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08.02.2010 01:37:17 |
Dieser Thread ist eine Sammlung von Infos, Erklärungen, Tipps&Tricks zur Viessmann- Regelung Vitotronic 200, sowohl aus eigenen Erfahrungen mit meiner Vitodens 300 WB3A 13 kW, als auch aus unzähligen Forumsbeiträgen anderer Besitzer einer Vitotronic 200 sowie diversen Herstellerunterlagen. Die Einstellungs-/Optimierungstipps betreffen v.a. EFH; bei Anlagen für mehrere Wohnparteien ergeben sich teilweise Einschränkungen, da alle Nutzungszeiten und die jeweils höchsten Ansprüche (z.B. bez. Wunschtemperatur) berücksichtigt werden müssen. Dieser Thread betrifft die bisher übliche "weisse" Vitotronic. Seit ca. Juni/Juli 2009 ist vorerst für Kompaktgeräte, später auch für andere, eine schwarze Vitotronic 200 u.a. mit grafischer Heizkurvenverschiebung erhältlich. Diese wird in diesem Thread nicht berücksichtigt. Sämtliche Angaben "nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr"! Korrekturen, Ergänzungen usw. willkommen - wenn der Thread überholt ist oder zu unübersichtlich wird, gibts einen neuen...
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08.02.2010 01:43:50 |
Inhaltsverzeichnis und Links zu Abschnitten in diesem Thread siehe hier.
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08.02.2010 01:45:05 |
Unterlagen: - Benutzeranleitung: ganz durchlesen, enthält die wichtigsten Einstellungen und Abfragen für den Alltagsgebrauch. Kann auf der Viessmann- Homepage unter "Services" als pdf heruntergeladen werden. - Serviceanleitung: Wenn nicht vorhanden, beim HB oder bei Viessmann verlangen (genauen Typ und Herstell-Nummer angeben (siehe Typenschild), es gibt verschiedene Versionen). Lesen: Kapitel Funktionsbeschreibung sowie Ersteinstellung - Heizkennlinien einstellen. Enthält auch die Beschreibung der Codierungsadressen, von denen einige für eine Optimierung des Heiz- und/oder WW-Betriebs ggf. angepasst werden sollten. - Datenblätter: Insb. bei älteren Geräten enthalten die Datenblätter einige Info auch zu den Einstellungen der Vitotronic, z.B. zur richtigen Einstellung der Pumpenleistung. Die neueren Datenblätter sind leider stark gekürzt. Auf der Viessmann-Homepage sind nur die Datenblätter der aktuell am Markt erhältlichen Geräte im Downloadbereich, für ältere Typen bei Viessmann anfragen.
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08.02.2010 01:46:34 |
Allgemeines zur Regelung und verschiedenen Vitotronic-Typen: Die Vitotronic 200 ist eine sog. witterungsgeführte Regelung. Anleitungs-Beschreibungen zum sog. "angehobenen Betrieb" betreffen die Vitotronic 100 und können ignoriert werden. Die Vitotronic 150 mit nachgerüstetem Aussentemperatursensor sowie die Vitotronic 300 funktionieren sehr ähnlich wie die Vitotronic 200, auch die meisten Codieradressen sind gleich. Die Vitotronic 200 gibt es für verschiedene Geräte mit unterschiedlichen Typen. Dabei sind jeweils die meisten Funktionen und Codieradressen gleich, aber je nach Typ, Gerät und Herstellungsjahr gibt es Unterschiede. Ältere Typen haben eher ein paar Adressen weniger als neuere, oder mit beschränkten Einstellmöglichkeiten. Beispiele: Typ HO1 für Vitodens, Vitopend, Vitoplus, Vitoladens W/F; nur Geräte mit 4-stelligem Typ - z.B. WB3A, VP3S..., siehe Typenschild; ältere Geräte mit 3-stelligem Typ (z.B. WB2, VP3, WH2) haben keine Vitotronic-Regelung (!). Typ KW1-KW6 für Vitola, Vitoladens T/C, Vitorond, Vitogas, Vitocrossal Der Vitotronic-Typ ist je nach Gerät auf der Titelseite der Bedienungs- oder Serviceanleitung oder im Datenblatt (alle Möglichkeiten) oder ev. auf der Rechnung zu finden. Bei Unklarheit kann auch die Geräte-ID helfen (siehe Diagnoseabfrage - Kurzabfrage 4 letzte 2 Stellen, diese entsprechen den letzten 2 Stellen der ID in dieser Geräteliste: http://openv.wikispaces.com/Ger%C3%A4te).
