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08.07.2025 20:07:19 |
Noch nie von Redispatch gehört reenergy?
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08.07.2025 20:16:12 |
Zitat von Reenergy_66  Wenn es nicht funktioniert, wie können die Österreicher und Schweizer den Norddeutschen Strom kaufen? Wird der dann mit dem Tankwagen gebracht? Oder „runter-gebeamt“? Scotty, beam me one MegaWatt...?[...]
Für den Fall,daß das keine rhetorische oder witzig gemeinte Frage war.. Der Österreicher oder Schweizer kauft billigen holsteiner Windstrom und bekommt teuren bayerischen oder schwäbischen Gasstrom. Prof. Burger (energy-charts) meinte sogar, wenn wir 2 Stromzonen hätten,bräuchte man in DE keinen Netzausbau von Nord nach Süd, weil dann die Ösis nur in BY oder BW Strom kaufen könnten und das auf Grund der Preise nur machen würden, wenn die Sonne scheint.
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09.07.2025 18:08:18 |
Ein zentrales Problem liegt in Norditalien. In diesem Fall ist die Schweiz Transitland. Sicher kaufen CH Unternehmen CO2 Zertifikate von WKA im Norden Deutschlands. Ob dieser Zertifikate Handel wirklich Sinn macht, ist eine andere Frage & Gruss delta97 app.electricitymaps.com/zone/CH/72h/hourly |
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09.07.2025 18:57:17 |
Das Hauptproblem ist, daß die Netzkapazität zwischen Süd-Deutschland und Österreich allein schon 12 GW ist, während wir zwischen Nord und Süddeutschland nur 8,9 GW haben. (Das kommt noch aus der Atomkraft-Ära, als im Süden viele AKWs standen, die Nachts auf den Speicher in Österreich angewiesen waren) D.h. Stromhändler können nach Österreich 12GW Leistung verkaufen, obwohl maximal 8,9GW aus Nordeutschland ankommen können.
Hätten wir 2 Strompreiszonen könnte man die handelbare Leistung auf 8,9GW beschränken und wir bräuchten keinen Redispatch.
Selbst der geplante Nord-Südausbau auf 16,5 GW wird an diesem Grundproblem wenig ändern.
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10.07.2025 07:36:50 |
Zitat von belzig  Hätten wir 2 Strompreiszonen könnte man die handelbare Leistung auf 8,9GW beschränken und wir bräuchten keinen Redispatch. Weshalb braucht man für sowas überhaupt Preiszonen? Offensichtlich hat man ein technisches Limit, welches es nicht möglich macht, Strom dieser (niedrigen) Preiskategorie in dieser Größenordnung zu verkaufen. Das ließe sich doch auch anders limitieren.
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10.07.2025 16:29:10 |
ich weiß gar nicht was Ihr habt.......alles ganz easy offenbar. München versorgt seine Einwohner mit 100% EE Strom. Ziel 2025 erreicht: München versorgt sich mit ÖkostromVor 6 Jahren waren es gerade mal 5%...und das alles mit nur 2 mickrigen Windräder vor Ort (wobei mindestens eins davon die meiste Zeit steht wenn ich vorbeifahre). SO geht Energiewende...wir Bayern haben´s halt drauf 😉
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10.07.2025 16:43:16 |
Zitat von Phil a.H.  Zitat von belzig  [...] Weshalb braucht man für sowas überhaupt Preiszonen? [...] Das ließe sich doch auch anders limitieren. Braucht man in der tat nicht... Diese helfen auch nur bedingt. Wir erinnern uns mal kurz daran, wie die deutschen Stromüberschüsse aus EE die Preise in Schweden (andere Preiszone) nach unten gedrückt haben, obwohl die Leitungskapazität das gar nicht her gab. Aber es hat trotzdem gereicht, dass die schwedischen Energieversorger ziemlich angepisst waren. Mit Preiszonen in Dtl. werden die Effekte nicht wesentlich anders sein. Der Vorteil der Preiszonen, relativ einfach umsetzbar und das meiste wird durch Marktmechanismen geregelt. Alternativen sind natürlich möglich, mit irgendeinem komplizierten Mechanismus, wer welche Mengen über die vorhandene Leitungen verkaufen darf. Ist dann kompliziert. Aus meiner Sicht, werden weder die Preiszonen noch andere komplizierte Mechanismen das Problem nachhaltig lösen. Der aktuelle Ansatz, dass netzbetreiber netzdienliche Speicherkapazitäten ausscheiben/kaufen können, ist einer der ersten Schritte, um das ganze System nachhaltig wieder ins gleichgewicht zu bringen. Preiszonen wären nur eine halbgare Symptombekämpfung für 20 Jahre verschlafenen Netzausbau.
