Moin Zusammen,

Wir sind kürzlich in ein Haus gezogen (22395 Hamburg), BJ 2002, 120 kWh/am Verbrauch, 74qm Grundfläche, zwei Vollgeschosse, ausgebautes DG, voll unterkellert und beheizt. Macht offiziell 153qm Wohnfläche. Es ist ein Endreihenhaus. Die Fenster aus dem BJ und bis auf ein neues Dachfenster alle 2x verglast.

Im EG und im Bad im OG liegt eine FBH, ansonsten überall kleine Heizkörper. Im Keller arbeitet eine Vaillant Gasheizung von 2002. Die Wassertemperatur liegt bei 60°C, Heizungsvorlauf bei 70°C. Wir sind vier Personen.

Die 35°C Vorlauf für die FBH wird über einen Mischer erzeugt. Die Heizung in einem Kellerraum, sowie die FBH im Bad im OG sind irgendwie ein Rücklauf und immer warm. Es gibt auch nur einen Heizkreis und der ist immer bei 70°C. Lässt sich auch nicht runter regeln und läuft auch im Sommer durch. Ich hatte schon die Heizkurve reduziert, aber das ändert gar nichts. Es ist auch kein Temperaturfühler angeschlossen, zumindest sagte das der System pro Heizkessel. Aber das hört mein Wissen auch schon auf.

Das ist natürlich eine blöde Energieverschwendung...
Auf dem Dach arbeitet eine 7 kwp PV mit 5,2 kWh Akku im Keller. Der Vorbesitzer hatte einen Verbrauch incl. Gasherd von ca. 24000 kWh jährlich.

Ein Nachbar hat eine Solarthermieanlage und fährt seine HK mit 50°C Vorlauf. Das könnte ich mir auch vorstellen dass das bei uns gut funktioniert.

Wir hatten schon über eine WP nachgedacht aber je mehr ich lese umso mehr weiß ich nicht auf was ich alles achten soll. Heizlastberechnung, WP zu groß ausgelegt, zu häufiges takten, Pufferspeicher für Heizung und WW.

Wir können das auch nicht selbst sondern brauchen einen HB dazu. Könnt ihr mir ein paar Tipps geben wie ich das Projekt am besten angehe. Vielleicht gibt es hier auch bereits einen Leitfaden, den habe ich leider nicht gefunden.

Vielen Dank für eure Hilfe.

Christian

Einer Frage noch. Aktuell läuft die Heizung über ein tägliches Zeitfenster von 6-22h. Wie kann man das optimieren damit nicht so viel Gas verbrannt wird.
Viele Grüße
Christian

VL Temperatur absenken indem du die Heizkurve anpasst (Niveau runter oder Steigung senken) + Thermostate an Heizkörpern auf 5.

Hallo Christian,

wenn Reduzierng der Heizkurve gar nichts bringt ist die wohl auch nicht aktiv. Eine Heizkurve geht ja nur, wenn die "Kurve" auch irgendwoher Informationen bekommt, also im Normalfall ein Aussenfühler, der idealerweise an der Nordseite in min. 2. m Höhe hängt. Das solltest Du prüfen und ggf. nachrüsten lassen. Und den wirst Du auch für den sinnvollen Betrieb einer WP brauchen..

Danach solltest Du mal unten auf dieser Seite unter SHK:Wissen nach "thermischer Abgleich" suchen und den in diesem Winter machen. >Kostet nur Zeit, kein Geld!

Gruß
Heinz

ICh würde drauf wetten das man bei der Heizung den Vorlauf begrenzen kann.

Mal den Typ nennen und sich mit der ANleitung auseinander setzen kann helfen

Der Heizkessel ist ein Vaillant vk15 /k-1 mit einer vrc Bedienung. Ich habe weder im Endnutzer- noch im Techniker,-Handbuch etwas dazu gefunden. :-(

Verbrauch pro Jahr und Quadratmeter Grundfläche, also unter 10000 kWh im Jahr?
Damit würde die klenste Wärmepumpe jedes Herstellers ausreichen. Solange die Therme noch ohne Mucken läuft, würde ich die aber weiterbetreiben. Sich nach einem Nachfolger umschauen, kann aber nicht schaden.

Bei einem Haus von 2002 müsste beim Bauantrag auch ein Wärmeschutznachweis erstellt worden sein, insofern sind die U-Werte sämtlicher Bauteile nachschlagbar. Damit würde ich eine neutrale Heizlastberechnung erstellen lassen. Hier wird gerne das IB Heckmanns empfohlen, man kann es aber auch mit dem Heizreport für wenig Geld oder DanBasic für umme selber machen. Nur auf dieser Basis dann Angebote einholen.

Ich bezweifle ja, daß man 2002 noch Heizgeräte ohne Vorlaufregelung einbauen durfte. Es gibt aber auch separate Mischer, die das mit einem Außentemperaturfühler zur Not über Funk auch selber regeln. Dann taktet die Therme zwar, verbraucht aber weniger als im durchlaufenden Betrieb auf 70°C.