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08.02.2010 01:49:29 |
Einstellungen/Optimierung auf Ebene Bedienungsanleitung: Zeiten für Heizung und ggf. Warmwasserbereitung und Zirkulationspumpe entsprechend dem Bedarf einstellen: Es stehen je 4 Zeitphasen pro Tag zur Verfügung, entweder alle Tage gleich oder jeder Tag einzeln programmierbar. Zum Löschen einer Zeitphase Endzeit = Anfangszeit setzen. Die Zeitphasen müssen nicht fortlaufend programmiert sein, es zählt jede für sich, Lücken machen nichts (z.B. wenn nur Zeitphase 1 und 3 programmiert sind). Heizung: - bei 2 Heizkreisen können/müssen beide unabhängig voneinander eingestellt werden - die programmierten Zeiten entsprechen dem Heizen mit normaler Soll-Raumtemperatur, dazwischen gilt Heizen mit der eingestellten reduzierten Soll-Raumtemperatur. Erste Heizphase EIN ca. eine halbe bis 1 Stunde (Heizkörper) resp. 1-3 h (FBH) vor dem Aufstehen, letzte Heizphase AUS gleich lang vor dem Zubettgehen. Dazwischen ev. Heizpausen je nach Nutzung/Abwesenheiten. - Normale Soll-Raumtemperatur (Drehrad) : effektiv gewünschte Raumtemperatur einstellen. - Reduzierte Soll-Raumtemperatur: Bei reiner Aussentemperaturführung entspricht diese NICHT der effektiv erreichten Raumtemperatur, sondern senkt nur die Heizkurve etwas ab, es wird also "reduziert" (mit leicht niedrigerer Vorlauftemperatur) geheizt. Falls während der Zeiten mit red. Betrieb die Heizung ganz aus bleiben soll (Nachtabschaltung, also Null Brennerstart), muss die Soll-Temperatur für red. Betrieb auf 3 Grad (= Frostschutz) gestellt werden. Morgens ausreichend früh mit Aufheizen beginnen. Warmwasser: Soll- Temperatur nicht wesentlich höher als nötig, aber lieber etwas höher aufheizen als immer wieder nachheizen. Bei ausreichend grossem Speicher genügt es in einem EFH normalerweise, den Speicher morgens ca. eine halbe Stunde vor dem Heizbetrieb aufzuheizen. Wenn nicht, entweder bei Bedarf tagsüber/abends weitere kurze WW-Bereitungszeiten programmieren, oder (z.B bei häufig wechselnden Bedarfszeiten) eine lange WW-Bereitungszeit (morgens bis abends) programmieren, aber die Wiederaufheizdifferenz vergrössern (Codieradresse 59, siehe dort), damit die Speichertemperatur etwas mehr abfallen darf, ohne dass gleich wieder aufgeheizt wird. Zirkulationspumpe: Sorgt dafür, dass an den Zapfstellen "sofort" warmes Wasser kommt (Komfort), ist aber ein grosser Energiefresser (kühlt den WW-Speicher aus). Möglichst nicht dauernd, sondern nur kurz vor dem WW-Bedarf laufen lassen und nur für kurze Zeit, siehe dazu Codieradresse 73. Bei manchen älteren Vitotronic-Typen gibt es nur eine Zeitprogrammierung gemeinsam für Warmwasser und Zirkupumpe, bei neueren sind separate Zeitprogramme für WW und Zirkulation möglich, siehe Bedienungsanleitung. Legionellenproblematik in eigener Verantwortung (im EFH), siehe dazu http://www.bosy-online.de/Legionellen_in_Kurzform.pdf, sowie Beschreibung der Legionellenschaltung weiter unten. Betriebsart: Mit Heizen Taste Heizen+WW; ohne Heizen auf Nur-Wasserbereitung (Taste Wasserhahn) resp. Abschaltbetrieb stellen. Zum Abschalten nicht einfach am Hauptschalter ausschalten, sondern Taste Abschaltbetrieb drücken: Im Abschaltbetrieb bleibt die Frostschutzüberwachung erhalten, und die Umwälzpumpe wird alle 24 Stunden kurz eingeschaltet, damit sie sich nicht festsetzt.
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08.02.2010 01:50:52 |
Codierungsadressen/Optimierung für den Heizbetrieb - Allgemeines: Falls noch nicht vorhanden: bei Viessmann die zum Gerät passende Serviceanleitung verlangen (Herstellnummer angeben, siehe Typenschild). Empfehlung: Vor irgendwelchen Änderungen die Inhalte sämtlicher Codierungsadressen herausschreiben und nachher jede Änderung dokumentieren. Nach jeder Änderung zuerst eine Weile die Auswirkungen beobachten, und möglichst nur eine Änderung aufs Mal vornehmen, damit die Auswirkungen noch klar einer bestimmten Änderung zugeordnet werden können. Grundsätzlich nur Adressen ändern, die man verstanden hat (ggf. im Forum nachfragen); kritische Einstellungen (insb. alle Adressen der Verbrennungsregelung) sind NUR für Fachleute. Codierung 2 enthält sämtliche Adressen, Codierung 1 nur einen Teilbereich davon, z.B. die Adressen für die Heizkurveneinstellung. Auch in Codierung 2 werden nur diejenigen Adressen angezeigt, die für die Anlage von Bedeutung sind, der Rest wird übersprungen. Die allermeisten Adressen sind in der Serviceanleitung beschrieben, einzelne Ausnahmen kommen immer wieder vor... Allgemein: Bei zwei Heizkreisen sind sämtliche Adressen von A0 bis FF doppelt vorhanden, Bezeichnung A1 (Kesselkreis) resp. M2 (Mischerkreis) beachten.
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08.02.2010 01:53:24 |
