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03.01.2003 11:35:23 |
Sehr geehrte Damen u. Herren, bei uns herrscht derzeit Unstimmigkeit, ob beim Einbau einer Lüftungsanlage in z.B. eine Mehrzweckhalle (kein Wohngebäude) nach dem Stand der Technik eine Anlage mit Wärmerückgewinnung eingebaut werden muss, oder ob auch eine Anlage ohne WRG mit dem entsprechend hohen Aufwand an Energie zur Luftvorwärmung eingebaut werden kann? Wir suchen Schriftsätze, Vorschriften od. schriftliche Ausarbeitungen zu diesem Thmea, da wir der Meinung sind, dass jedes Energiepotential genutzt, sprich, nach dem Stand der Technik eine WRG, vorzusehen ist. Vielen Dank für Ihre Beiträge. |
| Zeit:
15.01.2003 17:27:48 |
Hallo Marco Thiel, zu Deiner Anfrage hat scheinbar keiner der Forumleser eine Meinung, obwohl dies eine recht Interessante Frage ist. Als ich glaube in der Zeitschrift HLH (Heizung, Lüftung/Klima, Haustechnik) vom Springer VDI Verlag (www.hlh-online.de) dazu einen Beitrag gelesen zu haben. Der Verfasser hat dort die Ansicht vertreten, daß die Anschaffungskosten für eine Heizzentrale (300 bis 400 €/kW) in etwa den Kosten einer WRG-Anlage für Lüftungsanlagen entsprechen. Damit kann die Einsparung durch die WRG (je nach Anlagenvariante 50% bis 70%) einer Reduzierung der Betriebskosten gleichgesetzt werden. Ein weiterer Aspekt für den Einsatz der WRG ist eine Erhöhung der Betriebssicherheit. Aus realisierten Anlagen für Küchen- und Laborlüftungen, wo der Einsatz einer WRG nicht möglich war, sind mir Probleme beim Anfahren der Anlagen bei Außenlufttemperaturen unter 5°C bekannt. Wenn hier die Bereitstellung und Durchströmung des Heizregisters mit Warmwasser nicht ausreichend ist, schaltet sofort der Frostschutzwächter die Anlage ab. Bei Anlagen mit WRG sind mir diese Probleme nicht bekannt. Da die kalte Außenluft bereits vorwärmt ist, wird der Frostschutz nicht ausgelöst und die Anlage erreicht sicher einen stabilen Betriebszustand. MfG. Thomas H. |
Verfasser: CT Ingenieure GmbH, 63814 Mainaschaff, Dipl.-Ing. (FH) Christian Tietje | Zeit:
28.01.2003 08:11:09 |
Eine der Kernfragen der Lüftungs- und Klimatechnik, die ein Ingenieur im Rahmen seiner Planung qualifiziert beantworten sollte.
Wir machen dazu Wirtschaftlichkeitsberechnungen, um dem Kunden eine Entscheidungshilfe wegen der Mehrinvestition geben zu können.
Anders geht's wohl nicht.
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| Zeit:
28.01.2003 12:35:19 |
Stand der Technik sind WRG´s, diese Mehrkosten werden vom Auftraggeber aber nur bewilligt, wenn er verstanden hat was unterschiedliche Anlagenkonzeptionen für Vor- und Nachteile haben.In den technischen Regelwerken ist meines Wissens nach keine Definition über die Einbaupflicht (ausser bei KWL nach PHPP mit Wärmeaustauscherwirkungsgrad > 75 %, Passivhausstandard)zu finden. mfg Uhlmann
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| Zeit:
20.03.2003 08:26:38 |
Wir können nicht generell davon ausgehen, dass eine WRG Stand der Technik ist. Erst wenn ein Wirtschaftlichkeitsnachweis eine akzeptable Armotisationszeit nachgewiesen hat sollte eine Wärmerückgewinnung geplant und eingebaut werden.
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20.03.2003 16:52:10 |
klar... Fenster auf und zumachen ist schon billiger...:-) Gegenfrage: Wann amortisiert sich denn eine Klimaanlage im Auto oder noch besser wann ein ABS-System?
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| Zeit:
20.03.2003 17:32:31 |
@ armin: Der Vergleich hinkt. Klimaanlage oder ABS baut keiner ein, um die Betriebskosten zu senken oder gar die Umwelt zu schonen. Umgekehrt sind Keilriemenschutz und DDC- Steuerung in der Regel auch keine Fragen, die von Wirtschaftlichkeitsgedanken entschieden werden. Trotzdem: Ich bin der Ansicht, daß eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung für eine solche WRG so einfach ist, daß jeder Planer seinem Bauherrn so was vorlegen können sollte. Diese Berechnung gehört für mich zu den Regeln des Technik-Planers. Ansonsten gibts da nur noch die EneV, die in bekannter Weise verpflichtenden Einfluß auf die technische Ausstattung von Neubauten nimmt. Viele Grüße Fischer
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| Zeit:
20.03.2003 21:08:55 |
@fischer vergleiche sind immer schwierig...stimmt...klimaanlage ok...aber abs ist doch auch sicherheit?...und sicherheit bedeutet doch auch wohlbefinden? Kein abs (wenn man(n)`s braucht) dann hopps ....und die problematik des schimmels und feuchteschäden hat erst angefangen! wollte damit ausdrücken, das kwl auch sicherheit bringt..es gibt da einen super bericht nachzulesen unter http://www.umweltbundesamt.de vielleicht hab ich mich ein wenig umständlich ausgedrückt ist ja auch nicht immer so einfach...aber vergleiche mit autos sind immer die einfachsten....denn fast jeder hat eins, braucht eins!
gruß armin
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