Passt diese Beschreibung zum Gerät? Sonst bitte mal ein Foto der Regeleinheit einstellen.

Also auf dem Heizkessel liegen Unterlagen zu VK klassik 10E bis vk45 e. Die Heizungsregelung ist eine vrc calormatic mf.

In den Unterlagen gibt es einen Wärmebedarfsausweis nach § 12 Wärmeschutzverordnung.
Darin steht etwas von 49,6 kWh/qma errechnet und Qh = 9676 kWh/a Jahresheizwärmebedarf. Und viele andere Zahlen.

Wenn es dieser Regler ist, sehe ich die Heizkurveneinstellung von hier aus:

Bei mir sieht es so aus:

Heizkessel

Wie gesagt, eine heizkurve kann ich einstellen, es ändert sich aber nichts. Im Menü steht etwas von Temperatur -25°C, das kann ich aber nicht verstehen. Tag-/Nachttemperatur steht auf 20/16°C.

Dazu gibts hier eine Installationsanleitung. Unter Kurzprogramm Ebene gibts auch die Heizkurve einzustellen.
Dem gemeinen Benutzer wird das in der Betrieberanleitung wohl verschwiegen.



Was dir fehlt, ist eine Anzeige der Vorlauftemperatur. Von daher musst du wohl selber aktiv werden, und in ein IR-Thermometer investieren. Gibts in jedem Baumarkt für wenig Geld. Damit kannst du VL und RL kontrollieren. Dann siehst du den Einfluß der Heizkurve. Die Kesseltemperatur ist was anderes.

Der Funkuhr-Signalempfänger (DCF)
empfängt über ein Funksignal das
aktuelle Datum und die aktuelle
Uhrzeit. Der integrierte Außenfühler
mißt die Außentemperatur am Anbrin-
gungsort.

Oh man bin ich blöd. Und ich dachte das wäre die Vorlauftemperatur weil das halt immer auf 65-70°C steht.

Dann besorg ich mir Mal ein Infrarot-Thermometer und schaue ob das mit heizkurve doch funktioniert... Aber wo das Außenthermometer sein soll weiß ich nicht... Gesehen habe ich noch keines.

Das qualifiziert in der Tat für die kleinste Leistungsklasse jedes Herstellers.

Du kannst an Frosttagen mal den Gaszähler im 24h-Abstand ablesen und von m³ in kWh umrechnen. Das durch 24h geteilt kommt der notwendigen Heizlast schon sehr nahe. Im Moment macht das noch wenig Sinn, weil es draußen noch zu warm ist.

Herzlichen Dank für deine Hilfe. Das werde ich im Winter dann ein paar Tage lang machen wenn wir wissen welche Räume wie geheizt werden müssen.

Ließe sich zur Not noch nachrüsten. Auch heutige Regelungen von Vaillant haben den angeschlossen. Kostet sicherlich weniger als ne neue WP ;-)

Nachtrag zum Verbrauch:
Der Vorbesitzer hatte einen Verbrauch incl. Gasherd von ca. 24000 kWh jährlich.

Ist ja einiges mehr als in dem Energieausweis. Vielleicht hat man sich wirklich den AT-Fühler gespart oder vergessen, und deswegen zuviel verheizt. Im Sommer würde ich den Heizbetrieb auf jeden Fall per Zeitfenster ausschalten. Dann wird nur ein WW-Fenster bedient, und da reichen wenige Stunden am Tag.

Hallo,
als ich meine Heizung auf Termischenabgleich getrimmt habe, habe ich so billig Thermometer aus der Bucht gekauft. Die haben eine Knopfzelle und einen Anlegefühler, da bekommst teilweise 5 Stück für 10€ . Mach die an jedes Rohr im Vorlauf und Rücklauf, so hast du schon mal einen ersten Überblick. Ich habe jetzt in den wichtigsten Zimmer so kleine Thermometer die man mit Handy auslesen kann , die schreiben sogar eine Temperaturkurve. Da haben 6 Stück knapp 40€ gekostet und du bekommst mehr Infos aus deinen Zimmern. Abgleich ist dann Fleißaufgabe, ich habe vor dem WP Umbau durch einregeln der Vorlauftemperaturen nochmals so 10-15% an Öl gespart. Termischabgeglichen hatte ich aber schon vor 15 Jahren und alles über Aussenfühler gefahren. Es wird nur was wenn du dich mit deiner Heizung auseinandersetzt und verstehen lernst was die Einstellungen bezwecken.
Jetzt mit WP und die Hezkreispumpe auf Vollgas mit ca 40 W ( Grundfos Alpha2 ) habe ich sogar noch mals so 2-3 ° weniger im Vorlauf. Die letzen Tage habe ich die FBH mit VL 26-27 ° gefahren und RL 23-24° bei einer Raumtemperatur von ca 22°. Meine Burg ist übrigens aus 1995 mit 36er Ziegel und 2 fach Fenster mit einem Wert von 1,1
also da wirst auch in dieser Liga sein.