Heizkurve: Bestimmt die nötige Vorlauftemperatur je nach Aussentemperatur, und muss für jedes Haus "richtig" eingestellt werden. Allgemeine Info zur Heizkurve siehe Serviceanleitung Kapitel “Ersteinstellung - Heizkennlinien einstellen” oder hier: http://www.shk-mayer.de/Page/Waermeerzeuger/Heizkurve.htmlBei der Vitotronic wird die Heizkurve durch 3 Parameter bestimmt: Neigung (Steilheit), Niveau (Parallelverschiebung senkrecht nach oben/unten) sowie die eingestellte Soll-Raumtemperatur (Verschiebung entlang der schrägen Raumtemperaturgeraden, siehe Diagramme in den Anleitungen). Die fürs Haus passende Heizkurve kann nur im laufenden Betrieb und nur durch Versuch und Irrtum herausgefunden werden, und das dauert ein paar Tage. Der HB stellt meist ungefähr passende, aber eher etwas zu hohe Werte ein, damit es sicher warm genug wird. Eine Optimierung empfiehlt sich nur schon aus Energiespargründen und ist zudem eine der wirksamsten Massnahmen gegen allzu häufige Brennerstarts. Ein Teil der Vitotronic- Regelungen (die meisten KW...) haben für die Einstellung von Neigung und Niveau Tasten (Beschreibung in der Bedienungsanleitung), bei den übrigen müssen Neigung und Niveau in Codieradressen d3 und d4 eingestellt werden (Beschreibung in der Serviceanleitung). Ganz grobe Richtlinie für die Neigung: für Heizkörper ab ca. 0,8 (gut gedämmtes Haus) bis ca. 2,0 (ungedämmter Altbau), für FBH ca. 0,2 - 0,8. Achtung: Die Codieradresse für die Neigung (d3) wird mit Faktor 10 eingestellt, d3:12 bedeutet also Neigung 1,2. Die Heizkurve kann in der Übergangszeit nur grob eingestellt werden, die richtige Neigung erst bei niedrigen Aussentemperaturen, denn bei höheren Aussentemperaturen liegen die Kurven zu nahe beieinander. Zum Einstellen der Heizkurve hier meine Standard-Anleitung: Soll-Raumtemperatur (Drehrad) auf effektiv gewünschte Temperatur stellen, Niveau (d4) auf Null. Ggf. Raumeinfluss ausschalten (mit Vitotrol: b0:0 und b5:0). Die Neigung (d3) ist erst bei tiefen Aussentemperaturen und möglichst ohne Sonneneinstrahlung oder andere Fremdwärme richtig einstellbar: Alle Thermostatventile ganz aufdrehen, Neigung so weit absenken, bis es nicht mehr ausreichend warm wird, dann wieder langsam höher stellen, bis es gerade noch überall warm genug wird, hydraulischer Abgleich vorausgesetzt. Nach jeder Änderung mind. 1 Tag beobachten. Wenn optimale Heizkurve gefunden, Thermostatventile auf effektiv gewünschte Raumtemperatur stellen (*), ggf. Raumeinfluss wieder einschalten. Bei gleichbleibenden Abweichungen des Aussentemperatursensors oder wenn es immer (bei tiefen und höheren Aussentemperaturen) zu warm/kalt wird, mit dem Niveau korrigieren. Zweck der Übung: Die Vorlauftemperatur soll nur so hoch sein wie nötig (Energieverbrauch!), und es soll möglichst so geheizt werden, dass die Thermostatventile nicht zuregeln, denn geschlossene Thermostatventile begünstigen Takten. Die Thermostatventile sollen nur bei Fremdwärme (Sonne, Backofen, Gäste…) schliessen, nicht aber zum Runterregeln einer zu hohen Vorlauftemperatur. (*) Ausnahme: Wenn mit Raumeinfluss geheizt wird, müssen im Raum mit der Vitotrol immer alle Thermostatventile ganz offen sein.
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08.02.2010 01:55:09 |
Weiterführende Info zur Heizkurve resp. Soll- Vorlauftemperatur: Soll-VL: Diagramme zum Grob-Ablesen sind in der Serviceanleitung abgedruckt, zum genauer Berechnen hier eine Formel von @Klaus0815 für die Soll-Vorlauftemperatur (entspricht beim Kesselkreislauf der Soll-Kesseltemperatur), Abweichung < 1.5 Grad: Soll-VL = Neigung * 1.8317984 * (Raumsoll - Aussentemp)^0.8281902 + Niveau + Raumsoll Grundlage für die Berechnung der Soll-Vorlauftemperatur gemäss Heizkurve ist die gemittelte Aussentemperatur, die laut @Ifrit resp. Viessmann zu 70 % aus der gedämpften und zu 30 % aus der aktuellen Aussentemperatur berechnet wird. Die gedämpfte Aussentemperatur ihrerseits wird über einen gewissen Zeitraum berechnet, der mit Adresse 90 zwischen 0 Minuten und 33.2 Stunden eingestellt werden kann (siehe dazu weiter unten). Hinweis: Bei einigen Serviceanleitungen ist die Skalierung der Temperaturachse im Minusbereich falsch: die 5er-Schritte wechseln zu 10er-Schritten; richtig wäre die Beschriftung mit 5er-Schritten. N.B. Die Ist-Kesseltemperatur kann von der Soll-Kesseltemperatur gemäss Heizkurve abweichen. Mit der i-Taste wird nur die Ist-Kesseltemperatur angezeigt; sowohl Ist- als auch Soll-Kessel- resp. VL-Temperatur findet man in der Diagnoseabfrage (siehe Serviceanleitung). Gründe für Abweichungen Ist/Soll: - Beim Aufheizen ist vorerst Ist-Kesseltemperatur < Soll-Kesseltemperatur - Falls eine Aufheizoptimierung eingestellt ist (Adressen FA/FB), ist bei jedem Beginn einer Heizphase während der in FB eingestellten Zeit die Soll-VL um den in FA eingestellten Prozentsatz höher als die Soll-VL gemäss Heizkurve. - Wenn nach dem Aufheizen die min.Leistung des Geräts grösser ist als der Wärmebedarf, steigt die Ist-Kesseltemperatur über die Soll-Kesseltemperatur und die Anlage beginnt innerhalb der Hysterese (Brenner-Ein/Ausschaltdifferenz) zu takten: Brenner aus bei der oberen Ausschalttemperatur der Hysterese, Ist-Kesseltemperatur sinkt ab bis zum unteren Wiedereinschaltpunkt der Hysterese, der Brenner schaltet wieder an, und die Ist-Kesseltemperatur beginnt wieder zu steigen. (Einstellung der Hysterese: bei Vitotronic 200 Typ KW1-5 Adresse 04; bei Typ HO1 und KW6 ist die Hysterese nicht einstellbar, sondern fix auf dem Kesselcodierstecker, ca. +/- 6 K um die Soll-Kesseltemperatur). - Wenn Raumeinfluss aktiviert ist (b0>0), wird die Soll-Kesseltemperatur ggf. bei einer Abweichung der Ist- von der Soll-Raumtemperatur nach unten oder oben korrigiert. - Wenn das Gerät eine Mindestkesseltemperatur ("Sockeltemperatur") haben muss, kann insb. bei höheren Aussentemperaturen die Mindestkesseltemperatur höher sein als die Soll-Kesseltemperatur gemäss Heizkurve. - Bei 2 Heizkreisen spielt beim Kesselkreislauf u.U. die Differenztemperatur mit (Adresse 05 resp. 9F), siehe dazu weiter unten.
