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25.12.2017 14:19:31 |
Ich baue gerade die Regelung einer Kirchenluftheizung ( Umluftanlage) um. Die alte Mahr- Steuerung war defekt und ich habe dort jetzt einen frei programmierbaren TA UVR16X2 eingebaut. Da ich die Anlage erst am 22.12. umgebaut habe läuft sie über die Feiertage noch ohne Zeit- oder Kalenderprogramme auf Konstant-Raum- Temperatur ohne Absenkung damit es hier keine Probleme gibt. Das läuft auch alles wunderbar und nach den Feiertagen wollte ich die Anlage per Fernzugriff optimieren. Die Raumtemperatur folgt einer Aufheizrampe, d.h. die Temperatur in der Kirche soll sich maximal um 1k/h verändern, damit die Orgel keinen Schaden nimmt. Die Anlage schaltet dann so ein, dass die Raumtemperatur dieser Rampe folgt und zum Gottesdienst der gewünschte Raumsollwert herrscht. Um warme Luft in die Kirche zu bekommen kann ich entweder über ein Erhitzerventil die Zulufttemperatur regeln und/oder über einen Frequenzumformer die Lüfterdrehzahl und damit die Luftmenge variieren. Ich bin jetzt am Überlegen, wie ich das am effektivsten mache. Lass ich die Zulufttemperatur konstant und regel nur über die Luftmenge, oder lass ich die Luftmenge konstant und regel nur über die Zulufttemperatur? Mein jetziger Lösungsansatz ist, dass ich den Zuluftsollwert über die Außentemperatur vorgebe (je kälter es draussen ist, umso höher der Zuluft-Sollwert) und die eigentliche Regelung der Raumtemperatur über die Luftmenge realisiere (je größer die Differenz zwischen errechnetem RaumSollwert und Istwert umso höher die Drehzahl) Momentan fahre ich mit der niedrigsten Lüfterdrehzahl und einem Zuluft-Sollwert von 50 °C. Der Raumsollwert beträgt 16 °C. Ich habe eine Hysterese von +/- 0,2K, d.h. die Anlage schaltet ein wenn die Raumtemperatur unter 15,8 °C fällt und wieder aus, wenn sie über 16,2 °C steigt. Habt ihr hier Vorschläge für mich?
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| Zeit:
25.12.2017 14:33:50 |
Mit der "niedrigsten" Lüfterdrehzahl produzierst Du eine "heiße Wolke unterm Himmel", da warme Luft leichter ist und aufsteigt!
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25.12.2017 21:30:51 |
Hallo Windi, wir fahren unsere Heizungen mit konstanten Luftmengen und variablen Temperaturen. Zum Aufheizen mit einer höheren Luftmenge und festen Temperatur von ca. 20 Grad, im Gottesdienst mit verminderter Luftmenge (30%) Als Stütztemperatur fahren wir mit ca. 16 Grad ( 14 Grad Ein und 17 Grad Aus). Diese Fahrweise hat unserer Orgel noch nicht geschadet. Gruß Dirk
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| Zeit:
26.12.2017 10:21:31 |
Ich hab zwar noch keine "Kirche" programmiert, halte aber die Vorgangsweise von Dirko für einen sehr guten Ansatz. Nur beim Stützbetrieb (nichtbenutzte Zeit) kommt mir die Temperatur doch recht hoch vor da diese Objekte doch eine sehr hohe Kubatur haben wird der Energieverbrauch entsprechend hoch sein. Eines der Hauptprobleme mit Kirchenlüftungen ist die relativ hohe Luftfeuchtigkeit besonders nach hohen Feiertagen mit großen Besucherzahlen, ich würde da in die Rückluft einen Temperatur und Feuchtefühler (RFS-DL) einsetzen und damit die Mischluftklappen entsprechend übersteuern. Nach den Nutzungszeiten dann noch eine "Abkühlphase" mit einigen zeitlich gestuften Lüftungsphasen einlegen um die Feuchte wieder rauszukriegen. Im Aufheizbetrieb ist natürlich die Problematik genau umgekehrt was für empfindliche Bauteile (Orgel und Kunstwerke) ein gewisses Problem darstellt!
