Seit 2006 als SUNRAIN den TZ-58 auf den Markt brachte liegt die Latte des Wirkungsgrades bezogen auf die Aperturfläche für Röhrenkollektoren mit trockener Anbindung (Heatpipe) irgendwo bei 73 %. Alle seit diesem Zeitpunkt herausgebrachten neuen Kollektoren konnten da nicht mehr wesentlich zulegen. In Fachkreisen gilt ein Wirkungsgrad von 80 % als das theoretisch absolute Maximum für diesen Kollektortyp.
Jetzt taucht plötzlich ein neuer chinesischer Kollektor unter dem Namen TWL EtaSun PRO auf, bei dem diese magische Grenze deutlich um 2 % auf schier unglaubliche 82 % laut Keymark Testbericht angehoben wurde.
Sieht man sich den Testbericht mal genauer an, so verwundert es dass auf Seite 26 und 27 entgegen allen Gewohnheiten, das Testinstitut mehrere Fotos veröffentlicht hat, bei denen das Innere der Röhren nach dem Test sehr deutlich dargestellt wird. Hier sieht man eine dunkle gekräuselte Masse an der Rückseite und ein gelartiges Etwas an der Vorderseite.
Eine schriftliche Anfrage beim Testinstitut hat ergeben, dass die Rückseite des 360 Grad Aluminium Sammelbleches komplett mit Metallwolle ausgestopft wurde und die Vorderseite angeblich mit einem wärmeleitenden Spezialsilikon gefüllt worden ist.
Dadurch zeigt der Kollektor im Test eine bessere Wärmeübertragung als bei normalen Röhrenfüllungen wo in diesem Bereich nur heiße
Luft ist. Somit erst einmal keine schlechte Idee und vielleicht eine wirkliche Innovation.
Allerdings sieht das Ganze nach dem Testende nicht mehr sehr gut aus und es kann bezweifelt werden ob diese Füllung längere Zeit überdauert.
Interessant wäre jetzt eine Aussage von TWL zu sehen oder zu hören ob diese abenteuerliche Füllung der Röhren nur für den Leistungstest gemacht wurde oder ob die Serienkollektoren auch damit ausgliefert werden.
Sollten die Röhren in der Serie allerdings ohne Füllung ausgeliefert werden, verliert der Keymark Test seine Gültigkeit und somit sind stehen auch die BAFA Förderungen für den Endbenutzer auf wackligen Füßen. Bin mal gespannt ob und wie sich TWL hierzu possitioniert.