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08.02.2010 01:58:54 |
Weitere interessante Adressen für den normalen Heizbetrieb: Adresse 04 (bei Vitotronic 200 Typ KW...ausser bei KW6): Einstellung der Hysterese. Eine grössere Hysterese verringert die Takthäufigkeit, kann jedoch zu grösseren Schwankungen der Vorlauftemperatur führen, insb. bei ERB80 (bis zu 17 Grad über der Soll-VL gemäss Heizkurve); wenn ein Mischer vorhanden ist, werden Schwankungen der Kesseltemperatur durch den Mischer abgefangen, in einem ungemischten Kesselkreislauf verläuft aber auch die VL wellenförmig. Erklärende Diagramme zu Temperaturverlauf und Brennerein-/ausschaltverhalten sind am Ende der Codierungsadressen (Serviceanleitung) abgedruckt, bei älteren Serviceanleitungen z.T. direkt bei Adresse 04. Anm.: Bei Vitotronic 200 Typ HO1 und KW6 kann die Hysterese nicht eingestellt werden (ist fix auf dem Kesselcodierstecker, ca. +/- 6 K um die berechnete Soll-Kesseltemperatur). Zu bestimmten Typen der Vitodens (WB3A und WS3A mit 26 kW) gibts von Viessmann einen Sondercodierstecker mit einer grösseren Hysterese zwecks Reduzierung von übermässigem Takten. Adresse 90: Diese bestimmt die Zeitdauer, während der die Aussentemperatur zur Berechnung der sog. gedämpften Aussentemperatur berücksichtigt wird. Diese wird sowohl für die Berechnung der Soll-VL (siehe unten) als auch für die Sparschaltung mit A6 verwendet. Die ged. AT kann in der Diagnose-Abfrage unter "Aussentemp.Ged." angezeigt werden. Die aktuelle AT ist "Aussentemp.Ist". Grundlage für die Berechnung der Soll-Vorlauftemperatur gemäss Heizkurve ist die gemittelte Aussentemperatur, die laut @Ifrit resp. Viessmann zu 70 % aus der gedämpften und zu 30 % aus der aktuellen Aussentemperatur berechnet wird. Die Werkseinstellung von Adresse 90 (128, d.h. 21,3 Stunden) ist für die meisten Häuser zu lang, was zu "verkehrtem" Heizverhalten führen kann: am Morgen zu niedrige Vorlauftemperatur, am Abend zu hohe. Im Zweifelsfall kurze Zeitdauer einstellen, also z.B. 90:12 (= 2 Stunden). Zur "richtigen" Einstellung von Adresse 90 siehe Faustformel: AT-Dämpfung für WitterungsführungDie Soll-VL wird übrigens laufend neu berechnet, ändert also sehr rasch, wenn irgendwelche Einflussfaktoren ändern.
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08.02.2010 01:59:50 |
Differenztemperatur: Adresse 9F (Typ HO1 und KW6) resp. 05 (Typ KW1-5), nur wenn Mischerkreis vorhanden. Die Soll- Temperatur des Kesselkreislaufs wird um die Differenztemperatur über die Soll- Vorlauftemperatur des Mischerkreislaufs angehoben, ausser wenn sie gemäss Heizkurve usw. sowieso höher ist - es gilt die jeweils höhere Soll-Temperatur. Diese Erhöhung der Soll-Kesseltemperatur für den Kesselkreislauf macht sich v.a. bei niedrigen Aussentemperaturen bemerkbar; sie ist häufig unnötig - Differenztemperatur im Zweifelsfall auf Null setzen, dann gilt "nur" die Heizkurve für den Kesselkreislauf (sofern vorhanden). Zur Differenztemperatur siehe das Diagramm auf Seite 51 in der Serviceanleitung KW2. N.B. Bei taktenden Anlagen kann eine ganz kleine Differenztemperatur dazu führen, dass die Soll-VL durch den Mischer nicht mehr genau geliefert werden kann, sondern wegen der Brennerhysterese zeitweise wenige Grad unter die Soll-VL fallen kann. Falls dies störend auffällt, Differenztemperatur so hoch wie nötig stellen.
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08.02.2010 02:00:51 |
Schnellaufheizung, Ein-/Ausschaltzeitoptimierung: Adressen FA und FB: Zu Beginn jeder (!) Heizphase wird während einer definierten Zeit mit überhöhter Soll- Vorlauftemperatur geheizt; Werkseinstellung FA:20, FB:30 heisst: 20 % höhere Soll-Vorlauftemperatur während 60 min. Die Schnellaufheizung ist insb. in schlecht gedämmten Häusern im Winter nötig/sinnvoll, in der Übergangszeit und/oder in gut gedämmten Häusern jedoch oft nicht mehr - ausprobieren. Bei Einsatz einer Vitotrol mit Raumaufschaltung kann häufig FA/FB auf Null gesetzt oder reduziert werden, da die Sollwertüberhöhung der Raumaufschaltung zum schnelleren Aufheizen genügt - zusätzlich FA/FB wäre doppelt erhöht. Bei einigen Vitotronic-Typen gibt es mit Raumaufschaltung zudem Adressen b7-b9 und C0-C2 für eine Ein-/Ausschaltzeitoptimierung.