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Verfasser: carmensita | Zeit:
26.12.2017 12:19:35 |
Wie wurden denn eigentlich Kirchen früher beheizt? Waren viele Kirchen samt Orgel und Ornamenten nicht gänzlich unbeheizt vor 200 oder 400 Jahren? Und warum haben nur wenige Kirchen Infrarotstrahler- Heizungen, die z.B. an den Bänken befestigt sind, eventuell im Verbund mit Heizsitzauflagen wie beim Auto? Eigentlich waeren Kirchen mit der großen Raumhöhe und dem riesigen Volumen und der zeitlich stark beschränkten Nutzungsdauer dafuer ideale Gebaeude. Zusammen mit einer Lüftung, die nachts bzw. bei relativ trockener Aussenluft auf höheren Durchsatz geschaltet wird, wären doch Feuchteaustrag und Waermebedarf so wahrscheinlich am günstigsten und einfachsten zu realisieren. Dieses System könnte man mit Bewegungsmeldern individuell so steuern, dass sich die Heizung an die doch stark variable Besucherzahl automatisch anpasst. Vermutlich wäre nicht nur der Energiebedarf viel geringer ( warme Luft steigt ja erstmal nach oben und nutzt den Besuchern wenig, wie hier schon geschrieben stand), sondern auch die Gesamtkosten. Und höchst redundant wäre es auch, wenn man mehrere Lueftereinlaesse vorsieht, die ja keine zentrale Steuerung benötigten. Wenn die Heizung an einem Sitzplatz ausfällt, wird dieser Platz bis zur Reparatur einfach nicht genutzt. Dieses Prinzip liesse sich natürlich nur umsetzen, wenn keine Minimaltemperatur eingehalten werden muss, was doch eigentlich unwahrscheinlich ist, siehe die Eingangsfragen. Es scheint ja eher ein unnatuerlich schneller Temperaturwechsel das Problem zu sein - und der koennte mit einem solchen System vermieden werden, denn die Luft bräuchte nicht mehr aufgeheizt zu werden.
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| Zeit:
26.12.2017 13:23:31 |
Infrarotstrahler scheitern meines Wissens nach an den "Installationskosten, bzw den Installationsmöglichkeiten"!
Oder kann sich hier jemand vorstellen wie in einer Barocken Kirche mit all den Schnörkseln da irgendwo die "rechteckigen" Infrarotpaneele" halbwegs ästhätisch verbaut werden können, sowie die Zuleitungen unsichtbar verlegt werden können!
Andrerseits stellt sich hier die Frage ob es denn nötig ist eine Kirche für die beschränkte Zeit von 1 bis 2 Stunden auf "Wohlfühltemperatur" aufzuheizen, wo doch die Besucher eine der Witterung angepasste Kleidung tragen und es in Kirchen normalerweise keine Garederoben gibt!
Offensichtlich haben die Betreiber zu viel Geld (aus Kirchenbeiträgen und Spenden) um einen derartigen Luxus voranzutreiben!
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| Zeit:
26.12.2017 13:57:20 |
"Meine" Kirche hat eine Stütztemperatur von 10 °C und eine Normaltemperatur von 16 °C. Feuchtesensoren (Außen und Raum) und Außenluftklappe sind vorhanden, so dass man hier auch ggf. einen Entfeuchtungsbetrieb fahren kann. Bei den letzten Gottesdiensten ist die Raumfeuchte aber nicht über 60% gestiegen. Wen es interessiert hier mal der Feuchte- und Temperaturverlauf: Feuchte- und TemperaturverlaufDie ganze Anlage ist wesentlich komplexer. Neben der Kirche gibt es noch eine zusätzliche Kapelle die über die gleiche Lüftungsanlage beheizt wird. Und dann kann durch Umschalten von Luftklappen auch der Fußboden temperiert werden. Das alles ist programmtechnisch kein Problem und funktioniert auch einwandfrei. Mein "Problem" ist halt nur wie ich die Zulufttemperatur am besten regle. Konstante Luftmenge und variable Zuluftemperatur oder umgekehrt. An der Anlage selbst soll nichts mehr umgebaut werden.
