empfehlung aus dem letzten Winter.

Grund liegt in purer Physik - jetzt kommt viel Erklärung und Text, aber ich hoffe, es ist nachvollziehbar:

Eine WP gewinnt ihre Umweltwärme, indem sie sie aus der Luft am Verdampfergitter entzieht, weil die Luftwärme das ins Gitterrohr einströmende flüssige Kältemittel verdampfen läßt. Die Luft kühlt dabei je nach Verdampfergröße und der vom Ventilator pro Minute durchgesetzten Luftmenge unterschiedlich stark ab: bei großem Luftdurchsatz weniger stark als bei kleinem und bei großer Verdampferfläche weniger stark als bei kleiner.

Ist die Luft im genannten Temperaturbereich winters relativ feucht (~ >75 - 80% je nach WP-Typ), dann wird bei diesem Prozeß des Wäemeentzugs der Taupunkt unterschritten:

Beim Warmwassermachen im Frühling - Herbst und sehr feuchter Luft kondensiert dann die Luftfeuchte und tropft als Kondensat ab. Im Winter geschieht dasselbe…nur unterschreitet die Luft infolge des Wärmeentzugs die 0°-Marke.

Folge: es entsteht eine Reifschicht. Wird die zu dick, findet kein Wärmeübergang von der Luft an das Kältemittel mehr statt und die WP generiert keine Wärme mehr. Das erkennt ein Sensor im AG und veranlasst den Regeler, den Prozess umzukehren: nun wird Wärme aus dem Heizkreis entzogen.

Wir haben das im Forum mal mit 2 weiteren Foristen gerechnet: ungefähr 0,5 kWh werden entzogen. Mit dieser Wärme taut die WP das gefrorene Wasser in ca. 2 min ab, das als Wasse unten abläuft. Damit nicht sofort wieder Eis entsteht, wird anschließend max. 3 min weiter "getaut". Dabei erhitzt sich das schon eisfreie aber noch nasse Gitter weiter und trocknet ab. Das ist der Dampf, den man beim Abtauprozess sieht.

Danach wird der WP-Prozess wieder umgekehrt und die WP muss die entnommene Wärme wieder dem Heizwasser zuführen; sie fährt als "gute Maschine" dabei ihre Leistung als "Rampe" bis zur Max. Leistung hoch. Bei meiner 5 kW-Anlage mit viel 350 L Wasser im Heizkreis braucht es knapp 10 Minuten, bis die VLT und RLT sich wieder auf das Niveau von zuvor eingependelt haben. Bei sehr feuchter Luft findet dieser Prozess ca. jede Stunde statt. Ist die WP "ungünstig" konstruiert d.h. kleine Verdampferfläche, wenig Luftdruchsatz, sogar häufiger. Auf die z.B. sehr leisen Buderus/Bosch-Geräte der R290 Serie mit 4 - 7 kW z.B. trifft das leider zu.

Nun sind 12 - 15 min vergangen, wo nicht geheizt wurde. Merken tut man das im Raum überhaupt nicht….aber nur, sofern die WP in der Lage ist, den Wärmeverlust des Hauses aus den letzten 15 min wieder aufzuholen. Da sie dafür aber bis zum nächsten Abtauen in 45 min weniger Zeit hat, muss sie 25% mehr leisten als wenn sie 60 min Zeit gehabt hätte.
(Ende Physik)

Schau also in den techn. Daten auch nach dem Luftdurchsatz des Ventilators und nach der Strinfl-che des Verdampfers bzw. den Bauabmessungen: die wird sehr häufig angegeben. Buderus/Bosch z.B. hat mit 5 kW unter 1.320 m3/h bei ~ 0,75 x 0,7 =0,525 m2 Verdampferfläche. Meine ganz persönliche. Meinung: Buderus baut eine optisch phantastische Analge, leider technisch weit unten im Spektrum des Markts. Im Thread zu dieser WP hier gibts Dinge, die mich bewogen haben, meiner Schwägerin vom Gerät letztlich abzuraten, obwohl ich es ihr empfohlen hatte, bevor ich den Thread zum Thema Optimierung der WP kannte.

Die Daikin Altherma 4 H, die meine Schwägerin mit 6,2 kW Heizlast nun in 8 kW bekommt, hat beim AG mit 6 kW etwa 3.500 - 4.000 m3/h und 1,29 m2. Meine Altherma 3R mit 5 kW schaufelt 2.500 m3/h durch 0,66m2. Viessmanns 06 250 bläst 1.954 m3/h durch ~0,56 m2.

Die Altherma 4 H ist anders als meine 3R sehr leise.

Eh ich’s vergesse: je höher der Luftdurchsatz und je größer der Verdampfer, umso höher die JAZ. Ist logischerweise physikalisch bedingt: im Kern muss die Luft weniger stark abgekühlt werden, oum dieselbe Menge an Wärme zu entziehen. Der Mercedes der WP - Lamda - hat beides nochmal in 2 Nummern größer in seiner 8 kW-Anlage, aber auch 25% höhere Preise. Und JAZ bei ca. 5. ich komme mit meiner 3R in Direktanbindung und VLT fast auf FBH-Niveau d.h. ca. 38° bei -8° AT auf 4,5.

Gruß - Eddi

PS: zu den U-Werten und der Pufferthematik mehr in einem separaten Post heute im Lauf des Tages.

Verfasser:
Eddi Lang
Zeit: 28.06.2025 12:16:36
0
3856260
Zitat von WestWoods Beitrag anzeigen
Flüstermodus scheint je nach Hersteller unterschiedlich zu sein; mit nur einer Stufe Flüstermodus hat man natürlich wenig Spielraum. Die Stiebel erlaubt Reduktion in 1 dB-Schritten bis 10 dB; in der[...]


Ja, das ist in der Tat so: bei mir gibts 3 davon. In 1 und 2 wird der Lüfter drehzahlreduziert, in Stufe 3 nochmal und dann auch der Verdichter. Alle drei Stufen mindern die max. Leistung.