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08.02.2010 02:02:39 |
Adressen für den kalten Winter: A3: Frostschutz - betrifft nur die Umwälzpumpe: Bei tiefen Aussentemperaturen bleibt die Umwälzpumpe immer an, um das Einfrieren von Heizkörpern und v.a. Leitungen auch an exponierten Stellen zu verhindern. Insb. in schlecht gedämmten Altbauten nicht niedriger setzen, in gut gedämmten Neubauten auf eigenes Risiko - eine eingefrorene Heizung ist nicht nur lästig, sondern kann je nach Folgeschäden auch sehr teuer werden... Werkseinstellung A3:2 heisst: Pumpe dauernd an ab Aussentemperatur <= 1 Grad, Pumpe aus ab AT >= 3 Grad. Ausschlaggebend ist hier die Ist-Aussentemperatur (nicht die gedämpfte/gemittelte). Hinweis: Genauigkeit des Aussentemperatursensors überprüfen, je nachdem ggf. Frostschutzgrenze anpassen. Vollständige Deaktivierung des Frostschutzes mit Adresse A4 - auf eigenes Risiko. F8 und F9: Zwangsheizen während reduziertem Betrieb bei ganz tiefen Aussentemperaturen. Zweck: Verhindern, dass das Haus bei klirrender Kälte während des red. Betriebs allzu sehr auskühlt. Zwischen F8 und F9 wird die Soll-Raumtemperatur für den red. Betrieb auf die Soll-Raumtemperatur für normalen Heizbetrieb angehoben, siehe dazu das Diagramm auf Seite 81 in der Serviceanleitung KW4 (Achtung ungewöhnliche Temperaturachse). Damit ergibt sich auch eine höhere Soll-Vorlauftemperatur. Bei schlecht gedämmten Häusern eher nötig als bei sehr gut gedämmten, bei letzteren kann F8/F9 niedriger gesetzt werden oder mit F8:-61 ganz deaktiviert werden. Bei A3/F8/F9 spielt es keine Rolle, ob Raumeinfluss aktiviert ist oder nicht - es wird nur die Aussentemperatur berücksichtigt.
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08.02.2010 02:03:20 |
Sommerabschaltung/Sparschaltungen: A5: Ausschalten der Umwälzpumpe ab einer bestimmten Aussentemperatur Werkseinstellung A5:5 heisst, Pumpe aus, wenn Aussentemperatur grösser ist als die eingestellte Soll-Raumtemperatur (Drehrad) + 1 Grad A6: Ausschalten der Umwälzpumpe und zusätzlich des Brenners ab einer bestimmten Aussentemperatur. Achtung: Grundlage ist die gedämpfte Aussentemperatur, die durch Adresse 90 mitbestimmt wird (siehe dort). Damit kann eine automatische Sommerabschaltung erreicht werden. Alternative: manuelle Umstellung mit der Taste nur-Warmwasser oder Abschaltbetrieb. Mit Raumeinfluss kann die Pumpensparfunktion in Abhängigkeit der Raumtemperatur eingestellt werden (Adresse b5, siehe dort).
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08.02.2010 02:08:20 |
Vitotrol, Fernbedienung, Raumeinfluss Die Vitotrol ist als Zubehör zur Vitotronic erhältlich; sie kann als reine Fernbedienung eingesetzt werden (ohne Raumeinfluss) oder mit aktiviertem Raumeinfluss (RS-Funktion, Raumtemperaturaufschaltung). Auch ohne aktivierten Raumeinfluss wird die gemessene Ist-Raumtemperatur angezeigt (Abfrage mit der i-Taste) - in der Vitotrol ist ein Raumtemperatursensor integriert. Es gibt eine kleinere, billigere Vitotrol 200 und eine grössere, teurere Vitotrol 300; letztere enthält zwar alle Tasten der Vitotronic, aber es sind trotzdem nur Einstellungen und Abfragen auf Ebene Bedienungsanleitung möglich, also kein Zugriff auf die Codierungsadressen, keine Diagnoseabfrage, keine Abfrage der Fehlerhistorie - dies alles geht nur an der Vitotronic. Bei Einsatz der Vitotrol mit Raumeinfluss muss ein geeigneter Montageort/Referenzraum vorhanden sein (möglichst ohne Fremdwärme), da die im Referenzraum gemessene Raumtemperatur das Heizverhalten des ganzen Heizkreises beeinflusst (bei Fremdwärme im Referenzraum möglicherweise Unterversorgung der übrigen Räume). Wichtig: Wenn Raumeinfluss aktiviert ist, müssen im Raum mit der Vitotrol alle Thermostatventile immer ganz offen stehen, sonst kann der Raumeinfluss nicht richtig funktionieren. Pro Heizkreis ist eine Vitotrol möglich, die Vitotrol wirkt immer nur auf einen Heizkreis. Die Einstellung, auf welchen Heizkreis die Vitotrol wirkt, erfolgt über Dip-Schalter an der Vitotrol, siehe Montageanleitung der Vitotrol. Beim Einsatz von mehr als einer Vitotrol ist zusätzlich eine Anschlussdose nötig. In den neueren Datenblättern steht folgende Einschränkung: "Die RS-Funktion (Raumtemperaturaufschaltung) sollte wegen der Trägheit von Fussbodenheizungen nicht auf einen Fussbodenheizkreis wirken. Die RS-Funktion darf nur auf den Heizkreis mit Mischer wirken." Ergänzung: es gibt Leute, die trotzdem mit Raumeinfluss bei einer FBH gute Erfahrungen gemacht haben - andere wiederum haben Raumeinfluss bei der FBH wieder deaktiviert. Raumeinfluss funktioniert auch in einem Heizkreis ohne Mischer (habe ich selber so), man muss aber aufpassen mit den VL- Temperaturschwankungen, insb. bei grossem Raumeinfluss. Adressen: A0 - wird automatisch richtig erkannt, sofern die Vitotrol richtig angeschlossen ist und die Dip-Schalter richtig gesetzt sind. b0: Einstellung, wann nur Witterungsführung, wann auch Raumeinfluss gelten soll. Werkseinstellung ist b0:0, also ohne Raumeinfluss. Mit