| | | | Zeit:
16.09.2025 10:56:42 |
Ich hatte letzten WInter, als ich noch bei Tibber war, den Speicher immer wenn der Strom ausreichend billig war aus dem Netz geladen.
Allerdings war das nachdem ich in Bayern wohne natürlich nicht wirklich netzdienlich, weil hier fast kein billiger Windstrom ankam.
Wenn man das nur über die Netzentgelte macht, wird der Anreiz aber vermutlich nicht hoch genug sein.
|
| | Zeit:
16.09.2025 11:20:46 |
Zitat von belzig  Wenn man das nur über die Netzentgelte macht, wird der Anreiz aber vermutlich nicht hoch genug sein. Kommt darauf an, ob man Netzstrom einspeichert oder nicht. Bei mir mit niedrigen Netzentgelten ist Netzstrom ca. 20% günstiger. Da lohnt sich das Einspeichern nicht. Wenn Netzentgelte höher sind, dann kann es sich schon rentieren einzuspeichern. Aber auch ohne einzuspeichern entlaste ich das Netz dadurch, dass ich das E-Auto in dieser Zeit lade, WP laufen lasse und die Entladung des Speichers sperre. Letzteres führt dann dazu, dass der Speicher vor allem zu Lastspitzen abends und morgens entladen wird. Das heißt, auch ohne Netzstrom einzuspeichern entlastet der Speicher das Netz zu Spitzenzeiten. Und durch die Lastverschiebung wird das Netz zusätzlich entlastet. Und das kostet mich gar nix außer meine Last/Speicherentladung zeitlich zu verschieben. Das Einspeichern von Windstrom im Winter in privaten Speichern ist aber IMHO auch sinnvoll. Im Norden sowieso. Das macht man vor allem bei niedrigen Strompreisen in der Nacht. Und da sind auch die Übertragungsnetze nicht so unter Last. Das heißt, sogar im Süden wäre es netzdienlich. Insbesondere da die Speicher dann die Lastspitzen und so auch die Übertragungsnetze am Morgen entlasten würden. Damit das für mich im Winter attraktiv ist, müßte ich aber variable Stromtarife und variable Netzentgelte kombinieren. In meinem Fall wäre Octopus heat passend. Da könnte ich zum Niedertarif bei Strom und Netzentgelten für ca. 15ct/kWh meinen Speicher aufladen. Am Tag hätte ich sowieso ein wenig PV, sodass Stanard- und Hochtarif (27ct. bzw. 32ct) sich nicht so auswirken würden. Leider sind bei Octopus diese Arbeitspreise nich konkurrenzfähig zu ostrom (25ct fix) bei dem ich dann zu Niedertarifzeit dann auch nur 20ct/kWh hätte. Müsste aber genauer durchrechnen, da mein Speicher jetzt nicht so groß ist. Aber jemand anders mit größerem Speicher macht es bereits. Lange rede, kurzer Sinn, die finanziellen Anreize gibt es bereits. Nur ist es nicht trivial herauszufinden, ob diese für eine persönlich tatsächlich einen Vorteil haben oder man am Ende ggfs. sogar etwas drauf zahlt. Und natürlich ist es ggfs. nicht so einfach WP, Wallbox und Akku passend zu steuern.
|
| | Zeit:
16.09.2025 12:38:00 |
Ich hatte das die letzten 2 Winter mit Tibber relativ engmaschig beobachtet. Meist wenn der Strom billig war, weil im Norden der Wind geweht hat, ist gleichzeitig die Stromerzeugung über Gas hoch gegangen. Ich führe das darauf zurück, daß dann Großverbraucher im Süden ihre Regelbaren Lasten zugeschaltet haben, weil der Börsenstrom niedrig war und deswegen Gaskraftwerke angefahren werden mußten, weil die Leitungskapazitäten nicht ausgereicht haben und Redispatchmaßnahme notwendig wurden. Als Datenquelle hatte ich leider nur Electricity Map, so daß das erst mal nur eine Vermutung ist. Solange wir nur eine Strompreiszone haben, die EE-Erzeugungskapazitäten aber so unterschiedlich zwischen Nord und Süd und die Trassen nicht ausgebaut sind, wird das mit der Netzdienlichkeit von regelbaren Lasten (Speicher etc.) nicht ganz so trivial sein.
