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01.08.2010 09:17:11 |
Kurz vorneweg: Wärmerückgewinnung aus dem Duschabwasser ist für mich ab sofort ein absolutes Muss in der Haustechnik. Mit einem Kostenaufwand von nur 500 Euro kann man im Mittel 40% der Warmwasserenergie eines Hauses zurückgewinnen - nicht viel weniger als mit einer Warmwasser-Solaranlage. Und dies mit einfacher, kompakter und praktisch wartungsfreier und langlebiger Technik. Schreibe diesen Artikel in mehrerer Teilen. Um es übersichtlich zu halten bitte keine Kommentare, bis ich den letzten Teil eingestellt habe. Die Warmwasserbereitung hat einen immer größeren Anteil an der Energiebilanz von Häusern. Mit dem Dämmstandard steigt der Anteil immer weiter und erreicht im Passivhaus über 50% ( Heizenergie max. 15 kWh je m² und Jahr, Warmwasser 12,50 + Speicher- und Leitungsverluste ). Warmwasser wird zudem wegen der höheren Temperaturen mit schlechterem Wirkungsgrad bereitet. Nachdem es für Dach, Wand, Fenster, Boden und Luftwechsel technische Lösungen zur Verminderung oder Rückgewinnung der Verluste gibt ist das Warmwasser bzw. Abwasser das letzte ungestopfte Loch in der Energiebilanz von Gebäuden. Der Warmwasserverbrauch pro Person liegt in Deutschland derzeit bei durchschnittlich 535 kWh pro Person, dazu kommen noch die diversen Verluste, die den Primärenergieeinsatz auf 872 kWh je Einwohner erhöhen. ( Quelle Seite 32 ) Der größte Teil ( bis zu 90% ) der eingesetzten Energie findet sich im Abwasser. Dazu kommt die Wärme aus elektrisch erwärmtem Wasser in Waschmaschinen und Geschirrspülmachinen. Auch das Kaltwasser entzieht dem Haus Wärme. Beispiel WC: die Wasserleitung, Spülkasten, Schüssel und Abwasserleitung stellen einen großen Wärmetauscher dar, in dem sich das Kaltwasser je nach Verweildauer bis auf Raumtemperatur erwärmen kann. Kaltwasser verläßt das Haus immer wärmer, als es hineingekommen ist. Auch aus energetischer Sicht ist also jeder Wasserverbrauch wo immer möglich mit technischen Mitteln zu reduzieren. Hier im Forum wurden schon mehrfach Anlagen zur Rückgewinnung von Abwasserwärme diskutiert. Meist wird Grauwassser separat gesammelt, grob gereinigt und mit einem Wärmetauscher zur Frischwasservorwärmung genutzt. Teilweise wird das Grauwasser dann noch für die Toilettenspülung genutzt. Es gibt eine Anzahl solcher Systeme, die eins gemeinsam haben: extrem kompliziert, teuer und wartungsanfällig. Auf diese Geräte will ich hier gar nicht weiter eingehen. Ebenfalls schon ein paar mal kurz erwähnt wurden hier die Geräte der Firma Bries aus den Niederlanden. Die habe ich mir nun genauer angeschaut und habe dabei eine ganze Anzahl ähnlicher Systeme gefunden, meist aus den Niederlanden und USA/Kanada. Die Ergebnisse meiner google-Recherche werde ich im Folgenden detailliert darstellen und kommentieren. Wird fortgesetzt
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01.08.2010 10:17:36 |