Gruß - Eddi

Verfasser:
Eddi Lang
Zeit: 28.06.2025 17:38:30
1
3856323
Moin Jonannes,

..."anschnallen: viel Text!" - aber ich möchte die Hintergründe und Zusammenhänge eben möglichst gut und verständlich erklären:

ich gruppiere als Erstes mal Deine U-Wert-Angaben als Zitat ein wenig um und schreibe dann was dazu, damit man den Zusammenhang besser erkennt:

Zitat von JohannesBr Beitrag anzeigen
Die verwendeten U-Werte stammen aus den Baubeschreibungen, Handwerkerangaben bei Erneuerungen oder UBAKUS.DE. Sie sind von einem Energieberater (Bauingeneur) im Rahmen einer Beratungsleistung geprüft (nun ja, nicht exakt aber grob, da kostenlose Beratung).[...]


Da verwendest Du aber gut belastbare Zahlen! Insbesondere, weil Du Handwerker- und Papierangaben zur Vorhandemem wie Außenwand mit Ubakus auch nochmal nachgerechnet hast. Denn: Ubakus macht die Berechnungen gut - nur nicht für erdgedeckte Wände und die Kellersohle. Da wird die hervorragende Dämmwirkung des Erdreichs nicht berücksichtigt. Gut auch der kurze Quercheck des Energieberaters - auch mir passieren Fehler.

Zitat von JohannesBr Beitrag anzeigen

- Reihenmittelhaus auf einer Seite um 3m versetzt zum anderen Haus.
- Die Fassade und die um 3m versetzte Seite sind aus Kalksandstein mit 4cm Styropordämmung. Laut Ubakus.de ergibt sich exakt der in der Baubeschreibung angegebene U-Wert von ca. 0,6
- Fenster und Haustüre alle 3-fach verglast mit U-Wert laut Angebot 0,85
- Das Satteldach mit 2 unterschiedlichen Neigungen hat auf der kurzen Seite 14 + 5cm WLG 32 Dämmung und auf der langen Seite 18 + 5cm Untersparrendämmung in WLG 32[...]


Ok - Dach kurz hat also unter 0,2 und Dach lang unter 0,2 entsprechend der zu dem Zeitpunkt geltenden Verordnung - vermutlich die EnEV 2014, die bis 2020 galt (max. 0,2). Danach kam das erste GEG. <0,2 ist ein super Wert.

Was macht die Heizlastberechnung nach Norm damit und auch daraus?

An diesem Wert kannst Du besonders eklatant sehen, was durch Addition des Normfaktors "Wärmebrücke" = + 0,1 passiert: um 33% höhere Wärmeverluste als physikalisch korrekt, denn der Wärmeverlust druch ein Bauteil berehnet sich physikalisch korrekt aus:
Wärmeverlust (W) = Fläche(m²) x U-Wert (W/m²K) * (RT - AT)

Dabei ist die garantierte WLG-Klasse ist ja so zu verstehen, dass sie immer und bei jeder Charge eingehalten wird d.h. tatsächlich liegen die Bauteile sogar leicht tiefer. Und bei nachträglicher Sanierung ist von handwerklich guter Arbeit auszugehen: geringe handwerkliche Fehler werden durch Satz 1 ausgeglichen..

Dasselbe passiert mit Fassade und Fenster ähnlich.
Du kannst das im Ausdruck ganz leicht nachvollziehen: multiplizierst Du in einem Raum unterm Dach in der Tabellenzeile "DA" die Nettofläche mit dem U-Wert und der Temperaturdifferenz aus (RT - AT) = 20° - (-13,7°)= 33,7°C, erhältst Du nicht das Ergebnis, das in der Spalte Wärmeverlust steht. Erst nach Addition von 0,1 zum U-Wert passt es.

Schau auch mal nach, wie der Wärmeverlust durch die Wände zu den Nachbarn berechnet wurde:
Da gibt es in der betreffenden Zeilen in Spalte 13 den T-Korrekturfaktor, der dort nicht "1" sein dürfte, sondern kleiner, weil mit ihm das den Wärmeverlust treibende Temperaturgefälle nach draußen von bei Dir (RT - AT) = 20° - (-13,7°) = 33,7° per Multiplikation reduziert wird. Wenn Heiz.Report wie üblich mit 10° auf der anderen Raumseite gerechnet hat, ergibt sich der Faktor zu
(20° - 10°)/(20° - (-13,7°)) = 10 / 33,7 = 0,3 - den muß man in der Formel oben auf deren rechter Seite als zusätzlichen Multiplikator verwenden.

Konservativ würde ich das zu einer Giebelseite hin so lassen, auf der anderen Seite ist der Wärmeverlust physikalisch korrekt als "0 W" zu setzen, da alle auf 20° heizen. Alle Risikobetrachtungen in der Anlagen- und Arbeitssicherheit arbeiten so: ein Bauteil kann ausfallen. Gleichzeitigkeit des Ausfalls von 2 Bauteilen wird wegen äußerst geringer Wahrscheinlichkeit vernünftigerweise nie betrachtet.

Dasselbe gilt für Außenwand, Fenster und Türen.

... und den Fußboden im EG zum unbeheizten Keller:
1
Wurde da ein von Dir mit ubakus berechneter U-Wert oder wurde der Wert aus der Fraunhoferschen Baualtersklassentabelle verwendet? Das wäre bei Beton- oder Ziegel/Hohlsteinbauweise in den Jahren 1979-1984 ein Wert von 0,8.

2
Dein Keller wird ja nicht beheizt und ist 18°C warm. Es gilt dasselbe wie bei den Wänden zum Nachbarn: der T-Korrekturfaktor ist nicht mehr 1, sondern < 1:

physikalisch richtig für Dein Haus wäre: (20° -18°)/(20° - (-13,7°)) = 0,06.
vermutlich wird bei Dir in Spalte 13 was zwischen 0,45 und 0,55 stehen (sogenannte Höttges-Tabelle).

Bäder: Norm sagt 24°C RT rund um die Uhr. Habt Ihr weniger? 22° sind 6% weniger Wärmeverlust.

Weshalb schreibe ich das alles so ausführlich?
ich will Dir nicht empfehlen, jetzt alles nachzurechnen - kannst Du natürlich z.B. aus purer Neugier, was das ausmacht oder eben nicht.

Nein! Ich will deutlich machen, dass die berechnete Transmissionsheizlast insbesondere aufgrund Deiner
a) sehr niedrigen Bauteil- U-Werte durch den Zuschlag "+ 0,1 W/m²K" sowie
b) Reihenhausmittellage (nur 1 Giebel im "Unbelegt-Risiko" mit 10°C zu rechnen)
c) dem viel zu hohen T-Korrekturfaktor des mit 18° ggü. Norm recht warmen Kellers

mit 3,65 kW deutlich zu hoch berechnet wird. Die Wahrheit wird bei wenig unter 3 kW liegen.