|
| | Zeit:
16.09.2025 12:57:31 |
Zitat von belzig  Ich hatte das die letzten 2 Winter mit Tibber relativ engmaschig beobachtet.[...] Hattest du das Verhalten auch in der Nacht? Sollte sich mit Netzausbau entschärfen. Zitat von belzig  Solange wir nur eine Strompreiszone haben, die EE-Erzeugungskapazitäten aber so unterschiedlich zwischen Nord und Süd und die Trassen nicht ausgebaut sind, wird das mit der Netzdienlichkeit von regelbaren Lasten (Speicher etc.) nicht ganz so trivial sein. [...] Strompreiszonen haben andere negative/unerwünschte/unerwartete Seiteneffekte. Aktuell teilweise gar nicht absehbar. Die einzuführen könnte mehr kaputt machen als helfen. Bestes Beispiel, Schweden hat eine eigene Strompreiszone. Trotzdem hat die Windkraft aus Deutschland dort die Preise zeitweise so kaputt gemacht, dass sogar die Regierung sich bei Deutschland beschwert hat. Und dabei kann die Stromleitung gar nicht so viel nach Schweden liefern. Das wird dann mit Strompreiszonen hier in Deutschland nicht anders laufen. Der Nachteil der Strompreiszonen ist, dass das Preisniveau aufgrund verschiedener Markteffekte dann insgesamt steigt, da der Markt dann ineffiktiver wird. Das heißt, die Verbraucher würden dann insgesamt mehr zahlen. IMHO wären Strompreiszonen daher in Deutschland wie das Kind mit dem Bade ausschütten. Aber immerhin sind diese ein gutes Druckmittel damit Süddeutschland sich politisch bewegt ;-)
|
| | Zeit:
16.09.2025 13:19:10 |
Das wichtigste wären der überfällige Trassenausbau und regelbare Lasten im Norden in Nähe der Windräder, also z.B Elektrolyseure. Im Süden müsste jeder PV-Parkbetreiber, dazu verpflichtet werden, daß er einen Stromspeicher (Größe im Verhältnis zur Peakleistung) hinstellt, den er nachts oder bei entsprechenden Preissignalen ins Netz entleert und den er ggf. mit Netzstrom aufladen darf. Dann würde auch die Leitungen zwischen den Parks und dem nächsten großen Verteiler gleichmäßig ausgelastet, z.Z. ist da nachts nicht los..
|
| | Zeit:
16.09.2025 14:18:16 |
Elektrolyseure sind leider im Invest zu teuer, so dass sie sich nicht für so etwas lohnen. Dann schon eher Stromspeicher.
|
| | Zeit:
16.09.2025 14:38:14 |
Zitat von belzig  Im Süden müsste jeder PV-Parkbetreiber, dazu verpflichtet werden, daß er einen Stromspeicher (Größe im Verhältnis zur Peakleistung) hinstellt, den er[...] Verpflichtet hört sich lustig an. Und wer wird das bezahlen?