Im Gegensatz den den Grauwasser-Rückgewinnungsanlagen deutscher Herkunft beschränken sich die nachfolgend beschriebenen Geräte aus den Niederlanden und den USA auf das Duschwasser. Die meisten Links sind in Niederländisch bzw. Englisch verfasst. Hier eine Seite eines niederländischen Herstellers auf Deutsch: Wärmerückgewinnung aus Duschwasser.Das wesentliche Grundprinzip wird hier ausführlich beschrieben. Duschwasser hat den Vorteil, daß hier Wärmeverbrauch und Abwasseranfall zeitgleich stattfinden. Das erspart die Notwendigkeit einer Speicherung des Abwassers. Die Dusche ist der mit Abstand größte Warmwasserverbraucher im Haushalt. Der Durchschnittsdeutsche duscht 300x im Jahr für jeweils 6 Minuten. Die 15-Liter-Dusche ist eher die Ausnahme, im Mittel strömt z.B. durch niederländische Duschen eine Wassermenge von 8 Liter pro Minute. Das dürfte auch bei uns zutreffen. In den USA wurde die Zapfgeschwindigkeit von Duschköpfen per Gesetz auf 2,5 Gallonen ( 9,5 Liter ) pro Minute begrenzt. Ein Durchschnittsverbrauch von 40 Liter pro Person und Tag dürfte nah an der Realität liegen. Der Warmwasserverbrauch an Handwaschbecken soll bei 5-15 Litern liegen. Dieser Verbrauch läßt sich übrigens mit technischen Mitteln leicht auf den unteren Wert oder noch tiefer senken ( Perlator, Infrarotsensor ). Zum Baden werden im Mittel 6 Liter eingesetzt, weil sehr viel weniger gebadet als geduscht wird. Die Dusche verbraucht insgesamt etwa 2/3 des gesamten Warmwassers. Dieser Anteil kann sogar dort, wo wenig gebadet wird, bis über 80% ansteigen. Für die Rückgewinnung der Wärme des Duschwasser gibt es verschiedene Systeme: Duschrohr Hier ein anderes Rohr der Firma Bries Duschwanne wieder mal auf Deutsch Duschrinne ganz neu ab August/September 2010 Alle 3 Systeme übertragen die Wärme des ablaufenden Duschwassers direkt im Vorbeiströmen auf das kalte Frischwasser. Vom Wirkungsgrad ist das Duschrohr mit Abstand am besten. Außerdem ist es gleichzeitig die preisgünstigste Variante. Das Rohr muß aber zwingend eine Etage tiefer eingebaut werden als die Dusche, geht also nicht überall. Wird fortgesetzt
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01.08.2010 10:32:49 |
Moin, Idee, Notwendigkeit, Sinnhaftigkeit ... alles PRIMA. Frage mich jedoch, wie ich das Duschwasser (Abbildung im ersten PDF) "dazu überrede", genau nur an der Rohrwandung langzufließen, sodass in der Mitte nur Luft ist. Sicherlich kann ich mir die Verteilung (mehr außen als innen) auch in der Praxis vorstellen, aber zu wieviel % ist das so?? 8-) Gibt's da irgendwo Untersuchungen drüber? Grüße und gespannt auf weitere Infos... Michael
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01.08.2010 12:23:25 |
Fakten: 1. Das Warmwasser wird im Mischhahn von >45° auf <40° heruntergemischt. 2. Das Duschwasser kommt in der Duschtasse mit maximal 30° an ( Luftkühlung, Hauterwärmung). 3. Die Duschtasse kühlt das Wasser weiter auf ~25° ab, ehe es durch den Abfluß verschwindet. Die einzig wirtschaftliche Nutzung des warmen Abwasser dürfte sein, die Kanalabluft mit einer Luft-WP anzusaugen und abzukühlen.