Heizt Ihr zuhause die Räume nicht auf 20°, sondern auf 22°?

Dann wird die Heizlast größer - und zwar um den Faktor 35,7° / 33,7° = 1,06 = 6% und aus 3,65 kW würden 3,87 kW.

Lüftungsverluste
Zitat von JohannesBr Beitrag anzeigen
Lüftungswärmeverlust 1.780 Watt[...]


Die 1.780 W sind 50% der Summe der raumweisen Lüftungsverluste Qv.
Wenn ich in meinen physikalisch korrekten raumw. Heizlastberechnungen (Excel) davon 20% = ~ 350 W additiv zu den x kW (bei Dir: ~ 3kW) Transmission ansetze, lag ich immer ~ richtig: Bäder werden nach dem Duschen gelüftet, die Tür bleibt für den Hund im Garten mal offen, oder beim Kochen wird das Fenster auf Kippe gestellt etc etc..

Die 20% vom gerechneten Wert sind immer noch 0,1 /h = ~ 2,5-mal in 24 h die Raumluft durch Außenluft ausgetauscht.
Nicht vergessen: das ist nur für die NAT-Betrachtung von Relevanz. Nur 5° höher hat allein der Verdichterkreis der WP schon so viel Leistung, dass das Ganze irrelevant wird. Wirds sowieso: die WP hat ja einen el. Zuheizer und Du den Ofen obendrein.

Nun zum vorletzten Punkt: WW-Speicher

Zitat von JohannesBr Beitrag anzeigen
Ein Heizungsbauer empfiehlt einen 200L Pufferspeicher plus 250L WW.[...]


Ich vermute, der HB wird einen klassischen WW-Speicher (ich nenne den kurz: "Fass") einbauen.

Bitte bedenke:
a) Ihr seid 2 Personen, da Kids flügge
b) ihr werdet eine WP mit ca 6 kW max. Leistung haben.

WPs gehen bei der WW-Bereitung auf volle Leistung, aber nicht auf max. VLT. Es wird eine VLT gefahren, mit der eine bestimmte Differenz zur IST-Temperatur im Speicher eingehalten. Bei manchen WP ist das im Rgeler einstellbar, bei meiner sind es fixe 7°C.

zu a) wir haben uns vor 2 Jahren, als die WP kam, eine Wasseruhr für läppische 40 € in den Zufluss zum Fass einbauen lassen. Wir = "2 Personen" sehen, dass wir ca. 40L HEISSwasser =Wasser aus dem Fass pro Tag brauchen. Duschen beide für je ca. 7 min, es sind insgesamt ca. 60 L mehr. Aus 100 L HEISSwasser werden bei uns 150 L aus der Mischerarmatur mit 39° fließendes Warmwasser/d.

Der Speicher würde also für mehr als 2 Tage reichen. Da er aber in gut der Hälfte der Zeit kühler als 50° ist, ist das nicht gut für die Hygiene. Gut für die Hygiene ist häufiger Umschlag. Daher rate ich zu einem 160 - 180 L-Speicher für Euch zwei. Gut für den Strom sind nicht zu hohe Speichertemperaturen - also keine 60°C.

Der 250L-Speicher würde aufgrund seiner guten Schichtungsweise (kaltes TW strömt UNTEN nach, WW wird OBEN entnommen) ~~ 200L Heißwasser liefern können. Der 180er liefert ~ 150 L (weil er schlanker ist = bessere Schichtung)

zu b)
Mit 6 kW und einer IST-Speichertemperatur im 250L-Fass von 44°, die auf 52° aufgeheizt werden soll, braucht es beim 250L-Fass rein physikalisch 23 min - wegen der rampenartigen Leistungerhöhung des Verdichters ca. 25 - 30 min. Bei 180 L: 18 min. Gerade bei Abtauwetter ist die Chance zur Vereisung und "Zwischenabtauen" bei der WW-bereitung deutlich geringer.

Letzter Punkt - Heizkreispuffer:
Zitat von JohannesBr Beitrag anzeigen
Ist der Pufferspeicher (200 L) dem Grunde nach die richtige Idee um häufiges Takten bei zu hoher niedrigster Leistung zu kompensieren?[...]


Frage ist: wie soll er eingebaut werden? Als Trenntopf oder als Reihenrücklauftopf? Ich schreibe "Topf" weil er nur in der Übergangszeit ein wenig Wärme "puffert". Ansonsten dient er nur der hydraulischen Entkopplung und verliert dagegen permanent Wärme: 400 kWh/a oder mehr. Die muss die WP zusätzlich liefern, weil sie im Heizraum verloren gehen.

Es gibt 4 Arten von Puffern (von oben nach unten:

Das zweitgrößte Übel ist Trennpuffer (ganz oben) Das Svhema erlärt schon, warum: Vermischung von VL mit kälterem RL bei der typisch hohen Strömung von WPs UND man braucht eine 2. Pumpe für den Heizkreis. --> Energieverlust -> mehr Strom. JAZ < 4, meist so um 3.
Ich sage: des HBs liebstes Kind. Warum? Läuft immer und er muss sich "0 Minuten" mit der im Haus verbauten Hydraulik beschäftigen, seine Monteure können kaum Fehler bei der Verrohrung machen und Du wirst nie reklamieren. oder doch - wegen zuviel Stromverbrauch??

Das geringste Übel ist der Reihenpuffer im Rücklauf. Keine 2. Pumpe. Das Überströmventil, das bei zu großem Gegendruck aus dem heizkreis das "Zuviel" an VL in den RL überströmen läßt, will sorgfältig eingestellt sein (da mußt Du feinjustieren - wir im Forum helfen gern!) und muss regelmäßig kontrolliert werden, da mechanisches Bauteiel, das schon mal kaputtgeht. Dann hoher Stromverbrauch. Ich empfehle sich 3 lokale Temperaturanzeigen zu je ~ 20 € einbauen zu lassen: RL vor dem Überströmer, RL nach dem Überströmer und kurz nach dem Überströmer VOR Eintritt in den RL.