Raumeinfluss wird die Soll- Vorlauftemperatur des Heizkreises mit der Vitotrol aufgrund der Ist-Raumtemperatur korrigiert, siehe b2. b2: Raumeinflussfaktor (wird nur angezeigt, wenn b0 > 0) Pro Grad Differenz zwischen Soll- und Ist-Raumtemperatur wird die (aufgrund von Heizkurve/Aussentemperatur berechnete) Soll-Vorlauftemperatur um den (halben***) Wert b2 mal die Heizkurven-Neigung (d3) erhöht resp. abgesenkt. Die Vitotronic rechnet intern mit Zehntelgrad, angezeigt werden aber nur ganze Grad. *** im Moment lautet die gesammelte Forumserkenntnis: Wenn der Raumeinfluss b2 bis 64 einstellbar ist, dann wird der halbe Wert b2 genommen, wenn b2 nur bis 31 einstellbar ist, dann der ganze Wert b2. Vorsicht mit hohen Werten in b2 - bei grosser Neigung und/oder grosser Raumtemperaturabweichung können sehr hohe Soll-Vorlauftemperaturen entstehen, bei einer FBH unbedingt eine sichere max.VL eingeben (C6). Bei aktiviertem Raumeinfluss die Aufheizoptimierung mit FA/FB (sofern vorhanden) überprüfen, das ist eine zusätzliche Erhöhung (die Erhöhung der Soll-VL durch FA/FB ist fix, diejenige durch Raumeinfluss ist abhängig von der Differenz Soll-Ist-Raumtemperatur), die Kombination beider kann also z.B. beim Aufheizen morgens nach der Nachtabschaltung/absenkung zu einer sehr hohen Soll-Vorlauftemperatur führen. b5: "raumtemperaturgeführte Heizkreispumpenfunktion", also Ein-/Ausschalt-Verhalten der Heizkreispumpe. Bei älteren Regelungen kann nur zwischen b5:0 und b5:1 gewählt werden, bei neueren gibt es eine feinere Abstufung, aber oft nur eine nicht gerade selbsterklärende Beschreibung wie z.B. für b5=1: "aktiv RT-Ist > RT-Soll + 5 K, passiv RT-Ist < RT-Soll + 4 K" Lesehilfe: ersetze "aktiv" durch "Heizkreispumpe aus bei" und "passiv" durch "Heizkreispumpe ein bei". Eine bessere Erklärung zu b5 in Tabellenform ist hier zu finden: Serviceanleitung KW4 (Seite 77). Das Ausschaltverhalten wird jedoch bei tiefen Aussentemperaturen durch die Frostschutzfunktion (A3) übersteuert ( Pumpendauerlauf zwecks Verhinderung des Einfrierens von Heizleitungen). Ergänzung zu b5 (zumindest der fein abgestuften Version): Diese Einstellung beeinflusst offenbar nicht nur die Heizkreispumpenlogik (wann Pumpe ein/aus), sondern beinhaltet eine Art "erweiterte Sparschaltung" analog A6, denn es wird auch die Kessel-Soll-Temperatur beeinflusst und die Anlage ggf. ganz ausgeschaltet (ist eigentlich logisch: wenn die Pumpe ausgeschaltet werden kann, soll offensichtlich nicht geheizt werden...) Ein paar "Testresultate": Ausgangslage Raumtemperatur Ist=Soll (20 Grad), Neigung 0,8, Niveau +2, b0=0 (reine Witterungsführung), gedämpfte AT 13, aktuelle AT 14, b5=6, Pumpe und Brenner aus seit einiger Zeit, Kessel-Ist 26. b5=6: Kessel-Soll = 5, Pumpe aus, Brenner aus, Kessel-Ist 26. b5=0: Kessel-Soll = 30, Pumpe ein, Brenner aus, Kessel-Ist sinkt b5=6: Kessel-Soll = 5, Pumpe aus, Brenner aus, Kessel-Ist 24 ... (inzwischen gedämpfte Aussentemperatur um 1 Grad gestiegen) b5=0: Kessel-Soll = 29, Pumpe ein, Brenner ein, Kessel-Ist 24 steigend Gleiche Resultate bei b5=3 wie mit b5=0. Also aufgepasst mit b5, beinhaltet mehr als dokumentiert! E2: Es kann sein, dass die von der Vitotrol gemessene Ist-Raumtemperatur nicht mit der "wirklichen" (Referenzthermometer) übereinstimmt und damit das Regelverhalten nicht wie gewünscht ist. Abhilfe bietet Adresse E2, damit kann die gemessene Vitotrol-Raumtemperatur korrigiert werden. Achtung: Die Änderung wird erst nach ca. 2 Minuten wirksam (siehe Abfrage mit der i-Taste: Anzeige "Raumtemperatur"). - Auch hier wieder: leider nur gradgenaue Anzeige, die Einstellung von E2 muss also durch Versuch-und-Irrtum geschehen, oder Kalibrierung gemäss Anleitung in diesem Beitrag von Ifrit: http://www.haustechnikdialog.de/Forum/Default.aspx?p=1109778#p1109778 |
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08.02.2010 02:11:24 |
Warmwasser: Die WW-Bereitung erfordert hohe Kesseltemperaturen und sollte deshalb so wenig oft wie möglich stattfinden; im Idealfall genügt einmal WW-Aufheizen morgens vor dem Heizbeginn. Sonst entweder weitere kurze WW-Bereitungszeiten tagsüber/abends definieren oder (z.B. bei unklaren oder wechselnden WW-Bedarfszeiten) eine längere WW-Bereitungszeit (morgens bis abends) definieren, aber mit Adresse 59 ein grösseres Absinken der WW- Temperatur unter den Sollwert erlauben. Eine einmal begonnene Speicherbeheizung wird zu Ende geführt, auch wenn die Zeitphase dafür abgelaufen ist. Die Soll-Kesseltemperatur kann bei WW-Bereitung bis zur eingestellten Soll-WW-Temperatur plus Adresse 60 (Werkseinstellung: 20 K) steigen. Die max.Kesseltemperatur (Adresse 06) deshalb nicht unnötig herabsetzen - eine zu niedrig eingestellte max.Kesseltemperatur kann verhindern, dass die WW-Bereitung beendet werden kann. Bei hartem Wasser WW-Speicher nur bis max. 60 Grad aufheizen, darüber gibts verstärkten Kalkausfall. Adresse 59: Einschaltdifferenz für WW-Aufheizung Ab Werk auf nur 2,5 K unter WW-Soll eingestellt. Eine höhere Einschaltdifferenz (bis max. 10 