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01.08.2010 14:06:44 |
Oh weh, wieder einer der Energiesparen will, koste es was es wolle. Mit dem Glühlampenverbot wurde ja schon aufgezeigt wie auch völlig nutzlose Maßnahmen ohne Betrachtung von Ökonomie und Ökologie politisch als "Wir tun was" verkauft wurde. Und jetzt also das Duschabwasser. Die lauwarme Schnuddelplörre (ca. 30°C nach eigenen Messungen) vom Syphon der Duschtasse soll also dauerhaft störungsfrei mit dem zeitgleich in den WW-Bereiter fliesenden Kaltwasser in einen Wärmeaustausch treten. Also am besten in der Nähe des WW-Bereiters der sich dann auf alle Fälle unterhalb der Dusche befinden muß. (Schwerkraftentwässerung) Bis also das Duschabwasser über ein eigenes Abwasserrohrnetz am Wärmetauscher ankommt, hat es auch noch die Duschtasse, den Syphon, das Abwasserohr erwärmen müssen um dann, wenn alle Teile aufgeheizt wurden, mit ggf. 30°C am Wärmetauscher anzukommen. Wieviel Liter sollen es denn sein? Stücka 30-50 Liter pro Duschphase wäre schon einiges. OK ich rede vom Standard-Duschen zu Reinigungszwecken und nicht von Wellness-Raindance-Meditieren. Da das Abwasser mit eher mickrigen Fließgeschwindigkeiten und möglichst störungsfrei den Wärmetauscher passieren muß, wird die Effizienz eher mäßig bis grottenschlecht sein. D. h. aus 10°C Kaltwasser wird ggf. 20°C vorgewärmtes Kaltwasser. Und dann noch das Thema der TW-Hygiene. Ständig ist man bemüht, das Trinkwasser möglichst weit weg vom Abwasser zu führen. Bei diesen Systemen wird das Trinkwasser aber direkt durchs Abwasser geführt. Ob sowas jemals eine DVGW-Zulassung bekommen wird, wage ich zu bezweifeln. Die Ergebnisse meiner google-Recherche werde ich im Folgenden detailliert darstellen und kommentieren.-tja, werde ich dann auch... Gruß Ratzeful
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01.08.2010 14:15:25 |
Moin, hier sind einige Beispiele. Ob man etwas daraus machen kann, muss jeder selber entscheiden. Ich würde es als zu aufwendig sehen, zumal man oft ein zusätzliches Trennsystem braucht. Für Großanlagen sieht es dann schon wieder anders aus. Gruß Bruno Bosy |
Verfasser: meStefan | Zeit:
01.08.2010 14:42:46 |
Ja, ja, die Holländer! Die sind sicher nicht in der EU, dann darf bei denen auch das Kaltwasser wohl 25°C und mehr haben? Laut Trinkwasserverordnung, DIN/EN, etc... darf das TWK (Trinkwasserkalt) wegen der Trinkwasserhygiene keine 25°C überschreiten! Zudem sollte man die Leitungen auf dem kürzest möglichen Weg verlegen! Wer schon mal eine typisch holländische Installation gesehen hat, der weis warum dort offensichtlich alles geht... Eine Wärmerückgewinnung durch die oben genannten "holländischen" Möglichkeiten würde bei einer zentralen Warmwasserbereitung somit sicherlich nicht den unseren Normen entsprechen. Auch wird die Ausbeute wohl nicht annähernd an die einer solaren Trinkwassererwärmung heranreichen! Eine Möglichkeit wurde hier noch nicht genannt, die zentrale Wärmerückgewinnen aus dem Grauwasser, eventl. gleich mit einer Grauwasseraufbereitungsanlage kombiniert! Mfg. meStefan DÜW
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01.08.2010 14:44:04 |
Etwas Geduld bitte, Jungs, bin noch lange nicht fertig. Bis heute abend werde ich den Artikel fertig haben, denke ich. Wartet bitte nch so lange mit Fragen und Kommentaren.
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01.08.2010 14:55:57 |
Uns Deutschen ist das viel zu einfach und zu billig, ohne Regelungstechnik und billiger als 5.000€ kann das ja garnichts sein. Lieber ein paar Solarkollektoren für WW aufs Dach schnallen, das rentiert sich wenigstens, wenn auch nur für den Hersteller/Installateur. ;-)
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01.08.2010 15:18:34 |
Das teuerste am Warmwasser sind nicht die Energiekosten ,sondern die Wasserkosten!! Diese betragen, wenn Warmwasser mit einen elektronischen DLE erzeugt werden etwa 50%. Beispiel: 40Lieter Dusche ( 40cent) 40Lieter Duschwasser benötigen 1Kwh 20cent, 40Lieter Trinkwasser kosten (bei 5€/m3 Wasser+ Abwassergebühren) 20cent Es ist auf jeden sinnvoller, Wasser zu sparen, als die Wärmeenergie umständlich und teuer zurückzugewinnen zu wollen.