Das drittgrößte Übel ist der Parallelpuffer im Stich. 2. Pumpe für den heizkreis nötig. Nur wenn 2. Pumpe und die Pumpe in der WP gleich viel fördern, geht keine Energie verloren, weil weder heißer VL noch kalter RL in den Stichpuffer gelangt. Läßt sich in der Praxis wegen der begrenzten Einstellmöglichkeit der 2. Pumpe nie erreichen. Wird auch schonmal falsch verrohrt, weil selten. Buderus/Bosch z.B. schreibt mindestens Stich vor und hat in 2 der 3 Innengeräte das Dings schon im Innengerät. Wissen die Besitzer aber selten. Besitzer berichten im Forum über JAZ zw. 3 - 4.

Das größte Übel ist die Weiche. 2. Pumpe nötig. Nur wenn beide Pumpen exakt gleich viel fördern, geht keine Wärme verloren. Der Weg vom VL in den RL ist total kurz, daher kaum Druckverlust - jedenfalls erheblich weniger als man mit einem Überströmer einstellen kann: bei der kleinen Version kann die Gegenfeder, die das Überströmventil zunächst mal geschlossen hält, mit 50 - 500 mbar vorgespannt werden, das große Modell läßt 300mbar - 2.000 mbar zu.

Bewertung:
Du hast HK im Einrohrsystem, da sind die Spreizungen sowieso größer als im 2-Rohrsystem. Folglich ist auch der Durchfluß nicht so hoch - schon gar nicht bei einer Heizlast von ~ 3,3 kW und 10° Speizung: 384 L/h. Läppisch! Ich würde mich zum Reihenrücklaufpuffer nur wegen des Abtauthemas überreden lassen, wenn es partout nicht ohne geht - und er verlängert auch Takte recht wirksam, was bei Deiner niedrigen heizlast Sinn machen würde. Die Viessmann braucht aber im Abtaubetrieb nur 1.000 l/h....das packt ein Überströmer mit der linke P...backe.
[schon wieder so viel Text zum Lesen... ;-) ]

Gruß - Eddi

PS: ein paar Daten zu meiner Hütte: EFH, freistehend, Bj 160, 170 m² beheizte Fläche mit 2 KG-Räumen als Gästebereich. KG schaut 80 cm aus dem Erdreich raus. 2011 wäremtedchnisch saniert: Fenster 0,8 / Dach 0,13 / Fassaden 0,17. Wie DU nur groß ausgelegte HK. Da 2-Rohrsystem: 4 ° Spreizung und ~38° bei NAT = rheinländische -8°C.

Gasverbrauch mit Brennwerttherme: 9.000 kWh/a nur Heizen VOR Abgleich und Ermittlung der tiefsten VLT durch Ausprobieren.

Danach ~ 6.300 kWh/a.

Mit WP: 5.600 kWh/a Heizwärme, 1.230 kWh/a Strom dafür (beides ext. mit WMZ bzw. Stromzähler gemessen).

Gemessene Heizlast (mit WMZ gemessen): 3,8 kW
Berechnet mit 0,1 /h Lüftungsverlust und ohne U-Wertaufschlag von 0,1: 4,1 kW
Alle U-Werte ubakus aus neu eingebauten und tatsächlich vorh. Bauteilen ermittelt.
Kellerberechnung mit Online-Rechner Energieberatung Müller.

Verfasser:
Eddi Lang
Zeit: 28.06.2025 17:51:14
0
3856330
Zitat von Eddi Lang Beitrag anzeigen
2
Dein Keller wird ja nicht beheizt und ist 18°C warm. Es gilt dasselbe wie bei den Wänden zum Nachbarn: der T-Korrekturfaktor ist nicht mehr 1, sondern < 1:

physikalisch richtig für Dein Haus wäre: (20° -18°)/(20° - (-13,7°)) = 0,06.
vermutlich wird bei Dir in Spalte 13 was zwischen 0,45 und 0,55 stehen[...]


Mist! Tippfehler:
physikalisch richtig für Dein Haus wäre: (20° -18°)/(20° - ~8°) = 0,16.
8° ist die mittl. Temperatur des Erdreichs in direkter Wandnähe auf der Hälfte der Kellerwand.

Gruß - Eddi

Verfasser:
Eddi Lang
Zeit: 28.06.2025 18:30:23
1
3856340
Johannes,

falls Du Dich für Viessmann entscheiden solltest: hier im Planungshandbuch sind die Leistungsbereiche der AG angegeben (ab Seite 35, die hellgrau unterlegten Bereiche. Lass' Dich nicht von den schwarzen Linien irritieren: hier ist für die schwarze Strombedarfslinie in der Grafik darunter die erzeugte Heizleistung dargestellt und in der Grafik ganz unten der sich ergebende COP.)

Die 6er würde es ganz gut tun; die 8er regelt genauso weit runter, liefert aber das Quentchen mehr Dampf. Ist reine Kostenfrage.

Willst Du auch nochmal bei Daikin (Altherma 4 H) einen Blick werfen: Daikin Technical Data hub. Da kann man sich die Kombi aus AG und IG zusammenstellen (bei Dir der Tower mit 180 L WW oder der 300L ECH2O-Hygienewärmespeicher [falls Interesse, erklär ich gern, was der Vorteil ist und wo der Nachteil liegt -wir haben das Ding in 300L]). Max. Leistungsdigramme dann auf der kombinationsspezifischen Reiter-Seite. Untere Modulationsgrenze bei 6/8/10 kW: 2 kWthermisch bei ca. 7° AT und 35° VLT. Da reicht das 6er völlig.

Ersatzteile etc: Daikin fertigt soweit ich das recherchieren konnte alle Teile in Europa (natürlich nicht die Chips..) und baut sie auch dort zusammen - das war mir vor 2 Jahren bei meiner Entscheidung wichtig.

Gruß - Eddi

Verfasser:
techniCfan
Zeit: 29.06.2025 11:33:18
1
3856453
@Eddi Lang :

Hallo Eddi, das Thema des Fragestellers betrifft mich nur indirekt in Bezug auf die Heizlastberechnung, ABER dennoch: ein Riesen-DANKE für Deine Beiträge. Wahnsinnswissen, was Du da weitergibst. Man wünscht sich so einen Energieberater.
Guten Sonntag!

