Wärmepumpen müssen richtig ausgelegt werden und dann sind diese
Wärmeerzeuger optimal im Vergleich zu Öl/Gas.
In den letzten zwei Jahren hatten wir 5
Wärmepumpen zu reparieren:
3 Wärmepumpen
Luft-
Wasser waren 8 Jahre alt und nur noch Schrott.
1 Wärmepumpe Luft - Wasser ist über 10 Jahre alt und mehr ein technischer Gag, als ein rationelles Gerät (kühlt die Luft im
Heizraum und gibt diese Wärme an das Heizwasser ???
1 Wärmepumpe ist über 20 Jahre in Betrieb und erzeugt monovalent (nix Gas oder Öl) Heizwärme (12 kW
Heizleistung)und Warmwasser für ein EFH mit ca. 300m²
Wohnfläche und FBH.
In ca. 23 Jahren folgende
Wartungen/Reparaturen:
Wartung kaum: ca. alle 3 Jahre etwas
Kältemittel und geringfügiger Austausch/Ergänzung des
Frostschutzes.
Reparaturen: Einmal wurden bei Baggerarbeiten zwei Stränge des
Erdkollektors zerrissen
Nach über 20 Jahren war der Rohrbündel-
Wärmetauscher durch "Unachtsamkeit" korrodiert. Von außen tropfte an einer undichten Verbindung Sole (ca. 25% Ethylenglykol + 75% Wasser) auf den RB-WT und
von außen nach innen entstand
Lochfraß. Durch Auswechseln gegen einen
Plattenwärmetauscher wurde die Reparatur erfolgreich (im August 2002)ausgeführt und über die vergangene Heizsaison bis jetzt einwandfreier Betrieb...
Im Rahmen dieser Reparatur wurde das
Kältemittel R12 gegen ein Gemisch 4xx ausgetauscht.
Die Sole wurde auf 40% Glykol + 60% Wasser auf ca. -25°C-Frostsicherheit ergänzt.
Diese Wärmepumpen-Anlage wurde "richtig" ausgelegt: 17 Stränge mit je 100m Länge in ca. 1m Tiefe in der Erde mit ca. 40cm Verlegeabstand und das ergibt grob etwa 800 m² Erdflächenkollektor.
Diese Anlage haben wir jetzt (April 2003) mit Solarthermie ergänzt: ca. 14 m²
Flächenkollektor erwärmen die Erde zusätzlich oder betreiben die FBH direkt bzw. den Heißwasserboiler (500 l).
Wir hatten in der Planungsphase durch direkte Kontakte zu WP-Herstellern/Lieferanten gesucht (auch übers
Internet), ob eine derartige schon einmal verifiziert wurde und haben nichts gefunden.
Ebenso haben wir keinen Hersteller/Lieferanten von Solarthermieanlagen gefunden, der ein derartiges Projekt aus der Praxis kennt.
Zwei bewährte Systeme haben wir miteinander verbunden : Solarthermie mit Erdwärmepumpe.
Umfangreiche Berechnungen usw. ergeben theoretisch fantastische Werte für den Betriebsbereich der "alten" WP und für die Solarthermie !!!
Ein wesentlicher Punkt sind die
Temperaturbereiche die berechnet werden müssen.
Die
Solarkollektoren müssen den Temperaturbereich von ca. -5°C bis zu max. 85°C versorgen; zu ca. 80 % den Bereich von 0 bis 38 °C.
Die FBH wird mit max. 35°C Vorlauf versorgt (seit über 20 Jahren praktiziert).
Zu allem kommt als NOT-Heizung noch ein
Scheitholz-Kamin mit Wärmetauscher.
Dies sind nur einige wenige Stichpunkte, weil eine Gesamtdarstellung zu umfangreich für einen Forumsbeitrag sind.
Mit "plug and play" ist eine derartige Anlage nicht installierbar.
Versuchen Sie mal einen
Regler zu finden, der WP-Erdwärme mit Solarthermie und FBH und Warmwasser koordiniert/ regelt und im Notbetrieb noch einen Scheitholzofen.
Die ersten Betriebstage bestätigen die theoretischen Ausarbeitungen.
Praktische Anfangserfahrung ist frühestens im April 2004 verfügbar.
sar.rostek@t-online.de
Bezüglich der Frage "Meinung zu WP": meist sind WP aus Kosten-/Wettbewerbsgründen billig ausgelegt und damit zu teuer bzw. unbefriedigend.
Eine richtig ausgelegte WP kostet Investition, ist aber eine gute Lösung über Jahrzehnte.
MfG Udo
Rostek