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10.07.2025 18:02:57 |
Die Skaninavier, waren auch ziemlich angefressen, als Deutschland 2024 im Winter die Preise durch die hier herrschende Dunkelflaute hochgetrieben hat, weil man die Steinkohlekraftwerke nicht in Betrieb genommen hat. Man hat lieber die GasKW eingeschaltet und die Nachbarn leer gekauft. Aus den Ermittlungen der BnA und des Bundeskartellamts kam leider auch nichts raus. Aber zu den Strompreiszonen: Es ist einfach unsinnig eine Ware wie Strom, die nicht überall, zu jederzeit, in beliebiger Menge verfügbar ist, so zu handeln als wären es Aktien, die man auch leer verkaufen kann. Wenn man nur in der benachbarten Strompreiszone im Rahmen der Leitungskapazität kaufen kann, wird zumindest nicht der normale Stromkunde mit den Redispatchkosten belastet. Allerdings müssen die Strompreiszonen entsprechend geschnitten und nicht einfach eine virtuelle Kupferplatte angenommen werden.
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10.07.2025 19:02:03 |
Ein Grundproblem ist und bleibt, dass man mit PV + Wind alleine keine Stromversorgung auf die Beine stellen kann. Daran ändern auch 2 Strompreiszonen nicht viel. Man muss einen Plan für den Fall haben, dass es 10 Tage kaum Wind- und PV Strom gibt. Reserve Steinkohlekraftwerke zu aktivieren ist dann sicher sinnvoll. Und wenn das verboten ist, muss man halt die Vorgaben ändern & Gruss delta97 app.electricitymaps.com/zone/DE/72h/hourly |
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10.07.2025 19:22:06 |
Ein weiteres Grundproblem: PV muss in Europa sinnvoll verteilt werden. 100 GWp in Deutschland und 20 GWp in Italien ist an Dummheit nicht zu überbieten. Deutschland sollte 10 GWp in Italien ausschreiben. Alpennord- und Südseiten PV würde sich dann besser ergänzen & Gruss delta97 app.electricitymaps.com/zone/IT-NO/72h/hourly |
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10.07.2025 19:47:55 |
Italien hat 7,29 Installierte Leistung Pumpspeicher und 51 GW Gaskraftwerke.
D.h. 60 GW PV wären in Italien problemlos möglich, installiert sind derzeit aber nur 22,6GW.
Wieso da so wenig gemacht wird, solltest du Signora Meloni fragen.
Die Zeiten als Deutschland in Italien etwas zu sagen hatte, sind gottseidank lange vorbei.
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10.07.2025 19:52:00 |
Ich war grade in Süditalien gewesen, da sind sowohl Wärmepumpen kaum vorhanden, als auch PV Anlagen, zumindest auf privaten Hausdächern... Die Südländer ticken einfach anders und machen sich über den ganzen Scheiss, genau wie Spanier, Portugiesen oder Griechen auch, einfach nicht so die Gedanken. Geheizt und gekocht wird in Italien mit Gas, überall hängen Klimaanlagen und im Winter sind die einfach alle aus. Die Gasthermen hängt man einfach aufm Balkon auf, die Strom und Internetkabel über die Fassaden, reicht doch. Wenn in Italien noch die Autos von früher am Straßenrand stehen würden, dann ist das wie ne Zeitmaschine. Jeder hat n Handy in der Tasche, aber der Rest der "Zukunft" interessiert da keinen...
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10.07.2025 23:13:58 |
Zitat von belzig  Allerdings müssen die Strompreiszonen entsprechend geschnitten und nicht einfach eine virtuelle Kupferplatte angenommen werden. [...] Schwedens Strommarkt ist in mehrere Strompreiszonen geschnitten. Untersuchungen haben gezeigt, dass aufgrund der Marktbarrieren, verminderter Markttransparenz und verminderter Markttiefe die Strompreise dann insgesamt sogar höher sind als bei einer Preiszone. Grob gesagt, das was du an Reispatchkosten sparst zahlst du doppelt bei Strompreis aufgrund der kleineren Märkte. So gesehen sind die Reispatchkosten dann das kleinere Übel und werden mit dem Aufkommen von Speichern, besseren regelbaren Lasten und weiteren Netzausbau sinken. Die Aufteilung in Preiszonen wird nur kurzfristig helfen und aufgrund der oben genannten Punkten den Verbrauchern langfristig schaden. Sobald diese eingeführt sind, werden die auch nicht so schnell abgeschafft werden. Denn die Stromversorger werden sich dagegen wehren, um ihre höheren Gewinne im fragmentiertem Markt zu sichern.