Verfasser:
Eddi Lang
Zeit: 29.06.2025 12:26:25
1
3856470
Zitat von techniCfan Beitrag anzeigen
@Eddi Lang :

Hallo Eddi, das Thema des Fragestellers betrifft mich nur indirekt in Bezug auf die Heizlastberechnung, ABER dennoch: ein Riesen-DANKE für Deine Beiträge. Wahnsinnswissen, was Du da weitergibst. Man wünscht sich so einen Energieberater.
Guten Sonntag!


Danke! Es freut mich sehr, wenn jemand meine Bemühungen wertschätzt.

Bin seit meinem letzten Berufsjahr (2022) intensiv mit dem Thema beschäftigt, weil wir von GBWT auf WP umsteigen wollten. Dann Angebote zw. 22.000 € und 33.000 € bekamen für WPs zw. 6 und 8 kW. Hab mich reingearbeitet, weil ich gern selber wissen möchte, was unser Haus mit 170 m² aus 1960 (wärmesaniert) nun wirklich braucht und wir nur den Gasverbrauch von 10.000 kWh/a incl. WW hatten.

Geholfen hat mir ein wenig das fast vergessene Wissen aus meinem Studium der Technischen Chemie sowie über 20 Jahre Erfahrung als Leiter eines chemischen Produktionsbetriebs, wo Du ganz viele Rohrleitungen mit Pumpen, Wärmetauscher, Sensoren, Regelventilen etc hast. Da gibt's immer Probleme und wenn die mal nicht da sind, wiollst Du verbessern. Das geht nur im Team mit einem Ingenieur, einem Meß- und Regeltechniker und Mitarbeitern der Produktionsschichten. Man lernt da unendlich viel voneinander über die Zusammenhänge und durch Nachfragen. Alles weitere konnte ich mir noch intensiver ab der Pensionierung Mai 2023 ff aneignen: ganz viel Forum, aber auch Internet und "back to the roots" in meine Studiumsbücher und natürlich in heutiger Zeit der kostenfreie Zugang zum Wissen der Welt: Internet. (früher gab's Microfiches und die Unibibliothek...wenn ich daran zurückdenke, wie hoch die Hürden zum Wissenszugang waren..)

Am Ende haben wir im eigenen Projekt die schon bestellte 8 kW -Daikin H-MT WP auf 5 kW 3R umbestellt und die Kiste wurde im Anfang Dezember '23 bei 0° in gut 10 h installiert (Restarbeiten ain den folgenden 1,5 Tagen). Dann gings in die Praxis. Heute kann ich sagen: Umbestellung war gut.

Schönen Sonntag wünsche ich Deiner Familie und Dir!

Gruß - Eddi

Verfasser:
ajokr
Zeit: 29.06.2025 15:44:17
1
3856510
Zitat von techniCfan Beitrag anzeigen
@Eddi Lang :

Wahnsinnswissen, was Du da weitergibst. Man wünscht sich so einen Energieberater.


Noch wichtiger wären Heizis und Werkskundendienstler, die wenigstens begreifen, worum es einem als selbstlernender Kunde geht. Wenn man von denen für einen WMZ, WP-tauglichen Speicher oder Thermosiphon schon schräg angeschaut wird ...

Verfasser:
Eddi Lang
Zeit: 29.06.2025 17:47:46
0
3856537
Johannes,

1 Tipp habe ich für Dich: frag mal, wie die Hersteller die verpflichtende Möglichkeit zur Dimmung der Stromabnahme nach EnWG §14a seit 1.1.2024 lösen.

Da geht es darum, dass der lokale Netzbetreiber bei drohem netzkollaps steuerbare Verbrauchseinrichtignen mit Inbetriebnahme ab 1.1.24 für 2 h auf mux. 4,2 kW dimmen darf. (max. Verdichterstrombedarf und die des el. Zuheizers müssen addiert werden).

Im Prinzip gibt es 2 Lösungen:

Hat der Hersteller noch nichts entwickelt, wird er die Ansteuermöglichkeit über die im gerät integrierte Smart grid-Finktion anbieten. Damit kann man aber nur ausschalten - diese Klemmen stammen noch aus der Zeit des WP-Stromtarifs mit EVU-Sperre, den es bis 31.12.2023 gab. Es sei denn, er hat eine intelligente Reglersoftware dafür enwickelt, mit der das Wirkverhalten der Smart grid-Steuerung auf "ausschaltn" oder "dimmen" parametriert werden kann.

Ansonsten hat er Zusatzboxen oder Geräte mit EEBus-Anschluß, die er anbietet und die per Kabel mit der WP verbunden werden.

Gruß - Eddi

Verfasser:
JohannesBr
Zeit: 29.06.2025 22:19:36
0
3856599
Zitat von Eddi Lang Beitrag anzeigen
Moin Jonannes,

..."anschnallen: viel Text!" - aber ich möchte die Hintergründe und Zusammenhänge eben möglichst gut und verständlich erklären:

ich gruppiere als Erstes mal Deine U-Wert-Angaben als Zitat ein wenig um und schreibe dann was dazu, damit man den[...]
Zitat von JohannesBr Beitrag anzeigen
[...]


Da verwendest Du aber gut belastbare Zahlen! Insbesondere, weil Du Handwerker- und Papierangaben zur Vorhandemem wie Außenwand mit Ubakus auch nochmal nachgerechnet hast. Denn: Ubakus macht die Berechnungen gut - nur nicht für erdgedeckte Wände und die Kellersohle. Da wird die[...]
Zitat von JohannesBr Beitrag anzeigen
[...]


Ok - Dach kurz hat also unter 0,2 und Dach lang unter 0,2 entsprechend der zu dem Zeitpunkt geltenden Verordnung - vermutlich die EnEV 2014, die bis 2020 galt (max. 0,2). Danach kam das erste GEG. <0,2 ist ein super Wert.

Was macht die[...]
Zitat von JohannesBr Beitrag anzeigen
[...]


Die 1.780 W sind 50% der Summe der raumweisen Lüftungsverluste Qv.
Wenn ich in meinen physikalisch korrekten raumw. Heizlastberechnungen (Excel) davon 20% = [b]~ 350 W
additiv zu den x kW (bei Dir: ~ 3kW) Transmission ansetze, lag ich immer ~ richtig: Bäder werden nach dem[...]
Zitat von JohannesBr Beitrag anzeigen
[...]


Ich vermute, der HB wird einen klassischen WW-Speicher (ich nenne den kurz: "Fass") einbauen.

