Die hier beworbene Umweltbundesamtinfo zum Schimmel kenne ich in Kurz- und Langfassung: Ein erbärmliches Werk voller Spiegelfechterei!
Das Hauptproblem - Zusammenspiel Heizung, Lüftung und Nährboden als Voraussetzung des Schimmelwachstums wird fein säuberlich verschwiegen.
Ich zitiere hierzu einen Leserbrief an "Bauhandwerk", der genau diese Problem des Schimmelschwachverstand anpackt und zur echten - auch heiztechnischen - Lösung Hilfestellung gibt:
Bauhandwerk 5/2003
Frank Frössel: Geschäfte mit der Angst? Woher der Schimmel kommt und wie man ihn
wieder loswird
Leserbrief
Schade, daß unter der vielversprechenden Überschrift kaum deutlich wurde, „woher
der Schimmel kommmt und wie man ihn wieder los wird“. Kommt das im angekündigten
Fachbuch? Bisher bevorzuge ich jedenfalls die Schimmelschocker des 2002
verstorbenen Rolf Köneke, der dumpfbackige Behörden und
Schimmelschwachverständige mit spitzester Feder beharkte (Restauflagen siehe
http://home.t-online.de/home/sick-building-center).
Vorab:
Die WDVS-gestützte „Sanierung“ mit „durchgängigem
Wärmeschutzkonzept“ hat
keineswegs „
Verbesserung des
Wärmeschutzes des Gebäudes erreicht“, sondern -
vgl. „Bauhandwerk“ - feuchte, veralgte und beschimmelte Fassaden. Nach Prof.
Fehrenbergs langjährigen Heizkostenvergleichen an WDVS-Buden, dem Lichtenfelser
Experiment und sogar nach Prof. Gertis können Schäume und Gespinste den
Wärmeabfluß kaum behindern. Außen abgesoffene Fassaden lassen auch innen
Schimmel wachsen!
Hinzu kommen normgerecht überdichte
Fenster. Kunstharzverschnittene Wandfarbe
zündet die Schimmelexplosion mit ihrem saurem
pH-Wert. Organische Bestandteile
wie auch in Tapeten, Kleister und Silikon ernähren ihn. Die normgerechte
Konvektionsheizung erledigt den Rest: Sie erhitzt die
Luft, die Außenwand
unterkühlt. Die
Raumluftfeuchte kondensiert dann hinein und bleibt dort.
Die Lösung:
Wir verzichten auf lateinisch benamste Schimmelvarietäten, überspezialisierte
„Fachfirmen“, „Fachkreise“ oder gar „Netzwerke“, die bis zur Kassenleerung
herumeiern.
Was immer sicher hilft:
1. Gummilippen am Fenstersturz raus. Dann kommt wieder genug trockene Frischluft
rein. Die
Stoßlüftung funktioniert ja nicht alleine: wird stoßgelüftet, ist die
Feuchte als Porenwasser in der Wand schon einkondensiert und wird nicht
verdampft. Richtig ist stetiger Austausch trockener Frischluft gegen feuchte
Raumluft. Und Stoßlüftung nach dem Duschen!
2. Hüllflächenwirksame
Strahlungsheizung, nicht Raumlufterhitzung! Das geht im
Bestand durch simple Nachrüstung: Ergänzen der Heizrohre an der Außenwand und
Abdecken der Konvektionsschächte. Dann wirbelt auch kein ekliger Staub mehr
herum, der als Fensterzug verdächtigte winterliche Heizluftorkan entfällt. Die
Raumluft wird durch Hüllflächentemperierung trocken, sauber und gesund.
3. Alkalische Kalktünche statt versifftem Kunstharzanstrich! Danach riecht es
wieder dauerhaft frisch, die Wand kann kurzfristig überhöhte Feuchte bis zur
Stoßlüftung abpuffern. Und nie mehr Chemiepampe draufschmieren. Das Haus und
seine schimmelerkrankten „Schmuddelbewohner“ können so endlich gesunden. Sollte
ein oberflächliches Behandeln des Befalls genügen - nur mit billigstem
Haushaltsspiritus reinigen. Der vernichtet porentief. Ob dabei Sporen
herumschwirren ist egal, wenn man Atemschutz trägt und während der Arbeit gut
lüftet. Und Neubefall gem. 1 - 3 verhindert.
Dipl.-Ing. Konrad Fischer
Architekt BYAK
Hochstadt am Main
http://home.t-online.de/home/konrad-fischer