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10.07.2025 23:24:32 |
Zitat von Mark1234  Die Südländer ticken einfach anders und machen sich über den ganzen Scheiss, genau wie Spanier, Portugiesen oder Griechen auch, einfach nicht so die Gedanken. Vielleicht solltest du mal von deinen Vorurteilen verabschieden. PV war dort nicht so stark, weil es einfach viel Kapital benötigte, das diese Länder nicht haben. Das ändert sich bekanntlich. Z.B. Griechenland, 2023 7,7 Mrd. kWh PV-Strom 2024 11,3 Mrd. kWh PV-Strom Also gerade mal 45% mehr in einem Jahr. Und die dafür benötigte Netztechnik werden die wohl eher nicht in Dtl sondern in China kaufen, da die dort damit mehr Erfahrung haben und entsprechende Praxisbeispiele vorführen können.
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11.07.2025 07:50:02 |
Zitat von Mark1234  [...] Strom und Internetkabel über die Fassaden, reicht doch. [...] Würde hier natürlich nicht gehen, was sollen denn die Nachbarn denken? Lieber bezahlt man 2/3 seines Einkommens für's Wohnen und schiebt das auf wasweißichwas, aber schickimicki muss es schon sein...
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11.07.2025 07:52:01 |
Gestern huschte eine Meldung durch die Medien, das CHN dieses Jahr 1,3TWh PV zubauen möchte und fleißig dabei ist. Heute lass ich, das in D im ersten Halbjahr 2025 bereits rund 640MWh Hausdach-PV angemeldet wurde (MStR). Zudem vermeldet Stuttgart eine Zunahme von WP(-Anträgen) im Zeitraum Jan-Jun, gesamt im 1.HJ 25 650 Anträge ggü. 640 im Gesamtjahr 2024, also bereits in 6monaten mehr als im Jahr davor (gesplittet in Kategorie I <20kW und Kategorie II >20kW). Stuttgart kann relativ genaue Zahlen nennen, da dort wohl zusätzlich zur Förderung noch eine Stadteigene aufgelegt wurde.
Also, zusammengefasst: läuft doch, egal was hier immer wieder zum besten gegeben wird...
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11.07.2025 07:56:33 |
Zitat von Phil a.H.  Zitat von belzig  [...] Weshalb braucht man für sowas überhaupt Preiszonen? ..... Phil, Rhetorische frage, rhetorische Antwort: damit die Stromvertreiber bessere Argumente haben, die Preiserhöhung zu erläutern. Is doch klar, eh? Waren nicht sogar mehr als 2 Zonen im Gespräch? Ich meine, was von 5 Zonen gelesen oder gehört zu haben... Wenn dann jede Zone nur 2ct (mehr) kostet von Nord nach Süd..... na Mahlzeit 🥘
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11.07.2025 07:57:48 |
Zitat von gnika7  Zitat von Phil a.H.  [...] Wir erinnern uns mal kurz daran, wie die deutschen Stromüberschüsse aus EE die Preise in Schweden (andere Preiszone) nach unten gedrückt haben, obwohl die Leitungskapazität das gar nicht her gab[...] Da fragt man sich, wie das gehen kann. Wenn es das Schiff mit welch auch immer begehrten Zeug nicht durch den Kanal seiner Wahl schafft, wird jenes Zeug am anderen Ende auch entsprechend teurer. Anders ist das wohl mit dem Handel von nicht direkt greifbaren Dingen.
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11.07.2025 08:07:12 |
Zitat von Mark1234  Die Südländer ticken einfach anders und machen sich über den ganzen Scheiss, genau wie Spanier, Portugiesen oder Griechen auch, einfach nicht so die Gedanken. Geheizt und gekocht wird in Italien mit Gas, überall hängen Klimaanlagen und im Winter sind die einfach alle aus. [...] Italien - check (niedrigster EE Stromanteil und daher höchster Strompreis) Spanien und Portugal - laß mal die Fakten mit Quelle sprechen anstatt zu glauben: 1. Ist der Anteil an EE Strom in Deutschland höher oder in Spanien oder Portugal? 2. Ist der Anteil an Wärmepumpen in Deutschland höher oder in Spanien oder Portugal?