Bitte bedenke:
a) Ihr seid 2 Personen, da Kids flügge
b) ihr werdet eine WP mit ca 6 kW max. Leistung haben.

WPs gehen bei der WW-Bereitung auf volle[...]
Zitat von JohannesBr Beitrag anzeigen
[...]


Frage ist: wie soll er eingebaut werden? Als Trenntopf oder als Reihenrücklauftopf? Ich schreibe "Topf" weil er nur in der Übergangszeit ein wenig Wärme "puffert". Ansonsten dient er nur der hydraulischen Entkopplung und [i]verliert dagegen permanent Wärme: 400 kWh/a oder[...]


Lieber Eddi,

deine technischen Erklärungen sind der Wahnsinn. Extrem detailliert, fachkundig, praxisnah... sehr beeindruckend. Wenn auch manchmal erschlagend.
Manches kann und werde ich bei der Auswahl berücksichtigen. Andere Sachen frage ich beim Heizungsbauer an. Ich habe 4 Angebote kommen lassen, ich tendiere aber bei meinem sehr guten und zuverlässigen HB zu bleiben. Er hat technisch betrachtet als einziger keinen Schichtenspeicher angeboten sondern getrennte Puffer/WW oder keine unsinnigen Kombinationen aus oversized WPs und zu kleinen Pufferspeichern (50L). Die andere Sache ist die, dass mein HB die meisten und besten Erfahrungen mit Viessmann hat. Ich mag ihm nicht einen anderen Hersteller aufzwingen mit dem er wenig Erfahrung hat. Außerdem scheint mir die Vitocal 250-A A06 eine gute Wahl.
Ich kann gerade kein Bild hochladen, aber die Minimalleistung der Vitocal ist für mich passend (-7 = 1,53kW; 2 Grad = 1,6 kW; 7 Grad = 1,88 kW, 10 Grad 2,07 kW bei 45 Grad VL und damit deutlich niedriger als die Stiebel).

Noch zwei Fragen: 1. Bringt eine Anbindung der WP über SG ready deiner Meinung nach genügend Vorteile, die den Einbau eines HEM für 500€ rechtfertigen?).

2. Bisher dachte ich, es sei eine gute Idee den Überschuß meiner kleinen PV Anlage (5,4kWp = zZt täglich 25kWh) in einen kleinen Heizstab von 2-3 kW zu stecken, damit die WP im Sommer meist aus bleibt. Andere User finden das eine doofe Idee, weil ich damit Einspeisevergütung von 8ct verschenke... Lohnt es sich die WP auf diese Weise "zu schonen"? Oder ist es wirtschaftlicher die WP das WW auch im Sommer (2x am Tag bisher) erzeugen zu lassen?

Einen schönen Abend.
VG Johannes

Verfasser:
Eddi Lang
Zeit: 29.06.2025 22:58:36
1
3856604
Zitat von JohannesBr Beitrag anzeigen
Zitat von Eddi Lang Beitrag anzeigen
[...]


Lieber Eddi,

deine technischen Erklärungen sind der Wahnsinn. Extrem detailliert, fachkundig, praxisnah... sehr beeindruckend. Wenn auch manchmal erschlagend.
Manches kann und werde ich bei der Auswahl berücksichtigen. Andere Sachen frage ich beim Heizungsbauer an.[...]



Immer gern. Ich finde, das man einen soliden Überblick über die Sachlage braucht, wenn man gute Entscheidungen für sich treffen will.

Zur 1. Frage von Dir:wenn ich die Chats zu dem Thema in der Viessmnn Comunity richtig verstanden habe, hat Viessmnn bei der Inbetriebnahme den Parametriercheck auf „Dimmen" oder "Aus" und schon gehts. das musst Du aber echt nochmal,explizit mit Deinem HB auf den Punkt klären. Falls das Dimmen "ohne" klappt, brauchst Du m.E. das HEM nicht. Eine maßgebliche Anfordeung von mir an ein HEM wäre, das es herstellerübergreifend funktioniert. Man will ja schließlich nicht PV, Solarakku und BeV-Ladebox nicht vom gleichen Hersteller kaufen.

Zur 2. Frage: hmmm… ich hab selbst wegen vieler, aber zu kleiner ebener Dachfächen auf dm Dach ein Problem, eine einigermaßen große PV installiert zu bekommen und aber erstmal kurzerhand ein 4-Panel-BKW auf dem Carportdach installiert, das mir 900 kWh/a Netzstrombezug spart.


Klare Antwort: wenn Du den Spwicher so wählst, dass 1x Laden am Tag reicht: lass es die WP machen. Die braucht dazu bei mir (300 L Hygienespeicher, 2 Personen, die nicht jeden Tag duschen, von 29° auf 48° alle 3 -4 Tage) etwa 60 min. Ja, man staunt, das man sich mit 29° nass rasieren und Zähne putzen kann, wenn man es nicht mal ausprobiert und den Mischerhahn ganz nach links dreht. Da läuft der Verdichter lang genug, das er keinen Schaden nimmt. 20min - Laufzeiten m Tag sind dagegen eher kontraproduktiv. Gerade bei. WW muss man beim Wechsel von fossil auf WP echt umdenken lernen.

Mit WP brauche ich in PV-"Hoch"Zeiten wie jetzt derzeit 1,1 kWh Strom für die o.g. Aufgabe und mache damit 6,3 kWh WW- Wärme. Mein Augenmerk wäre eher darauf gerichtet, dass mein Speicher so wenig Energie wie möglich verliert (Isolierung A+, Verhinderung Mikrozirkulation). Da rein würde ich mein Geld stecken. Da gehen bei 48° gern 5° über Nacht verloren - ich weiß, wovon ich rede. Und nicht in den Heizstab.

Gruß - Eddi

Verfasser:
ajokr
Zeit: 30.06.2025 05:21:05
1
3856630
Zitat von JohannesBr Beitrag anzeigen


2. Bisher dachte ich, es sei eine gute Idee den Überschuß meiner kleinen PV Anlage (5,4kWp = zZt täglich 25kWh) in einen kleinen Heizstab von 2-3 kW zu stecken, damit die WP im Sommer meist aus bleibt. Andere User finden das eine doofe Idee, weil ich damit Einspeisevergütung von 8ct verschenke... Lohnt es sich die WP auf diese Weise "zu schonen"? Oder ist es wirtschaftlicher die WP das WW auch im Sommer (2x am Tag bisher) erzeugen zu lassen?



