Zitat von
chris78la 
Hallo,
wie haben mit ELK-Haus ca. 149m² Wohnfläche 2015 gebaut. Wie in den meisten Fertig/Passivhäusern ist eine Proxon-Wärmetechnik eingebaut( Proxon P- Wärmetechnik mit integrierten 285l
Wasserspeicher Fa. Zimmermann). Mir erscheind der Verbrauch ziemlich hoch, kenne mich aber nicht aus
[...]
Zusatzheizungen nur im Referenzraum sprich Wohnzimmer/Küche/Gang an
Schwedenofen nicht jeden Tag an aber ist vorhanden.
Mein Beileid.
WeberHaus hat uns auch "Wohnfühl-Wärmetechnik" empfohlen.
Am Ende haben sie gar keine Heizung verkauft. (Sole-WP in
Eigenleistung)
Ich hab aber viel zu den Geräten recherchiert/gelesen. Bekannte haben 315.
zu den Fakten:
Die Wärmepumpe ist vom
Passivhaus-Institut zertifiziert. Dieses Zertifikat kann man mal suchen.
Im Ergebnis stellt man fest, das die ArbeitsZahl laut Zertifikat bei 2,2 liegt. (Das Katastrophal, aber immerhin besser als die 1,0 der Nachheizregister)
In der Praxis kommt noch das Abtauen hinzu, ich würde ich eine für das Zentralgerät von Arbeitszahl von ca. 1,9 erwarten.
Eure Aktuellen Systeme erreichen also für (Grund)Heizung ca. eine AZ von 1,9, die Nachheizregister haben AZ=1, macht für die Heizung gesamt eine AZ=1,6 (je nach Einsatz der Heizregister)
Eure
Brauchwasser-WP liegen in der Realität auch bei knapp 2.
Der Einsatzzweck der Proxon ist auch eigentlich nicht "Heizung" sondern
Zuluft-Vorwärmung, damit's nicht zieht.
Wenn Ihr das Ding einigermaßen günstig betreiben wollt:
1.) Lüftung auf das Notwendige reduzieren.
Damit reduzierst du aber auch die
Heizleistung UND die Effektivität der Lüftungsheizung, aber du verminderst auch die Lüftungsverluste. Wenn dabei die AZ von 1,9 auf 1,8 sinkt.... Auch schon Egal. Hauptsache wenig teure Wärme rausgelüftet.
2a.) Den
Kaminofen verwenden, wann immer möglich.
Die Dinger haben i.d.Realität auch einen schlechten realen Wirkungsgrad, aber Holz ist derzeit billiger als eure Stromrechnung. Der "Datenblatt-Wirkungsgrad" ist unter optimalen Bedingungen ermittelt, also nicht beim üblichen "langsam Anbrennen, wenn Er brennt die
Luft zu und Glimmen/räuchern lassen".
Auch wenn ich aus Ökologischer Sicht keine Kaminöfen als "Heizung" mag: Der Ofen ist aktuell die einzige Rettung.
2b.) Nachheizregister möglichst NICHT verwenden. Die heizen genauso (un)günstig wie der Backofen, der Toaster der Fön, oder Glühbirnen. Alles exakt die gleichen Heizkosten.
Dann lieber noch eine billige IR-Heizfolie. oder eine Elektro-Fußbodenheizung wo der Ofen nicht hinreicht. Die Dinger produzieren Strahlungswärme. Die Effizienz ist die Gleiche, Strahlungswärme fühlt sich aber wenigstens schön an, dadurch werden 2° weniger auch angenehm. Die 2° Weniger sparen dann wieder etwa 10% Heizkosten für diesen Raum.
3->> Langfristig werdet Ihr Euch an den so erreichbaren Zustand gewöhnen müssen, oder tatsächlich
Wandheizungen / Fußbodenheizungen /
Deckenheizungen oder Heizkörper nachrüsten müssen.
Ist der Garten schon angelegt?
Wenn Außer der Stromleitung keine
Energieversorgung vorhanden ist, und der Garten ist noch Wüst&Leer, dann könnte man einen
Grabenkollektor, notfalls in Verbindung mit Heizkörpern, erwägen.
Das sollte die Stromrechnung auf weniger als die Hälfte drücken. Eine Sole-WP mit guten HK bringt eine AZ über 4.
Beim Brauchwasser erreicht sie ebenfalls ca. AZ= 4
Die Kosten für Heizkörper, Grabenkolli und Sole-WP würde ich bei rund 20.000€ sehen.
Das Proxon-System kann dann zur Lüftung degradiert weitermachen.
Eine Tiefenbohrung statt Grabenkollektor käme nochmal ca. 8.000€ teuerer, deshalb schließe ich Die mal aus.
Ist der Garten zu weit fortgeschritten (kein Graben-Kolli mehr möglich) kann ein Flüssiggas-Tank noch eine Überlegung wert sein. Mit Gas kann man dann im zweifel die Warmwasser-Heizregister-Lösung nachbauen. Die trockene Luft bleibt, aber die
Energiekosten sinken.
Eine Luft-Wasser-WP an Heizkörpern würde ich lassen, die kostet das Selbe wie die Sole-WP ist aber weniger effizient, und ihr habt die teure Maschine im Regen stehen.
4. Trennt euch von der Vorstellung, das PV+Batteriespeicher euer Problem in den kommenden 20 Jahren merklich mindern werden. Im Winter kommt kaum Strom vom Dach. Wirklich fette Batterien mit 20kWh (derzeit irre Groß) reichen euch keine 2 Tage. Das bringt euch also bei Weitem nicht über den Winter.
Ich schätze mal, das Ihr ca. 8.000kWh Wärme im Jahr benötigt, (wir brauchen ohne Kaminofen, 22° im Haus, Lang&Warm-Duscher ca. 10.000kWh)
Das bedeutet
bei der Proxon mindestens 4.000kWh Strom (800€) vermutlich ehr 5000kWh - 1000€
Bei der Sole-WP mit Heizkörpern ca. 2000kWh (400€)
Bei Gas rund 12500Liter Gas, derzeit rund 500€
Die Ersparnis von rund 500€-600€ / Jahr macht also eine Umstellung auf ein anderes System bei den heutigen Energiepreisen uninteressant.