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01.08.2010 15:38:03 |
BITTE keine weiteren Fragen und Kommentare, bis ich fertig bin. Der Artikel wird sonst total zerstückelt. Die beste der Techniken ist das Duschrohr. Höchster Wirkungsgrad und günstigster Preis. Das physikalische Grundprinzip heisst Filmströmung. Wer selbst danach googeln will nehme die Stichworte falling film und dwhr ( drain water heat recovery ). Das Duschrohr wurde in den USA entwickelt. Das erste Patent stammt aus dem Jahr 1985. Wurde damals in einem Programm des DOE ( Department of Energy ) gefördert. Seit den 90er Jahren wurden Duschrohre von einigen Firmen produziert. Im Gegensatz zu den später ( weiter- ) entwickelten Rohren aus NL sind in den USA Rohre mit Durchmesser 3 oder 4 Zoll ( 75 oder 100mm ) üblich. Hier eine Abbildung eines typischen nordamerikanischen Fabrikats: Die US/CN Fabrikate bestehen alle komplett aus Kupfer. Um ein zentrales Rohr herum ist sind ein oder mehrere Spiralen aus abgeflachtem Weichkupfer gewickelt. Durch das zentrale Rohr strömt das Abwasser, durch die Spiralen das Frischwasser, das im Gegenstrom von unten nach oben fließt und sich dabei erwärmt. Hier ein paar Links zu Herstellerseiten: Renewability Power-Pipe mit vielen Infos und Abbildungen sowie Preisliste - rechts Order Power-Pipe online anklicken. Dort sind auch die Wirkungsgrade verschiedener Durchmesser und Längen angegeben. ReThermEcoinnovationGibt noch einige andere, die sich aber nicht nennensawert unterscheiden. Der Unterschied zwischen den Herstellern besteht im Wesentlichen in unterschiedlicher Anzahl und Durchmesser der Weichkupferwicklungen, was sich auf den Druckverlust auswirkt. Die Rohre sind vielfach untersucht und vermessen worden, auch von unabhängigen Stellen. Es sind Tausende von Rohren seit vielen Jahren im Einsatz. In Nordamerika begnügt man sich meist mit niedrigeren Wirkungsgraden als in NL. Es werden Durchmesser von 2-4 Zoll und Längen von 30 Zoll ( 75cm ) bis maximal 80 Zoll ( 2m ) verwendet. Erstaunlicherweise werden viele Rohre auch mit Schwarzwasser durchströmt, was angeblich den Wirkungsgrad nicht beeinträchtigen soll. Dazu später mehr. Wird fortgesetzt
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01.08.2010 15:43:53 |
Mannomann, wer soll bzw. will das alles gestückelt lesen. Warum verlinkst Du nicht das Original? Gruß Bruno |
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01.08.2010 15:48:49 |
PS: Außerdem sind die Systeme bei uns nicht zugelassen.