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| Zeit:
26.12.2017 14:41:51 |
Ich würde auch außerhalb der Gottesdienstzeiten und zur Erwärmung möglichst hohe Luftmengen fahren, um den Raum sauber zu durchströmen und keine kalten, stehenden Ecken zu bekommen und die Feuchte gut auszutragen bzw. zu verteilen. Während des Gottesdienstes dann wenig Luftmenge mit höherer Temperatur wegen des Lärms.
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Verfasser: carmensita | Zeit:
26.12.2017 15:09:52 |
Zitat von Hannes/esbg Infrarotstrahler scheitern meines Wissens nach an den "Installationskosten, bzw den Installationsmöglichkeiten"!
Oder kann sich hier jemand vorstellen wie in einer Barocken Kirche mit all den Schnörkseln da irgendwo die "rechteckigen" Infrarotpaneele" halbwegs ästhätisch verbaut werden[...] Die Strahler sollten natürlich nicht wie in Mastbetrieben über den Besuchern von der Decke oder Längsseilen haengen, sondern an den Rückseiten der Bänke angebracht werden, wahrscheinlich würden sogar eine entsprechende Menge an IR- LEDs ausreichen - eine sehe effektive da kalte Erzeugung von IR. Kombiniert mit Heizsitzauflagen wäre der Energieverbrauch inkl. stärkerer Lüftung doch je nach Besucherzahl vermutlich 10-500 mal niedriger als bei der Luftheizung. Kosten wären also auch viel niedriger, trotz elektrischer Heizung. Dto. Wartung/Reparatur. Es betraefe also nur die Bänke. Die Barock-Anmutung würde also nicht gestört werden - ganz im Gegenteil könnte das gesparte Geld in Renovierung und Erhaltung der Kirche investiert werden.
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| Zeit:
26.12.2017 16:26:23 |
Offensichtlich haben die Betreiber zu viel Geld (aus Kirchenbeiträgen und Spenden) um einen derartigen Luxus voranzutreiben!
Das glaube ich weniger. Ich frage mich allerdings warum man hier im Forum frägt.
Was hier " gemeint" wird sind persönliche Ansichten welche nicht richtig sein müssen.
Warum geht man nicht zu speziellen Fachleuten welche mit der Heizproblematik von alten Gebäuden und Sakralbauten vertraut sind ?
Natürlich wird deren Rat Geld kosten welches aber gut angelegt sein kann. Außerdem haben die Diözesen meines Wissens auch entsprechende Fachleute und kennen Möglichkeiten zur Beratung.
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Verfasser: carmensita | Zeit:
27.12.2017 00:52:30 |
Zitat von -lfx- Offensichtlich haben die Betreiber zu viel Geld (aus Kirchenbeiträgen und Spenden) um einen derartigen Luxus voranzutreiben!
Das glaube ich weniger. Ich frage mich allerdings warum man hier im Forum frägt.
