Guten Tag,
der Aufbau meiner obersten Geschossdecke sieht so aus - von oben nach unten:

24 mm Dielung
220 mm Deckenbalken aus Vollholz,
dazwischen 50 mm Schüttung auf Einschubbrettern; aus Lehm und restliche Höhe Hohlraum
20 mm Holzverschalung
15 mm Putz auf Putzträger

Der Energieberater schlägt vor, mit 180 mm Holzweichfaser WLS 40 zu dämmen und darüber 22 mm Rauspund zu verlegen, damit man laufen kann.

Eine Dampfsperre soll nicht benötigt werden - sagt der Energieberater.

Was ist davon zu halten? Ist dies sinnvoll?
Das Dach ist ein Kaltdach - kein Wohnraum. Einfach zum Abstellen. Haus ist Bj 1937.

Vielen Dank!

Wie soll das denn konkret aussehen?

Holzweichwaser auf die Dielung, darüber Rauspund als Laufplanken oder wie?
Holzweichfaser erscheint mir ungeeignet um etwas darauf zu legen, zu stellen oder zu laufen.

Ich habe bei uns die Dielen entfernt, alles zwischen den Deckenbalken entfernt, das ganze Aufgeständert (damit Höhe einheitlich und mehr Dämmstärke) und das ganze mit Zellulose ausgeschüttet. Obenauf 20 mm Schalbretter mit 5 m Schlitzen.

Warum musst du da ran?
Wegen der Dämmung?
Ich würde auf die Dachsanierung warten und das Dach warm dämmen.
Dann brauchst du da nicht ran.

Aus Erfahrung kann ich dir auch sagen das die Balken bei so einem Haus sehr krum sein werden.
Du wirst den oberen Fussbodenaufbau nicht ohne Ausgleichsmaßnahmen gerade kriegen.

Eine Dampfbremse würde ich auch auf jeden Fall vermeiden wenn das Gebäude nicht winddicht gemacht werden soll.
Falls doch dann musst du eh über eine Lüftungsablage nachdenken und den Dachboden zu machen.

Und die Lehmschubfächer würde ich auf jeden Fall drin lassen.
Die machen eine schönes Wohnklima mit Feuchtereserven.

Grüße

Zwischen das Dämmmaterial müssen "Balken", damit dann darauf die neuen oben Dielen (Rauspund) kommen können. Praktisch eine zweite "Decke"!

Bei mir sah der Aufbau genauso aus. Habe die Pro clima Intello auf den Dielenboden und drüber die Steico top (begehbar) und die Steico flex gelegt. 2x100 mm Lagen

Danke: Was genau wird krumm sein? Der Fussboden im Dachboden sieht eigentlich ziemlich gerade aus.

Mit Dachsanierung meinen Sie eine Zwischensparrendämmung - richtig? Warum wäre dies gut/besser? Ich dachte, dies macht man nur, wenn der Dachboden genutzt werden soll? Mein Dachboden hat ca. 40 cm Kniestock, der Dachboden ist vielleicht in der Spitze 5 Meter hoch. Dach Dach sitzt praktisch komplett über den Wohnetagen. Da unten, wo ich wohne, habe ich gar keine Schrägen.
Mithin ist das Dach ziemlich groß (=hoch).

Ich würde keine zweite Lage machen, wenn ich nicht sicher bin, dass die Seiten der eigentlichen Decke so dicht sind, dass keine Luft hindurch kann. Luftdichtheit wird nur selten der Fall sein, wäre aber eine Voraussetzung für die Funktion der Dämmung.

Wenn man sich die Arbeit macht, sollte man es richtig machen.

Ich kann Zellulose nur empfehlen. Ja, es staubt und es ist Arbeit, passt aber überall rein, verträgt in Maßen Feuchte und erhöht die Luftdichtheit.

Zur Dampfbremse: Ich würde die nicht von oben über die Deckenbalken einbringen. Hier besteht Gefahr für die Balkenköpfe, da man die idR nicht luftdicht bekommt.

Unter den genannten Umständen würde ich das auch nicht machen und nur die Deckendämmung angehen.
Man kann hier auch einen Aufbau machen ohne an die Substanz zu gehen.
Mal mit einem Zimmerer sprechen oder selber mal rechnen was machbar wäre.
Luftdichtheit sollte aber nicht das Ziel sein.
Eine Beratung im Forun stößt hier an seine Grenzen.

Grüße

Damit wir hier vom gleichen sprechen: Zieht Luft unter der Dämmung durch, ist erstere wirkungslos oder zumindest mehr oder weniger stark gemindert.
Und diese Gefahr sehe ich, wenn man eine zweite Schicht anfängt.

Soll das eine atmende Decke werden oder wie? 😄
Wenn feuchtwarme Luft hochzieht, könnte sie in der Dämmung auskondensieren und Feuchteschäden verursachen - ein Lüftungskonzelt sollte man sich sowieso überlegen, wenn man anfängt zu sanieren.

Ich habe bei mir eine Folie drunter gezogen, an den Rändern angeklebt und mit Gipskarton verkleidet - vom Aufwand her fand ich es nicht so tragisch, musste allerdings die Räume sowieso sanieren.

Die Bauart der jetzigen Decke soll genau das zulassen.
Der Lehmeinschub nimmt die Raumfeuchte auf und gibt sie auch wieder an den Raum ab. So hat man früher gebaut.
Der Taupunkt lag im Lehm und war damit kein Problem.
Wenn man es jetzt zu macht sollte man entweder diese Eigenschafft erhalten oder für eine 100% Luftdichtigkeit sorgen.
Alleine zu viel falsche Spachtelmasse auf dem Grauputz kann zum Schimmeln führen wenn der Austausch gehemmt wird.

Deshalb ist bei so einer Diffusionsoffenen Sanierung auch darauf zu achten was man verwendet.
Hier nimmt man gerne auch Kalkputz oder Lehmputz der genau dazu in der Lage ist.

Wenn man innen Rigips verbaut ist der Bau dicht und es geht meist ohne Luftdichte Folie nicht.

Und was hindert den Lehm daran, die Feuchtigkeit nach oben abzugeben, wo sie bei niedrigen Temperaturen in der neuen Dämmung unter dem Rauspund kondensieren kann?

Als man früher gebaut hat, gab es noch Holz- und Kohleöfen und die Fenster waren undicht. So gab es keine Probleme mit der Lüftung, aber jetzt noch auf diese Prinzipien zu setzen..., erscheint mir fraglich.