|
| | Zeit:
16.09.2025 15:13:20 |
Zitat von belzig  Im Süden müsste jeder PV-Parkbetreiber, dazu verpflichtet werden, daß er einen Stromspeicher (Größe im Verhältnis zur Peakleistung) hinstellt[...] AFAIK machen die Parkbetreiber das bei neuen Anlagen aus Wirtschaftlichkeitsgründen sowieso schon verstärkt. Die Verpflichtung wäre daher volkswirtschaftlich unsinnig und zu Fehlinvestionen führen. Ich kann mir vorstellen, dass es Parks in Netzabschnitten gibt in denen ein Speicher komplett kontraproduktiv wäre. Bestes Beispiel wäre z.B. der Netzabschnitt in dem hier eine Bäckerei mit H2-Gedöns gebaut werden soll. Da ist es sinnvoller, dass der Bäcker sein H2 damit erzeugt statt, dass der PV-Betreiber das einspeichert. Von dem Bäcker würde der PV-Betreiber auch besser bezahlt werden als wenn er es direkt vermarkten würde. Und damit bin ich im Grunde wieder bei meinem Lieblingsthema: Energiegemeinschaften. Eine Gemeinschaft aus Erzeugern und Verbrauchern im gleichen NS-Netz könnte die EE-Nutzung maximieren ohne die höheren Netzebenen zu belasten und so einerseits netzdienlich handeln und andererseits ein Haufen Geld sparen. Zitat von totto  Elektrolyseure sind leider im Invest zu teuer, so dass sie sich nicht für so etwas lohnen. Dann schon eher Stromspeicher. Kommt darauf an... Der Bäcker hier mit H2-Gedöns scheint das etwas anders zu sehen, da er sonst im Winter nix hat.
|
| | Zeit:
16.09.2025 16:13:47 |
DIe ganzen Freiwilligkeiten und Marktmechanismen funktionieren nur wenn es der Netzbelastung entsprechende Preissignale gibt. Nachdem es aus guten Gründen in Deutschland nur eine Strompreiszone gibt, ist das bis auf die Netzentgelte aber derzeit nicht möglich. Ohne massive Subventionen oder Ordnungsrecht wird man die Speichernachrüstung für Bestands-PV-Parks, derzeit nicht hinbekommen. Bei den Windparks kommt man an an Elektrolyseuren nicht vorbei, weil Akkus irgendwann voll sind. Den H2 speichert man zwischen, komprimiert ihn, läd ihn in einen Tanklastwagen und speist ihn irgendwo anders ein, wo gerade Bedarf ist, wenn keine Pipeline vor Ort ist. Und zuminidest Niedertemperatur-Elektrolyseure haben mittlerweile einen relativ weiten Modulationsbereich, so daß sie netzdienlich eingesetzt werden können.
|
| | Zeit:
16.09.2025 16:47:25 |
Zitat von gnika7  Der Bäcker hier mit H2-Gedöns scheint das etwas anders zu sehen, da er sonst im Winter nix hat. Bin ja kein Ofenexperte aber es würde mich wundern, wenn man die paar Hundert Grad nicht effizienter elektrisch erzeugen könnte...
|
| | Zeit:
16.09.2025 18:06:14 |
Zitat von totto  Zitat von gnika7  [...] Bin ja kein Ofenexperte aber es würde mich wundern, wenn man die paar Hundert Grad nicht effizienter elektrisch erzeugen könnte... Keine Ahnung, ob Strom oder Gas da besser sind. Aber bei Strom, müsste er viel Strom für die Nacht bzw. Winter einspeichern. Und das wird schwierig mit normalen Stromspeichern. Vielleicht würde Redox-Flow da Sinn machen. Aber das scheint auch nicht voranzukommen. Zitat von belzig  DIe ganzen Freiwilligkeiten und Marktmechanismen funktionieren nur wenn es der Netzbelastung entsprechende Preissignale gibt.[...] Gibt es doch im Grunde erst seit diesem Jahr für Privathaushalte. Bis das in Fläche sich im Privatbereich durchsetzt braucht es Zeit. Die meisten Menschen kennen die Möglichkeiten gar nicht. Zitat von belzig  Ohne massive Subventionen oder Ordnungsrecht wird man die Speichernachrüstung für Bestands-PV-Parks, derzeit nicht hinbekommen. [...] Das würde gegen den Bestandsschutz verstoßen und den Markt vernichten. Von den Implikationen bei Grundgesetz will ich gar nicht reden. Neue Regulatorik kann man nur bei neuen Anlagen machen. Und wie erwähnt, wirkt diese bereits, sodass diese Speicher verbauen. Außerdem werden auch so bereits (netzdienliche) Großspeicher verbaut.
|
| | Zeit:
16.09.2025 22:40:28 |
Netzdienlich ist ein Speicher nur, wenn er be und entladen wird in Abhängigeit von der Netzauslastung.