Was hier " gemeint" wird sind persönliche Ansichten[...] Für dieses Forum sprechen mehrere sehr wichtige Gründe: 1. Hier ist eine hohe Anzahl an Experten, Praktikern und Theoretikern versammelt, die sehr schnell korrigierend und kommentierend auf Laienfragen und Laienantworten reagieren. 2. Ein einzelner Experte oder Firma hat niemals diesen hochkonzentrierten Erfahrungsschatz, wie er hier zusammenwirkt. 3. Ein einzelner Experte oder Firma kann auch nicht mehr mithalten mit der Durchsicht aller relevanten neuen Informationen, Verordnungen, Empfehlungen etc. für das entsprechende Fachgebiet, erst recht nicht, wenn wichtige Erkenntnisse z.B. in anderen Ländern gesammelt wurden. Da sich die Technikwelt immer schneller dreht, findet man also hier eher aktuelle Informationen. 4. Die Wahrscheinlichkeit, dass hier die Antworten rein an kommerziellen Interessen des Beantworters ausgerichtet werden, sind viel geringer. 5. Auch Experten können irren, zumindest wird dann hier eine Diskussion mit nachvollziehbarem Inhalt stehen ("Vertraue keinem, der sagt, das muss richtig sein, er mache das schon 20 Jahre - man kann etwas auch 20 Jahre lang falsch machen"). 6. Durch die rein schriftliche Kommunikation werden viele Missverständnisse und Verba-volant-Effekte erst gar nicht auftreten bzw. sofort korrigiert (keine Stille Post Effekte, Expertenjargon, "bequeme" Antworten etc.). 7. Dieses Forum ist 24/7 (sogar an Weihnachten, wie man sieht) erreichbar. 8. Die geringen Kosten sind auch nicht mehr zu unterbieten. 9. Die Gefahr von Betriebsblindheit ist viel geringer, da auch Fachfremde ihre wertvollen Erfahrungen einbringen und das kann zu wertvollen Synergieeffekten führen. 10. Das starke Eigeninteresse hier im Forum führte sogar schon zu hervorragenden und preiswerten Lösungen im Team, die wohl von kommerziellen Firmen bzw. einzelnen Experten nicht erwähnt, erarbeitet oder angeboten wurden, siehe die Pionierarbeit zu WP mit Ringgrabenkollektoren. 11. Kein entweder-oder, man kann zusätzlich immer einen Experten befragen, es gibt also keinen Grund, das Forum zu meiden. Wie man leicht sieht, sind bzw. werden (offene) Foren im Informationszeitalter die wichtigste Informationsquelle. Ein einzelner Experte bzw. eine Firma kann da niemals mithalten, und das gilt nicht nur für den Heizungsbereich.
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| Zeit:
27.12.2017 10:03:00 |
carmensita - keiner von uns hier im Forum kennt das Objekt aus eigener Anschauung.
So viel Fachleute welche da bei diesem Spezialfall mitreden könnten werden hier auch nicht zu finden sein.
Zur Schwarmintelligenz habe ich eh meine eigene kritische Meinung. Deren Auswirkungen kann man bei Wahlen trefflich beobachten.
Die " sozialen Medien " sind für die Beratung einer Kirchenheizung auch fraglich.
Also - viel hilft nicht immer viel.
Manchmal ist der Sachverstand eines Einzelnen zielführender.
... und keine Sorge - die katholische Kirche hat zwei Jahrtausende erfolgreich überstanden. Also länger als eine jegliche andere Organisation seit Menschengedenken. Da wird die mit einer Kirchenheizung auch noch selbst klar kommen :)
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| Zeit:
27.12.2017 11:01:56 |
Ich bin geschockt ! Aus eigenem Erleben ist mir bekannt wie leer oft Kirchen sind. Aber nicht nur die wenigen die heute noch an Kirchen interessiert sind, sondern von den Pfarrern der neuen Generation über die vollbezahlten Pastoralreferenten und die ganzen Vorstände der Kirchengemeinderäte sogar bis hin zu den Bistums- und Diozösan-Verantwortlichen findet man wenige die ihre Kirchen kennen und überhaupt daran interessiert sind. Geschockt bin ich , wenn der Frager 50° Heißluft in eine Kirche bläst, eine Soll- Temperatur von 16° RT anstrebt und das mit Lüftertechnik hinbekommen will. Das ist die Erzeugung von höchster Konvektion bis unter das Kirchendach ! Fazit ---Null Ahnung ! Ob historischer Denkmalbau oder moderne Kirche macht kaum was aus--- Die Bausubstanz hat meist eine sehr hohe träge Masse und ein extrem hohes Raumvolumen das für den Einsatz von gängigen Heizsystemen von Wohnhäusern absolut nicht geeignet ist. Die Vorschläge mit E-Heizung nur die Bänke zu temperieren sind gut und richtig! Leider geht es meist nicht, eine FBH zu legen die man mit nur 20-22° VL beschickt, um konvektionsfrei mit reiner Strahlung zu temperieren. Ich hatte das bei der Generalsanierung einer Barockkirche vorgeschlagen, aber die "Entscheidungsträger" ohne Ahnung haben sich anders entschieden. Bei Raumhöhen von 10-15 m mit Heißluft Konvektion zu erzeugen ist dumm, wenn man nur den Raum der Besucherhöhe leicht temperieren will. Und dazu genügen erfahrungsgemäß bei 0° AT ca. 10° im Bereich der Besucherbänke. Mit Infrarot unter den Bänken oder FBH kann man auch problemlos höher auf ca. 15° in Besucherhöhe fahren , ohne dass die Wärme massiv nach oben aufsteigt und dort unnötig viel rF bindet. Nur unnötig hohe Temperaturen mit hoher rel Feuchte in den oberen Raumhöhen schädigen Orgeln und Kunstwerke. Gruß JoRy
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| Zeit:
27.12.2017 12:48:28 |
kann JoRy nur zustimmen!