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01.08.2010 16:09:31 |
Wenn man sich die technischen Daten anschaut dann ist die Wärmeübertragung erstaunlich hoch für die geringe Tauscherfläche. Ein typisches Rohr aus NL-Produktion mit 50mm Innendurchmesser und 2m Länge hat nur 0,3 m² Tauscherfläche, gewinnt damit aber je nach Temperaturen und Durchflußmenge bis über 10 kW bei Wirkungsgraden von z.T. über 70%. Diese extrem hohe Leistung entsteht durch die Filmströmung. Durch Adhäsionskräfte rinnt das Abwasser in einem dünnen Film sehr schnell an der Rohrwand herunter. Das Rohr muß dazu nur möglichst senkrecht montiert werden, Abweichung nicht größer als 2°. Hersteller Hei-Tech ( Recoh-Vert ) empfiehlt das Abwasser mit einem "Rotator" einzuleiten. Hier werden einfach einige PVC-Bögen oberhalb des Duschrohr so angeordnet, daß das Abwasser mit einer Drehbewegung eingeleitet wird. InstallationsanleitungDas Abwasser rinnt sehr schnell und in einem sehr dünnen Film an der Rohrwand hinunter. Habe Messwerte aus einer US-Publikation in metrisches System umgerechnet: in einem Rohr mit 75mm Innendurchmesser bewegt sich der fallende Film bei 1,7 l/min mit 0,4 m/s, bei 11,8 l/min mit 1,19 m/s. Die Schichtdicke liegt dabei bei 1,7 l/min bei 0,29mm, bei 11,8 l/min sind es 0,7mm. Bei den relevanten Durchflußmengen von 6-12 l/min liegt die Strömungsgeschwindigkeit immer über 1m pro Sekunde, wie auch von den niederländischen Herstellern angegeben. Diese hohe, turbulente Strömungsgeschwindigkeit und die geringe Filmdicke führen zu der hohen Wärmeübertragungsleistung, die man sonst nur in einem Plattenwärmetauscher erreichen kann. Die hohe Strömungsgeschwindigkeit ist auch für die gute Selbstreinigung der Duschrohre verantwortlich. Wie erwähnt werden viele Rohre in den USA sogar mit Schwarzwasser betrieben, angeblich ohne daß es zu Verschmutzungen kommt. In einer Quelle wird das so begründet: auch eine Geschirrspülmaschine arbeitet so, daß schnell bewegte Flüssigkeitsfilme mit oder ohne Detergentien an Oberflächen vorbeiflitzen. Leuchtet irgendwie ein. Wird fortgesetzt - bin noch lange nicht durch
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01.08.2010 16:15:06 |
Zitat von fdl1409 Etwas Geduld bitte, Jungs, bin noch lange nicht fertig. Bis heute abend werde ich den Artikel fertig haben, denke ich. Wartet bitte nch so lange mit Fragen und Kommentaren. Hallo, mal ein Tipp: Zuerst umfassend nachzudenken, dann einen Beitrag (z. B in Word) zu schreiben und zuletzt als durchdachten Beitrag zu posten. Das würde die Übersichtlichkeit erhöhen. mfG Michael
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01.08.2010 16:54:50 |
Danke für den Hinweis. In einem Word-Dokument kann ich aber weder Fotos einstellen noch direkt verlinken. Habe ganz am Anfang und mehrfach danach inständig gebeten, mit Fragen und Kommentaren zu warten - damit daraus ein abgeschlossener Artikel wird. Schreibe das in Stücken, weil mir immer wieder Teile abstürzen, wie heute schon zweimal. Werde am Ende wohl die Redaktion bitten, die bisherigen Kommentare nach hinten zu stellen. Komisch, wieso geht das nicht, einfach mal zu warten...