Die Spanne bei den flexiblen Netzentgelten liegt maximal zwischen 4-12 ct/kWh, realistischer Weise zwischen 4-8ct/kWh und das wäre dann auch genau die Preisdifferenz über die sich ein Speicher refinanzieren müsste, wenn er nur netzdienlich eingesetzt wird.
Dies dürfte viel zu wenig sein, deshalb muß man Speicher auch über die Preisdifferenz des Börsenstrompreises refinanzieren, was leider nicht immer netzdienlich ist. (Wind im Norden, wolkig im Süden -> Trasse-Nord-Süd ausgelastet).
Die Groß-Speicher im Süden werden dementsprechend nur vom April bis September wirklich netzdienlich betrieben werden können.
In der übrigen Zeit kann man die Speicher nur netzdienlich laden, wenn die Trassen noch freie Übertragungsleistung haben
Helfen kann da nur die Teilnahme am Regelleistungsmarkt, was per Definition netzdienlich ist. Allerdings muss der Betreiber den Ladezustand entsprechend managen, um jederzeit liefer und speicherfähig zu sein.
|
| | Zeit:
16.09.2025 22:59:33 |
Zitat von gnika7  Zitat von totto  [...] Keine Ahnung, ob Strom oder Gas da besser sind. Aber bei Strom, müsste er viel Strom für die Nacht bzw. Winter einspeichern. [...] Wasserstoff speichern ist auch kein Spaß. Man braucht irrsinnig hohen Druck und hat trotzdem geringe Energiedichte.
|
| | Zeit:
17.09.2025 09:35:57 |
Zitat von totto  Zitat von gnika7  [...] Wasserstoff speichern ist auch kein Spaß. Man braucht irrsinnig hohen Druck und hat trotzdem geringe Energiedichte. Irrsinigen Druck brauchst du nur für hohe Speicherenergiedichte bzw. zur Verflüssigung. Also eher im Auto. Beides ist beim Bäcker in stationärer Anwendung nicht notwendig, da Großteil davon direkt in der Nacht wieder verbraucht wird. Da reichen hohe Drücke aus. Wahrscheinlich vergleichbar zu H2-Speichern im EFH. Die werden sich sicherlich was dabei gedacht haben, warum sie auf H2 setzen und nicht einfach paar Container mit Stromspeichern aufstellen. Die Bäckerei (mit anliegendem Cafe) soll 2026 in Betrieb gehen. Vielleicht bekommt man dann eine Antwort dort, warum die H2 machen, wenn man sich einen Kaffee bestellt. Bis dahin gehe ich davon aus, dass es keine Amateuere waren, die das projektiert haben.
|
| | Zeit:
17.09.2025 10:08:58 |
Zitat von belzig  realistischer Weise zwischen 4-8ct/kWh und das wäre dann auch genau die Preisdifferenz über die sich ein Speicher refinanzieren müsste, wenn er nur netzdienlich eingesetzt wird. [...] Da ein privater Speicher sich vor allem durch Speicherung des eigenen Stroms refinanziert, muss die netzdienliche Speicherung nur über den Grenzkosten für die Speicherung liegen. Das heißt, die Preisdifferenz muss den Speicher gar nicht refinanzieren. Das übernimmt der eigene PV-Strom. Die Grenzkosten der Speicherung sind im Grunde die Degradation des Speichers sowie die Speicherverluste. Und diese sind bei neuen Speichern niedriger als die Preisdifferenz. Speicher kann auch netzdienlich betrieben werden, wenn er nicht aus Netz geladen wird. Dann reicht sogar 1ct Preisdifferenz für einen wirtschaftlichen Betrieb. Zitat von belzig  Dies dürfte viel zu wenig sein, deshalb muß man Speicher auch über die Preisdifferenz des Börsenstrompreises refinanzieren, was leider nicht immer netzdienlich ist. (Wind im Norden, wolkig im Süden -> Trasse-Nord-Süd ausgelastet).[...]