Zu lfx: .. und keine Sorge - die katholische Kirche hat zwei Jahrtausende erfolgreich überstanden. Also länger als eine jegliche andere Organisation seit Menschengedenken. Da wird die mit einer Kirchenheizung auch noch selbst klar kommen :)
Man sollte auch einmal darüber kritisch nachdenken dürfen mit welchen Methoden dies erreicht wurde!
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| Zeit:
27.12.2017 13:32:22 |
Zitat von JoRy Die Vorschläge mit E-Heizung nur die Bänke zu temperieren sind gut und richtig! Das hat die Kirche halt leider nicht sondern nur die besagte Luftheizung und Luft-Fussbodenheizung. Und bei 10 °C jammern die Besucher dass es ihnen zu kalt ist. Dann kommt keiner mehr zum Gottesdienst. Was schlägst du denn vor? Niedriger Zuluft-Sollwert (z.B. 3K über Raum Ist-Wert) und dafür eine höhere Luftmenge?
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Verfasser: carmensita | Zeit:
27.12.2017 16:19:09 |
Autositzheizauflagen liessen sich aber schnell, günstig und einfach probeweise installieren. 10 Bank- Plätze mit Rücken- und Gesaesspolster versehen (falls nicht sowieso vorhanden), 12V-Netzteil mit ca. 500Watt, FI-Steckerteil, eventuell Druck- bzw. Sitzschalter, falls nicht in den Autositzheizauflagen sowieso schon vorhanden. Die Auflagen am Polster annähen, um Faltungen zu vermeiden. Darüber Bezugsstoff anbringen. Nach Durchmessen und Abnahme durch E-Firma sowie Benachrichtigung der Versicherung hätte man eine schnelle, günstige, umweltfreundliche und preiswerte Heizung. Für 100 Sitzplaetze kann man an den Netzteilen die Spannung so einstellen, dass nicht mehr als 30Watt pro Sitz verbraucht werden, also total 3kW. Damit Anschluss an jede 16A-Steckdose möglich, also ist je 100 Plätzen noch nicht einmal eine Änderung der E-Installation nötig, falls sich In der Nähe fuer jeweils 100 Plaetze eine Steckdose ohne sonstige Last befindet. Geschätzte Investitionskosten ca. 3500,-- Euro je 100 Sitze. Betriebskosten je 1Stunde Gottesdienst = ca. 1 Euro pro 100 Sitze. Sehr redundant, sehr flexibel bei Umstellen der Bänke, kein Eingriff in Bausubstanz. Jederzeit erweiterbar, sehr geringe Wartung, schnelles Aufheizen (wie im KFZ). Zusammen mit feuchtegesteuerter Lüftung keine Schädigung von Orgel oder Fresken. Für die restlichen Beschwerdefuehrer einige Plätze mit IR- LED-Scheinwerfern ausstatten, die jeweils an der Rückseite der vorderen Bank so angebracht werden, dass Füsse und Körper, aber nicht der Kopf beschienen wird. Diese IR-Strahlen können Kleidung relativ einfach durchdringen. Wenn es dann immer noch Beschwerden gibt, ist die niedrige Lufttemperatur nur ein Vorwand und der/die Vortragenden sollten auf einen Rhetorik- Kurs geschickt werden, um die Zuhörer durch feurige Predigten zusätzlich zu erwärmen.