Grad) erlaubt, dass die Speichertemperatur stärker abfallen kann, bevor eine Speicherladung erfolgt. Dabei aber Komfortansprüche beachten - ggf. eine höhere Einschaltdifferenz mit einer leicht höheren Soll-WW-Temperatur kombinieren. Bei einigen Vitotronic-Varianten (z.B. Vitotronic 150, teilweise Kompaktgeräte) muss Adresse 59 zuerst freigeschaltet werden: Adresse 8A:175 auf 8A:176 stellen, damit sollten bisher unterdrückte Adressen angezeigt werden. Nach dieser Änderung kann bei einigen Typen Adresse 59 geändert werden. Danach Adresse 8A wieder auf 175 stellen - und beobachten, ob die Wiederaufheizung tatsächlich ändert. Der Ausschaltpunkt (2,5 K über WW-Soll) kann übrigens nicht verändert werden (ausser mit Adresse 55, sofern vorhanden). Hinweis für Anlagen mit separatem WW-Speicher: Die effektiv erreichte WW-Temperatur liegt meist (*) über dem definierten Soll-Wert: der Brenner wird erst bei Soll-Temperatur +2,5 K ausgeschaltet, und nachher folgt noch der Pumpennachlauf, der den Speicher weiter aufheizt. Siehe dazu Funktionsbeschreibung in der Serviceanleitung. Bei den Kompaktgeräten wird der Brenner vor Erreichen der Soll-WW-Temperatur ausgeschaltet, die Soll-WW-Temperatur wird aber während der Pumpennachlaufzeit erreicht. (*) Bei Anlagen mit Adresse 55 kann gewählt werden zwischen WW-Aufheizung mit Hysterese gemäss Adresse 59 oder "adaptiver Speicherbeheizung", siehe dazu Funktionsbeschreibung. Bei Anlagen mit Vitosolic kann in Adresse 67 eine 3. Trinkwasser-Solltemperatur eingestellt werden, um die Speicherladung zu unterdrücken, wenn die Speichertemperatur über diesem Wert liegt (also Aufheizung nur, wenn die Sonne nicht ausreicht). Beschreibung in der Anleitung der Vitosolic, teilweise in der Serviceanleitung unter Funktionsbeschreibung.
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08.02.2010 02:12:15 |
Legionellenschaltung: Notwendigkeit in einem EFH in eigener Verantwortung, siehe dazu : Merkblatt LegionellenDie Legionellenschaltung ist in der Serviceanleitung beschrieben unter "Zusatzaufheizung Trinkwasser": Zeitpunkt in der 4. Zeitphase der WW-Bereitung definieren (zwingend), gewünschte Soll- Temperatur in Adresse 58 einstellen (wenn > 60 Grad gewünscht, zuerst Adresse 56:1 setzen). Bei neueren Thermen (z.B. Vitodens 300-W) ist die Maximaltemperatur für WW-Bereitung durch den Codierstecker auf max. 63°C begrenzt. Bei der Vitodens 333-F kann auch mit Einstellung 56:1 Adresse 58 nur bis 60 eingestellt werden. Hinweis: Damit die erhöhte WW-Temperatur nicht nur die Legionellen im Speicher, sondern auch die in den Leitungen erreicht, sollte unmittelbar nach oder während einer Legionellenschaltung die Zirkupumpe laufen und/oder an allen Zapfstellen WW herausgelassen werden. Spielverderber kann dabei ein ggf. wegen einer Solaranlage vorhandener zentraler Verbrühschutz sein...
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08.02.2010 02:13:39 |
Zirkulationspumpe: Sorgt dafür, dass an den Zapfstellen "sofort" warmes Wasser kommt, kühlt aber den WW-Speicher aus (erhöhter Energieverbrauch). Längst nicht alle Häuser haben eine Zirkuleitung/pumpe. Die Zirkupumpe sollte nur vor oder während der Zeiten mit WW-Bedarf laufen, und während dieser Zeiten nicht durchgehend. Bei den meisten Vitotronic-Typen können die Zeiten für die Zirkupumpe separat eingestellt werden (max. 4 Zeitphasen pro Tag), bei einigen älteren sind sie leider mit dem WW-Betrieb gekoppelt. Adresse 73: Einstellung, wie oft die Zirkupumpe während dieser Zeiten je 5 Minuten laufen soll. Weitere Adressen zur Zirkupumpe (70-72) siehe Serviceanleitung. Hinweis: Wenn eine vorhandene Zirkuleitung nicht mehr genutzt werden soll, dann muss sie fachgerecht stillgelegt werden, sonst entstehen in den "toten" Leitungen ideale Legionellenbrutstätten.
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08.02.2010 02:15:55 |
Max. Temperaturen: 06: max.Kesseltemperatur. Sicherheitsgrenze (heisst also nicht, dass mit der hier eingestellten Kesseltemperatur geheizt wird - vielleicht wird die max.Kesseltemperatur überhaupt nie erreicht). Nicht unnötig herabsetzen, insbesondere muss die für WW-Bereitung nötige hohe Kesseltemperatur noch erreicht werden können (Soll-WW-Temperatur + Adresse 60), sonst kann die WW-Bereitung u.U. nicht beendet werden oder dauert unnötig lange. C6 (pro Heizkreis separat vorhanden): Begrenzung der Vorlauftemperatur. Ist insb. für Fussbodenheizungen sinnvoll/nötig, weil zu hohe VL Schäden verursachen können. Bez. max. erlaubter VL-Temperatur beim FBH-Hersteller anfragen. Bei Heizkörpern kann eine Begrenzung z.B. sinnvoll sein, wenn kleine Kinder im Haus sind. Dabei aber berücksichtigen, dass damit die von der Regelung gemäss Heizkurve usw. berechnete "nötige" Soll-Vorlauftemperatur ev. beschränkt wird, es also bei tiefen Aussentemperaturen u.U. nicht mehr warm genug wird. Zum Schutz vor Überhitzung gibt es eine mehrstufige Absicherung (die durch Einstellungen nicht geändert werden kann), siehe dazu die Funktionsbeschreibung in der Serviceanleitung.