Da im Allgemeinen die Auslastungs der Netze und der Strompreis in der Nacht beides in der Nacht am niedrigsten sind, ergibt sich automatisch, dass man dann den Speicher lädt (nicht entlädt) wenn es netzdienlichen ist. Habe gerade extra die Historie für 2025 angeschaut. Wenn nicht gerade wegen PV der Strompreis Mittags am niedrigsten war, dann war es meistens in der Nacht zu niedrigsten Netzauslastung am niedrigsten. Ist auch klar, dann ist auch die Nachfrage am niedrigsten, sodass der Strom dann günstig ist. Zitat von belzig  Die Groß-Speicher im Süden werden dementsprechend nur vom April bis September wirklich netzdienlich betrieben werden können.
Das ist ein Fehlschluss deinerseits. Es ist genau andersrum. Die werden vor allem gebaut, um netzdienstleistungen im Winter (mit höherem Bedarf) anzubieten. In der Nacht werden die geladen, sodass dann am Tag der Link nach Norden entlastet wird. Im Sommer ist es dann genau umgekehrt. Die verdienen dann das Geld mit dem Verkauf des PV-Stroms in der Nacht. Die Speicherung ist dann aber im engeren Sinne nicht netzdienlich, da es die Leitung in den Norden nicht entlastet. Die Speicherung verhindert nur, dass überschüssiger Strom abgeregelt wird. Zitat von belzig  Helfen kann da nur die Teilnahme am Regelleistungsmarkt, was per Definition netzdienlich ist. Allerdings muss der Betreiber den Ladezustand entsprechend managen, um jederzeit liefer und speicherfähig zu sein.
Du denkst zu kompliziert. Netzdienlicher Betrieb ist auch ohne Teilnahme am Regelleistungsmarkt leicht möglich wegen den variablen Netzentgelten. Außerdem, die Regelleistung ist nur für kurzzeitige Überbrückung. Die privaten Speicher sollten sinnvollerweise eher auf Stundenbasis netzdienlich laufen und nicht als Kurzzeitreserve dienen. Die Kurzzeitreserve ist sinnvollerweise bei Ladesäulen/ Wallboxen aufgehoben. Wenn man da die momentane Ladeleistung um 10% für max. 15min reduziert, merkt das keiner. Ich vermute, dass einige Stromanbieter, bei denen man E-Autos in deren App anbindet, im Grunde genau das nutzen und die Erlöse zum Teil an die Kunden weitergeben.
|
| | Zeit:
17.09.2025 10:35:47 |
Ich bin bei meinem letzten Post nicht von Heimspeichern ausgegangen, die mit eigenem PV-Strom beladen werden, sondern von Großspeichern, die netzdienlich betrieben werden sollen. Und die werden sich nicht über flexible Netzentgelte refinanzieren, sondern nur über die Handelsspanne vom Börsenstrompreis oder über die Bereitstellung von Regelleistung.
Ersteres ist nicht zwangsläufig immer netzdienlich, zweiteres ist zwar netzdienlich, aber nicht unbedingt effizient, weil die Kapazität die die Batterie hat, zum Großteil Vorhaltekapazität ist. Effizient ist ein Speicher nur wenn er möglichst viele Vollzyklen macht.
Das ganze kann sich über das Regelleistungsgeschäft zwar lohnen, aber es ist halt eine riesige Ressourcenverschwendung.