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Verfasser: meStefan | Zeit:
01.08.2010 17:19:00 |
Zitat von fdl1409 Komisch, wieso geht das nicht, einfach mal zu warten... Weil das Thema schon mal hier durch war und man zu der Erkenntnis gelangte, daß sowas bei uns in DE keine Zulassung hat, die Trinkwasserhygiene gefährdet und eine nennenswerte Einsparung aus bleibt! ...einzig bei einem langduschenden Warmduscher könnte es was bringen! Einfach mal überlegen: Ich steig in die Dusche und dreh an, mach mich naß, dann Wasser aus. Einseifen => Wasser wieder an, abduschen und aus! Nun die Frägen: - Wie lange dauert es, bis die Wärme des Abwassers vom Zeitpunkt des Eintritts in den Ablauf, es wieder bis zum Brausekopf schafft? - Das bissel Duschwasser hat eine Masse, welche mit Sicherheit geringer sein dürfte, als die der Abwasserleitung, des WT, der trinkwasserleitung, etc... also was wird tatsächlich noch an Wärme nutzbar? Ansonsten kannst du deine einzelnen Beiträge alle zusammen in einem zitieren/kopieren, damit dein Buch am Stück geschrieben steht! :O)
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01.08.2010 17:21:15 |
Die niederländischen Hersteller haben in den letzten 10 Jahren die Vorlage aus den USA in Punkto Wirkungsgrad und vor allem Materialeinsatz optimiert. Während ein längeres US-Rohr schnell mal 20-30kg Kupfer verschlingt kommt ein Dusch-Booster von Bries bei besserem Wirkungsgrad mit nur noch 3,5 kg aus, PVC und Edelstahl. Die NL-Modelle sind dünner und fast alle ca. 2m lang, die man noch gut bei normaler Raumhöhe einbauen kann. Thema: Wirkungsgrad Zum Wirkungsgrad gibt es teils verwirrende Angaben, die sich auch für das gleiche Modell je nach Quelle unterscheiden können. Sie liegen zwischen unter 50% bis weit über 60%. Ein Modell, der Dusch-Booster, erreicht sogar weit über 70%. Die Wirkungsgrade beziehen sich auf die Temperatur des in das Rohr einströmenden Abwassers, das natürlich kälter ist als die Temperatur am Duschkopf. Zum Temperaturverlust zwischen Duschkopf und Rohr gibt es diverse Angaben und eigene Messungen. Der Temperaturverlust ist von vielen Faktoren abhängig, neben Wassertemperatur und Raumtemperatur auch von der Luftfeuchtigkeit, Intensität des Duschstrahls, Duschkabinengeometrie usw. Im Extremfall kann der Verlust 10° betragen, bei offener Dusche ohne Kabine ( Turnhalle o.ä. ) auf Betonboden. Habe selbst viele Messungen gemacht mit einem PT1000 Labor-Eintauchthermometer direkt im Siphon. Der Verlust lag bei mir zwischen 2° ( bei 35° Duschtemperatur, 26° Raumtemperatur ) und 6° ( bei 43° Duschtemperatur, 20° RT ), im Mittel 4°. Bei 38° Duschtemperatur, 34° im Siphon kann man mit einem Dusch-Booster das Frischwasser von z.B. 10° auf ca 28° vorwärmen, was einer Rückgewinnung von 64% der Gesamtenergie entspricht. Thema: Reinigung Wie erwähnt werden in den USA viele Rohre sogar mit Schwarzwasser durchströmt. Angeblich ohne Beeinträchtigung des Wirkungsgrades. In den Niederlanden wird empfohlen, nur das Duschwasser durch das Rohr zu leiten, keine anderen Abwässer. Auch das Waschbecken solle nicht angeschlossen werden, da Zahnpasta am Rohr anhaften könne. Ohnehin gewinnt man, wie Untersuchungen in den USA erwartungsgemäß festgestellt haben, durch zusätzlichen Durchfluß außer Duschwasser kaum nennenswert zusätzliche Wärme zurück, weil der Speicherinhalt der Rohre sehr gering ist. Zur Selbstreinigung gibt es von NL-Herstellern unterschiedliche Angaben. Teils heißt es, eine Reinigung sei gar nicht erforderlich. Ein Hersteller berichtet, man habe nach einem Jahr Wirkungsgradverschlechterungen von 10-30% gemessen und empfehle deshalb in gewissen Abständen eine Reinigung. Ein Hersteller schreibt, es sei zwar nicht notwendig, man empfehle aber trotzdem, mindestens einmal pro Jahr zu reinigen. Eine Untersuchung von 8 Rohren durch einen Energieversorger ergab bei einem von 8 Geräten einen deutlichen Rückgang des Wirkungsgrades nach einem Jahr. Dieser sei verursacht durch ein kalkhaltiges Reinigungsmittel, durch das sich ein Belag im Rohr bilde. Wenn man das Reingungsmittel wechsle werde der Wirkungsgrad aber wieder besser. Werde bei meinem Gerät ( steht schon da ;-) ) auf jeden Fall den Wirkungsgrad überprüfen und eine einfache Reinigungsmöglichkeit vorsehen: ein Abzweig oberhalb und unterhalb des Rohrs eingebaut. Man nehme 5m Wäscheleine, an einem Ende eine dicke Schraube oder so als Beschwerung. Am oberen Abzweig einfädeln, am unteren mit einem Drahthaken herausziehen. In der Mitte der Wäscheleine eine Bürste oder Tuch passenden Durchmessers. So kann man durch Hin- und Herziehen das Rohr leicht und in wenigen Minuten gründlich reinigen, ohne irgendwelche Anschlüsse demontieren zu müssen.