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| Zeit:
28.12.2017 09:22:04 |
Ist doch nicht Ernst ? Basteleien aus dem Autoshop als Kirchenheizung ? Die Anordnung von Heizregistern unter den Kirchenbänken hat sich meines Wissens bewährt. Haben viele Kirchen und wäre das so schlecht würde man dies seit vielen Jahrzehnten nicht machen. Natürlich kann man so etwas nur bei einer Generalsanierung einrichten. Aber die Kirche um welche es geht hat ja bereits eine Luftheizung. Die wird sicher viele Jahre ihren Dienst getan haben. Warum repariert man dann also die alte MAHR- Steuerung nicht. Diese Steuerung dürfte noch aus lauter konventionellen elektronischen Bauteilen bestehen welche es immer gibt. In der Regel ist nur meist eine Kleinigkeit defekt. Wenn ein Schaltbild vorhanden ist sollte das für einen halbwegs intelligenten Elektroniker kein Problem sein. Aber auch ohne Schaltung läßt sich das bewältigen. Ich wäre diesen Weg als erstes gegangen . Habe ich einen defekten Motor eines Oldtimers baue ich dem Wagen auch keinen Elektromotor ein sondern repariere den bestehenden Motor. Aber wahrscheinlich scheitert es am Reparateur wie das heutzutage in den Zeiten des Wegwerfens normal ist.
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| Zeit:
28.12.2017 10:06:51 |
Vielleicht sind ja die " Richtlinien für die Beheizung von Kirchen" hilfreich ? https://www.kirchenrecht-ekhn.de/document/19023 Dort findet man u.a.: Deshalb sollen Kirchen in der Heizperiode auch während der Woche auf etwa + 8 Grad C temperiert werden. 5 Sonntags bzw. bei Gottesdiensten ist die Raumlufttemperatur auf + 15 Grad C zu begrenzen. 6 Diese Temperatur darf keinesfalls überschritten werden; sie ist ausreichend, da die Raumumschließungsflächen durch die Temperierung nicht völlig ausgekühlt sind. ... 1 Die Leistung der Heizung ist so zu bemessen, dass bei tiefster Außentemperatur nach der Klimazonenkarte ( DIN 4701) eine Raumlufttemperatur von + 15 Grad C erreicht wird, gemessen in Raummitte 1 m über dem Fußboden. 2 Der Wärmebedarfsberechnung ist ein guter Bauzustand zugrunde zu legen, damit unnötige Sicherheitszuschläge vermieden werden. ... Die Austrittsgeschwindigkeit der Luft soll, bei möglichst gleichmäßiger Verteilung über die Gitterfläche, höchstens 2 m/s betragen. ... Höchstzulässige Austrittstemperatur der Zuluft ist + 40 Grad C. ... Bei Warmluftheizungen ist eine Heizautomatik einzubauen, die den stündlichen Temperaturanstieg bzw. Temperaturabfall auf höchstens 1,5 Grad C begrenzt. ... Weitere Infos bsw. http://www.kirchbau.de/8/heizung_vergleich_efg2011.pdf http://www.frieden-umwelt-pfalz.de/fileadmin/user_upload/asfu/dateien/Kirchenheizungen_Vortrag_2010_Kirchheimbolanden.pdf
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| Zeit:
28.12.2017 16:12:55 |
Danke Uwe.N, genau so was habe ich gesucht. Die unteren beiden Links hatte ich bereits selbst gefunden. Den oberen ( Richtlinien) kannte ich noch nicht. Besonders die Aussage, dass bei der Zuluft 40 °C nicht überschritten werden sollten war sehr hilfreich.
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| Zeit:
29.12.2017 08:07:17 |
Hallo Uwe.N,
danke für den Linkhinweis:
http://www.kirchbau.de/8/heizung_vergleich_efg2011.pdf
Sehr informativ und hilfreich zur Kirchenheizung und dem Vergleich der verschiedenen Heizsysteme.