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11.07.2025 08:08:36 |
Zitat von gnika7  Zitat von Mark1234  [...] Vielleicht solltest du mal von deinen Vorurteilen verabschieden. PV war dort nicht so stark, weil es einfach viel Kapital benötigte, das diese Länder nicht haben. Das ändert sich bekanntlich. Z.B. Griechenland, 2023 7,7 Mrd. kWh PV-Strom 2024 11,3 Mrd. kWh PV-Strom Also[...] Wenn ich eine PV-Platte irgendwo dran schraube, erzeuge ich etwas Strom damit. Wenn ich eine zweite daneben stelle, verdoppelt sich die Erzeugung und vermutlich kann ich es auch noch gut verwerten, aber es bleibt unbedeutend. Griechenland braucht um die 50 Mrd kWh Strom im Jahr und die sollen ja auch alles auf Strom drehen... Dass eine gewisse Menge EE relativ leicht integriert werden kann, ist unbestritten - spannend wird es wenn es mehr werden soll. Den Spaniern würde zum Verhängnis, dass sie nicht gut angebunden waren, wenn ich mir die Landkarte von Griechenland ansehe... 🤔 Großflächige Stromausfälle auf dem Westbalkan gab es schon vor kurzem - hoffentlich sind die Trenner schnell genug die Griechenland abkoppeln sollen! 😉
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11.07.2025 08:36:45 |
Zitat von Phil a.H.  Zitat von Mark1234  [...] Würde hier natürlich nicht gehen, was sollen denn die Nachbarn denken? Lieber bezahlt man 2/3 seines Einkommens für's Wohnen und schiebt das auf wasweißichwas, aber schickimicki muss es schon sein... Man lebt im Süden generell mehr von einem Tag auf den nächsten. Bei uns buddelt man aufwändig n Kabel ein was 50 Jahre halten soll. Woanders hängt man es an die Fassade und hat halt Strom und wenn der im Regen ausfällt, dann juckt das nicht so sehr weil es eh selten regnet und wenns Kabel nach 10 Jahren hin ist, hängt man halt n neues hin. Wenn du denen sagst "hält 50 Jahre" dann sagt dir n Spanier, "da weis ich doch garnicht ob ich dann noch leb"...
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11.07.2025 10:43:51 |
Zitat von HenningReich  2. Ist der Anteil an Wärmepumpen in Deutschland höher oder in Spanien oder Portugal? ist es D oder in Spanien/Portugal wärmer? In Spanien sind fast 50% der Gebäude mit Klimaanlagen ausgestattet...irgendwie passt Klimaanlage besser zu PV EE als Heizungs-WP...oder etwa nicht?
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11.07.2025 10:56:19 |
Zitat von bricolaje  Zitat von gnika7  [...] Wenn ich eine PV-Platte irgendwo dran schraube, erzeuge ich etwas Strom damit. Wenn ich eine zweite daneben stelle, verdoppelt sich die Erzeugung und vermutlich kann ich es auch noch gut verwerten, aber es bleibt unbedeutend. Griechenland braucht um die 50 Mrd kWh Strom im Jahr[...] In TynDP steht daher eine 9GW-Leitung von Griechenland nach Bayern drin. Sowie einige 2 GW-Leitungen nach Israel und Ägypten. Sowie Leitungsverstärkungen nach Norden in der 400kV-Ebene. Womit die Welt in Griechenland wieder völlig anders aussieht.
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11.07.2025 11:31:54 |
Zitat von Hopfengold  Zitat von HenningReich  [...] ist es D oder in Spanien/Portugal wärmer? In Spanien sind fast 50% der Gebäude mit Klimaanlagen ausgestattet...irgendwie passt Klimaanlage besser zu PV EE als Heizungs-WP...oder etwa nicht? Früher haben die Leute von Süd-Frankreich bis nach Portugal im Winter entweder mit dem Holzofen oder mit einem Heizlüfter im Winter geheizt. Seit über 10 Jahren gibt es fast nur noch Klimaanlagen, die Heizen und Kühlen können, seitdem ist der Stromverbrauch in diesen Ländern im Winter stabil oder leicht gesunken, obwohl viel mehr Leute mit elektrisch mit Wärmepumentechnik in der Split-Klima heizen. Durch den EE-Zubau in Spanien und Portugal, sind auch der Kühlungsbetrieb weit weniger bedenklich als früher.
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11.07.2025 11:42:43 |
Zitat von Mark1234  Zitat von Phil a.H.  [...] Man lebt im Süden generell mehr von einem Tag auf den nächsten. ...] Die Leute in Süd-Europa haben eine viel höhere Eigenheimquote als in Deutschland. Insofern brauchen die sich auch viel weniger Gedanken um Altersarmut etc. machen. Vielleicht ist ein Haus im Süen nicht so perfekt wie bei uns. Dafür gehört es meist dem, der drin wohnt.
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