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01.08.2010 17:39:22 |
Was soll das? Erstelle eine PDF bzw. Doc und dann stelle sie rein. Aber noch einmal, die Sachen sind bei uns nicht zugelassen.
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01.08.2010 17:44:47 |
Thema: Hygiene Spielt eine immer größere Rolle, Stichwort Legionellen. Das Kaltwasser wird im Duschrohr bis auf 30° erwärmt je nach Duschtemperatur. Bei dieser Temperatur können sich Legionellen gut vermehren. Die Gefahr ist hier aber eher geringer als in einer Warmwasserleitung. Die Duschrohre werden nicht gedämmt und kühlen sich schnell bis auf Raumtemperatur ab. Sie sollen nicht in der Nähe warmer Leitungen verlegt werden. Der Wasserinhalt ist mit meist ca 0,3 Liter gering, entspricht vom Inhalt etwas mehr als einem 15mm Kupferrohr. Meist wird der Kaltwasseranschluß des Waschbeckens im Bad mit angeschlossen. Sobald dort jemand den Kaltwasserhahn öffnet wird der Wärmeinhalt des Duschrohr komplett in wenigen Sekunden ausgetragen. In einer gedämmten Warmwasserleitung bleiben kritische Temperaturen sehr viel länger erhalten. Trinkwasser muß vom Abwasser getrennt sein. Die meisten Duschrohre haben einen doppelwandigen Aufbau. Im Fall einer Leckage tritt Wasser durch den Spalt und läuft unten am Rohr aus. Durch den Druck im System ist ein Eintritt von Abwasser ins Trinkwasser sowieso so gut wie unmöglich. Das unter Druck stehende Trinkwasser würde mit Überdruck ins drucklose Innenrohr austreten. Für den Fall eines Druckverlusts gibt es weiterhin Rückschlagklappen. Die doppelwandigen Rohre entsprechen der Europäischen Richtlinie EN 1717, deren Einhaltung in den Niederlanden aber wohl nicht vorgeschrieben ist.
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01.08.2010 17:45:02 |
Da mein Duschverbrauch doch scheinbar deutlich über dem von normalnutzern liegt (ca 3mal so hoch) würd mich das schon interesseieren wo man das herbekommt und was das kostet.
grade bei WW über WP sicher nicht unerheblich die einsparung, falls der invest sich in grenzen hält.
hat jemand links/infos, warum es in D verboten sein soll?
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Verfasser: meStefan | Zeit:
01.08.2010 18:05:58 |
Es ist nicht direkt verboten, nur eben so sehr durch die DIN/EN, Trinkwasserverordnung, etc. eingeschränkt, daß man es eben nicht einsetzen kann! Und selbst wenn, eine Kosten/Nutzenrechnung würde wohl zum Nachteil der Teile ausfallen, auch wenn man drei Liter länger duscht!
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01.08.2010 18:11:33 |
duschst du nur mit einem liter? :)
solange hier keiner preise nennt, lässt sich das wohl nicht rausfinden.
