Hallo,
Ein DH-Faden. Prima!
Es geht ja um ein Bestandsgebäude, das eine DH hier wesentliche Vorteile zu einer FBH oder gar WH hat wurde ja bereits erwähnt.
Mit Klemmschienen oder sonstwie Rohr an die Decke (in einer FBH-Spiralverlegung z.B.) und verputzen bringt zwar mehr Leistung, aber die Schwerkraft von Mutter Erde arbeitet ganz klar gegen einen...daher wäre eine Trockenbauvariante hier meine erste Wahl.
Zuerst ist zu klären, wie sich die Wärmeströme entwickeln, habe das mal versucht mit dem
U-Wertrechner zu simulieren, bin aber kläglich gescheitert.
Wir nehmen mal den Klassiker:
Mein Heizflächenunterversorgtes Bad im UG! ;-)
Der Schwerkraft nicht genug, der Deckenverkäufer musste mir ja noch eine Art Stopschild in der Mitte des Raumes verkaufen, einfach kann ja jeder...mann hab ich gemurkst...
Rechts ist noch die Hühnerleiter (sind zwei advon da) zu erkennen, die für die Unterversorgung (un den Hy-Kurzschluss) verantwortlich sind. Grrrr...
Möchte ich seit Jahren eine DH drunterbauen, trau mich aber nicht die schöne Decke runter und wieder draufzubauen.
Zur DH:
Eine Möglichkeit ist, die Decke (wie hier im Bild) zu vertäfeln.
beispiel Ausgangslage:
Beheizter Wohnraum über dem Raum mit der DH.
RT am Boden: 19°C.
Deckenaufbau:
.10mm
Laminat, Teppich oder
Fliesen (habe mal Laminat genommen)
.60mm
Estrich250mm Betondecke 2% armiert
.20mm Putz
Die Paneeldecke soll aufgebaut werden wie handelsüblich:
Lattung, Konterlattung, Paneele:
Nun gilt es doch nur die DH dort mit einzubauen mit möglichst:
- wenig Wärmeabgabe nach oben
- viel Wärmeabgabe nach unten
- homogener Oberflächentemperatur
- wenig Aufwand und Kosten
Ich schätze, dass es ohne Dämmung nicht geht, von daher wird wohl bevor der die erste Latte drankommt eine 40(?)mm "Kellerdeckendämmung" unter die Decke geklebt werden müssen. Wir rechnen mal auf 10m².
40 € plus billigen Baukleber 50 €.
Dann (wie üblich) die erste Lage Latten drunter. In die Decke Dübeln.
Schrauben, Dübel, Latten: 100 €.
Dann Klemmschienen (50 €) parallel mittig zwischen die Lattung auch erst auf der Dämmung festkleben, dann ebenfalls in die Betondecke dübeln.
Stell Euch das hier als Decke vor, wo mittig zwischen den Klemmschienen Laden durchgeschoben sind:
Nun zur Rohrverlegung:
16er solle es mindestens sein, kein Kreis über 100m.
Da eine Schneckenverlegung nicht möglich ist muss trotzdem der VL neben den RL um eine homogene Oberflächentemperatur zu erreichen.
Im Bild oben ist dies nicht der Fall, ich habe auch keins im www gefunden...
Verlegeplan machen:
Beispiel:
3 x 3m Decke
Verlegeabstand 10cm
Anzahl der einzelnen Rohrlängen: 30 Stück plus 1 (je eine an der Wand), also 31.
Nun wirds etwas tricky...
Wir stellen uns den Raumdecke von rechst nach links (l) vor, rechts (r) sind die Anschlüsse VL/RL
Die Anbstände werden in fortlaufenden 10m- Schritten angegeben:
Beginnend bei 0 (ist die +1 Schleife). Am "Hinweg" immer 10 cm Platz lassen, am Rückweg wird diese "aufgefüllt":
0 von rechts nach links
20 zurück nach r
40 l
60 r
80 l
100 r
120 l
140 r
160 l
180 r
200 l
220 r
240 l
260 r
280 r
300 l (das ist quasi die Reihe, die an der Wand gegenüber dem Startpunkt liegt) und zurück:
290 r
270 l
250 r
230 l
210 r
190 l
170 r
150 l
usw. bis
.