Abgesehen vom Verschenken:
Die WP und ihre Bestandteile mögen den Sommerschlaf eher nicht. Meine Gebäudekreispumpe wird einmal täglich automatisch angeworfen, um Einrosten zu verhinden. Denn die heute verbauten Hocheffizienzpumpen sind sehr empfindlich im Bezug auf Magnetitablagerungen, ebenso das Umschaltventil Heizen/WW.
Dein Heizungskreislauf hat hoffentlich einen Magnetitabscheider. Aber wenn das System schläft, nutzt der nix.

Verfasser:
ajokr
Zeit: 30.06.2025 05:24:13
0
3856631
Zitat von Eddi Lang Beitrag anzeigen
Johannes,

1 Tipp habe ich für Dich: frag mal, wie die Hersteller die verpflichtende Möglichkeit zur Dimmung der Stromabnahme nach EnWG §14a seit 1.1.2024 lösen.



Meine Basisstrategie: Der Zusatzheizstab ist dauerhaft deaktiviert, und die WP hat eine Leistungsaufnahme von 3,2 kW. Wenn der Netzbetreiber sein Dimmsignal sendet, passiert genau nix: Weiterhin max 3,2 kW Leistungsaufnahme, und Zusatzheizstab bei Null.

Irgendwelche Einwände?

Verfasser:
Eddi Lang
Zeit: 30.06.2025 15:08:16
0
3856781
Zitat von ajokr Beitrag anzeigen
Zitat von Eddi Lang Beitrag anzeigen
[...]


Meine Basisstrategie: Der Zusatzheizstab ist dauerhaft deaktiviert, und die WP hat eine Leistungsaufnahme von 3,2 kW. Wenn der Netzbetreiber sein Dimmsignal sendet, passiert genau nix: Weiterhin max 3,2 kW Leistungsaufnahme, und Zusatzheizstab bei Null.

Irgendwelche[...]



Ajokr,

so sollte jedenfalls das logisch richtige Ergebnis sein. Und wenn Deine WP-Elektronik das schon so beherrscht, wird das auch genauso passieren. Der dahinter liegende deutschlandweit einheitliche Prozess ist hier kurz und knapp erklärt. Du kannst am besten selbst vergleichen, ob Deine Erwartung dem entspricht.

ich schreib mal detailliert auf, wie dieser einheitliche Prozess zeitlich und inhaltlich so abläuft, weil das vielleicht mehrere Leser hier interessiert.

Der Netzbetreiber kann/wird den Stromzufluß nicht aktiv dimmen. Er sendet nur ein Steuersignal ("Dimm"signal) und erwartet wohl auch eine elektron. Antwort, dass es ausgeführt ist. Dimmen, oder wenn die Elektronik in der WP (noch) nicht dimmen kann, dann ausschalten statt dimmen kann nur die Elektronk in der WP und das muss sie auch automatisch so machen. Im link hier ist auf Seite 5 das deutschlandweit standardisierte Konzept mit seinen techn. Lösungsalternativen auf Kundenseite beschrieben. Natürlich entscheiden die Netzbetreiber, welche Hersteller der nötigen Bauteile sie verwenden.

1
Ich weiß nun nicht, ob Du eine WP aus der Zeit VOR dem 1.1.24 hast.

2
Wenn ja, bist Du aus der Neuregelung erstmal raus...

3
es sei denn, Du willst freiwillig teilnehmen wegen des Anreizes, 110 - 180 €/a an Netzentgelt zu sparen. Man braucht dazu ja keinen 2. Zähler.

4
wenn 1 = nein, bist Du ja sowieso dabei und Dein HB hat die WP auch beim Netzbetreiber angemeldet - dabei hat er diese Daten anzugeben. Tut er das nicht, bist Du in der gesetzl. Verpflichtung dazu. Hat die WP Verdichter+Heizstab, muss die Summe angegeben werden, denn die zustehende Dimmleistung ist nicht fix - im 2. link von oben wird das ab Seite 6 für die Fälle "Direktanschluß" oder "Anschluß über eigenes EMS (= Energiemanagementsystem)" genau vorgerechnet. Wenn ich hier weiter von "4,2kW" schreibe, meine ich damit immer den individuell errechneten Wert.

5
Ist 4 passiert, kreuzt eines friedlichen Tages ein Techniker vom Messstellenbetreiber auf, der eine FNN-Steuerbox und ein smart meter gateway für den Direktkontakt zum Netzbetreiber im Bereich des Zählers (meist huckepack oder in den RfZ) installieren möchte. Hast Du noch einen alten ferrariszähler, bingt er die kleine mME ("elektron. Zähler") gleich mit Die FNN-Box kann steuerpflichtige 1 WP, 1 Wallboxgruppe, 1 PV und 1 netzdienl. Batterie mit einem Signal versorgen, wenn hausseitig kein EMS installiert ist. Der Techniker des Messstellenbetreibers erwartet, dass der Elekriker, der Deine WP verdrahtet und angemeldet hat, auch den in der ANmeldung angegebenen Anschluß z.B. in Form einer Cat5 RJ45 Buchse oder als Steuerkabel in den Zählerkasten verlegt und korrekt gekennzeichnet hat. Die Netzbetreiber haben dazu in 2024 ihre für Netzanschlussarbeiten zertifizierten Handwerksbetriebe geschult und die meisten haben die Dokumentation mit der Darstellung von Aufbau und Funktion freundlicherweise online gestellt. Da meine zitierte Schwägerin im Gebiet der EWE-Netz wohnt, habe ich deren Doku verlinkt, die die Dinge ganz gut beschreibt.

6
geht ein Dimmsignal über das smart meter gateway an die FNN-Box und damit an die WP, hängt es allein davon ab, wie der WP-Hersteller diese Information verarbeiten kann, was u.a. auch am individuellen Dimmwert der Anlage liegen dürfte. Das muss man für seine WP mit dem HB oder Hersteller echt klären, wenn man nichts auf dessen Webseiten findet:

Fall1 - Smart Grid-Kontakte wie in 2023 und alte Software
-> alles wird abgeschaltet d.h. Verdichter und Heizstab

Fall2 - der Hersteller kann bereits die Dimmung aus 4,2 kW über eine Dimmsteuerung umsetzen
-> der Heizstab wird im Regler für die Steuerzugriff deaktiviert und die Stromaufnahme des Verdichters auf max. 4,2 kW begrenzt.