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| Zeit:
29.12.2017 09:52:09 |
Die Werte aus den " Richtlinien" hatte ich oben ja genannt. Wobei ich selbst mit viel Kirchenerfahrung diese Werte für zu hoch halte. Kein Besucher im Kölner oder Bamberger Dom erwartet oder fordert gar > 15 ° in seinem Sitzbereich. 40 ° und Luftströmungen von 2 m/s über Gitterflächen sind nicht nötig. 30-35° und 1 m/s genügen meistens. Wenn man den sogenannten "Operneffekt" mitberücksichtigt. Der wird so genannt, weil schon mit Einnehmen der Sitzplätze durch die ca. 200 W Heizleistung jedes Menschen die Erwärmung krass ansteigt. Man temperiert also 1-2 h vor Beginn der "Aufführung" und stoppt dann. In der Oper würde sonst durch die Menschenabstrahlung und dem Anstieg der rF die Akkustik für die Katz sein. Eine Kirche auf < 8° zu halten macht Sinn und mit minimaler Lüfterunterstützung ist dadurch ein guter Luftaustausch und niedrige Feuchte gesichert. Gruß JoRy
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| Zeit:
29.12.2017 14:09:32 |
Zitat von JoRy Die Werte aus den " Richtlinien" hatte ich oben ja genannt. Wobei ich selbst mit viel Kirchenerfahrung diese Werte für zu hoch halte. Bitte nochmal lesen: Die Austrittsgeschwindigkeit der Luft soll, bei möglichst gleichmäßiger Verteilung über die Gitterfläche, höchstens 2 m/s betragen. ... Höchstzulässige Austrittstemperatur der Zuluft ist + 40 Grad C. Anzustreben sind selbstverständlich niedrigere Werte ! Auch wenn Du die Werte aus den "Richtlinien" bereits genannt hattest, ist es für Windi sicher besser, wenn er sich im Falle eines Schadens auf die Richtlinien statt auf ein Forenmitglied berufen kann.
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29.12.2017 18:16:11 |
Wäre es nicht auch sinnvoll, den Raumtermostat in der Nähe der Orgel unterzubringen?
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05.01.2018 10:00:40 |
Hat jemand Bezugsquellen / Links für die o.a.IR- LED Strahler, welche für diesen Einsastzzweck geeignet sind?
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Verfasser: carmensita | Zeit:
12.01.2018 01:10:16 |
Zitat von -lfx- Ist doch nicht Ernst ? Basteleien aus dem Autoshop als Kirchenheizung ? [...] Natürlich sollte das Ganze von professionellen Handwerkern, also aus dem Elektro-, Polsterer-/Schneider- Bereich etc. erstellt werden, und nicht von Bastlern. Wenn man also fachmaennisches Aufbauen unterstellt und das Zitat nicht als blosse Polemik gewertet werden soll - was genau spricht denn gegen eine Lösung, die 1. sehr preisgünstig in der Anschaffung, 2. sehr günstig in den Betriebskosten, 3. sehr energiesparend, 4. sehr umweltschonend, 5. sehr wartungsarm, 6. sehr flexibel, 7. sehr schnell umsetzbar, 8. jederzeit mit sehr wenig Aufwand abbaubar, 9. sehr redundant, 10. sehr leise, 11. zumindest lokal abgasfrei, 12. sehr einfach durch Austausch einer Komponente wie Sitzkissen oder Netzteil oder Verkabelung/Stecker zu reparieren ist, 13. keinen Eingriff in die meist historischen Bauwerke erfordert, 14. sehr schnelle Reaktionszeiten < 2 Minuten hat, 15. das Kircheninterieur schont, 16. kein einziges bewegtes/mechanisches Teil hat, 17. sehr wenige Komponenten hat, 18. sich per Sitzschalter automatisch an die Anzahl der Besucher anpassen kann, 19. per PV+ Speicher vermutlich zu einem hohen Anteil von EE gespeist werden könnte? ?
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