.
.
10 r
und damit zurück zum Ausgangspunkt.
Verbaut sind gute 100m (31 x 3m plus die Schleifen und Anbindungen)
Man kann die Längen noch variieren (verkürzen), wenn z.B. in der Mitte bei 140r direkt auf 180 geht. Wie gesagt, Verlegeplan machen.
FBH-Rohr 100 €?
Nun klipsen alle
Rohre fein säuberlich unter der Decke.
Zeit für Anschluss, die Füllung mit
Wasser und den Drucktest.
Um die Wärmeleitfähigkeit zu erhöhen empfehle ich Omega-Wärmeleitbleche.
Gibst fertig 120 €, 150 Stück sollen für 10m² reichen).
http://www.ebay.de/itm/Waermeleitblech-fuer-Trockenbau-VPE-37-5m-fuer-14x2-Heizungsrohr-/200846274633?_trksid=p2141725.m3641.l6368Diese dann, da wo es passt (es passt ja nicht an den Schlaufen und auch nicht dort wo sich die Latten befinden) an die Rohre klipsen.
Kann man auch schon beim Rohrverlegen machen, die kann man mit der Faust auch mit dem Rohr in die Kelmmschine hauen, ich empfehle allerdings einen Gummihammer, die Biester sind scharfkantig.
Sieht dann von unten aus wie eine Industriehalle mit abgehangener Decke.
Dann die Konterlattung draufm die laufen ja parallel zu den Rohren, da findet sich Platz zwichen den VA 10.
Die Wärmeleitbleche sollen eigentlich so wie hier eine glatte Auflagefläche zum Gipskarton, Paneel usw. haben um einen guten Wärmeübergang zu bekommen.
Am Ende sollte das dann so aussehen.
Wenn man auf die Konterlattung verzichten kann, kann man auch zuerst die Bleche auf den Latten und Klemmschienen an der Decke befestigen und später das Rohr einziehen.
Je nach dem, wie plan der Untergrund ist und der Anspruch an eine plane und hügelfreie Deckenfläche.
Noch was zur Leitung:
Es werden zwar bei Wiki 6 W/m²K angegeben, aber da der Strahlungsanteil nahe 100% bei der DH liegt, würde ich den "geringeren" Wert ggü FBH oder WH nicht überbewerten.
Dadurch dass "alles" aber auch alles von der Wärmestrahlung der DH im Raum erfasst wird, dürfte sich die
Behaglichkeit noch um einiges zur WH steigern.
Eine DH macht auch den Boden warm:
Dass warme
Luft nach oben steigt ist zwar richtig, aber hier geht es darum, dass die Oberflächentemperaturen "aller" Gegenstände so lange angestrahlt werden (Wärme aufnehmen) sofern diese kälter sind als Umgebung.
Die homogene Wärme der Flächen und Gegenstände macht den Raum dann sehr behaglich, da die Körperwärme an fast "nichts" mehr in der Umgebung abgeben muss.
Die RT kann bei einer WH gewiss um 0,5K niedriger sein als bei einer FBH, bei einer DH gewiss nochmal 0,5K und die gleiche Behaglichkeit zu empfinden.
@HFrik,
kannst Du mal bitte den Wärmestrom nach diesem Beispiel rechnen?
Mit welcher mittleren Deckenoberflächentemperatur ist zu rechnen, wenn da noch 10mm Paneele unter die Wärmeleitbleche kommen? So was bekomm ich nicht auf die Kette, ich baue lieber erst und messe dann nach... :-)
Bei VL/RL 35/30 und üblichem Durchfluss bei 16er FBH-Rohr?
26-27°C DT wären nicht schlecht...
Grüße
Motzi1968