Fazit: Schon in der Angebotsphase sollte man als zukünftiger Besitzeer der WP mit seinem HB klären, ob er die Anmeldung beim netzbetreiber macht und ob die WP über den EEBus oder über Käbelchen das Steuersignal zugeleitet bekommen wird.

Ebenso wichtig ist es, sich ein klares Bild zu verschaffen, wie weit der Hersteller mit seiner techn. Lösung der Gesetzesvorgabe ist und was die eigene Installation davon schon "kann": simpel ausschalten oder schon intelligent dimmen. Panasonic z.B. bietet m.W. eine Platine an, die aber weiterhin alles ausschaltet - würde ich niemals wollen. Was LG und Mitsubishi und Samsung anbieten, weiß ich nicht. Stiebel-Eltron und Daikin dagegen brauchen eine Zusatzbox und die neuste Software im Regler fürs Dimmen. Buderus braucht ein neues Gateway mit EEBus-Buseingang und die neuste Reglersoftware. Bei Viessmann ist es unklar: lt. dem Viessmann-Community-Blog kann nach Aufspielen der neusten Software der Smart Grid-Kontakt in seiner Funktion auf Ausschalten oder Dimmen parametriert werden.

Für meine Daikin Altherma 3 R aus 2023 müßte ich wohl eine Zusatzplatine kaufen, damit die Anlage dimmt und nicht abschaltet, um an der 120 - 180€/a Netzentgelterstattung gem. §14a EnWG Option 1 teilzuhaben max. el. Leistungsaufnahme ist 3,23kW + 9kW = 12,23 kW ==> minimaler Dimmwert = 4,9 kW. Und es muss die aktuelle Softwareversion für den Regler installiert werden. Schließe ich dagegen über ein 2-adriges Kabel den passenden FNN-Ausgang direkt an die EVU-Klemmen des Smart Grid an, wird sie komplett abgeschaltet.

Gruß - Eddi

Verfasser:
stumi75
Zeit: 01.07.2025 17:09:30
0
3857122
Da habe ich einen Einwand:
Zitat von Eddi Lang Beitrag anzeigen

Du hast HK im Einrohrsystem, da sind die Spreizungen sowieso größer als im 2-Rohrsystem. Folglich ist auch der Durchfluß nicht so hoch - schon gar nicht bei einer Heizlast von ~ 3,3 kW und 10° Speizung: 384 L/h. Läppisch! Ich würde mich zum Reihenrücklaufpuffer nur wegen des Abtauthemas überreden lassen, wenn es partout nicht ohne geht - und er verlängert auch Takte recht wirksam, was bei Deiner niedrigen heizlast Sinn machen würde. Die Viessmann braucht aber im Abtaubetrieb nur 1.000 l/h....das packt ein Überströmer mit der linke P...backe.

Die Einrohrheizung hat einen hohen Widerstand im Rohrnetz. Das sorgt dafür, das ein Überströmventil für einen Reihenrücklaufpuffer im Betrieb aufgeht und das Heizungswasser anstatt durch die Heizkörper den leichteren Weg durch den Reihenpuffer nimmt.
Deswegen habe ich da bei mir mit einem elektrischen 3-Wege-Ventil gearbeitet.
Weiterhin sorgt das dafür, das kein kaltes Abtauheizungswasser durch das Rohrsystem fliesst.
Das wurde hier schon mal diskutiert:
Zitat von BauGünni Beitrag anzeigen
Moin,

Rückmeldung:
Wie schon zuvor empfohlen, habe ich den potentialfreie Kontakt meiner Jeisha auf ein Relais gelegt.
Das hatte ich in der Ansteuerung der alten Heizungssteuerungsleiste schon liegen.
Das Relais schaltet mir das Dreiwegeventil und den 50Liter Puffer[...]

Verfasser:
stumi75
Zeit: 01.07.2025 17:30:54
1
3857126
Unterschätze das Problem Einrohrheizung mit Wärmepumpe bitte nicht. Viele Heizungsbauer haben heutzutage Einrohrheizungen noch nie gebaut geschweige denn je gerechnet.
Eine Wärmepumpe macht kein Feuer und braucht deswegen Volumenstrom - Einrohrheizungen haben keinen Volumenstrom und wollen es deswegen heißer als Zweirohrheizungen - und das wird bei Wärmepumpen für jedes Grad Vorlauf 5% teurer im Betrieb.
Ich habe hier keine Heizkörperventile mehr verbaut - die habe ich mit Blindstopfen ersetzt. Mit den Hahnblöcken habe ich dann den thermischen Abgleich gemacht - über Wochen...
Desto mehr aktive Heizkörperfläche desto niedriger der Vorlauf - verabschiede Dich von dem Gedanken mit ungeheizten Räumen Geld zu sparen - außer Du dämmst den beheizten Rest dagegen. Die gedämmten Türen möchte ich dann aber sehen...

Verfasser:
JohannesBr
Zeit: 05.07.2025 21:40:06
0
3858119
Zitat von stumi75 Beitrag anzeigen
Unterschätze das Problem Einrohrheizung mit Wärmepumpe bitte nicht. Viele Heizungsbauer haben heutzutage Einrohrheizungen noch nie gebaut geschweige denn je gerechnet.
Eine Wärmepumpe macht kein Feuer und braucht deswegen Volumenstrom - Einrohrheizungen haben keinen Volumenstrom und wollen es[...]


Hallo Stumi75,

besten Dank für deine Infos. Ja, die Problematik mit dem Einrohrsystem kenne ich und mein Heizungsbauer. Er hat schon einige WPs in Häusern mit Einrohrsystem verbaut.
Ich habe im letzten Winter die Gastherme durchgängig auf 45 Grad betrieben. Da meine Bude ganz gut gedämmt ist, bin ich guter Dinge, dass 45 Grad auch mit der WP ausreichen. Bei Dauerbetrieb (anders als bisher, da wurden die Heizkörper immer wieder auch ausgeschaltet unter Tag) sind vielleicht noch ein paar Grad weniger möglich. Mir dämmert, dass ich dann komplett anders heizen muss. Allerdings möchte ich am Ende nicht höhere Energiekosten als vorher.
Ich brauche keine konstant 23 Grad in allen Räumen.
VG Johannes

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