Am einfachsten nähert man sich dem Speicherthema, über die schon vorhandenen 20GWh PV-Heimspeicher, für die man ledliglich eine höhere Nachteinspeisungsvergütung zahlen müßte, damit die Leute mitmachen würden.
An der Nachrüstung der iMSys kommen wir ohnehin nicht vorbei, dann könnte man einfach sagen, von 18:00 bis 6:00 Uhr morgens, gibt es für eingespeisten Strom den DayAhead Börsenstrompreis abzüglich 10-25% Bearbeitungsgebühr.
|
| | Zeit:
17.09.2025 10:53:41 |
Zitat von belzig  Und die werden sich nicht über flexible Netzentgelte refinanzieren, sondern nur über die Handelsspanne vom Börsenstrompreis oder über die Bereitstellung von Regelleistung.[...] Das ist so nicht richtig. Siehe dazu die gesetzliche Grundlage §11a EnWG
|
| | Zeit:
17.09.2025 12:01:17 |
Ich verstehe das so, daß die Unterschiede in den Netzentgelten lediglich eine Refinanzierungskomponente sind. Hauptsächlich finanzieren sich diese Speicher jedoch durch das Anbieten von Netzdienstleistungen wie Redispatch, Frequenzregulierung oder Lastmanagement über Ausschreibungen gem. §11A EnWG und dadurch, daß nur ein Teil der Speicherkapazität für Regelleistung zur Verfügung gestellt wird und der Rest über An und Verkauf von Stom zum Börsenstrompreis. In wie weit dies gegensätzliche Zwecke sein können, wurde bereits erklärt. Eine komplette und alleinige Refinanzierung eines Speichers nur über die flexible Netzentgelte halte ich für ausgeschlossen. Siehe auch https://www.bakermckenzie-kompass.de/2025/06/11/drohende-verschaerfungen-des-marktumfelds-fuer-batteriespeicher/ |
| | Zeit:
17.09.2025 12:11:35 |
Zitat von belzig  Hauptsächlich finanzieren sich diese Speicher jedoch durch das Anbieten von Netzdienstleistungen wie Redispatch, Frequenzregulierung oder Lastmanagement über Ausschreibungen[...] Das kommt darauf an, welchen Anteil die netzdienstleistungen bei einem Speicher ausmachen. Gibt ja welche die keine Netzdienstleistungen nach EnWG verkaufen. Zitat von belzig  Eine komplette und alleinige Refinanzierung eines Speichers nur über die flexible Netzentgelte halte ich für ausgeschlossen. 1. hat das jemand behauptet? 2. das wäre sowieso nur bei privaten Speichern ein Thema. Bei Großspeichern ist eher die Befreiung von Netzentgelten relevant.
|
| | Zeit:
17.09.2025 12:33:01 |
Zitat von gnika7  1. hat das jemand behauptet?
Zitat von gnika7  Zitat von belzig  [...] Das ist so nicht richtig. Siehe dazu die gesetzliche Grundlage §11a EnWG So hatte ich diesen Post verstanden. Wenn dem nicht so ist, sind wir ja wieder beieinander.
|
| | Zeit:
17.09.2025 13:28:55 |
Zitat von belzig  So hatte ich diesen Post verstanden.
Ahhh... Eigentlich wollte ich damit sagen, dass Speicher sich auch über netzdienliche Dienstleistungen refinanzieren. Den Punkt mit der Refinanzierung über variable Netzentgelte hast du aufgebracht. Habe ich auch nicht verstanden, worauf du da hinaus wolltest. Jetzt ist klar.
|
| | Zeit:
17.09.2025 17:43:32 |
Australien gut unterwegs zu 80% Stromerzeugung aus erneuerbarer Heimatenergie mit Hilfe von massivem Ausbau von Batteriespeichern. 4.13 GW / 15.37 GWh Batteriespeicher neu vergeben, weitere kommen. Wie man sieht sind die sogenannten 4 Stunden Speicher jetzt Standard. Der Fokus liegt also nicht mehr auf Regelenergie wie am Anfang des Battariemarktes vor 5-10 Jahren sondern jetzt auf dem täglichen Verschieben von PV Strom aus der Mittagsspitze auf den ganzen Tag -> Sonnenstrom 24h am Tag. Mal schauen wie das in Deutschland laufen wird. Die Technik und die Wirtschaftlichkeit ist ja da wie man sieht.