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01.08.2010 18:14:23 |
Noch ein paar Punkte zum Anschluß, dann komme ich zu Kosten und Bezug. Die volle Wirkung wird nur erreicht, wenn das Duschrohr an den Kaltwasseranschuß der Dusche UND den Warmwasserspeicher angeschlossen wird. In den NL Texten steht zwar, daß man bei Anschluß nur an die Dusche oder nur an den Speicher 15 bzw 25% Wirkungsgrad verliert. Das stimmt aber nicht. Man geht hier immer von 60-65° Speichertemperatur aus. Bei uns ist die Warmwassertemperatur aber viel niedriger, v.a. in WP-Anlagen oder Solar im Winter. Dazu kommt der Verbrühschutz. Im Extremfall kann WW mit nur 40° von der Frischwasserstation kommen. Wenn dann jemand mit 40° duscht dann sinkt die Beimischung von Kaltwasser auf Null, und in dem Fall auch der Wirkungsgrad des Duschrohrs. Also: immer an Dusche UND Speicher anschließen. Die Einsparung an Energie ist keineswegs unbedeutend. Bei durchschnittlichem Verbrauch kann man > 60% der Duschwasserwärme und 40% und mehr des gesamten Warmwasserwärmebedarfs einsparen. Das können in einem Passivhaus über 20% des gesamten Wärmebedarfs einschließlich Heizenergie sein. Und: die größten Einsparungen gibt es im Winter, weil dann das Frischwaser viel kälter ins Haus kommt. Also gerade dann, wenn Solar den geringsten Ertrag bringt und Wärmepumpen am meisten zu leisten haben. Das ist gar nicht viel weniger als bei einer Warmwasser-Solaranlage. Aber zu einem Bruchteil der Kosten. Außerdem wird keinerlei Fremdenergie benötigt. Weitere Vorteile: man kann aus einem Warmwasserspeicher sehr viel mehr Warmwasser zapfen bis zur nächsten Nachladung. Der Speicher ist dann außerdem im unteren Teil viel wärmer und deshalb weitaus schneller nachgeladen. Kosten und Bezug. Die Geräte von Bries haben die höchsten Wirkungsgrade bei niedrigstem Preis. Sowohl die doppelwandige Ausführung als auch der einwandige Edelstahl Dusch-Booster kosten netto 390 Euro plus Versand. Die Geräte werden vertrieben über die Firma DSS Dutch Solar Systems BV, Tinsteden 18, 7547 TG Enschede, Niederlande; Telefon 0031/534822010. www.zonneboiler.nl Habe dort am 21. Juli einen Dusch-Booster bestellt. Wurde am 26. Juli geliefert. Meine Ansprechpartnerin dort war Frau Brigitte van Egten, spricht sehr gut Deutsch. Da die Firma am 23. in 3 Wochen Betriebsferien ging habe ich noch schnell einen Zahlungsnachweis gefaxt, dann kam die Lieferung so schnell an. Der Preis liegt wie gesagt bei Netto 390 Euro. Dazu kommt für Privatpersonen die Mehrwertsteuer von 19%, die direkt in den Niederlanden erhoben wird, und der Versand von 32,70 Euro. Bei gewerblicher Nutzung entfällt die Mehrwertsteuer, man zahlt dann 422,70 Euro mit Versand, privat sind es rund 500 Euro. Es gibt keinerlei Zoll- oder Steuerformalitäten. Hatte da extra bei einer Zoll-Auskunftsstelle nachgefragt. Für mich ist das ein echt faszinierendes Bauteil, genial einfach. Das ist mal echte Passivtechnik! So, jetzt habe ich erst mal fertig. Grüße Frank
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Verfasser: meStefan | Zeit:
01.08.2010 18:19:30 |
Zitat von fdl1409 So, jetzt habe ich erst mal fertig.
Grüße Frank Und nu überleg nochmal, ob das nun nict doch reine Zetverschwendung war, solch eine texterrei zu veranstalten, wo das Thema doch schon mal im HTD als uninteressant ad acta gelegt wurde!
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