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18.07.2025 07:06:15 |
Hallo, wir sanieren über Haus aus den späten 1960ern. Gerne hätten wir nach der Entfernung des Estrichs eine wassergeführte Fußbodenheizung. Allerdings hat unser Haus nur einen Bodenaufbau ab OK Beton von 9-10cm. Um kfw- Werte zu erreichen, soll 4, besser 5cm gedämmt werden. Der darunter liegende Keller hat nur eine geringe Höhe, so dass wir dort auch nur minimal Damen wollen. Oberbelag wird Vinyl sein, ca. 0,7cm. Bekommt man so etwas inklusive Trittschall hin und wie groß sollte der Durchmesser der FBH sein? Unser Heizungsmann hätte gerne 15cm Bodenaufbau - wir auch ;-). Dankeschön für Eure Hilfe.
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18.07.2025 07:18:41 |
9 bis 10 cm wären es bei mir auch und ich habe da verschiedene Möglichkeiten durchgespielt. Dabei liegen bei uns etwa 4 cm EPS, so dass ich auch über ein Einfräsen nachgedacht habe. Keller haben wir keinen. Hast du Trockenestrich auf dem Zettel? Da gibt es auch Möglichkeiten mit einer FBH mit geringer Aufbauhöhe und man kann mit etwas Geschick auch viel selbst machen. Bezüglich der Rohrdurchmesser: Größer hat Vorteile und gibt "Puffer" für Fehler. Als Daumenwert wird gern Minimum 16x2 genannt, besser 17x2. Das bedeutet - meiner bescheidenen Laienmeinung nach - aber nicht, dass man auch mit geringeren Durchmessern glücklich werden kann. Aber das bedingt dann umso mehr, dass die FBH insgesamt vernünftig geplant und mit entsprechend kurzen (und dementsprechend vielen) Kreisen umgesetzt wird. Grundsätzlich sind auch Wand- und oder Deckenheizung möglich.
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18.07.2025 07:24:45 |
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18.07.2025 07:30:56 |
Falls die Räume unter der FBH beheizt aber unbewohnt sind bzw. nur wenig genutzt werden, könnte man auf Dämmung unter Estrich komplett verzichten. Hier im Forum gibt es User, die das im OG so gemacht haben, da sie beide Geschosse eh nie wirklich gleichzeitig nutzen und Trittschall deshalb irrelevant ist.
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18.07.2025 07:46:53 |
Bei uns ist weder im Erd- noch im Dachgeschoss eine Trittschalldämmung verbaut. Wir haben in 1999 beim Neubau einfach beidseitig alukaschierte 4 cm dicke PUR-Platten auf den Rohbetondecken ausgelegt, diese untereinander mit Paketklebeband verbunden und den Randdämmstreifen mit identischem Klebeband an den PUR-Platten dicht angeklebt. Nachdem das 17×2 mm PE-Heizrohr aufgetackert war wurde der Calziumanhydritestrich eingebaut. Der Estrichlegebetrieb wollte das Material eigentlich nur maximal 4 cm dick einbringen, da ich aber zu wenig Dämmstoffdicke gewählt hatte und so die erforderliche Aufbauhöhe von 11 cm nicht funktioniert hätte sind zum Ausgleich 7 cm Estrichstärke eingebracht worden.
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18.07.2025 08:32:23 |
Zitat von gnika7  Falls die Räume unter der FBH beheizt aber unbewohnt sind bzw. nur wenig genutzt werden, könnte man auf Dämmung unter Estrich komplett verzichten. Hier im Forum gibt es User, die das im OG so gemacht haben, da sie beide Geschosse eh nie wirklich gleichzeitig nutzen und Trittschall deshalb[...] Danke für die schnellen Antworten! Der Keller bleibt unbeheizt. Über der Betondecke wurde bislang nicht gedämmt. Neben der geringen Deckenhöhe im Keller soll die Decke von oben auch gedämmt werden, weil wir keine träge Fußbodenheizung haben wollen.
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18.07.2025 09:33:02 |
Zitat von PhilippOE  weil wir keine träge Fußbodenheizung haben wollen.
Bitte nicht fragwürdigen Werbeversprechen auf den Leim gehen. Eine Fußbodenheizung ist prinzipbedingt träge, temperiert sehr viel Baumasse und ist nicht zur kurzzeitigen Beheizung von Wohnräumen geeignet. Im Zusammenspiel mit modernen Wärmeerzeugern (Wärmepumpe, Brennwertkessel - nicht mehr neu kaufen!) wird das Gebäude nach der energetischen Ertüchtigung bestenfalls 24/7 gleichmäßig beheizt um höchstmögliche Behaglichkeit bei kleinstmöglichen Energiekosten zu gewährleisten. Heizestrich lässt sich exklusive Oberbelag ab 2 cm realisieren. Ab 5cm mit 1cm Trittschall. 15 cm sind zwar Neubaustandard, aber in der Gebäudesanierung nicht sinnvoll umzusetzen: Alle Anschlüsshöhen, Brüstungshöhe, Türstürze, Treppen usw. müssen angepasst werden. Die Aufbauhöhe kann niemals der Heizungsbauer vorgeben, dass muss der Planer machen, der auch einen Blick für andere Gewerke hat. Bei 9 cm Aufbau ist man doch ganz entspannt unterwegs: 15 mm Oberbelag und 75 mm Estrichaufbau. 35 mm CAF über Rohr, 16/17 mm Rohr, 20 mm EPS Dämmung, vorzugsweise Tacker- oder Klettplatte. Fertig. Keine Rohre und Elektroleitungen über den Fußboden verlegen.
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18.07.2025 10:37:34 |
Der Vollständigkeit halber möchte ich doch mal eine Dekenheizung oder Wandheizung ins Spiel bringen. Bei unbeheiztem Keller würde ich wohl persönlich auch eine FBH bevorzugen, da einfach der Boden doch etwas wärmer (nicht warm anfühlend, nur "wärmer") ist. Sollte es aber zu viel Aufwand sein und man möchte z.B. die Decke sowieso abhängen, kann die Deckenheizung eine gute Möglichkeit sein. Rohr ist das gleiche und bei uns im Haus (120 Jahre alter Altbau, keine Außendämmung ) merkt man nicht ob im Raum, Wand, Fußboden oder Deckenheizung verbaut ist. Im Bad würde ich jedoch immer FBH empfehlen, da man barfuß auf Fliesen eigentlich immer den Unterschied merkt. Man kann Wand, Decken und Fußbodenheizung auch wild kobinieren. Dem Wasser ist das egal.
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18.07.2025 14:55:18 |
Zitat von PhilippOE  ... soll die Decke von oben auch gedämmt werden, weil wir keine träge Fußbodenheizung haben wollen. Was meinst Du mit "träge Fußbodenheizung"? In solch einem Niedrigsttemperaturflächenheizsystem wird per Hocheffizienzpumpe mit ausreichend Leistung einfach dafür gesorgt, dass darin 24/7 durchgehend genügend Heizwasserdurchsatzmenge am strömen ist und zentral per Wärmeerzeuger nur gerade so bedarfsgerecht thermische Energie eingetragen wird. Dadurch wird im mit konsequent geringstmöglichem mittleren Heizwassertemperaturniveau gefahrenen System der Selbstregeleffekt optimal genutzt. Eine Flächenheizung sollte keinesfalls so wie die Werbung weiß machen will mit smarter Thermostatregelung genutzt werden!
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