|
| | Zeit:
18.09.2025 13:05:25 |
https://www.deutschlandfunk.de/energiewende-katherina-reiche-photovoltaik-einspeiseverguetung-100.htmlLesenwerte Zusammenfassung zu den Reiche-Plänen. Interessant ist v.a. die Annahme daß bis 2030 nicht 750 TWh Strom verbraucht werden sollen, sondern nur 600 TWh, weil der Wärmepumpen- und E-Mobilittätsausbau, sowie die Elektrifizierung von Produktionsprozessen nicht so schnell voranschreitet. Deswegen soll der Ausbau der Erneuerbaren (nach unten) angepasst werden. Der Autor nennt das eine "selbsterfüllende Prophezeiung". Firmen wie BASF stellen derzeit Prozesse nicht auf Strom um, weil es billiger ist die alten erdgasbasierten Anlagen auf CO2 Abscheidung mit CCS umzurüsten, solange der Strom so teuer ist. Der wird voraussichtlich nicht billiger, weil man 20GW Gaskraftwerke bauen will, die sich aber nicht selbst tragen und deswegen 20 Mrd an Subventionen brauchen werden. Als bemerkenwert wird auch empfunden, daß große Freiflächenanlagen weiter gefördert werden sollen, kleine Anlagen auf Privathäusern jedoch nicht.
|
| | Zeit:
18.09.2025 13:13:28 |
Bzgl. Industrie ist das im Wesentlichen Blabla. Die entscheiden nach Kosten. Punkt.
Die meisten sind eh schon an der Schwelle, über noch wirtschaftlich zu arbeiten und viele machen Verluste. Da kann man gar nicht anders, auch wenn Ökos vergoldete Strommasten und H2-Leitungen bauen würden.
|
| | Zeit:
18.09.2025 14:19:54 |
Wir wären eigentlich in einer Transformationsphase.
Aber viele verstehen die Notwendigkeit zur Transformation nicht, weil die alten Techniken noch gut funktionieren und vor allem jedem vertraut sind.
Hinzukommt, daß im Gegensatz zu früher, der Technische Fortschritt mit erst mal höheren Kosten verbunden ist und man nicht genau weiß, ob es mit der neuen Technik irgendwann besser oder billiger wird.
2022 hätte man den Schock über den Russischen Angriffskrieg nutzen können um den Leuten die Notwendigkeit noch mal näher zu erklären.
Anstatt Gas einfach teurer zu lassen und dafür den Strom zu subventionieren, damit man auf ein Verhältnis 1:2 gekommen wäre, hat man das Gas künstlich verbilligt (Gaspreisbremse). Das allein, wenn man die MwSt. Senkung für Gas hinzurechnet hat den Deutschen Michl 40 Mrd € gekostet.
Wenn man die Hälfte von dem Geld genommen hätte, um in Deutschen Haushalten eine Splitklima-Anlage zur Hälfte zu fördern, damit keiner im Kalten sitzen muß, wenn er sein Gas nicht mehr zahlen kann, wäre allen nachhaltig mehr geholfen gewesen.
Noch besser wäre es gewesen, wenn man die andere Häfte zur Förderung der Umstellung auf Strom basierte Prozesse verwendet hätte.
Dann hätte man den Zielwert 750TWh für 2030 auch sicher erreicht und müsste nicht über Reduzierung des EE-Stroms schwadronieren.
Na jetzt ist die Geld für die Gaspreisbremse in CO2 aufgegangen und hat nur den Status quo betoniert.
|