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08.02.2010 02:19:55 |
Pumpen: Drehzahlgeregelte Heizkreispumpe: Adressen 31, E6-E9, Beschreibung der Einstellung teilweise im Datenblatt. Wenn jedoch nur eine stufige Pumpe vorhanden ist (z.B. Vitodens 200), gibts diese Adressen nicht. Zitat von Tommy73 für die Vitodens 200: "Die Leistung läßt sich nur direkt an der Pumpe über den kleinen Schalter verändern. Gehäuse abnehmen, unten rechts befindet sich die Pumpe." Die Drehzahl der Pumpe für WW-Bereitung kann mit Adresse 6C eingestellt werden (steht ab Werk auf 100, was meist so richtig ist). Hinweis: Pumpen nicht aus Energiespargründen einfach niedriger stellen! Zu langsam laufende Pumpen können zu verstärktem Takten (Brenner) und/oder ungenügend warmen Räumen führen. Zu Pumpendauerlauf bei niedrigen Aussentemperaturen siehe Adresse A3 ( Frostschutz), zu Pumpensparfunktionen Adressen A5-A7 (aussentemperaturabhängig) resp. B5 (raumtemperaturabhängig). Adresse A8 (nur für Anlagen mit Mischerkreis M2): Werkseinstellung A8:1 heisst, wenn der Mischerkreis heizt, wirds auch im Kesselkreis warm. Wenn bei 2 Heizkreisen der Mischerkreislauf heizen soll, der Kesselkreislauf aber nicht (klassisch: FBH hat früheren Heizbeginn als Heizkörper, oder die beiden Heizkreise beheizen zwei verschiedene Wohneinheiten mit unterschiedlichen Heizzeiten), A8:0 stellen (Heizkreis M2 (Mischerkreis) bewirkt keine Anforderung auf interne Umwälzpumpe). Adresse A9: beeinflusst die Pumpenstillstandzeit nach Ende einer Heizphase mit normalem Heizbetrieb. Zitat von anonymus: „adresse A9 ist ein faktor der zum berechnen der stillstandszeit der pumpe bei wechsel auf die nachtabsenkung wirkt. ungefähre berechnung ist aus der differenz von tag und nacht solltemperatur und AT , einem fixen faktor und adresse A9..... je wärmer es in der nacht draussen ist um so länger schaltet die pumpe ab..... dies soll eine überheizung des raumes im absenkwert verhindern, da ich ja von z.B.: 20°C soll auf 15°C soll absenke.... warum soll dann der brenner und die pumpe weiterlaufen wenn vorher 20°C RT vorhanden waren und ab 22 uhr nur noch 15°C gefordert werden..... diese berechnung wird mit unterschreiten der Frosttemperatur aufgehoben.“ Pumpennachlaufzeit:Für Heizbetrieb offenbar nicht einstellbar (bei Ende einer Heizphase Pumpenstop wegen A9; mit Raumeinfluss gibts eine Pumpennachlaufzeit von 1 Minute). Für WW-Bereitung Einstellung in Adresse 62, resp. bei Kompaktgeräten fix 30 Sekunden, siehe Funktionsbeschreibung. WW-Vorrang: heisst, dass während einer WW-Bereitung gleichzeitig kein Heizbetrieb stattfindet, die gesamte Kesselwärme geht in den WW-Speicher. Bei Typ HO1 und KW6 ist während der WW-Bereitung immer WW-Vorrang, d.h. es erfolgt kein Heizbetrieb (es handelt sich nur um eine Umschaltung eines Ventils); bei Typ KW1-5 kann in Adresse A2 gewählt werden, ob WW-Vorrang oder nicht, resp. je nach Typ auch mit reduziertem Vorrang.
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08.02.2010 02:21:12 |
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| Zeit:
08.02.2010 02:22:08 |
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08.02.2010 02:23:26 |
Brennerstarts / Laufzeit: Das Verhältnis von Brennerstarts und Laufzeit kann Aufschluss darüber geben, wie stark eine Anlage taktet. Abfrage mit der i-Taste und ein paar Mal + drücken. Dies funktioniert aber nur, wenn die Zähler nicht zwischendurch einzeln zurückgesetzt wurden! Gemäss Serviceanleitung sollten die Zählerstände nach einer Wartung zurückgesetzt werden; wenn man dies nicht will, den KDler also darauf hinweisen. Achtung: Die Brennerstarts werden bei manchen älteren Vitotronic-Varianten automatisch zurückgesetzt: Der Zähler reicht exakt bis 65536 und beginnt danach wieder neu (siehe hier).
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| Zeit:
08.02.2010 06:54:18 |
Schlage hiermit Kathrin als "Miss Vitotronic" zum großen HTD-Forum-Orden am Bande mit Eichenlaub, Schwerter und Brillanten vor.
PS: Übergabe und um-den-Hals-hängen nur durch mich!
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04.05.2010 19:53:32 |
Möchte mich im Namen eines guten Freundes, für die Mühe "Darstellung Vitotronic" (inkl. der ges. links) bedanken. Schilderungen ausgedruckt,Kollege ist damit klar gekommen. Was will man mehr. Astrein @ kathrin !
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02.12.2010 14:47:21 |
Erstmal ein großes Lob an dieses Forum und die Hauptakteurin für die hilfreichen Hinweise. Ich habe eine Vitotronic 200,Typ HO1A in Betrieb und möchte nun eine -vitotrol300 anschließen.Soweit kein Problem. Ich möchte nun aber 2 Zeitprogramme am Tag laufen lassen mit unterschiedlichen Vorlauftemperaturen. Für die Vitotronic habe ich sowas nicht gefunden und ich nehme an, mit der Fernbedienung wird sich dieser Wunsch auch nicht ralisieren lassen oder? zur Erläuterung: Nachtabsenkung wird normal eingestellt, d.h. im Sommer 0° und im Winter je nach Wetter 10...15°, für den Tag möchte ich aber von 5.00 Uhr bis 12.00Uhr 15° und dann ab 12.00 bis 23.00 Uhr 24° einstellen... gibt es hierfür eine Lösung? mfG Wolfgang und bitte Entschuldigung, falls ich hier mit dieser Frage an der falschen Stelle bin
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